Robert E. Howard - Conan Band 1
Die Originalerzählungen sind in der Reihenfolge angeordnet, wie sie entstanden (während sie in den alten Ausgaben von Heyne chronologisch sortiert waren, nach den Lebensphasen von Conan). Und diesmal sind auch keine "posthumen Zusammenarbeiten" dabei, sondern nur das, was Howard selbst geschrieben hat.
Es ist ganz anders als man meinen könnte. Keine stumpfe Muskelprotz-Action, sondern vielseitig, dynamisch und gut geschrieben. Der Autor befasste sich sehr viel mit prähistorischen Völkern, Mythen und Legenden, die er dann in seine Geschichten einbaute.
Die Einführung ist sehr interessant und informativ, da steht unter anderem: "Durch die Erschaffung des hyborischen Zeitalters gab er sich selbst ein Universum, in dem alle barbarischen Völker im gleichen Zeitrahmen gleichzeitig existieren können und Conan der Cimmerier wurde das perfekte Vehikel, um seine Ansichten über Barbarei und Zivilisation zu transportieren."
Am besten haben mir "Der Turm des Elefanten" und "Die Königin der schwarzen Küste" gefallen, aber die anderen Geschichten sind auch gut.
###
Chuck Palahniuk - Beautiful You
Es geht um einen Milliardär, der eine Reihe von besonderen Sexspielzeugen für Frauen rausbringt und damit einen großen Plan zu verfolgen scheint. Ich will nicht zu viel verraten, aber in der zweiten Hälfte wird das Buch ein bisschen zu Sci-Fi. Vor allem geht es aber um die Emanzipation und (Selbst)Befriedigung der Frauen. Abgesehen von der etwas übertriebenen Entwicklung ist die Handlung ordentlich. Wobei es nicht in unserer Gegenwart, sondern in naher Zukunft zu spielen scheint (in der die USA erstmals von einer Frau regiert werden).
Ist gewohnt gut geschrieben, beeindruckend recherchiert und auch teilweise amüsant, aber an die alten Bücher von Palahniuk kommt es nicht heran.
###
Jeff Burk - Shatnerquake
William Shatner wird auf der Shatner-Convention von Campbellianern (verrückte Anhänger von Bruce Campbell) mit einer besonderen Bombe angegriffen, doch das Attentat scheitert und stattdessen geraten diverse Charaktere, die William Shatner gespielt hat, in unsere Realität. Unter anderem ein durchgeknallter Captain Kirk, TJ Hooker, Denny Crane, Shatner aus Twilight Zone, Shatner aus Rescue 911 und Shatner als Shakespeare-Darsteller. Kein leichter Tag für die Convention-Besucher.
Das nennt sich wohl Bizarro Fiction und die Geschichte ist auf eine sehr schräge Weise lustig. Dafür muss man nicht einmal ein Shatner-Fan oder ein Trekkie sein - ich bin es auch nicht und fühlte mich bestens unterhalten. Das dünne Büchlein (70 Seiten der eigentlichen Geschichte und 12 Seiten mit einem interessanten Nachwort) kann man locker in einem Rutsch durchlesen.
Das einzige, was mir negativ aufgefallen hat, waren die vielen Fehler, die den Lesefluss gestört haben. Vielleicht hatte der Kleinverlag Voodoo Press zu wenig Geld für ein anständiges Lektorat.