Ne Menge Überraschungen dabei, wie ich finde. Die meisten davon eher positiv.
- Black Panther. Wow. Ich halte den Film ja wirklich für eine Besonderheit im MCU. Best Picture war absehbar, Kostüme und Ausstattung waren wünschenswert (und verdient!), Score war eine Hoffnung und Song ein Bonus. Dass er dann bei VFX nicht dabei ist macht durchaus Sinn, denn die Effekte waren definitiv eher ein Schwachpunkt.
- Cold War. Damit hätte ich nicht gerechnet. Aber absolut verdient. Ein Film, der mich noch immer nicht ganz losgelassen hat. Si hin und wieder schafft es ein fremdsprachiger Film eben, durchzubrechen. Man (Ich) dachte eigentlich, dass das dieses Jahr nur mit "Roma" gelingt, aber Pawlikowski als Regisseur, dazu die Kamera und natürlich Fremdsprachiger Film. Wird ein enges Rennen mit "Roma". Am besten gewinnt "Cold War" fremdsprachiger Film und "Roma" gewinnt Best Picture, um die Absurdität von Ghetto Kategorien noch einmal zu verdeutlichen.
- Die Roma Darsteller. Yalitza Aparicio stand definitiv hoch im Kurs, aber Marina de Tavira ist eine Überraschung.
- Willem Dafoe. Den Van Gogh Film hat drüben quasi niemand gesehen. Aber nachdem er letztes Jahr vermutlich nur knapp
verloren nicht gewonnen hat, steht er jetzt vermutlicher deutlicher bei vielen auf dem Zettel.
- Bradley Cooper nicht bei Regie ist überraschend. (Aber dann ist Hauptdarsteller vermutlich nun entschieden.)
- BlacKkKlansman. Man hat in den letzten Wochen gemerkt, dass der Film nochmal einen Zwischenspurt eingelegt hat und wieder mehrfach bei Kritiker- und Gildenpreisen genannt wurde. Diese Anzahl an Nominierungen ist aber mehr als beachtlich. Für Adam Driver sehr erfreulich. Und es ist Spike Lees erste (!) Nominierung als Regisseur. Unglaublich.
- Amy Adams. Nicht wirklich überraschend. Aber es ist ihre 6. Nominierung! Ihre vierte seit 2011. Sie ist, wie man im Oscar Jargon sagt, dran bzw. an der Reihe. Denke aber nicht, dass es dieses Jahr klappt. Nächstes Jahr, für den neuen Joe Wright (Woman in the Window) wird das vielleicht einfacher (*hust verdienter *hust auch wenn ich Vice noch nicht gesehen habe.)
- Can you ever forgive me? Wirklich überraschend ist McCarthys Nominierung nicht, wenn man bisher aufgepasst hat. Aber ich bin jetzt sehr neugierig, auch wenn ich mit der realen Person, die sie verkörpert, nicht wirklich vertraut bin.
- Buster Scruggs. Doch noch hier und da dabei. Überraschend. Und gut.
- Warum sehe ich jetzt erst, dass Caleb Deschanel "Werk ohne Autor" als Kameramann gedreht hat?
- Ich habe so viel Positives über die "Minding the Gap" Doku gesehen und gehört. Jetzt ist dieser kleine und persönliche Film nominiert. Tolle Sache. Und ich will ihn unbedingt sehen!
- Das Makeup/Hairstyling Feld ist immer für eine Überraschung gut. Der schwedische "Border" sieht schräg aus. Interessante Nominierung. (
Schaut mal den Trailer)
- Immerhin eine Drehbuch Nominierung für "First Reformed", aber...
Schade:
- First Reformed was #snubbed. Insbesondere Ethan Hawke. Sehr bedauerlich.
- First Man wurde erwartungsgemäß mit ein, zwei technischen Nominierungen abgespeist. Etwas schade. Der Score wäre z.B. absolut noch drin gewesen.
- Wo ist Toni Collette!?!
- Online wird sich insbesondere über Best Editing beschwert bzw. verwundert am Kopf gekratzt. Ich habe zwar erst einen Film davon gesehen, aber, ja, diese Kategorie (die einst als super wichtiger Aspekt auf dem Weg zu Best Picture galt) sieht auf den ersten Blick nicht so aus wie vermutet. Roma?
- Mit Bohemian Rhapsody, Vice und Green Book gleich drei häufig nominierte und bisher nicht gesehene Filme, bei denen ich auf den ersten Blick äußerst skeptisch bin, ob sie überhaupt irgendeine Nominierung (na ja, Rami Malek scheint wirklich gut zu sein) verdient haben. Aber erst die eigene Sichtung kann da Klarheit verschaffen. The Big Short fand ich ja überraschend okay - auch wenn ich ihn seitdem quasi vergessen habe.
Jeder Mensch hat ja wohl seine eigenen Vorlieben - speziell wenn es um die Kunst geht - weshalb Entscheidungen IMMER persönlich sein werden, was dann natürlich Politik immer einschließt, weil eben fast jeder Mensch zumindest gewisse politische Grundideen in sich trägt.
