Spoiled: Star Wars - Episode 7: Das Erwachen der Macht

Rio

New Member
Ich poste das mal hier, weil dieser Beitrag im Prinzip ein einziger Spoiler sein wird :smile:

EP.7 habe ich mir am Donnerstag zusammen mit meiner Freundin hier in Wien angeschaut. Wir waren beide total gehypt, verließen das Kino aber mit einem deutlichen Gefühl der Unterwältigung.

Bitte nicht falsch verstehen: EP.7 ist kein schlechter Film. Die Setdesigns, die Kameraarbeit, die Effekte, Sound, Musik - alles spitze. Die drei bzw., Chewie mitgerechnet, vier Figuren, die den Handlungsbogen tragen, haben eine großartige Chemie und werden von tollen Schauspieler_innen gespielt: Daisy Ridley und John Boyega sind tolle Neuentdeckungen, und man merkt Harrison Ford an, dass er mit großem Spaß an der Sache dabei war. Insgesamt fand ich die Charakterzeichnung des Films einen großen Pluspunkt, zumindest bei den Charakteren, wo eine solche tatsächlich vorgenommen wurde. Poe, Phasma und Snoke bleiben dagegen blasse Versatzstücke und erfüllen (bisher) einzig und allein die ihnen zugedachte Funktion des "guten Fliegers", "Boba-Fett-Verschnitts" und "generischen Bösewichts". Dennoch bleiben die Figuren ein großer Pluspunkt des Films - einschließlich Kylo Ren und, auf der anderen Seite des Ernsthaftigkeitsspektrums, BB-8 :smile:

Dennoch hat der Film deutliche Schwächen, die ihn in meinem persönlichen Ranking der Star-Wars-Filme sogar noch hinter EP.3 - allerdings klar vor EP.1&2 - fallen lassen. Diese Schwächen lassen sich unter drei Punkte subsumieren: Kontinuität, Plausibilität, und Originalität.

Kontinuität: Der Film tut so, als wären die Ereignisse aus EP.6 lediglich ein kleiner "bump on the road" gewesen, und nicht die einschneidende Zäsur, als die nicht zuletzt die Special Edition den Tod Palpatines und die Zerstörung des zweiten Todessterns präsentieren. Stichwort Befreiung Coruscants und zahlreicher anderer Welten. Stattdessen wird uns ein Imperium präsentiert, das zwar anders heißt, aber offenbar völlig problemlos über die Macht und die Mittel verfügt, sich eine Armee, Sternzerstörer und nicht zuletzt eine planetenzerstörende Superwaffe leisten zu können. Das wäre ja noch zu verschmerzen, wenn nicht die Neue Republik bzw. der "Widerstand" (aka die Rebellen) als fast noch schwächer als zu Ende von EP.6 rüberkommen würden. Warum gibt es keine Flotte der Neuen Republik (sie wird im Film mal kurz erwähnt), die den Kampf gegen das Imperium führt? Warum fahren die Rebellen die gleichen 20 X-Flügler auf wie bei der Schlacht von Yavin?
All das ließe sich möglicherweise erklären - z.B. so, dass "Erste Ordnung"/Imperium und Neue Republik eine Art Kalten Krieg führen, und die Rebellen damit eher in die Rolle eine der vielen Stellvertreterarmeen fallen, die es auch im echten Kalten Krieg auf der Erde gab. Aber das wird nicht gemacht.
Die Probleme mit der Kontinuität zur Originaltrilogie setzen sich anderswo in Details fort, aber das würde hier zu weit führen.

Plausibilität: Dieser Punkt hat gewisse Überschneidungen mit dem ersten. Plausibilität ist hier natürlich im Sinne von "im Star-Wars-Universum plausibel" gemeint. Insbesondere zwei für die Story integrale Punkte fallen hier auf, wer daher bis hierhin gelesen hat und keine Spoiler will, sollte daher besser jetzt aufhören. Zum einen der Unsinn mit dem "fehlenden Puzzlestück" für die Sternenkarte. Was BB-8 mit sich herumträgt, sollte mehr als ausreichend sein, Lukes Versteck zu finden. Nur zur Erinnerung: der Ausschnitt hat in etwa die Größe eines galaktischen Armes. Schon heute gibt es die Möglichkeit, ein beliebiges Bild des Sternenhimmels mit Datenbanken der Stern-Konstellationen abzugleichen, um genau sagen zu können, welchen Teil des Himmels das Bild zeigt. Und Abrams, Kasdan und Co. wollen uns einreden, dass in der Star-Wars-Galaxie, die von hunderten raumfahrenden Spezies seit weit über 1000 Jahren erforscht wird, die Karte eines ganzen Galaxiearms nicht zugeordnet werden kann? Sorry, das ist offen gesagt eine Beleidigung jedes halbwegs intelligenten Menschen. (Umgekehrt, also im Bezug auf das Imperium, ergibt die Suche nach diesem Bruchstück dagegen durchaus Sinn.) Es gibt keinen logischen Grund, außer eben Story-Erfordernissen, warum sich Han, Rey und Finn nicht sofort nach Betrachtung des Hologramms zu Lukes Aufenthalt aufmachen.
Zum anderen hat sowohl die Prequel- als auch die Originaltrilogie fest etabliert, dass voll ausgebildete Machtnutzer einem nicht voll ausgebildeten Machtnutzer oder gar einem "Normalo" gegenüber im Kampf immer überlegen sein werden. Denken wir zurück: Dooku lässt Anakin in EP.2 nicht den Hauch einer Chance. Obi-Wan wischt sowohl mit den Droiden-Leibwächtern als auch mit General Grievous selbst den Boden in EP.3. Luke ist in EP.5 für kurze Momente knapp davor, Vader ebenbürtig zu sein, aber es besteht nie ein Zweifel daran, wer der überlegenere ist. In EP.7 wird uns dagegen ein Kylo Ren präsentiert, der zunächst mit dem "Normalo" Finn konfrontiert seine liebe Mühe hat (wohlgemerkt, der gleiche Finn, der zuvor im Kampf gegen den Sturmtruppler keine allzu gute Figur machte) und anschließend gegen die gerade die Macht entdeckende Rey ein mühsames Unentschieden erkämpft. Klar, wir wissen nicht, wie lange Rens Ausbildung war und wieviel er noch zu lernen hat - es dürfte aber deutlich weniger sein, als was Rey noch vor sich hat. Immerhin wird Ren zuvor als durchaus potenter Machtnutzer eingeführt, der einen Blasterschuss in der Luft einfrieren kann und keinerlei Mühe hat, einen Gegenstand von der Größe und des Gewichts eines imperialen Offiziers quer durch den Raum zu sich zu ziehen.

Originalität: Hier ist meiner Meinung nach der größte Knackpunkt. Fassen wir zusammen: wir haben einen Droiden, dem ein Geheimnis anvertraut wird. Er landet auf einem Wüstenplaneten und trifft dort auf einen machtbegabten Außenseiter (in dem Fall: Außenseiterin) ohne Eltern, dafür mit Fernweh. Verfolgt vom Imperium fliehen der Droide, der Außenseiter und ein paar weitere Charaktere quer durch die Galaxis und zerstören am Ende die planetenzerstörende Superwaffe der Bösen. Die Handlung ist EP.4, mit Versatzstücken aus EP.5 und EP.6. Viele Kritiker haben das als "Hommage an die Fans" bezeichnet: sorry, das ist es nicht. Es ist ein Wiederaufguss, der stellenweise in seiner Unoriginalität schon fast weh tut. Ich meine hier nicht die vielen Zitate und Andeutungen, das Recycling des Millenium Falken oder ähnliches - das hat mich als Fan tatsächlich gefreut! Nun war auch EP.4 nicht sonderlich originell in seiner Märchenstruktur, nur dass das Märchen eben im Weltraum spielte. Aber EP.4 vermochte es, seine eher flache Handlung wenigstens emotional aufzuladen: der Tod von Owen und Beru ging viel näher als das Massaker am Anfang von EP.7 an Figuren, zu denen man keinerlei Bezug hat. Die Zerstörung Alderaans, die Perfidie Tarkins, Leia erst mit der Zerstörung ihrer Heimat zu erpressen und anschließend trotz ihres (vermeintlichen) Einknickens zuzuschlagen, das hinterließ viel mehr Erinnerungen als die Zerstörung irgendwelcher Planeten und Monde durch die Starkiller Base.
Auch EP.6 war nicht sonderlich originell, setzte aber filmisch und dramaturgisch neue Maßstäbe. Eine so perfekt ineinander verwobene Sequenz dreier Schauplätze und Kämpfe wie bei der Schlacht von Endor hat Star Wars leider nie wieder hingekriegt.
Am Ärgerlichsten an dieser "wir brauchen irgendeine Superwaffe, die die Guten zerstören können"-Handlungslinie ist aber, dass es sie gar nicht gebraucht hätte. Man hätte aus der Suche nach Luke, dem Zusammenwachsen von Han, Chewie, Rey und Finn als Crew, dem gemeinsamen Bestehen von Gefahren einen wunderbaren Film machen können. Stattdessen wird nach der ersten halben Stunde plötzlich ein völlig neues Motiv in die Handlung eingeführt, woraufhin sich der Film den Rest der Laufzeit nicht mehr wirklich entscheiden kann, wo er nun eigentlich hinwill. Und so bekommen wir - in Star-Wars-Chronologie - den dritten von vier Filmen hintereinander, in dem eine planetenzerstörende Superwaffe unter Ausnutzung irgendeines zum Glück recht leicht erreichbaren Schwachpunkts zerstört wird. Yippie.

Fazit: "Das Erwachen der Macht" ist in meinen Augen kein Film für Star-Wars-Fans, er ist ein Film für Menschen, für die Star Wars ein neues Franchise ist (ich vermute mal, nicht zuletzt mit Blick auf neue Absatzmärkte in China). Die überwältigende Sorgfalt, die J.J. Abrams bei der Bewahrung von "Look and Feel" des Universums gezeigt hat, ist leider nicht in die Kontinuität zu den vorhergehenden Teilen, die Plausibilität und Originalität der Geschichte geflossen.

Mich würde wirklich interessieren, was die Community hier dazu sagt, dafür hab ich mich extra angemeldet :wink:

Ich freue mich auf die Diskussion.


P.S.: Abrams, du Genie, es heißt "Star Wars", nicht "Atmospheric Dogfight Wars"!!! Ein Star-Wars-Film ohne eine einzige Raumschlacht? Wer hat euch denn den Kaffee versalzen?
 

j.@.c.K

Liza Saturday
Diese Diskussion ob zu nah am Original oder nicht, kann ich jetzt schon nicht mehr hören. Für mich persönlich war er auch etwas zu nah am original. Aber hey, es hat funktioniert.

Im Gegenzug jubelt man, dass der Film wieder Star Wars ist, was auch an genau dieser Paralellität liegt und kotzt dann aber rum, dass ein Kylo Ren zu weich, kein Darth Vader sei.
Passt irgendwie nicht zusammen, oder?

Was ist eigentlich Lor San Tekka (Sydow) für einer? Ich dachte, seine Rolle würde größer ausfallen...
Er hat das Puzzle zu Luke und er weiß, wer Kylo Ren wirklich ist. Der hat sicher eine gemeinsame Vergangenheit mit Luke. Das Internet sagt noch was von einer Kirche der Macht, was auch immer das sein soll...
 

Rantman

Formerly known as Wurzelgnom
@Rio: Kann dir quasi bei fast allem beipflichten, bist im Grunde auf ein paar meiner bereits beschriebenen Kritikpunkte genauer eingegangen.

Dass die "Karte" im Grunde nur ein McGuffin ist, sollte jedem klar sein, insofern finde ich das gar nicht so schlimm, dass der Ausschnitt für sich allein entzifferbar sein sollte. Schlimmer sind eher die Deus Ex Machina Momente. R2D2 pennt den ganzen Film und am Ende wacht er ganz plötzlich auf (ohne dass man weiß wieso) und gibt den zweiten Teil der Karte. Das öffnet die Frage, warum Luke überhaupt so ein Versteckspiel gebaut hat. Was will er damit erreichen? Will er nicht gefunden werden? Doch will er, sonst gäbe es keine Karte. Will er nur von den guten (Leia und co) gefunden werden? Dann hätte er es Ihnen direkt sagen können. Nicht das Kartenstück an sich ist ein Problem, sondern warum es dieses überhaupt gibt, vielleicht wird dazu in Ep8 ja ein bischen erklärt.

Apropro Deus Ex Machina: Fucking Erdspalte trennt die Kämpfenden.... are you serious? In dem Moment verkaufen die doch alle Zuschauer für Vollidioten. Und der ganze Film ist voll mit solchen Momenten.

Denkt mal darüber nach, wie häufig wirkliche Entscheidungen der Protagonisten dazu geführt haben, was passiert ist.

- Fin will desertieren und braucht einen Piloten, wie gut dass Poe gerade gefangen genommen worden ist. Oh Pie ist scheinbar tot, na dann suchen wir halt ne andere Pilotin, hey da ist Rey
- Han wollte mit der Sache nichts zu tun haben, plopp kommen 2 Banden und entern das Schiff, die Monster werden frei gelassen und promt ist er mit Rey und Fin auf dem Falken.
- Fin hat keine Lust mehr und will flüchten, sucht sich in der Bar Leute, für die er arbeiten will. Zack greift das Imperium an und alles wird anders
- Rey lehnt es ab das Lichtschwert mitzunehmen
...

Man kann den ganzen Film im Grunde endlos so weiter machen. Die Handlung ist eine aneinander Reihung von zufälligen Ereignissen, die die Charaktere in eine bestimmte Richtung pushen.
So gut wie nie hat sich ein Charakter vollkommen freiwilig entschieden, eine bestimmte Richtung einzuschlagen.

Versteht mich nicht falsch, ich mag den Film und auch das Echte Leben ist nicht viel anders. Aktionen führen zu Reaktionen und wir sind alle Ergebnisse äußerer Einflüsse. Dennoch war es mir in dem Film einfach ein wenig zu viel. Da es ein Neustart ist, kann ich das aber noch augenzwinkernt akzeptieren, mit der Hoffnung, dass in den weiteren Teilen mehr Eigenständigkeit der Charaktere möglich wird.
 

Rio

New Member
Ja, das "R2D2 ex machina" hat mich schon im Kino aufgeregt.

Für ein MacGuffin wird die Karte aber zu sehr entmystifiziert. Klassischerweise erfährt man ja eigentlich gar nichts über den Gegenstand - man denke an den Koffer in "Ronin" oder die Hasenpfote aus M:I 3. Diese Karte wird dagegen gleich zweimal in voller Pracht und Funktion vorgeführt. Da kann man dann schon erwarten, dass sich mal jemand hinsetzt und überlegt "ergibt das überhaupt Sinn, was wir da zeigen?" Ich dachte beim Kinobesuch offen gesagt, als BB-8 die Karte das erste Mal vorführte: "Wie, und was kommt jetzt die nächsten anderthalb Stunden?" Aber zum Glück gab es ja noch einen Todesstern...

Eine Lehre hab ich allerdings aus dem Film gezogen: eine abschließende Bewertung kann mitunter lange dauern. Dank EP.7 habe ich tatsächlich die Prequel-Trilogie wieder schätzen gelernt - Lucas hat sich wenigstens eine andere Plot-Struktur getraut und Mut zu Schauplätzen jenseits des Dreiklangs aus Wüsten-/Eis-/Waldplanet bewiesen. Auch mein Urteil zu EP.7 steht daher unter Vorbehalt, zumindest bis der Rest der zweiten dritten Trilogie erschienen ist.
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
Ich gehöre auch leider zum Team RIO und kann ihm größtenteils zustimmen.

Ich bin immernoch gespannt was Joel uns zusagen hat.
 

McKenzie

Unchained
Stimme Rio und Wurzel ziemlich komplett zu.

@Sh1ggy
Gute Frage. Wirkte im Film recht random, aber es waren glaub ich taktische Ziele, Sitze der Republik oder so.

Fand generell den First Order viel zu overpowered. Da wird das Imperium gestürzt, und im nächsten Film ist schon das Imperium 2.0 am schalten und walten, mit noch besseren Superwaffen. Hätte lieber gesehen wie die sich in VII erst aufbauen und in späteren Episoden richtig mächtig werden. Aber dann hätte man ja nicht New Hope 2.0 machen können.
 
B

Bader

Guest
@Kenzie: Versteh deinen Einwand, aber zwischen 6 und 7 liegen ja mehrere Jahrzehnte und genau da wurde die Restbestände vom Imperium wieder zusammengeführt und daraus wurde der First Order. Wir sahen ja in 7 das Ergebnis der Neusammlung. Wüsste nicht was daran "overpowered" sein solle?!

StarWars-Union hat treffend zusammengefasst was StarWars.com zu dieser Thematik veröffentlichte.

Edit: Man hätte den Lauftext besser lösen sollen. Da wurde so einiges im Umklaren gelassen, da bin ich auch der Meinung!
 

Sesqua

Lebt noch
Fand nur ich das es etwas lächerlich war 2 Flugdinger und 1 Trupp von den Stormtroopern hinter denen herjagen zu lassen auf dem Wüstenplaneten?... ich mein da is ein Riesen Raumschiff mit x tausenden Troopern im Weltall und alle wollen nur den Druiden wegen der Karte... die haben da nix besseres zu tun.
 
B

Bader

Guest
Und Finn, der mit Poe geflohen ist… die sahen wo die abschmierten und schickten dann einen kleinen Trupp damit die erstmal keine große Aufmerksamkeit bekommen. Würde da eine Armee kommen, wäre es auffällig und Poe sowie Finn hätten sich effektiv versteckt.

Und Jakku besteht nicht nur aus diesem Kaff. Mit Sicherheit haben die mehrere Knotenpunkte abgesucht und wir sahen in dem Film eben nur den Teil der Truppe die dort waren wo BB-8, Rey und Finn war.

Seh da nichts unlogisches.
 

McKenzie

Unchained
Es kommt halt seltsam, wenn gleich im ersten Film der neuen Trilogie der Super Death Star 5000 zerstört wird. Ja, das passierte in IV auch, aber bei dem stand das mit den Fortsetzungen ja noch in den Sternen und der war mehr in sich geschlossen. VII hingegen ist eigentlich reines Aufbauen für die nächsten beiden, aber bei den Bösen hat man so schon frühzeitig Pulver verschossen. In IX dann wohl der Super Mega Death Star 10K, der 10 Planeten zerbröseln kann...
 
B

Bader

Guest
@Kenzie: Das weißt du woher? Ist doch gut, dass es direkt zerstört wurde und man so den Weg bereitet für ganz andere Kriegsvariationen. Lahmarschiger wäre es gewesen, wenn die bei Episode 9 diesen Ding fertiggebaut hätten und es so endet wie bei Episode 6. Stattdessen wurde es zwischen 6 und 7 wann auch immer gebaut. Zeit war genügend da. Nun ist es weg und man kann wie oben erwähnt andere Variationen einfließen lassen wie u.a. Flottenkriege, Planeteneroberungen, etc. Sehe das nix an Pulver verschossen sondern einfach die Möglichkeit XY als für vorerst abgehakt.

Man hat mit Episode 7 erstmal so viele Zuschauer/innen wie möglich abgeholt und bewusst gemacht, dass Star Wars wieder da ist und man hat jetzt die Chance mit Episode 8 und 9 was ganz großes zu erschaffen.

Subjektiv gesehen war das unnötig mit dem Starkiller, ja. Aber objektiv gesehen ist es völlig okay so und bemängeln kann man (zu Recht) immer noch wenn Episode 9 raus ist und man immer noch kopiert.
 

Rantman

Formerly known as Wurzelgnom
Was ist eigentlich mit einigen von euch los. Das hier ist ein Film Forum. Man unterhält sich über Details der Filme und Achtung Neuigkeit: Filme sind selten perfekt.

Das hat nichts mit Haar in der Suppe zu tun, sondern ist einfach der Sinn hinter einer DIskussion. Man spricht darüber, was einem gut gefallen hat und was weniger gut gefallen hat. Wer nicht hören möchte, dass sein geliebter Film Schwächen hat, sollte sich aus dem Internet fernhalten.
 

McKenzie

Unchained
Ich seh jetzt auch nicht wirklich, inwiefern das Haare-in-der-Suppe-suchen ist. Da sind Probleme, die sogar einige der begestertsten Kritiker angesprochen haben. Ich mochte den Film ja ebenfalls, aber so ganz rund war das Ding halt auch nicht.

Bader schrieb:
Man hat mit Episode 7 erstmal so viele Zuschauer/innen wie möglich abgeholt und bewusst gemacht, dass Star Wars wieder da ist und man hat jetzt die Chance mit Episode 8 und 9 was ganz großes zu erschaffen.
Die hätte man auch abgeholt, ohne das Finale von IV halbherzig am Ende einzubauen. Ist ja für die meisten der größte Kritikpunkt. Es hatte auch einfach null Gewicht, weil es nur wie ein abhaken wirkte. Selbst Solo sagt nur beiläufig was von "Okay, wie können wir das Ding kaputt machen, die haben doch immer eine Schwachstelle".
 
B

Bader

Guest
@Kenzie: Ja, man hätte definitiv anders angehen sollen. Ich war selbst überrascht, dass gleich der ganze Planet in die Luft geht. Dachte eher, dass nur diese Zentrale zerstört wird und ergo die Waffe unbrauchbar macht, aber den Planeten nicht vernichtet. So hätte man "kopiert" ohne den gleichen Ausgang zu nehmen. Danach hätte der Widerstand dann die Flotten schicken können um den Planeten zu erobern. Was wäre das für ein tolles Bild gewesen?

@Jak: Es ist nicht Coruscant sondern eine andere Basis. Es wurden Planeten im Hosnian-System vernichtet und da liegt nicht Coruscant.
 

frost

segmentation fault
@RIO

zu deinem themenpunkt kontinuität, kann ich dir die mini reihe "shattered empire" empfehlen. da wird ein wenig aufgerollt warum das übrige imperium immer noch so stark ist ... der schlange wurde halt der kopf abgeschlagen, aber die sind nach wie vor extrem mächtig. ist im erweiterten universum ja nicht viel anders ... selbst in der berühmten thrawn trilogie ist das restliche imperium nach wie vor extrem mächtig.

plausibilität: das mit der karte ist wahrlich nur ein mcguffin ... das muss man quasi so hinnehmen, dass man skywalker nur finden kann, wenn das letzte puzzlestück gefunden wurde. bei deiner aussage zu kylo ren muss ich dir widersprechen ... er ist nicht fertig ausgebildet und wurde durch einen bowcaster verletzt(!). man hat in den szenen vorher ja gesehen was das teil anrichten kann ... dazu kommt, dass rey wirklich ziemlich fit ist und offensichtlich derbe mit der macht am start ist. das fand ich schon sehr plausibel. auch das finn ihm so paroli bieten konnte fand ich nicht tragisch - er wuchs halt über sich hinaus und wurde ja quasi zum dank am rücken aufgeschlitzt ...

originalität: wie ich weiter oben, in einem vorherigen beitrag, schon schrieb, sehe ich die parallelen zu episode IV und VI wirklich mehr als eine hommage (und ja es ist eine hommage) denn profanes kopieren. auch viele der zufälle lassen sich schlicht durch "den willen der macht" erklären ... das ist halt star wars. aber ich verstehe diesen kritikpunkt wirklich und wäre persönlich froh wenn man gewisse dinge anders gemacht hätte, nicht weil mir die aktuelle fassung nicht gefällt, sondern weil es dann diese kritik nicht gäbe. finde da wird der film einfach falsch verstanden. finde das echt schade. deine aussage "[...]Aber EP.4 vermochte es, seine eher flache Handlung wenigstens emotional aufzuladen: Der Tod von Owen und Beru ging viel näher als das Massaker [...]" und der tod von han solo hat dich emotional also komplett kalt gelassen? und wer die figur des kylo ren nicht "originell" findet ... wow also da muss ich mich wirklich sehr wundern.
 

McKenzie

Unchained
@Bader
Richtig. Und vor allem, wie gut wäre das gewesen wenn die Rebellen diesmal daran scheitern, das Ding komplett zu kaputten? Sie wirkten ja im Vorfeld schon derart selbstsicher, da würde ein "Uh...wir konnten grad mal temporären Schaden verursachen - Bedrohung bleibt bestehen" - Ende viel überraschender kommen. So war es ein bisschen wie bei Marvel, keiner zweifelte je dass sie den Death Star 5000 ruinieren.

@frost
Mich und sogar meine Freundin hat Solos Tod leider (!) ziemlich kalt gelassen...sie, die sogar fast heult wenn ein Ewok gekillt wird. Für mich fehlte da einfach der Unterbau. Kylo ist schon ne nette Charakteridee und ich mochte seine Umsetzung, aber seine Motivation? Nicht erkennbar. Han und Leia scheinen liebe Menschen zu sein, er entscheidet plötzlich "Ich kill jetzt meinen Dad" - Und ich sitze da und denke "Warum jetzt eigentlich...? Das Gespräch verlief doch ganz gut?".
 

serd

Well-Known Member
@McKenzie

Für mich war seine Motivation eigentlich schon relativ eindeutig, wenn auch ein oder zwei Sätze mehr nicht geschadet hätten.

Im "Gespräch" mit Vader sagt er ja, dass er fürchte, dass die Verlockungen der hellen Seite ihn überwältigen könnten. Später sagt er zu Han, ob dieser ihm hilft, endlich frei zu sein vom Zwispalt in ihm. Dann tötet er ihn und bedankt sich, dass er nun frei wäre.

Somit waren eben seine liebenden Eltern das, was ihn zur hellen Seite hätte ziehen können. Also erledigt er zumindest den Vater und ist somit frei von Verlockung und kann sich der dunklen Seite hingeben.
 
Oben