Cloud Atlas: Der Wolkenatlas ~ Tykwer/Wachowski [Kritik]

Woodstock

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Ich entwarne mal. So ziemlich alle Szenen waren schon im ersten Trailer. Er erklärt ein bißchen mehr, große Spoiler gibt es nicht. Jedenfalls nichts das wir nicht schon wissen.
 

Diokhan

Well-Known Member
Okay, ich hatte bevor ich den Thread eben entdeckte noch nichts von dem Projekt gehört und war durch den Namen Hugh Grant erst einmal abgeschreckt, aber...verdammt, was hatte ich nach Ende des Trailers für eine Gänsehaut und 'nen Kloß im Hals. Mal abgesehen von den allein schon fantastischen Bildern, ist Kino einfach am größten, wenn es die Fähigkeit besitzt, etwas im Inneren zu bewegen. Auch wenn die Musik daran, in meinem Fall, vielleicht einen gewissen Teil dazu beigetragen hat, vermute ich schon jetzt, dass ich während des Films nicht drum herum kommen werde, die ein oder andere Träne zu verdrücken.
Nun spiele auch ich ernsthaft mit dem Gedanken, mich vorab noch an die Buchvorlage zu wagen. :check:
 

NewLex

Well-Known Member
Wow, Wahnsinns Trailer! Hab von dem Film gar nichts mitbekommen und bin jetzt äußerst gespannt drauf. Ein 5 Minuten Trailer und ich hab noch immer keinen Plan um was es genau geht! Find ich aber gut so :thumbup:
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
News irgendwas
Ich packe es mal hier hinein, da die folgende Aussage bei einer Vorführung von "Der Wolkenatlas" auf dem Fantastic Fest erfolgte. Dort haben die ehemaligen Wachowski Brüder erklärt, dass Wachowski Geschwister für sie nicht richtig klinge, und sie stattdessen von den Fans als "The Wachowski Starship" (vermutlich in Anlehnung an die Band "Jefferson Starship," welche zuvor als "Jefferson Airplane" bekannt war) bezeichnet werden wollen.
q.: worstpreviews.com

Wenn sie meinen.
 

Jahleesu

New Member
Also ich hab vor kurzem das Buch fertig gelesen, und ich kann nur aus meiner Warte sagen: wenn der Film nur halb so gut wie der Trailer wird, dann wird das einer der seltenen 'Film besser als Buch' Momente. Das Buch fand ich nicht so besonders toll, könnte aber auch daran liegen, dass ich ein Problem mit Kurzgeschichten habe, weil ich immer viel zu lange brauche um mich mit Charakteren und Handlung anzufreunden... (ausser die 'An Orison of Sonmi' Geschichte, die war awesome, alleine darüber bzw. über die Welt und Ereignisse hätte ich gerne einen ganzen Film... stell ich mir nämlich seither dauernd vor, was da so passieren könnte...)

Ich glaube sehr stark, dass die das Buch sehr stark verkitschen werden, denn sowas wie ne Lovestory die in dem Trailer ja sehr stark rauskommt, ist im Buch ja eigentlich nicht wirklich vorhanden...
Seltsam finde ich auch, das Hanks und Berry so viele der Rollen spielen, aber das braucht der dumme Zuschauer wahrscheinlich um zu checken dass das immer die gleichen sein sollen, vermute ich... ?

Ich bin gespannt und freu mich trotzdem auf den Film :smile:
 

Dr. Serizawa

Oxygen Destroyer
Die von beyondhollywood sind ganz zufrieden mit dem Film.
Still, “Cloud Atlas” is a fantastic film that blends science fiction,
philosophical rambling, and impressive narrative prowess, with stunning
visuals, and engaging stories and characters. All too often a movie with
such a specific theoretical aim eschews traditional narrative elements
in favor of ideas, but Tykwer and the Wachowskis create a nice balance
between story and ambition. Definitely not a film for everyone, “Cloud
Atlas” feels like an experiment, and while largely successful, it’ll be
interesting to see how it holds up to multiple viewings.
Vollständige Kritik

Hab allerdings auch Kritiken gelesen, die nicht so positiv sind. Ich glaube das hier wird ein Spalter.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Dr. Serizawa schrieb:
Hab allerdings auch Kritiken gelesen, die nicht so positiv sind. Ich glaube das hier wird ein Spalter.
Das Gefühl habe ich auch. Werde mir den Film wohl am Wochenende ansehen und weiß immer noch nicht so Recht, was ich da eigentlich erwarten soll. Vielleicht ist es nur wirr und gekünstelt, vielleicht aber auch genial - mal schauen.
 

Skylynx

New Member
Komme gerade aus der Vorpremiere. Muss den Film jetzt erstmal auf mich wirken lassen, bin aber doch sehr positiv beeindruckt.
Tolle Bilder, tolle Schauspielleistungen, sehr bewegend, macht nachdenklich und hat eine grandiose Prämisse.

Ich schlafe noch eine Nacht über den Film, aber gebe schonmal eine Vorläufige Bewertung von 8,5/10 Kometen
 

Jahleesu

New Member
Gut dass macht mir jetzt doch wieder Hoffnung. Von anderen die in der Vorpremiere waren hab ich gehört, dass sie sich vorkamen als säßen sie in einem zwei Stunden langen Trailer und dass der Film nix sei.

Dann geh ich jetzt doch wieder mit ein bisschen Hoffnung in den Film :wink:
 

xyla

New Member
War ebenfalls in der Vorpremiere OmU. Das Buch habe ich bisher nicht gelesen.

Der Film war gut - nicht mehr und nicht weniger.
Die einzelnen Handlungsstränge haben nicht lange gebraucht, um mich in Ihren Bann zu ziehen
Während der Film es geschafft hat, seine Geschichten allesamt sowohl visuell als auch inhaltlich interessant zu gestalten, fehlte mir ein hervorstechendes verbindendes Element. Der Trailer scheint ja sehr viel Augenmerk auf Hanks und Berry zu legen, davon ist im Film allerdings deutlich weniger zu merken. Von insgesamt sechs Geschichten stehen die beiden nur bei zwei im Mittelpunkt der Handlung.
Es gibt sehr viele kleinere Verbindungen zwischen den Handlungen, sei es ein direkter Bezug auf Ereignisse, ein gut platzierter visueller Verweis oder eine wiederkehrende Thematik. Nichts davon wird allerdings durch die Macher forciert. Die Verweise sind da, aber nicht im Fokus. Ich vermute mal, ich habe auch jede Menge verpasst. Als unsere Gruppe sich nach dem Film darüber unterhalten hat, ist klar geworden, dass wir alle andere Details wahrgenommen haben, die die anderen verpasst hatten.
Dem Film hätte ein deutlicher roter Faden oder eine im Fokus stehende erzählerische Klammer meiner Meinung nach gut getan. Jede Zeitebene folgt ihrer eigenen Handlung, ihrem eigenen Spannungsaufbau und hat ihr eigenes Finale, aber sie ergeben zusammen kein großes Ganzes. Zumindest kein offensichtliches. Das ist nicht so schlimm wie es klingt, da die Zeitebenen trotzdem sehr unterhaltsam sind und schlüssig aufgebaut werden, aber hier wurde meines Erachtens Potential verschenkt.

Die Masken für die Doppelrollen sind überwiegend gut gemacht, aber vor allem, wenn ein Darsteller mehrere Hautfarben darstellt, extrem altert oder das Geschlecht wechselt, irritiert es mich als Zuschauer, da die Verwandlung nicht perfekt ist und auch logischerweise nicht sein kann. Wenn die Darsteller allerdings 'nur' maskiert sind, um eine andere Rolle in einem anderen Setting auszufüllen, sind die Masken fantastisch gelungen.
Der Film hat nicht viel Action, aber wenn sie im Vordergrund stand, war ich meist enttäuscht. Von den Wachowskis darf man da mehr erwarten, auch wenn es sich nicht um einen Actionfilm handelt. Ich hatte nicht mit übermäßiger Zeitlupe gerechnet, aber zumindest sauber geschnittene, gut gefilmte Action erwartet. Fehlanzeige. Oft verwackelt und hektisch geschnitten. Nur ein Fluchtmoment in Neo-Seoul blieb als innovativ und erinnerungswürdig hängen.
Die Sets und Settings sind klasse und toll umgesetzt, aber auch hier gibt es keine großen Regisseur-Meisterleistungen. Die Geschichten und die Settings sind es, die einen im Film halten, nicht die Art und Weise, wie das ganze gefilmt wurde (Im Gegesatz zum neuen Bond und mit Ausnahme einer Szene in Neo-Seoul). Wenn man sich den Umfang der Handlung ansieht, war jedoch auch vermutlich keine Zeit für experimentelle oder lange Kameraeinstellungen, mit drei Stunden ist der Film bereits lang genug.
Vom Soundtrack hätte ich erwartet, dass er mehr im Vordergrund steht und auch eine deutlich höhere inhaltliche Präsenz hat - schlecht war er zwar nicht, aber aktiv wahrgenommen habe ich ihn auch nicht. Zwischendurch habe ich immer mal wieder versucht, der musikalischen Untermalung mehr Aufmerksamkeit zu schenken und in den Momenten hat er mir gut gefallen. Insgesamt sticht er nicht sonderlich hervor, ist aber auch nicht schlecht.
Als Hinweis an diejenigen, die den Film im Original ohne Untertitel sehen wollen - die Dialoge in der Zukunft finden in einer Art Neusprech statt, denen ich nur sehr schwer folgen konnte, ohne auf die Untertitel zu lunzen. Wenn Englisch nicht eure Muttersprache ist, könnte es schwer werden da inhaltlich zu folgen. Sonst gibt es vermutlich wie gewohnt sehr viele Akzente und Dialekte, die sich nicht ins Deutsche übertragen lassen, den Film aber beleben.

Im Endeffekt ist der Film gemessen an seinen eigenen Ambitionen nicht schlecht. Er hätte durchaus an einigen Stellen mehr Feinschliff vertragen können, aber auch ohne vergingen die drei Stunden wie im Flug. Zusätzlich hat der Film noch für einige Stunden Diskussionsstoff gesorgt - sein Geld war also definitiv wert. Kein Geniestreich, kein Aussetzer, ein ordentliches Epos.

7-8/10
 

Revolvermann

Well-Known Member
Grandioses Epos über große Fragen wie Wiedergeburt,Karma,Freiheit und Mut. Mit einigen Szenen die wirklich haften bleiben. Vielleicht ein wenig überambitioniert.
Toll fand ich auch das der Film sowohl in den Vergangenheitsgeschichten als auch denen in der Zukunft einen Grundton findet. Gerade die zukünftigen Geschichten, wenn auch technisch nicht perfekt, versprühen eine ganz eigene Stimmung die man in den Sci-Fi Filmen der letzten Jahre vergeblich gesucht hat. Es hat was ganz Eigenes. Ist nicht austauschbar.
Das verbindende Element der Geschichte ist eher vage. Mehr eine Einstellung, eine Lebenseinstellung als eine wirkliche Verbindung der Charaktere.
Zum teil gibt es aber auch direkte Verbindungen

Wie im Post über mir schon erwähnt fehlt der letzte Feinschliff, der letzte Kniff um aus diesem tolllen Film ein wahres Meisterwerk zu machen. Das hat in Buchform wahrscheinlich etwas besser geklappt.
Das von Schauplatz zu Schauplatz gesprungen wird erfordert schon einiges an Aufmerksamkeit und hat den netten Nebeneffekt das die 3 Stunden doch recht schnell vorbei sind.
Wirklich Spaß macht es auch die ganzen tollen Schauspieler in ihren verschiedenen Rollen zu entdecken. Immer wird das wohl nicht jedem gelingen.
Manchmal sieht man nur allzu gut das der Mensch da auf der Leinwand ein Maske trägt. Herauszufinden wer es denn ist, ist trotzdem nicht leicht. Diese gar nicht mal so schlechten aber oft doch offensichtlichen Masken, sowie der hier und da eingestreute, kindliche Humor (den ich aber durchaus stimmig fand) im krassen Gegensatz zu recht blutigen Gewaltszenen lassen "Cloud Atlas" oft nah an der Grenze zum Hochglanztrash wandeln. Ganz überschreiten tut er diese nach meiner Meinung jedoch nie.

Ein großer Wermutstropfen ist wohl die Tatsache das sich anscheinend in ferner Zukunft die Assi-Internetsprache durchsetzten wird :wink: :biggrin:
Fand ich eine lustige und mutige Idee.

8/10 Sympathy for the Devil
 

Woodstock

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Jay ich habe ihn noch nicht gesehen aber ich neige meißtens dazu dir zu zustimmen. Sehr oft sind unsere Wertungen auch identisch.

Es hat sich damit leider bewahrheitet was ich befürchtet habe. Die Wachowski Brüder, Geschwister, Experience oder wie sie sich auch immer gerade bezeichnen, haben mal wieder große Ambitionen gehabt aber den großen Wurf wieder nicht geschafft.

Ist eigentlich schade, ich hätte gerne einen Instant Classic gesehen. :sad:
 
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