Und du zählst mir die, sicherlich berechtigten, Stellen auf, wo der Film theoretisch keinen Sinn macht, aber darum geht es mir nicht. Mir kommt es so vor, dass du vor lauter Ärger über die inhaltlichen Ungereimtheiten übersehen hast, wo die Qualitäten des Films liegen. Sicherlich nicht in seiner Zeitreisegeschichte, das ist klar, aber eben in ganz anderen Dingen, die nicht so offensichtlich in der Story verankert sind wie die von dir angesprochnenen Komponenten: Sei es über die wahre Liebe in einem späten Abschnitt seines Lebens, die Beziehung zwischen Emily Blunts Figur und dem Kind, sowieso über Eltern und ihre Kinder oder einfach was dir dein 50 Jahre älteres Ich bei Steak und Kaffee erzählen würde. Der Film ist charakteristisch großartig, führt den Zuschauer und seine Erwartungshaltung an der Nase herum um ihm dann von sehr menschlichen Themen zu erzählen und dabei einige interessante Fragen aufwirft. Die eine Frage ist dann halt tatsächlich in wiefern es klug war, Zeitreisen mit rein zu nehmen, wenn man von vornherein keine halbwegs sinnige Geschichte entwickeln möchte, aber ich, für mich sehe mir lieber einen Film wie Looper an, der, da gebe ich dir recht, angesichts der gängigen Zeitreisetheorien keinen Sinn ergibt, als einen, in dem zwar recht ausgeklügelt zeitgereist wird, mir aber trotzdem nichts zu sagen hat. Als reiner Zeitreisefilm versagt Looper, gut das er keiner ist.