Der Herr der Ringe - Der Hobbit #2: Smaugs Einöde [Kritik]

Batou9

Well-Known Member
Was in diesem Teil vor allem weg ist, ist der Bezug zur Natur. Ich hatte beim Herrn der Ringe ein unglaublich präsentes Gefühl, sowohl im Auenland, als auch in den Steppen oder Gebirgen und Wäldern. Es roch förmig nach Natur. Im zweiten Teil vom Hobbit wird aus all dem ein PC-Spiel. Die Wälder sehen meist aus wie gerendert, keine spürbaren Landschaftsaufnahmen und dafür diese katastrophale Kamerafahrt. Auch wenn man dankbar für jeden Interpretationsversuch von Tolkiens Meisterwerk sein sollte, so stelle ich den zweiten Teil vom Hobbit in seiner filmerischen Umsetzung auf eine Stufe mit Narnia oder Harry Potter. Ich hasse, es wenn Schnee nicht mehr aussieht wie Schnee, Feuer wie aus einem PS2-Spiel wirkt und Felsformationen nach Pappe schreien. Im Herrn der Ringe hat man in den Produktionsclips gesehen, wie sie Stege inmitten der Natur errichteten, um an die unmöglichsten Orte zu gelangen, hier merkt man den ganzen Film über, dass die Szenen bei einem Kaffee am PC zusammen gebastelt wurden. Unverständlich, zumal man beim HDR soviel Erfahrung mit Außenaufnahmen gesammelt hatte. Ich sage nichts gegen Green Screen, aber nahezu den ganzen FIlm im Studio zu drehen, wo er doch das Gefühl einer atmenden Naturwelt darstellen soll, das ist ein Fehler gewesen. Bei Avatar funktionierte diese CGI-Flut, weil der ganze Film als Animationsfim wahrgenommen wurde und man sich in eine solche entführen lassen wollte.
Aber hier dachte ich auch als Legolas wegritt: Reitet Link aus Zelda noch hinterher?!

Und zu den 48fps: Wenn ich ins Theater gehen will, dann gehe ich ins Theater. Die 24/25 fps haben einen guten Grund. Über Jahrzehnte hinweg wurden die Zuschauer unbewusst auf die Unterscheidung von Realität und Kinofilm trainiert. Eben weil diese Trennung vorhanden war, entstand im bewegten Bild eine gewisse Magie, die einen nicht mehr an den eigentlichen Dreh erinnern ließ. In 48 fps sieht vieles aus, wie aus Produktionstagebüchern, unfertig halt. Was kommt as nächstes?! Wiedereinführung von 4:3?!

Nein, ich werde mir den dritten Teil auf keinen Fall mehr in 3D und 48fps anschauen, sondern 2D und eine gedämpfte Erwartungshaltung mitnehmen. Und die inhaltliche Kritik steht dabei gar nicht im Vordergrund, beim Hobbit weiß man, dass man keinen dreibändigen Schinken verschlingt, sondern in leichter Kost schwelgt.
 

McKenzie

Unchained
Deshalb mochte ich im ersten Hobbit ja vor allem den Anfang in Hobbingen am meisten, denn das war ja genauso wieder real aufgebaut worden. Allerdings hat sich überflüssiges CGI auch hier schon eingeschlichen, etwa als Gandalf seine Pfeife anzündet ist das Feuer leicht als CGI-Flamme erkennbar...und bei sowas denk ich mir dann schon, was soll der Schwachsinn? Ist McKellen so alt geworden dass man ihn nicht mehr mit echten Streichhölzern hantieren lassen darf? :mellow:
 

Constance

Well-Known Member
Batou9 schrieb:
Und zu den 48fps: Wenn ich ins Theater gehen will, dann gehe ich ins Theater. Die 24/25 fps haben einen guten Grund. Über Jahrzehnte hinweg wurden die Zuschauer unbewusst auf die Unterscheidung von Realität und Kinofilm trainiert. Eben weil diese Trennung vorhanden war, entstand im bewegten Bild eine gewisse Magie, die einen nicht mehr an den eigentlichen Dreh erinnern ließ. In 48 fps sieht vieles aus, wie aus Produktionstagebüchern, unfertig halt. Was kommt as nächstes?! Wiedereinführung von 4:3?!

Nein, ich werde mir den dritten Teil auf keinen Fall mehr in 3D und 48fps anschauen, sondern 2D und eine gedämpfte Erwartungshaltung mitnehmen. Und die inhaltliche Kritik steht dabei gar nicht im Vordergrund, beim Hobbit weiß man, dass man keinen dreibändigen Schinken verschlingt, sondern in leichter Kost schwelgt.
Das stimmt ja nur indirekt.

Natürlich hat man fast 1 Jahrhundert lang den Menschen an die 24/25fps Geschichte gewohnt, allerdings auch nur weil die Grenzen der Technik keine anderen, massentauglichen Möglichkeiten zuließe. Also wenn ich die Wahl habe ein Game oder nen Film in "mehr" Fps zu genießen, dann tue ich das, jeder Gamer würde mir da zustimmen.
Und grade bei aktuellen Filmen will ich alles in perfektion Erleben - Ton & Bild. Vergleich doch mal die Tonaufnahmen alter und neuer Filme, grausige Unterschiede.

Nunja, zudem ist es immernoch Geschmackssache. Grade durch unseren TV in der Wohnung bin ich auf 600HZ sensibilisiert, ein gewöhnlicher Kinogang braucht wirklich seine 15 Minuten bis er genussvoll wird, ich zumindest empfinde in der GEwöhnungsphase dann alles als reine Diashow und in vielen Einstellungen vermisse ich im Film diesen "Flow" meines Heimkinos, zumal eben dieses "Heimkino" grade das 3D dann sehenswerter macht. Ich werde mir ums Verrecken keinen Film mehr zu 3D Konditionen im Kino anschauen.
 
A

AlecEmpire

Guest
Constance schrieb:
Das stimmt ja nur indirekt.
Also wenn ich die Wahl habe ein Game oder nen Film in "mehr" Fps zu genießen, dann tue ich das, jeder Gamer würde mir da zustimmen.
In erster Linie aber natürlich, weil es der eigenen Spielkontrolle zu Gute kommt, was bei einem Film keine Relevanz besitzt.

Constance schrieb:
Das stimmt ja nur indirekt.
Und grade bei aktuellen Filmen will ich alles in perfektion Erleben - Ton & Bild. Vergleich doch mal die Tonaufnahmen alter und neuer Filme, grausige Unterschiede.
Also ich mag den Amiga Sound immer noch viel lieber, als die neumodernen Classic OST's die nahezu alle "gleich" klingen.
Größer, höher, weiter ist nicht gleich immer auch besser, es muss auch zum Wesen des Menschen passen. Ich mochte z.B. die ganzen Ultima Teile lieber als die neumodernen RPG Games, einfach weil die Orcs früher ein paar Pixel waren und somit meiner Fantasie überlassen blieben. Das gleiche hat man ja auch beim Buch.
Die neuste Technik ist eben die neuste Technik, deshalb aber nicht immer auch gleich die beste für den Menschen.

Ich habe mir beide Hobbit Teile in 48 FPS/3D geben und das definitiv das letzte Mal.
Aber vielleicht ist das auch alles Gewöhnungssache... Was sagt eigentlich Peter Jackson selbst zu der 48 FPS Kritik?
 

McKenzie

Unchained
Film hat aber eine andere Bewegungsästhetik als Games, welche vorrangig immer so realistisch wie möglich aussehen wollen (deshalb greift bei denen das Mehr Frames = Besser).
Es gibt verschiedene Frameraten und die tragen ihren Teil zur Rezeption bei, was natürlich auch mit Prägung zu tun hat. Aber man muss da auch differenzieren - Gewinnt ein epischer Fantasyfilm wirklich daraus, wenn die Bewegungen der Charaktere "hyper-real" aussehen? Für mich haben die 24fps den Film immer ein bisschen entrückt, man spürt sofort "das ist jetzt Kino", auch weil es sich einfach anders anfühlt beim Sehen. Das hat mit Kinomagie für mich genauso zu tun wie z.B. bestimmtes Color Grading oder Soundeffekte. Andererseits könnte ein Film der mit eben so einer Realität spielt (wie z.B. Matrix), vielleicht von einem hyper-realen Look durchaus profitieren (ich sage hyper-real, denn wirklich real sehen die Bewegungen bei 48fps auch nicht aus, eher wie eine Überhöhung, fast Karikatur der Realität).
 

nebomb

Well-Known Member
Batou9 schrieb:
Was in diesem Teil vor allem weg ist, ist der Bezug zur Natur. Ich hatte beim Herrn der Ringe ein unglaublich präsentes Gefühl, sowohl im Auenland, als auch in den Steppen oder Gebirgen und Wäldern. Es roch förmig nach Natur. Im zweiten Teil vom Hobbit wird aus all dem ein PC-Spiel. Die Wälder sehen meist aus wie gerendert, keine spürbaren Landschaftsaufnahmen und dafür diese katastrophale Kamerafahrt. Auch wenn man dankbar für jeden Interpretationsversuch von Tolkiens Meisterwerk sein sollte, so stelle ich den zweiten Teil vom Hobbit in seiner filmerischen Umsetzung auf eine Stufe mit Narnia oder Harry Potter. Ich hasse, es wenn Schnee nicht mehr aussieht wie Schnee, Feuer wie aus einem PS2-Spiel wirkt und Felsformationen nach Pappe schreien. Im Herrn der Ringe hat man in den Produktionsclips gesehen, wie sie Stege inmitten der Natur errichteten, um an die unmöglichsten Orte zu gelangen, hier merkt man den ganzen Film über, dass die Szenen bei einem Kaffee am PC zusammen gebastelt wurden. Unverständlich, zumal man beim HDR soviel Erfahrung mit Außenaufnahmen gesammelt hatte. Ich sage nichts gegen Green Screen, aber nahezu den ganzen FIlm im Studio zu drehen, wo er doch das Gefühl einer atmenden Naturwelt darstellen soll, das ist ein Fehler gewesen. Bei Avatar funktionierte diese CGI-Flut, weil der ganze Film als Animationsfim wahrgenommen wurde und man sich in eine solche entführen lassen wollte.
Aber hier dachte ich auch als Legolas wegritt: Reitet Link aus Zelda noch hinterher?!

Und genau das, verstellt mir den Weg ins Kino. Dieses unnötige und optisch grausame CGI. Will ich einfach nicht in Mittelerde haben, bei HDR klappte es wunderbar und man staunte, die Atmosphäre war gigantisch, Warum wirft man das weg? Ist es wirklich so viel billiger?? Welche schlagenden Argumente sprechen gegen Natur und für Green Screen?
 

Batou9

Well-Known Member
@Nebomb: Ich gehe einmal davon aus, dass es an der Nachbearbeitungszeit liegt. Die können aus Green-Screen-Aufnahmen nahezu alles basteln, was ihnen beliebt. Und genau da wird das filmerische Handwerk (Jackson ist eigentlich Meister darin) meiner Meinung nach gefährdet, das eigentlich gute Zusammenspiel der Protagonisten lächerlich. Wenn kein echter Schnee mehr fällt, kein echtes Feuer brennt, keine echten Landschaften, kein echtes Wasser (nur die stillen Szenen sind in der Natur gedreht), keine echten Bäume, keine echten Schauspieler bei Weitwinkelaufnahmen, dann ist es das gewesen mit der Magie. Sind wir doch mal ehrlich, genau daran gehen heute viele Fantasy-Filme kaputt. Man kann jedes Setting auswählen, jede Location am Rechner erschaffen, aber nicht das Gefühl des Zuschauers wecken, dass es echt wirkt. Ich musste bei Seestadt fast weinen, als ich das sah. Wenn schon die ganze Umgebung aus dem Rechner kommt, dann kann man doch keine Kamerafahrt wie auf Schienen vornehmen. Das ganze erinnerte an einen Museumsfilm. Keine Ahnung wie ihr das seht, aber man wusste sofort, dass hier nahezu gar nichts von der Stadt gebaut wurde, sondern alles gerendert war; weil viel zu überdreht. Da hätte ich mir mehr Kamerafreiheit am Boden gewünscht, was heute auch in digitalen Settings möglich ist. Die Nahaufnahmen waren in viel zu kleinen Sets gedreht worden, als dass man da Bewegungsfreiheit gehabt hätte. Aber das viel mir auch schon in den Mienen auf. Gutes Design, aber die Kamerafahrt war viel zu flüssig und vorhersehbar. Ich erinner mich noch an die ersten Szenen von Teil Eins, da dachte ich, ich spiele Minecraft. Ich hätte Seestadt so nicht präsentiert, sondern hätte den Zuschauer die Stadt aus den Fässern heraus entdecken lassen. Also weniger selbstverliebt in die CGI und stattdessen Überwältigung mit jedem weiteren Gang um die Holzhäuser, ein wenig Gangs of New York hätte dem Film gut getan. Und die Fights im Film, da hat ein Nahkampfkoordinator gefehlt. Das sah in 48 FPS aus, wie ein Balletttanz und war auch viel zu abgedreht. Hüpf hier, streck da den Arm aus, Schlag, Bogen, zwei Drehungen und alles läuft wie geschmiert?! Nein, da hätte es mal richtig auf die Fresse gebraucht zwischen durch. Oder mehr Kämpfe mit schwerem Metall, statt Einschlag-RPG-Style.

Hätte man ROTK in 48 fps in 3D bei dem gewaltigen Kampf in Gondor gedreht, es hätte ausgesehen wie ein schlechter Scherz. In den HD-Bildern sieht man das CGI schon deutlicher. Natürlich weiß man Bescheid, dass auch die Schlacht in Gondor aus dem Rechner kam, aber es wirkte einfach anders, zumal Jackson in freier Natur mit vielen Modellen gearbeitet hat. Burgen, Schlachten, die wurden ganz geschickt optisch so aufgenommen, dass es größer wirkte. Wenn man das alles durch CGI versucht, so zum Beispiel über Dächer hüpfende Orks, dann kann man nur den Picard machen :facepalm: und den Kopf schütteln. Mittelerde ist kein Pandora und erst recht kein Star Wars, sondern Mystik pur. Das handwerk hatte Jackson bei den ersten 3 Teilen so gut beherrscht, dass es mich traurig macht, dass er sich diese Technik aufschwatzen ließ. Überhaupt, der Film hätte in 2D gedreht werden sollen. Ich hab jetzt noch das Gefühl, mich an vieles gar nicht mehr erinnern zu können. Und das geht vielen so, wie man forenübergreifend ließt. Vielleicht wird das später auf dem Heim-Tv anders. Naja, bin deshalb sehr enttäuscht von der Umsetzung, nicht von der Geschichte und den Handlungssträngen. In TTT waren wir damals 5 mal in 3 Wochen drin. DEVS schau ich mir kein zweites mal im Kino an.
 

sh1ggy

ehemals niGGo
Batou9 schrieb:
Gutes Design, aber die Kamerafahrt war viel zu flüssig und vorhersehbar.
Habe ich mir auch schon öfters gedacht! Ich habe eine riesige Abneigung gegen diese zu 110% perfekten Computer-Kamerafahrten, raubt dem Bild jegliches Leben. Es gab zwar schon ähnlich lange und vermeintlich "unnatürliche" Kamerafahrten in HdR, allerdings wurden da ja auch noch mit Miniaturen und Motion-Control-Rigs gearbeitet (korrigiert mich wenn ich falsch liege).

Eine etwas "bodenständigere" Inszenierung würde der ganzen CGI-Arie wirklich gut tun. Ich bin mir fast sicher, dass der Computer-Kram zumindest ein bisschen weniger ins Auge springen würde.
 

Lunas

Well-Known Member
Es ist einfach zum Heulen, all die Regisseure wo mal für Ihre Einzigartigkeit bekannt waren fühlen sich wie ausgewechselt an. Ändern irgendwie Radikal ihren Stil.

James Cameron, Paul W.S Anderson, John Carpenter, Lucas, jetzt Peter Jackson. Wie geht's weiter? del Toro... joss whedon.....
 

Rebell

Well-Known Member
nebomb schrieb:
Und genau das, verstellt mir den Weg ins Kino. Dieses unnötige und optisch grausame CGI. Will ich einfach nicht in Mittelerde haben, bei HDR klappte es wunderbar und man staunte, die Atmosphäre war gigantisch, Warum wirft man das weg? Ist es wirklich so viel billiger?? Welche schlagenden Argumente sprechen gegen Natur und für Green Screen?
Das kann nicht billiger gewesen sein... HDR hatte verglichen mit dem Hobbit ein, nicht unwesentlich, geringeres Budget. Auch andere Filme, dessen Name mir gerade nicht aufgeht, wurden aus Kostengründen immer weitgehend ohne CGI gedreht. (Zugegeben etwas älter damals war CGI wohl noch teurer, klar)
 

McKenzie

Unchained
Nicht unbedingt billiger, aber halt viel bequemer. Ist verständlich dass sich Jackson nicht wieder so kaputtmachen wollte wie bei HDR, aber das Feuer fehlt halt dann schon ein bisschen.
 

Rebell

Well-Known Member
Was ich nicht verstehen würde ehrlich gesagt:
Ich hab als "Künstler" doch auch einen gewissen Rahmen an Erwartungen an mich selber. Immer. Dann hätte er es nicht machen sollen.
 

McKenzie

Unchained
Nicht so wirklich - Vor HDR hatten sie ein Jahr an King Kong gearbeitet bevor das Projekt dann vom Studio fallen gelassen wurde. Daraufhin kam Jackson erst die Idee es mit HDR zu versuchen. Vom Hobbit wusste man im Vorfeld jahrelang dass er geplant war, nur die finanziellen Probleme von MGM haben alles verzögert.
HDR war billiger aus vielerlei Gründen - NZ als Location war noch eher ein Geheimtipp und billig, die Darsteller wurden recht knapp entlohnt (Bloom z.B. kam damals frisch von der Schauspielschule, heute ist er weltbekannt) auch die restlichen Mitarbeiter (vor allem WETA) machten freiwillig eine Menge Überstunden weil sie ihr Herzblut im Projekt hatten, und es wurde halt auch nicht in 3D/48fps mit ultramodernen Digitalkameras gedreht die quasi grad noch in Entwicklung waren. Der Marktwert des Gesamtpakets ist beim Hobbit einfach schon ein komplett anderer als der von HDR damals.
 

nebomb

Well-Known Member
Aber dennoch ist HDR Optisch viel schöner als der Hobbit. Die Vorbereitung und Locationsuche hätte für The Hobbit viel einfacher ausfallen müssen da man ja Erfahrungswerte und auch Bildmaterial aus HDR hat.

Tolkiens Welt wurde in HDR Wunschschön dargestellt, ich saß teilweise mit offenem Mund vor der Kinoleinwand beim Anblick der Landschaften, doch dieses Feeling entfällt bei The Hobbit komplett. HDR war für mich optisch ein Traum, was bisher noch nie gesehenes und The Hobbit wirkt wie Hollywood Massenproduktion. Man darf Storytechnisch natürlich nicht erwarten das es HDR wird aber von Rest sollte HDR schon der Maßstab für The Hobbit sein
 
A

AlecEmpire

Guest
nebomb schrieb:
Man darf Storytechnisch natürlich nicht erwarten das es HDR wird aber von Rest sollte HDR schon der Maßstab für The Hobbit sein
Wieso eigentlich, The Hobbit ist doch ein kleines Märchenbuch, wieso ist da HdR der Maßstab?
Ein kleines Märchen und ein monumentaler High-Fantasy Blockbuster unterscheiden sich finde ich nicht nur in der Storyline. Offenbar wusste Jackson aber, dass man mit kleinen Märchen kein Geld scheffelt.
 

Batou9

Well-Known Member
Dass sich die Geschichten in ihrer epischen Breite unterscheiden, ist ja auch völlig in Ordnung. Ansonsten würde man wirklich Äpfel mit Birnen vergleichen. Aber warum zum Teufel muss man Außenszenen zu gefühlten 3/4 in Studios drehen und dabei die Kamerafahrten so schienenförmig halten, dass man nicht in den Green Screen stößt?! Bei den Szenen am Wasserfall kam mir fast die Galle hoch. Es sah alles so unnatürlich und künstlich generiert aus, dass dieser ganze Naturcharakter der eigentlichen Geschichten Tolkiens aus der Geschichte verschwand. Mal ehrlich, wer hat einen gefährlichen Düsterwald erlebt?! Wer hat sich vorstellen können, wie die Waldelben leben?! Es ging alles wie auf Schienen an einem vorbei. Gerade weil es 3 Filme sind, hätte man hier das für den Hobbit "wesentliche" knistern im Walde, die Unsicherheit und der unvorstellbaren Größe des Düsterwaldes Leben einhauchen können. Auch Gandalf verkam hier zu einem Final Fantasy Abklatsch, so wie Bilbo gar nicht mehr hinichtlich seiner Wandlung glänzen durfte. Er war einfach von Beginn an anders drauf, weil man es beschloss. Ich meine, Spinnen die gefährlich aussehen sind das eine, aber Landschaften, die einem bereits beim ersten Anblick ahnen lassen, dass eine Gefahr besteht, die sehen halt anders aus. Da waren die Gefährten am Ende des ersten Teils von HDR näher in einem düsteren Wald, als die Zwerge in ihren Pappwäldern. Auch Spinnen sind nur Beilage zum eigentlichen Feeling. Ein wenig mehr, sagen wir "Blair Witch in Mittelerde" hätte diesem Film gut getan.

Und von Peter Jacksons Drehbuchqualitäten halte ich bei diesem Film gar nichts mehr. Die Lovestory war so albern, dass ich mich schämte. Das war genauso albern wie die Lianenszene in Indy 4 oder diese Vater-Sohn-Beziehung in Die Hard 5 . Gerade bei Jacksons Team dachte ich, da sitzen Leutchen, die es den 08/15-Produktionen zeigen wollen, die genauso wie ich die Hände über den Kopf zusammenschlagen, wenn sie solch alberne Einfügungen wie in Indy4 oder DieHard5 sehen. Und dann das! So banal, so dämlich einseitig und oberflächlich, dass es mir weh tat. Da hätte man mit einer größeren Rahmengeschichte, ähnlich derer Arwens und Aragorns, oder einer nicht so zuckrigen Schnulze mehr bewirken können, als mit diesem Fast Food. Alles wegen eines Kinderbuches?! Sind das Liebesbeziehungen, wie sich Kinder diese vorstellen?! Nein, das sind Vorgeschichten für die ganz flachen Pornos.

Vielleicht sehen das hier nur ein paar ähnlich, aber es scheint, dass viele Regisseure zu viel rauchen oder zu viel Kaffee trinken. Warum nur behandeln sie ihre Zuschauer wie abgestumpfte Gamer, die ihre Realität und "fiktive Realitäten" nicht mehr von virtuellen und beziehungsfremden Zusammenspielchen unterscheiden können?!
 
A

AlecEmpire

Guest
Ich würde dem auch größtenteils zustimmen, nur halt nicht lediglich auf The Hobbit gemünzt. Für mich treffen viele dieser Punkte vielleicht nicht immer in der identisch ausufernden Art, auch auf HdR zu. Klar, wenn man es mit Star Wars vergleicht kann ich damit leben, aber der große Anspruch wird halt auch mit HdR nich erfüllt, fnde ich.
The Hobbit unterbietet das halt noch mal deutlich und degradiert sich als ziemlich oberflächliches Disney Geplänkel - das mit dem nötigen Abstand zu gewissen Erwartungen, aber großen Spass machen kann.
 
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