Ghostbusters 3: Answer the Call ~ Melissa McCarthy [Kritik]

Batou9

Well-Known Member
Dass so ein bewegter Stuss überhaupt als Ghostbusters gelabelt wird. Die Review ist vernichtend und die US-Kinos sind ja mittlerweile selbst davon überzeugt, dass das nichts wird mit Spalterfilm. Kein Schwein will Filme sehen, in denen weibliche Ghostbusters zu dumm rumalbernen Freaks pervertiert werden und der Film durch nichts anderes zu polarisieren versucht, als durch den Versuch das männliche Geschlecht zu verschwulisieren und am Ende gar zum geistlichen Gespött werden zu lassen. Es wirkt als seien die Spots für ne Late Night Show produziert worden, so billig stinken die Dialoge und schauspielerischen Leistungen zum Himmel. So rettet niemand den Tag.

Ich kann "WrecklessEating's" gewaltige Enttäuschung verstehen. Ich setzte mich keine 2 Stunden in so eine Franchise-Vernichtung.
 

Argento

Well-Known Member
Dr Knobel schrieb:
@Argento: Zwei Punkte.
1. Es ist wesentlich bequemer Kritik da anzubringen, wo man weiß, dass man wenig Gegenwind bekommt. Warum nicht da, wo diese Idioten tatsächlich auftreten? Warum nicht an einem Ort, wo klar ist, dass man auf Gegenwind stößt, weil man die Leute, die diesen Mist tatsächlich verzapfen, direkt anspricht. Es hier zu tun, an einem Ort, wo alles "safe" ist, ist der einfache, bequeme Weg. Es führt aber zu nichts.
2. Jay spricht von "wir". Wer ist dieses "wir"? Du? Ich? Diejenigen, die diesen Mist verzapfen? Oder diejenigen, die einfach sagen, dass sie das nicht sehen wollen? Das ist mir alles zu weich gespült. Kritik klar adressieren. Und wenn diese Kritik an diesem Ort nicht angebracht ist, ist es doch verlorene Zeit. Warum nicht da, wo Idioten sind? Es hier zu tun, wo man sicher ist, ist doch denkbar bequem. Das stört mich ebenso, wie dieser versteckte Generalismus.

Jap, das ist eine gute Frage. Dürfen wir erst wieder über ISIS Anschläge diskutieren, wenn hier einer betroffen oder selbst ISIS Anhänger ist?

Willst du politisch werden? Okay, obwohl ich der Meinung bin, dass es äußerst zwiespältig ist, Terroropfer mit Leuten gleichzusetzen, die einen Film bzw. dessen Ansatz nicht mögen. Aber nun gut.
Um in deinem Kontext zu bleiben: Dann bist du in diesem Punkt derjenige, der die AFD hasst, sich aber nicht traut auf eine Demo von denen zu gehen, um dort seinen Standpunkt zu vertreten. Du bist dann derjenige, der auf einer Veranstaltung der Linken seinen Standpunkt lauthals rauskrakeelt, weil er weiß, dass er dort nichts zu befürchten hat. :wink: Das ist simpel, einfach, bequem.
Ich kapiere es immer noch nicht. Was bezweckst du damit, diese Debatte erneut anzufachen? Obwohl an Ort und Stelle jeder "Ablehner" klar gemacht hat, dass Frauen an sich nicht das Problem sind? Was neues soll denn hier entstehen?
Ich werde im Folgenden auf die von mir zitierten Passagen eingehen.

Zunächst widme ich mich dem direkt an mich adressierten Passus:
Als ich mich einmischte, zitierte ich eine Aussage von dir, in der du hinterfragtest, warum etwas zu einem Thema (!) an einem Ort gemacht wird, an welchem die Problematik X gar nicht akut zu bestehen scheint.
Hier hakte ich nach.

"Kritik anbringen", sie zu üben kann damit einhergehen, wenn man etwas zu einem Thema macht, kann aber auch eine ganz andere Baustelle sein. Ich hingegen bezog mich expressis verbis auf deine Äußerung, die das "zum Thema machen" beinhaltete. Ich sehe noch immer nicht, warum es nichts bringen sollte, Problematik X an einem Ort zu einem Thema zu machen, an welchem Problem X nicht akut zu sein scheint.

Aber sprechen wir über das Initiieren einer Diskussion und darüber Kritik zu üben, gerne:
Ich gehe nicht d'accord mit deiner Vorstellung hiervon. Über dieser Vorstellung liegt unheilschwanger scheinbar das große Worte des Mutes. Erst dann ist Kritik sinnvoll oder gar besonders zu würdigen, wenn sich der Kritiker mutig ins - man erlaube mir nun eine sprachliche Zuspitzung - Feindgebiet stürzt und "Mensch versus Mensch" die Diskussion austrägt. Eine sehr martialische, um nicht zu sagen von soldatischen Tugenden geprägte Vorstellung will ich meinen.

Ich bin auch noch nicht ganz dahinter gestiegen, wann Kritik für dich überhaupt sinnvoll ist. Wann das Üben von Kritik keine "verlorene Zeit" darstellte. Meinem Verständnis nach, kann Kritik einen interessanten und mitunter durchaus luziden Diskurs nach sich ziehen. Person X meint ein Problem entdeckt zu haben und stellt es zur Diskussion.

Kritik ist doch nicht nur dann sinnvoll, wenn ich in die unmittelbare Konfrontation mit demjenigen einsteige, der die Gegenposition vertritt.

Kritik kann aufklärerisch oder pädagogisch sein sowie auch präventiv Misständen entgegenwirken, indem zeitig ein Diskurs angeregt wird. Kritik üben, sie zu formulieren, sie öffentlich zu artikulieren kann auch heißen Stellung zu beziehen. Ein Zeichen zu setzen. Des Weiteren ist eine Kritik - ja sogar eine polemische - dazu imstande eine fruchtbare Diskussion nach sich zu ziehen.

Und Diskussion heißt ja nun nicht, dass notwendigerweise nur Vertreter unterschiedlicher Auffassungen miteinander ins Gespräch kommen sollten oder dürfen. Diskussion kann auch heißen, sich zu fragen, warum gewisse Menschen sich gegenwärtig auf Weise X verhalten. Verhalten sie sich überhaupt X? Wenn ja, welche Gründe könnte man dafür ins Feld führen? Gesellschaftliche Veränderungen? Politische Misstände? Vielleicht meint man auch festzustellen, dass sich zu Zeitpunkt T vermehrt Leute auf Weise X verhalten. Vielleicht ist es nur ein Gefühl. Vielleicht ist es aber dennoch berechtigt. Um dergleichen zu klären, müsste man nun allerdings empirische Daten zu Rate ziehen. Et cetera.

All dies scheint mir mit Zuschreibungen wie "verlorene Zeit" oder dem Adjektiv "sinnlos" nicht passend gewürdigt zu sein. Ich könnte hingegen die Gegenfrage stellen, ob es nicht eher sinnlos sein könnte und "verlorene Zeit" darstellen würde - ich nutze nun ein eindeutiges Beispiel, um meinen Punkt möglichst klar darzustellen - mit einem verblendeten Dogmatiker - stellen wir uns einen strammen Faschisten oder einen chronischen Frauenhasser vor - zu diskutieren, anstatt darüber zu diskutieren, was Person X zu dem gemacht hat, der er ist. Die Frage danach aufzuwerfen, was die Ursache für seinen Irrweg gewesen sein könnte, um dann schlussendlich u. U. tatsächlich etwas brauchbares zur Hand zu haben, um auf jene Person zuzugehen.


Nun zu dem von mir ebenfalls zitierten Passus, der eigentlich nicht an mich, sondern an Jay gerichtet war.

Deine AfD-Analogie finde ich nicht überzeugend. Abermals klingt ein sehr martialisches Verständis des Übens von Kritik durch. Erst derjenige, der mutig ist, agiert ehrenhaft (ich spitze bewusst ein wenig zu, aber ich bewege mich im Rahmen). Derjenige nämlich, der ins Feindesland marschiert und sich in gefährlichem Terrain vis-a-vis dem Feinde stellt. Dergleichen finde ich befremdlich. Ich habe weiter oben bereits ausgeführt, dass es keinesfalls einleuchtend ist, eine Diskussion oder das Üben von Kritik nur dann als sinnvoll zu erachten, wenn unmittelbar mit Vertretern der Gegenposition gesprochen wird.

Im Übrigen darf auch die Frage aufgeworfen werden, ob es tatsächlich "bequem" ist, überhaupt Stellung zu beziehen. Sich zu positionieren. Auch, wenn dies - ich greife wieder deine Zuschreibungen auf - aus einem sicheren Ort heraus - meinetwegen der heimischen Couch mit dem Laptop auf dem Schoße oder indem man sich auf einem Parteitag der Linken öffentlich gegen Äußerungen von AfD-Abeordenten positioniert - geschieht. Position zu beziehen heißt nämlich immer auch sich angreifbar zu machen, sich auszusetzen. Man schaue sich nur an, mit welchen "shitstorms" oder u. U. gar persönlichen Drohungen beispielsweise Personen umgehen müssen, die "klare Kante" zeigen. Bequem scheint es doch eher zu sein, sich aus etwas rauszuhalten, zu schweigen.

Noch ein Zitat von dir:
"Also reden wir dann jetzt doch über die Ausnahme? Und diese Ausnahme
verdient es, über sie zu sprechen? Warum? Warum sollte man also der
Nicht-Allgemeinheit diese Aufmerksamkeit schenken?"

Gegenfrage: Warum sollte man einer Nicht-Allgemeinheit keine Aufmerksamkeit schenken?
Es scheint doch ein längst überkommenes Gegenargument zu sein, zu sagen, dass man einer vermeintlichen Minderheit nicht die "Macht" und "Genugtuung" geben sollte, über sie zu sprechen. Ich werfe an dieser Stelle einmal leise Zweifel daran auf, ob ein Totschweigen oder die generelle Nichtbeachtung tatsächlich eine sinnvolle Alternative wäre bzw. sich eine solche Herangehensweise nicht vielleicht u. U. mit Blick in die Zukunft rächen könnte.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
HurriMcDurr schrieb:
Hier gibt's 'n Review von einem lauten Typen auf Youtube.

Offenbar wird der Bösewicht am Ende
dadurch besiegt, dass die Ghostbusters ihm alle gleichzeitig mit den Protonenpacks in den Schritt schießen. :ugly:

Perfekt, oder? Ich könnte mir kein besseres einfallen lassen. :thumbsup:
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Sehr guter Beitrag, Argento. Da hab ich nicht mehr viel beizupflichten

Dr Knobel schrieb:
Was bezweckst du damit, diese Debatte erneut anzufachen?
:squint: Gegenfrage: Was bezweckst du damit, so vehement dagegen zu sprechen? Wem ist damit geholfen, etwas wegzuwünschen?

Dr Knobel schrieb:
Mit wem willst du dann diskutieren? Wen willst du von was überzeugen? Und was exakt bring das dann hier? An
diesem Punkt bist du - um das AFD-Beispiel von oben zu variieren - ein Veganer, der sich im Veganer-Ortsverein über das Elend der Tierindustrie aufregst. Zuspruch ist gewiss ... und darüber hinaus?
Da hat Argento eigentlich explizit drauf geantwortet, was ich so unterstreichen kann.

Kann eventuell noch fragen, Knobel, wie du wissen willst, dass alle stillen und zukünftigen Mitleser keinen diskriminierenden Gedanken gegenüber dieses Films hegt, von deinem Beispiel her niemand hier, den das erreicht, bildlich AFD Wähler oder Fleischesser ist?

Dr Knobel schrieb:
weil es dich in diesem speziellen Zusammenhang nicht interessiert.
Deine Ahnungen in allen Ehren, aber die Lottozahlen würde ich mir von dir nicht vorhersagen lassen. :wink: Kurzfassung: Keine Ahnung, wie du darauf kommst, aber es ist massiver Bullshit.
Da hast du mich falsch verstanden. Ich meinte, dass die Frauensache dich in dem Zusammenhang Ghostbusters 2016 nicht interessiert. Du votierst doch dafür, dass hier bitte nicht mehr länger darüber gesprochen wird.

Dr Knobel schrieb:
Ich halte es tatsächlich für völlig belanglos, immer wieder (!!!) über diesen vermeintlichen Frauen-Verachtungs-Aspekt einer Minderheit zu debattieren, wenn die anderen Schwächen, Probleme und Defizite so offensichtlich sind
Und ich halte es tatsächlich für völlig belanglos, immer wieder ausschließlich über die Schwächen, Probleme und Defizite, die so offensichtlich sind, zu debattieren, wenn das andere Problem ein gesellschaftlich wichtigeres ist als wie gut/schlecht der eine neue Film von 1000 anderen im Jahr ist, über den wir übrigens - wie bei allen anderen Filmen - beriets seit frühester Entstehung diskutieren.

Dr Knobel schrieb:
Jetzt vermute ich mal was: Dir geht es um etwas grundsätzliches. Um Frauendiskriminierung, im Filmgeschäft insbesondere. Gibt es die? Absolut. Ist es wert, dass man darüber spricht, streitet, debattiert? Absolut. Denn da ist auch viel Bullshit im Spiel.
Aber ebenso wie es bereits Joel an anderer Stelle tat, sage ich (Falls ich richtig liegen sollte): Du wählst den falschen Aufhänger.

Okay.

Dann nenne mir bitte einen anderen konkreten Blockbusterfilm der letzten Zeit als Aufhänger, den alle mitkriegen, mit einem namhaften Titel, an dessen Beispiel man Frauendiskriminierung auffälliger erlebt hat als an diesem? Ich bin gespannt.
 

Rantman

Formerly known as Wurzelgnom
Ich habe kurz darüber nachgedacht, auf all den Blödsinn hier einzugehen, den einige von sich geben, aber dafür ist meine Zeit zu kostbar, daher versuche ich, mich kurz zu fassen:


Jay, du behauptest, dieser Film ist ein gutes Beispiel für Frauendiskriminierung. Ich behaupte, genau das Gegenteil ist der Fall, der Film ist ein gutes Beispiel für Männerdiskriminierung.

Man nehme ein Franchise, das in den 80ern hauptsächlich für Männer interessant war, stellt es komplett auf den Kopf, nimmt alle Dinge, an denen Fans gefallen gefunden haben, raus. Dann baut man ihn um zu einem Film, mit rassistischen Stereotypen und Männergebashe an jeder Stelle. Dieser Film, (soviel man von ihm gesehen hat und in Kritiken gehört hat) ist ein intolleranter, provozierender Film. Statt starke Frauenpersönlichkeiten zu zeichnen, werden diese ins lächerliche gezogen. Damit sie aber gut wegkommen, werden eben alle Männerrollen noch stärker überzeichnet und noch dümmer gemacht. Herzlichen Glückwunsch.

Nun wird dieser Film von allen Seiten kritisiert, von klugen Menschen, von dummen Menschen, netten Menschen, bösen Menschen, toleranten Menschen und rassistischen Menschen. Dabei gibt es sicherlich unberechtigte Bullshit Kommentare (die es aber immer gibt), aber auch einen Haufen berechtigte Kritik. Aber auf einmal werden die meisten, die normal und sachlich kritisieren, als Frauenfeinde dargestellt. Was zur Hölle ist los auf dieser Welt?

Sogenannte Feministinnen dürfen über Männer herziehen, wie sie wollen, weil sie ja die "diskrimieierten Opfer" der Männer sind. Wenn ein Mann auch nur ein Wort gegen eine Frau sagt, ist er sofort ein diskrimierierender Macho.

Wir leben Momentan in einer Welt, in der viele Menschen "Toleranz" predigen und dabei nicht mitbekommen, dass sie selbst jegliche Toleranz vernachlässigen. Viele Leute meinen es gut, merken aber nicht, dass sie übers Ziel hinausschießen und mehr Schaden anrichten, als zu helfen.

Und da muss ich mich auf Knobels Seite stellen. Wenn Jay ein Problem damit hat, was weltweit in anderen Foren los ist, darf er das hier gerne mitteilen, aber bitte dann nicht so aussehen lassen, als wenn sich die Hälfte unseres Forums falsch verhalten würde. Übers Ziel hinaus geschossen. Wenn hier jemand blödsinn schreibt, sollte man die Person einfach direkt darauf hinweisen und nicht alle über einen Kamm scheren. Und das Thema Frauenfeindlichkeit wurde hier schon dutzendfach in den letzten Monaten besprochen, es immer wieder neu rauszuholen bringt keine neuen Erkenntnisse und erweckt immer nur weiter den Eindruck, als wenn sich Leute hier Frauenfeindlich benehmen würden.

Der Film ist dann schlecht, weil Frauen Ghostbusters sind. Nicht, weil diese Figuren evtl nicht gut gespielt oder geschrieben sind.

Und genau dieser Satz ist einfach so komplett falsch. Das sind weniger als 1%, die so denken. Die meisten Menschen mit Verstand - und nur deren Meinung ist überhaupt relevant und sollte diskutiert werden - bewerten den FIlm schlecht, weil die Frauenfiguren dumme, schlecht geschriebene Stereotypen sind. Wären es 4 Männer die so geschrieben worden wären (Adam Sandler, Kevin James und 2 andere), würde die Welt genau so schlecht darauf reagieren und den Film genau so kritisieren.

Statt dessen wird aus einer Mücke ein Elefant gemacht. Die absolute Minderheit der Frauenhasser bekommt eine Plattform. Und wieso bekommt sie diese Plattform? Weil Menschen wie Jay, die es gut meinen, regelmäßig auf diese Idioten eingehen und mehr GEwicht verleihen, als sie wirklich haben.
 

patri-x

New Member
Die ersten Kritiken auf Rottentomatoes sind positiv! Insgesamt 75% bei 37 Reviews. Also ich finde das sehr überraschend.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Vielleicht ein Indikator dafür, dass der Film eben doch im Rahmen der Möglichkeiten neutral angegangen wird? :wink:
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
@Argento: Ohne jegliche Ironie oder sonst einen Hintergedanken, sondern wirklich ernst gemeint: Danke für deine ausführliche Antwort. ich werde da jetzt trotzdem in diesem Moment nicht gezielt darauf eingehen, möchte das aber eben kurz begründen, weil ich alles andere für respektlos hielte.

1. Ich bin hier längst nicht mehr so aktiv, wie ich es einmal war. Das hat Gründe, aber die gehören jetzt nicht hier hin. Wenn ich mich dann doch einmal etwas länger zu Wort melde, dann ist das wohlüberlegt, weil ich meine Zeit nicht für eine "Schattendiskussion" mit jemanden opfern möchte, den ich nicht einordnen kann. Deswegen meldete ich mich auch ganz konkret auf Jays Posts - wir kennen uns jetzt 10 Jahre (Heilige Kacke), ich weiß, wie er - immer alles auf das Forumgeschehen bezogen - tickt, denkt, was er mag und was nicht. Dass er in diesem Fall so renitent ist, überrascht mich schlicht gesagt. Und ich würde gerne wissen, warum das so ist. Bei Leuten, die ich nicht so gut kenne, ist es mir erst einmal egal, sofern sie nicht völligen Nonsens immer und immer wieder verbreiten. Es geht mir daher tatsächlich um Jays Standpunkt. Der mag sich ja auch durchaus mit deinem in weiten Teilen decken, von daher wird sich einiges, was ich gleich noch schreiben werde, indirekt auch auf dich beziehen.

2. Ich und einige andere führten diese Diskussion mit Jay schon einmal und danach war ja auch eine Zeit lang Ruhe, bevor er dieses "Gespenst" wieder aus der Mottenkiste kramte. Es mag sein, dass du damals auch etwas dazu geschrieben hast, aber das ist mir jetzt nicht präsent. Mir geht es bei der Geschichte auch und vor allem darum, warum Jay diesen alten Hut jetzt wieder in den Ring wirft, obwohl das hier bereits mehrfach und immer wieder durchgekaut wurde. Obwohl er so viel Gegenwind bekam, dass er sogar einen Artikel von der Seite nahm. Hier wird nichts neues passieren, weil das alles bereits episch durchgekaut wurde. Und man kann auch einfach mal akzeptieren, dass es ein Problem, so gerne man es vielleicht auch konkret ansprechen möchte und so wertvolle Ziele man auch hat, zumindest hier nicht gegeben ist. Wie gesagt: Auch da geht es überwiegend um Jay und seine Renitenz, und weniger um dich oder einen bestimmten Standpunkt.

Und außerdem muss ich auch noch einen finden, der mir teilweise erklärt, was du willst. :biggrin: Aber das mag an meinem Intellekt liegen. :biggrin:
Also bitte nichts für ungut, aber ich gehe auf einen Teil gleich ohnehin noch ein, und weiteres können wir gerne zu einem späteren Zeitpunkt vertiefen.

Sehr guter Beitrag, Argento. Da hab ich nicht mehr viel beizupflichten

Momentchen. :wink: Der Post ist ellenlang, auf was genau beziehst du dich denn dann explizit? Zudem möchte ich ehrlich gesagt deine Argumente und deinen Standpunkt hören, und nicht einfach etwas von jemand anderem übernehmen, ohne zu wissen, ob das denn in jedem Detail nun deine Meinung ist. Scheint, als ob sich eine gewisse Bequemlichkeit weiter fortsetzt. :wink:

Gegenfrage: Was bezweckst du damit, so vehement dagegen zu sprechen? Wem ist damit geholfen, etwas wegzuwünschen?

Also grundsätzlich finde ich es relativ schwach, auf eine Frage mit einer Gegenfrage zu antworten. Aber nun gut, jeder so, wie er mag. :wink: Warum ich so vehement dagegenspreche?
Weil wir das alles schon hatten. Warum jetzt noch mal und noch mal und noch mal? Es nervt einfach. Egal, in welchen GB-Thread man rein liest, früher oder später kommt wieder ein erhobener Zeigefinger, der mit unheilvoller Stimme ein: "Achtung! Wir müssen sehr genau darauf achten, wie der Film aufgenommen wird – nicht, dass er schlechter eingeordnet wird, weil Leute frauenverachtend sind.“ Dadurch wird diese Stimmung erst angeheizt, weil man damit grundsätzlich indirekt unterstellt, dass Leute den Film nicht vorurteilsfrei beurteilen können. Selbst den Leuten die diese Denkweise nun wahrlich nicht haben. Und nehme ich das Forum hier, meinen Bekannten- und Freundeskreis als Maßstab – das ist nicht repräsentativ, aber dazu später mehr – ist das der stark überwiegende Teil.
Einen Scheiß muss ich, um mal ein Filmzitat zu bringen. Ich muss auf gar nichts achten. Ich lese, was geschrieben und höre, was gesagt wird. Ich werde mir aber nicht anmaßen, zu beurteilen, ob derjenige, der den Film schlecht findet, nun eine merkwürdige Denkweise hat, oder nicht. Er findet den schlecht und fertig – es sei denn, er sagt oder schreibt explizit irgendeinen Bullshit. Ansonsten ist das Kaffeesatzleserei. Du hast ja sogar geschrieben, dass der eine oder andere seine Meinung abschwächt bzw. durch einen Zusatz ergänzt, damit man ihm seine Denkweise nicht anmerkt. Du maßt dir also an zu beurteilen, warum jemand anderes, den du eigentlich in der Regel auch gar nicht kennst, etwas schreibt oder sagt? Ernsthaft? Warum denn nicht einfach akzeptieren, was gesagt wird? Warum muss man da etwas hinein interpretieren? Damit sich die eigene Prophezeiung erfüllt?
Du reitest hier an dieser Stelle ein Pferd zu Tode. Und genau damit heizt du das an, was dich eigentlich laut eigener Aussage stört: Das nicht mehr über die tatsächliche Qualität gesprochen wird. Es wird doch gar nicht mehr über den Film oder seine Qualität gesprochen, sondern nur noch darüber, WARUM jemand den Flm schlecht findet. Lasse es doch einfach laufen, sofern das Problem nicht auftritt und warte ab. Was spricht dagegen?
Die „seriösen Ablehner“ wie meiner einer, schreibt den Film doch jetzt nicht im Vorfeld tot, sondern bemängelt das offensichtliche, was bislang bekannt ist und wartet ab. Das Material bis jetzt liefert jedoch exakt das ab, was ich befürchtet habe und deswegen fällt ein Kinobesuch flach – das wäre aber bei jedem anderen Film auch der Fall gewesen. Bis zur Sichtung werde ich mich jedoch zur Qualität des Films nicht äußern. Wenn das möglich ist, warum kannst du dann mit der Phobie, dass der Film wegen Frauendiskriminierung schlecht aufgenommen wird, nicht ebenfalls warten. So wirkst du wie ein verzweifelter Hellseher, der einfach nicht akzeptieren kann, dass eine Prognose nicht oder noch nicht eintritt.

Da hat Argento eigentlich explizit drauf geantwortet, was ich so unterstreichen kann.

ich diskutiere aber mit dir und nicht mit Argento. :wink: Ich wüsste schon ganz gerne, auf was du dich exakt beziehst, damit wir nicht aneinander vorbeireden.

Kann eventuell noch fragen, Knobel, wie du wissen willst, dass alle stillen und zukünftigen Mitleser keinen diskriminierenden Gedanken gegenüber dieses Films hegt, von deinem Beispiel her niemand hier, den das erreicht, bildlich AFD Wähler oder Fleischesser ist?

Und du denkst, durch dieses ewige „Achtung! Wir müssen wirklich aufpassen, was die Gründe für eine Ablehnung des Films sind! Es gibt da welche in den sieben Bergen hinter den sieben Meeren, die sind schlimme Frauenverachter“, und wir müssen höllisch darauf achten, dass sich diese Meinungen nicht vermischen oder Überhand nehmen!“ wirst du diese Idioten bekehren? Wenn sie bislang nicht bekehrt worden sind, werden sie das durch diese Form der präventiven Vorsorge ohnehin nicht mehr. Und da ich jetzt darauf geantwortet habe, darf ich mir auch eine Gegenfrage erlauben: Woher willst du denn wissen, dass die zukünftigen und stillen Mitleser, diese Gedanken haben? Du stellst mit dieser Aussage quasi jeden unter Generalverdacht, und selbiges machst du mit diesen „Achtung, der BG-Beauftragte sucht nach Diskriminierung, obwohl es die doch hier laut seiner Aussage gar nicht gibt“ Posts, das scheint dir nur eben nicht klar zu sein. Doch das ist der Grund, warum es diesen Gegenwind gibt.

Da hast du mich falsch verstanden. Ich meinte, dass die Frauensache dich in dem Zusammenhang Ghostbusters 2016 nicht interessiert. Du votierst doch dafür, dass hier bitte nicht mehr länger darüber gesprochen wird.

Es interessiert mich tatsächlich nicht, weil es für meine Einordnung des Films keine Rolle spielt. Und so sehen das doch hier fast alle, die den Film Stand heute ablehnen. Es geht nicht um die Besetzung mit Frauen, sondern wie beschissen und ideenlos das gemacht wurde. Wie plump und dämlich das aussieht und wie falsch die Besetzung teilweise ist. Und ich bin keineswegs dagegen, dass hier darüber gesprochen wird – aber es wurde doch bereits im Detail auseinandergeklüngelt, diskutiert und was weiß ich nicht was. Es war sogar wichtig, dass zu tun, um mal die Stimmung zu checken, Meinungen auszutauschen. Doch all das wurde bereits sehr früh gemacht und gipfelte schlussendlich in der Diskussion nach deinem Artikel. Ausführlicher und detaillierter kann man das nicht mehr tun. Wenn doch kein neuer Sachstand eintritt, warum also alles wieder von vorne? Warum jetzt nicht wieder zum eigentlichen Kern des Ganzen zurückkehren: Dem Film?
Das wäre, als wenn ich alle drei Wochen den Halloween-Remake-Thread mit den gleichen Argumente und Befürchtungen vollschreibe, warum der Film in meinen Augen so beschissen ist. Da klickt man wieder drauf, liest dieselbe Leier noch mal, verdreht die Augen und denkt sich: Jetzt fängt der alte Knobel wieder mit dieser Leier an, kann er es denn nicht ruhen lassen? Selbiges ist es jetzt hier bei dir. Aus den o.g. Gründen ist das nur anders gelagert, weil es nicht um Geschmack geht, sondern um eine Geisteshaltung.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Und ich halte es tatsächlich für völlig belanglos, immer wieder ausschließlich über die Schwächen, Probleme und Defizite, die so offensichtlich sind, zu debattieren, wenn das andere Problem ein gesellschaftlich wichtigeres ist als wie gut/schlecht der eine neue Film von 1000 anderen im Jahr ist, über den wir übrigens - wie bei allen anderen Filmen - beriets seit frühester Entstehung diskutieren.

Einerseits kamen in den letzten Tagen gleich mehrere neue Trailer, Spots usw. raus – da gibt es einen neuen Sachstand, also lohnt es sich doch darüber zu reden. Gibt es einen neuen Sachstand, bei dieser Diskriminierungs-Nummer? Nicht, dass ich es wüsste.
Andererseits ist es also belanglos, darüber zu sprechen, aber über diese Frauennummer nicht, obwohl das auch von Beginn an mindestens genauso viel Platz einnahm, wie die Diskussion um den Film an sich? Warum?
Du siehst da ein gesellschaftliches Problem? Okay, mag ja sein, obwohl ich es nicht so sehe. Aber warum machst du es an diesem Film, an dieser Stelle fest, obwohl dir hier jeder sagt: Ähm, ist nicht. Der sieht einfach kacke aus. Hier kommt doch nichts Neues mehr, dann mache doch einen Diskriminierungs-Thread auf, wo man das an weitaus besseren Beispielen besprechen kann, z.B. unterschiedliche Bezahlung von Mann und Frau, Frauenquote, Familienpolitik zu Lasten der Frau usw. Das wäre relevant und an Fakten orientiert, hier wirkt es einfach, als ob du was herbeireden willst, was hier nicht existiert. Aber davon ab, auch wenn ich mich wiederhole: Diese Diskussion wurde hier in aller epischer Breite geführt, mehrfach, zeitintensiv und im Detail. Offensichtlich besteht das Problem hier nicht. Warum also etwas beschreien, was hier nicht da ist?

Dann nenne mir bitte einen anderen konkreten Blockbusterfilm der letzten Zeit als Aufhänger, den alle mitkriegen, mit einem namhaften Titel, an dessen Beispiel man Frauendiskriminierung auffälliger erlebt hat als an diesem? Ich bin gespannt.

Ich muss es leider erneut und eindringlich tun, weil du da aus welchen Gründen auch immer, sehr bedenkenlos mit umgehst: Zitiere mich korrekt, gerne – und auch das schrieb ich schon – exakt. Ich schrieb nichts von Blockbustern, ich schrieb Filmgeschäft. Denn ich bin absolut nicht der Meinung, dass es ein grundsätzliches Diskriminierungs-Problem bei den Schauspielerinnen im Blockbusterkino gibt, was im Umkehrschluss nicht bedeutet, dass das Problem per se da nicht existiert – aber selbiges trifft auch auf männliche Schauspieler zu.
In diesem speziellen Fall bekommen die Schauspielerinnen doch sogar einen Blockbuster auf den Leib geschnitten, dürfen einen Klassiker neu aufleben lassen, erhalten eine große Bühne und werden teilweise exorbitant gut daran verdienen. Wenn es einen Film gibt, der in dieser Hinsicht kein Problem hat, dann dieses Ding.
Ich schrieb daher Filmgeschäft weil ich da ein wesentlich größeres Problem an der Führungsspitze von Studios sehe, weil es Autorinnen und Regisseurinnen schwerer haben usw. Aber das ist ein Problem, mit dem GB nichts zu tun hat. Und deswegen sage ich dir, wie auch schon andere: Das GB Reboot ist rein argumentativ ein schlechtes Beispiel, weil es sich für das, auf das du hinaus möchtest schlicht nicht eignet.
 

Argento

Well-Known Member
@ Dr Knobel:
Deine Erklärung respektiere ich natürlich!
Ich selbst habe ebenfalls immer nur kleinere Zeitfenster, in welchen ich mich in längere Diskussionen stürzen kann und mich nicht nur auf kürzere Einschätzungen von Trailern und knappe Kritiken beschränken muss. Auf ein andermal!
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Danke für dein Verständnis. :top:
Und ich komme gerne noch auf einige Punkte von dir zurück, weil ich dir teilweise durchaus beipflichten muss - aber "nur" generell und nicht auf diese explizite Situation zu diesem Thema in diesem Kontext. Wir liegen da grundsätzlich nämlich gar nicht so weit auseinander. Also nochmal danke, und wir führen das noch einmal fort.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ich respektiere gewiss die Geduld und Detailgenauigkeit, mit der du hier wie immer interessant diskutierst, Knobel, (auch deinen Beitrag hab ich wahrgenommen, Rantman) aber aus der Diskussion werde ich mich nu dezent zurückziehen. :squint: Nicht, weil mir die Argumente ausgehen, sondern weil jetzt seitenlang darüber diskutiert wird, ob über ein Thema diskutiert werden sollte oder nicht und mich das offen gesagt nicht so sehr reizt, dass ich mich damit jetzt noch Tage lang beschäftigen möchte. Du hältst es hier für sinnlos, weil es hier keinen Gegenpart gibt und Rantman, weil der Gegenpart vermeintlich eh zu gering ist bzw aus Prinzip, weil er eh keine Bühne bekommen sollte. Kann ich beides verstehen, sehe ich aber anders, und ich halte es über allem für falsch, andere davon überzeugen zu wollen, dass sie doch bitte vereinzelte Themen nicht mehr ansprechen.

Wieso ich das Thema angesprochen habe und auch in Zukunft weiterhin erwähnen werde? Weil mir in den letzten Monaten selbst klar geworden ist, dass ich früher viele eigene oder fremde Verhaltensweisen und Gedankengänge als selbstverständlich, normal und richtig angesehen habe, ohne zu erkennen, wie es wirklich wirkt. Wie z.B. dass in absurd vielen Games weibliche Zuneigung als Belohnung serviert wird (nicht "Danke" sondern Kuss+Sex als Danke). Im Einzelfall mag das harmloser Quatsch sein, aber wenn sich sowas über Jahrzehnte und inr großer Mehrheit wiederholt, verinnerlicht sich sowas im allgemeinen Verständnis. Dann wird es als normal angesehen, ja später sogar erwartet, so kennen wir es, so hat es zu sein. Inwiefern das tatsächliche Auswirkungen auf das reale Leben hat sei mal dahingestellt, es ist aber schon rein gedanklich immer ein interessantes Thema, wie ich finde. Aber ich schweife ab. Ich geh das also nicht als Aktivistenheld mit dem belehrenden Zeigefinger an, sondern komme eher aus der Richtung "Männers, bisher wars ja so, sollten wirs vielleicht mal anders betrachten?"
 

Joker1986

0711er
Jay schrieb:
Wie z.B. dass in absurd vielen Games weibliche Zuneigung als Belohnung serviert wird (nicht "Danke" sondern Kuss+Sex als Danke)
Wer würde denn auch sein Leben riskieren für ein popeliges "Danke" :ugly:
Ist nicht Zuneigung das nachdem der Mensch sich sehnt? Neben Macht und Geld - mit denen man dann auch wieder Zuneigung bekommen kann. Wenn auch keine echte.
Aber ich schweife ab :biggrin:

Bin aber im Prinzip auf der Seite von Knobel und Rantman.
Vielleicht ist das Sexismus-Problem in anderen Teilen der Welt ein größeres als in Deutschland. Ich selber habe beim neuen Ghostbusters auch keine Ablehnung aufgrund der Frauen an sich erlebt.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Jay schrieb:
und ich halte es über allem für falsch, andere davon überzeugen zu wollen, dass sie doch bitte vereinzelte Themen nicht mehr ansprechen.

Falsche Wahrnehmung. Es geht mir nicht darum, dass du ein Thema nicht mehr ansprichst, sondern vielmehr darum zu erkennen und zu verstehen, warum du dich in diesem Fall so an diesem Film festbeißt, obwohl es weiß Gott bessere, klarere Beispiele gibt, die du unten ja z.B. auch erwähnst, und hier doch alles bereits geklärt wurde und das Problem in Bezug auf GB hier quasi nicht existent ist. Das ist der Punkt. Ich würde es gerne verstehen, denn dann hätte es eine Relevanz, sich so und immer wieder an diesen Film zu hängen. Ohne diese Erklärung und ohne dieses Verständnis ist es einfach nur verlorene Zeit, weil man über das, was du eigentlich sprechen möchtest, an anderer Stelle wesentlich effizienter herangehen könnte - da blieben nämlich diese Diskussionen außen vor und man könnte tatsächlich über das Thema an sich sprechen.

Wie z.B. dass in absurd vielen Games weibliche Zuneigung als Belohnung serviert wird (nicht "Danke" sondern Kuss+Sex als Danke). Im Einzelfall mag das harmloser Quatsch sein, aber wenn sich sowas über Jahrzehnte und inr großer Mehrheit wiederholt, verinnerlicht sich sowas im allgemeinen Verständnis. Dann wird es als normal angesehen, ja später sogar erwartet, so kennen wir es, so hat es zu sein. Inwiefern das tatsächliche Auswirkungen auf das reale Leben hat sei mal dahingestellt, es ist aber schon rein gedanklich immer ein interessantes Thema, wie ich finde.

Da bin ich bei dir. Du exportierst aber diese Gedanken und Zusammenhänge in einen Bereich, in dem die Wahrnehmung des Films nicht von Diskriminierung geprägt ist. Ist es wichtig darüber zu sprechen, dass die Situation woanders variiert? Absolut. Ist es wichtig und richtig, dass zu thematisieren? Mehr als das. Ist es legitim, seine Befürchtungen kund zu tun? Fraglos. Aber nachdem das alles abgekaspert ist und man feststellt: "Hmm, Gott sei Dank, hier ist es anders", muss doch auch mal gut sein, und muss es doch nicht immer wieder neu aufgerollt werden. Es muss doch dann auch möglich sein, wieder zum Kern zurück zu kehren, und es muss dann auch möglich sein, dass man nicht hinter jedem Busch (=jedem Skeptiker) einen Frauen-Diskriminierer zu sehen. Das Thema ist natürlich so wichtig, dass es angesprochen werden muss. Und sollte es im Falle von GB eine Entwicklung geben, die deine Befürchtungen bestätigt, dann ist es logisch, dass man wieder darüber sprechen kann und muss. Doch bis dahin ist das Thema doch so wichtig, dass man es doch an relevanten und offenkundigen Problemen erörtern sollte. Dafür hatte ich ebenso Beispiele gegeben wie du.

Aber ich schweife ab. Ich geh das also nicht als Aktivistenheld mit dem belehrenden Zeigefinger an, sondern komme eher aus der Richtung "Männers, bisher wars ja so, sollten wirs vielleicht mal anders betrachten?"

Dass mag deine Intention gewesen sein, aber bei mir kam es gänzlich anders an. Und das hängt eben auch damit zusammen, dass du dich so an GB aufhängst, der in meinen Augen ein denkbar schlechtes Beispiel ist und deswegen vom Kern der eigentlichen Diskriminierungs-Debatte ablenkt - und das stört mich am meisten. Woanders lägen wir wir beim Thema Sexismus und Co. vermutlich exakt auf einer Wellenlänge, in diesem Fall überspannst du in meinen Augen den Bogen. Mag ich falsch liegen? Ja sicher, aber davon müsste man mich dann bitte auch überzeugen.
Aber da ich es wie deutlich heraus zu lesen diese Diskussion ziemlich ermüdend finde, weil sie immer und immer wieder geführt wird, bin ich froh, wenn da jetzt ein Deckel drauf kann. :wink:

@Argento: Um alle anderen nicht zu langweilen, machen wir das am besten via PN. Ich melde mich bei dir. Okay?
 

Driver

Well-Known Member
Jay schrieb:
"Männers, bisher wars ja so, sollten wirs vielleicht mal anders betrachten?"
Ja aber betrachten wirs nicht schon langsam anders? In Star Wars 7 ist eine junge starke weibliche Heldin die Hauptfigur und Sie wird zu keiner Zeit zum Sexsymbol gemacht. Trotzdem wurde Sie gut aufgenommen und sogar gefeiert. Die Welt hat sich eben schon gewandelt. Das wird einfach unter den Teppich gekehrt.

Ich kann gerade nur für mich sprechen aber ich glaube auch viele Männer sind von starken weiblichen Figuren nicht abgeneigt, wenn diese auch vernünftig in einen Film integriert werden und nicht bloss optisches Beiwerk sind.

Klar Idioten gibt es immer die bloss Brüste sehen wollen aber was bringt es die Männer immer komplett in diese Schublade zu schieben, wenn man doch gerade jetzt anerkennen sollte das auch viele Männer starke Frauenfiguren bevorzugen.

Alle aktuellen Star Wars Filme fokussieren sich auf eine starke weibliche Rolle und es funktioniert und wird gut von den Männern aufgenommen, das sollte doch Beweis genug sein das viele beim neuen Ghostbustersfilm nicht die Frauen als Problem betrachten sondern die schwachen Witze.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Wieso redet man, wenn man(n) über Frauenfiguren redet immer nur über "starke" Frauenfiguren? Da darf man dann wirklich immer die gleichen Namen lesen, Ripley, Sarah Connor, seit kürzerem dann auch Furiosa oder Rey aus Star Wars. Das impliziert dann immer, dass nur abgebrühte Actionheldinnen nach männlichem Vorbild gute Frauenfiguren sind, und die Frage wie sehr sich das überhaupt auf Ghostbusters anwenden lässt bleibt sowieso fraglich.

Und es ist allgemein es super schwieriges Thema, denn, von den vielen eindeutigen Kommentaren der Twitter-, Youtube-, Reddit- und Facebookschwachköpfe mal abgesehen, lässt sich halt schwer beweisen, wie sehr die allgemeine Ablehnung damit zu tun hat, dass es nun weibliche Ghostbusters sind. Der allergrößte Aufschrei kommt aber auch nur von Männern.
 

Presko

Don Quijote des Forums
Ich finde, die Deutlichkeit hat einfach abgenommen. Am Anfang so bis zu den Trailern war das Bashing mit Bezug zur weiblichen Besetzung viel stärker. Und ich finde durchaus, auch hier im Forum gab es einige Kommentare, die ich so über Männer einfach nie gelesen habe. Da wird viel schneller bspw. auf das Äussere gespielt. Mein Eindruck.
 
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