Drive ~ Ryan Gosling [Kritik]

Shins

Well-Known Member
@Jay: Die Kritik ist nicht allzu gut geworden??? Ich bitte dich! Tolle Rezension. Habe ich sehr gene gelesen und freue mich umso mehr auf meinen Kinobesuch in 17 Stunden. Nicht immer so selbstkritisch, Chef :smile:
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ich hatte, und habe immer noch so viele Gedanken über den Film rumschwirren, der ist so toll. Diese vielen kleinen Auffälligkeiten. Wie etwa die Songlyrics das Geschehen untermalen, wie Brooks den Killer spielt, der - den einen - fast schon respektvoll einschläfert. Wie Brooks eine Messerbox hat. Wie der Fahrer mit seinem Fahrzeug verknüpft ist. Wie er als Statist für andere später eine Filmmaske überzieht und damit selbst die Hauptrolle übernimmt. Ist Und fast jede Figur im Film hat Recht mit ihrer Einstellung. In vielen anderen Filmen wären Brooks' und Isaacs Rollen ausschließlich unsympathisch und abservierbar gewesen, hier sind sie mehr als das. Und Perlman ist mal eben authentisch, als käm er aus 9 Seasons Sopranos dazu.

Als der Fahrer im Stripclub telefoniert, ist er im Grunde das einzige Mal etwas unsicher, da zittert seine Stimme. Warum? Aus wirklicher Aufregung? Tut er nur so, um sein Gegenüber im Glauben zu lassen er sei sich unsicher? Oder ist es gar die innbrünstige Vorfreude auf die nächste handgreifliche Auseinandersetzung? Ist es Angst vor seinem Gegenüber? Angst vor dem, was auf dem Spiel steht? Oder realisiert er in dem Moment, was er da gerade gemacht hat, gerade macht?

Zwischen dem Fahrer und Patrick Bateman liegen jedenfall keine weiten Welten. Zwischen ihm und Jesse James aber auch nicht.
 

00Doppelnull

Statussymbol.
Jay schrieb:
Fast würd ich einen Punkt mehr geben. Bleibt im Kopf der Film, die Musik in den Ohren, Gosling unvergesslich. Und was für ein schick gefilmter Film.

Was für ein Schick gemachter Film, wie schade dass die Gewaltdarstellung einem so extrem herausreißt.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Findest du, dass es dich aus dem Rest rausreißt? So plötzlich und unvorgesehen das kommen mag, finde ich, dass es logisch zum Rest passt. Okay, das im Hotelzimmer vielleicht nicht, aber das was er selbst anrichtet, würde verharmlost sicher weniger wirken. Und wirklich graphische Shots gibt es doch auch nur ein paar Sekunden.
 

00Doppelnull

Statussymbol.
Schon. Ich fand den Film ja auch grandios. Aber gerade bei der Hotel Szene saß ich da und dachte mir nur so: Warum? Warum musste das jetzt sein? Das passt hier nicht hin. Der Film hat soviel Stil, soviel Sinn für Kleinigkeiten. Aber dann solche Gore Szenen, die durchaus Comic haft daher kommen. Das wirkte nicht mehr realistisch, sondern übertrüben. Schon die erste Szene definiert den Driver als effizient, überlegt. Warum dann diese übermäßige Fahrstuhlgewalt? Das sind zwar auch die einzigen beiden Szenen die ich für problematisch halte, alles andere passt ziemlich gut. Aber diese beiden empfand ich in der Darstellung einfach unnötig.
 

Joel.Barish

dank AF
Weil er, der Driver, mehr ist als "effizient" und "überlegt", weil in ihm halt ein wildes Tier mit dunkler Vergangenheit wohnt, das immer mal wieder ausbricht. Und nun gerät er in eine Welt, die genau das heraufbeschwört, also muss man da schon was bieten. Ich fand einige Gewaltszenen ja auch hart an der Grenze, aber ein bisschen mehr "Sinn" steckt für mein Verständnis schon dahinter. Mehr als nur Gore.
 

00Doppelnull

Statussymbol.
Ist schon richtig, ich verstehe auch warum es zu dieser, stets plötzlichen, völligen Eskalation von Gewalt kommt. Es macht Sinn, im Kontext des Films. Was mich daran stört ist die Inszenierung des ganzen und da zieht für mich das, "Man muss dann auch was bieten"-Argument nicht.
Man kann jemanden auch brutal mit einer Shotgun ermorden, ohne dass direkt das ganze Gesicht durch den Raum fliegen muss. Genauso ist es auch an sich schon extrem brutal, jemanden plötzlich mit einem Hammer zu ermorden. Warum muss ich die Kamera da solange draufhalten, bis wirklich gar nichts mehr von dem Kopf übrig ist? Das wirkt auch, wenn ich die ersten Schläge zeige und danach nur noch die Bewegung des Hammers oder was weis ich. Das ganze so zu inszenieren, empfand ich mehr störend als nützlich.
 

Puni

Well-Known Member
Ganz ganz großes Ding. Refns bester bisher, würde ich sagen. Ganz klar. Ich konnte den kurioserweise auf dem Hinflug hierher im Flieger (sogar auf deutsch) zehn Tage vor Kinostart sehen, und der Film ist eine Wucht. Die Inszenierung, das Gefühl, die Kamera, Gosling.. achja. Muss mir den aber unbedingt nochmal in groß ansehen. Unbedingt angucken.
 

Ormau

Well-Known Member
Jay schrieb:
Als der Fahrer im Stripclub telefoniert, ist er im Grunde das einzige Mal etwas unsicher, da zittert seine Stimme. Warum? Aus wirklicher Aufregung? Tut er nur so, um sein Gegenüber im Glauben zu lassen er sei sich unsicher? Oder ist es gar die innbrünstige Vorfreude auf die nächste handgreifliche Auseinandersetzung? Ist es Angst vor seinem Gegenüber? Angst vor dem, was auf dem Spiel steht? Oder realisiert er in dem Moment, was er da gerade gemacht hat, gerade macht?
evtl liege ich jetzt total daneben, aber hat er nicht genau in diesem moment (so wie der zuschauer selbst) mitbekommen, wer überhaupt am anderen ende der leitung ist ?, quasi diese markante stimme erkannt. so jedenfalls kam es mir vor. aber die theorie mit der innbrünstige Vorfreude find ich GEIL :ugly: so lassen wir das mal stehen : )
 
B

Bader

Guest
Woah... der war einfach nur unfassbar gut. Bin immer noch geflasht davon!

Erstmal bin ich überglücklich wie ich den Film genießen konnte.
- Es wurde in OmU gezeigt
- Digitale HD Projektion
- 1A Soundanlage mit wuchtigem Bass

Drive selber war einfach nur unglaublich vom ersten bis zum letzten Frame. Der Score, die Darsteller/innen, die Dialoge, die Art und Weise des Filmes bzw. die ruhige Art unterbrochen von unglaublich investiven Gewaltszenen die wirklich einen bis ins Mark gehen. Ja, man könne meinen, dass die Story eigl. 08/15 ist, da es in dieser Art oft gab, aber Drive verpackt es einfach nur erstsahnig. Da wirkt einfach alles durchgedacht, emotional und knallhart. Mich hätte da sogar eher eine sehr tiefgründige Auseinandersetzung gestört. Die Story war einfach dazu da, dass man sich vollkommen in den Film eintauchen konnte. Nicht zu bieder, aber auch nicht zu komplex.
Hervorheben muss ich einfach die Aufzugsszene, das war sowas von purer Awesomeness. Die Liebesbekennung, welches nicht mal eine Minute dauerte bis es wieder vorbei war bis zur Gewaltsexplosion.

Ich bin begeistert... restlos!


Nun zu den Details
- Alter, wie das ganze Kino zusammenzuckte, als der erste Schuss nach dem missglückten Raubüberfall kam
- Danach die famousen Sounds bei der Verfolgungsjagd. DARUM LIEBE ICH MOTORE!!!
- Unfassbar schade fand ich den kurzen Screentime von Christina Hendricks. So eine extrem heiße Frau die dann auf übelst brutale Weise stirbt, als sie dann endlich in den "Fokus" kam
- Die Aufzugsszene... unglaublich gemacht... allein der Moment als Ryan Carey zur Seite schiebt, sie küsst und dann boar so übelst auf den Killer eintritt... erinnerte mich da an History of Violence. Allein die Mischung aus Knacken & wie soll ich dieses weiche Geräusch beschreiben... das ganze Kino war geschockt.
- Das Aufschneiden des Armes... ekelhaft
- Die Spannung ob Ryan tot ist oder nicht in der Totalaufnahme. Super gemacht.
 

The Blorps

BG Enfant Terrible
Bader schrieb:
Woah... der war einfach nur unfassbar gut. Bin immer noch geflasht davon!



Erstmal bin ich überglücklich wie ich den Film genießen konnte.

- Es wurde in OmU gezeigt

- Digitale HD Projektion

- 1A Soundanlage mit wuchtigem Bass



Drive selber war einfach nur unglaublich vom ersten bis zum letzten Frame. Der Score, die Darsteller/innen, die Dialoge, die Art und Weise des Filmes bzw. die ruhige Art unterbrochen von unglaublich investiven Gewaltszenen die wirklich einen bis ins Mark gehen. Ja, man könne meinen, dass die Story eigl. 08/15 ist, da es in dieser Art oft gab, aber Drive verpackt es einfach nur erstsahnig. Da wirkt einfach alles durchgedacht, emotional und knallhart. Mich hätte da sogar eher eine sehr tiefgründige Auseinandersetzung gestört. Die Story war einfach dazu da, dass man sich vollkommen in den Film eintauchen konnte. Nicht zu bieder, aber auch nicht zu komplex.

Hervorheben muss ich einfach die Aufzugsszene, das war sowas von purer Awesomeness. Die Liebesbekennung, welches nicht mal eine Minute dauerte bis es wieder vorbei war bis zur Gewaltsexplosion.



Ich bin begeistert... restlos!





Nun zu den Details

- Alter, wie das ganze Kino zusammenzuckte, als der erste Schuss nach dem missglückten Raubüberfall kam

- Danach die famousen Sounds bei der Verfolgungsjagd. DARUM LIEBE ICH MOTORE!!!

- Unfassbar schade fand ich den kurzen Screentime von Christina Hendricks. So eine extrem heiße Frau die dann auf übelst brutale Weise stirbt, als sie dann endlich in den "Fokus" kam

- Die Aufzugsszene... unglaublich gemacht... allein der Moment als Ryan Carey zur Seite schiebt, sie küsst und dann boar so übelst auf den Killer eintritt... erinnerte mich da an History of Violence. Allein die Mischung aus Knacken & wie soll ich dieses weiche Geräusch beschreiben... das ganze Kino war geschockt.

- Das Aufschneiden des Armes... ekelhaft

- Die Spannung ob Ryan tot ist oder nicht in der Totalaufnahme. Super gemacht.





Das kann ich auch so übernehmen.
Refn hat hier ganze Arbeit geleistet. Zu Beginn kamen mir schon Vergleiche mit dem Transporter auf. Nur dass "Drive" kein reinrassiger Actionfilm ist, und nicht mal das, vielmehr ein Drama. Aber Quasi schon Transporter mit einer tiefgründigeren Story und die psychische Entfaltung des Drivers. Ein Mann der recht eastwoodlike wortkarg ist, nicht viel Regung zeigt, hin und wieder lächelt doch aber viel von sich offenbart.

Ryan Gosling hatte ich vorher erstmals in "Ides of March" gesehen, wo er mich da auch schon sehr begeistert hat. In Drive zeigt er endlich, dass er das Zeug zum famosen Charakterdarsteller hat. Er ist mein neuer Lieblingsschauspieler. Die Story erzählt zwar die Handlung, aber es gibt noch eine Geschichte hinter dem Driver und Irene. Wenn auch subtil, doch herzerwärmend romantisch auf eine Weise. Effekte und Kamera sind klasse., der Film hat viele schöne Kamerafahrten, teils fast wie ein Ballett wirken und das Geschehene stimmungsvoll aufnehmen zusammen mit dem wirklich tollen Soundtrack, der überall gepasst hat.

Die Zeitlupenszenen bekommen hier eine andere Bedeutung: Emotional, fast zärtlich gibt sie das Geschehen preis, so sanft und langsam. Keine typische Zeitlupe.

Ich muss hier vorsichtig sein um nichts zu spoilern, ohne Spoilertags. Bin restlos begeistert von desem Ensemble von Film!



Hier in diesem Spoiler beschreibe ich meine Lieblingszene, die die den Film noch nicht gesehen haben, lassen das außer acht:

Beste Szene ist meiner Meinung nach die Aufzugsszene. Wahnsinn. Wie der Driver zu Irene in den Lift steigt und der Killer mit drin ist. Wie er merkt dass Gefahr droht. Irene sanft (hier ist wieder diese zärtliche, emotionale Zeitlupe) nach hinter sich schiebt und sich zu ihr dreht und sie dann küsst, Das Licht dimmt sich dunkler, Sie küssen sich leidenschaftlich. Mit dem Ende des Kusses und dem gegenseitig in die Augen schauen erstrahlt das Licht, als wolle sie die Liebe zwischen den beiden zeigen, zeigt uns dass dieser kurze, aber schöne Moment da ist und ihnen dann klar wird dass etwas passieren wird. Und dann dieser Gewaltausbruch vom Driver. Diese Perversion, mit dem er den Gegner vernichtet und Irene geschockt und verwirrt zurücklässt. Sie rückwärts aus dem Lift steigt und fassungslos auf den Driver schaut. Unverständis über die Tat seitens ist fast greifbar. Der Lift schließt sich, es wird klar, das ist das Ende der Beziehung. Es schien, als ob der Driver für diesen einen kurzen Moment mit Irene gelebt hat. Die Lifttüren kappen die Verbindung zwischen den beiden. Das ist eine famose, wahnsinnig famose Szene. Ich liebe diese Szene!



Ein Film, der es verdient hat, in die Filmgeschichte einzugehen. Was scher ich mich um Preise, wie den vermainstreamten Oscar, der FIlm ist mitreißende Unterhaltung. Man taucht in den Film ein und ist gefangen und gebannt von diesem. Die Gewaltszenen, wie schon mein Vorposter sagt, wecken Erinnerungen an
"A History of Violence"
, der zu meinen Lieblingsfilmen zählt.





100 von 10 Zahnstochern.
 
C

Citystars

Guest
Heute gesehen. Fazit 10/10. Superhart geflasht. Alleine der OST... Großartig. So MUSS Kino sein.
 

Scofield

Fringe Division
"Drive" ist für mich das Highlight 2011.
Tolle Geschichte , Super Setting , liebenswerte Charaktere und eine verdammt coole Inszenierung. Der Film lebt wahrlich durch seinen beeindruckenden 80er Jahre Soundtrack.
Freu mich schon total auf morgen , da kommt endlich die Bluray in England raus. Hoffe dass diese noch bis Mittwoch hier eintrifft. Muss den Film einfach allen zeigen :biggrin:

10 von 10
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Ormau schrieb:
Jay schrieb:
Als der Fahrer im Stripclub telefoniert, ist er im Grunde das einzige Mal etwas unsicher, da zittert seine Stimme. Warum? Aus wirklicher Aufregung? Tut er nur so, um sein Gegenüber im Glauben zu lassen er sei sich unsicher? Oder ist es gar die innbrünstige Vorfreude auf die nächste handgreifliche Auseinandersetzung? Ist es Angst vor seinem Gegenüber? Angst vor dem, was auf dem Spiel steht? Oder realisiert er in dem Moment, was er da gerade gemacht hat, gerade macht?
evtl liege ich jetzt total daneben, aber hat er nicht genau in diesem moment (so wie der zuschauer selbst) mitbekommen, wer überhaupt am anderen ende der leitung ist ?, quasi diese markante stimme erkannt. so jedenfalls kam es mir vor. aber die theorie mit der innbrünstige Vorfreude find ich GEIL :ugly: so lassen wir das mal stehen : )

Ich für meinen Teil hatte eher das Gefühl, dass es die aufgestaute Wut ist, die sich halt ein wenig Bahn bricht. Hatte auf keinen Fall das Gefühl dass eS Angst oder Nervosität ist.
 
B

Bader

Guest
Jupp, ihm kochte es hoch als er erfuhr, dass die Sache doch "persönlicher" ist als angenommen.
 

Vincent Vega

By Quentin Tarantino
Konnte am Samstag auch 2 Freunde begeistern mit in den Film zu gehen. ... zum Glück! Der Film ist insich so stimmig und von der ersten bis zur letzten Minute interessant. Es dauerte ein bisschen bis ich mich an die Gesprächspausen gewöhnt hab die der Driver macht aber nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, war es super. Die Gewaltszenen waren wirklich ne nummer für sich. Es hätte nicht unbedingt mit diesem Grad der Gewalt gezeigt werden müssen aber ich würde es dem Film auch nicht als Minuspunkt anrechnen. Ansich kann ich jetzt fast nur noch wiederholen was schon in den meisten Post's meiner Vorredner steht: Ryan Gosling ist eine unglaublich coole Sau, der Soundtrack ist super, kurz gesagt: Der Film ist ganz großes Kino. Schade das die UK Blu Ray keinen deutschen Ton hat.

9/10 Hammern.
 
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