Ich poste das mal hier, weil dieser Beitrag im Prinzip ein einziger Spoiler sein wird
EP.7 habe ich mir am Donnerstag zusammen mit meiner Freundin hier in Wien angeschaut. Wir waren beide total gehypt, verließen das Kino aber mit einem deutlichen Gefühl der Unterwältigung.
Bitte nicht falsch verstehen: EP.7 ist kein schlechter Film. Die Setdesigns, die Kameraarbeit, die Effekte, Sound, Musik - alles spitze. Die drei bzw., Chewie mitgerechnet, vier Figuren, die den Handlungsbogen tragen, haben eine großartige Chemie und werden von tollen Schauspieler_innen gespielt: Daisy Ridley und John Boyega sind tolle Neuentdeckungen, und man merkt Harrison Ford an, dass er mit großem Spaß an der Sache dabei war. Insgesamt fand ich die Charakterzeichnung des Films einen großen Pluspunkt, zumindest bei den Charakteren, wo eine solche tatsächlich vorgenommen wurde. Poe, Phasma und Snoke bleiben dagegen blasse Versatzstücke und erfüllen (bisher) einzig und allein die ihnen zugedachte Funktion des "guten Fliegers", "Boba-Fett-Verschnitts" und "generischen Bösewichts". Dennoch bleiben die Figuren ein großer Pluspunkt des Films - einschließlich Kylo Ren und, auf der anderen Seite des Ernsthaftigkeitsspektrums, BB-8
Dennoch hat der Film deutliche Schwächen, die ihn in meinem persönlichen Ranking der Star-Wars-Filme sogar noch hinter EP.3 - allerdings klar vor EP.1&2 - fallen lassen. Diese Schwächen lassen sich unter drei Punkte subsumieren: Kontinuität, Plausibilität, und Originalität.
Kontinuität: Der Film tut so, als wären die Ereignisse aus EP.6 lediglich ein kleiner "bump on the road" gewesen, und nicht die einschneidende Zäsur, als die nicht zuletzt die Special Edition den Tod Palpatines und die Zerstörung des zweiten Todessterns präsentieren. Stichwort Befreiung Coruscants und zahlreicher anderer Welten. Stattdessen wird uns ein Imperium präsentiert, das zwar anders heißt, aber offenbar völlig problemlos über die Macht und die Mittel verfügt, sich eine Armee, Sternzerstörer und nicht zuletzt eine planetenzerstörende Superwaffe leisten zu können. Das wäre ja noch zu verschmerzen, wenn nicht die Neue Republik bzw. der "Widerstand" (aka die Rebellen) als fast noch schwächer als zu Ende von EP.6 rüberkommen würden. Warum gibt es keine Flotte der Neuen Republik (sie wird im Film mal kurz erwähnt), die den Kampf gegen das Imperium führt? Warum fahren die Rebellen die gleichen 20 X-Flügler auf wie bei der Schlacht von Yavin?
All das ließe sich möglicherweise erklären - z.B. so, dass "Erste Ordnung"/Imperium und Neue Republik eine Art Kalten Krieg führen, und die Rebellen damit eher in die Rolle eine der vielen Stellvertreterarmeen fallen, die es auch im echten Kalten Krieg auf der Erde gab. Aber das wird nicht gemacht.
Die Probleme mit der Kontinuität zur Originaltrilogie setzen sich anderswo in Details fort, aber das würde hier zu weit führen.
Plausibilität: Dieser Punkt hat gewisse Überschneidungen mit dem ersten. Plausibilität ist hier natürlich im Sinne von "im Star-Wars-Universum plausibel" gemeint. Insbesondere zwei für die Story integrale Punkte fallen hier auf, wer daher bis hierhin gelesen hat und keine Spoiler will, sollte daher besser jetzt aufhören. Zum einen der Unsinn mit dem "fehlenden Puzzlestück" für die Sternenkarte. Was BB-8 mit sich herumträgt, sollte mehr als ausreichend sein, Lukes Versteck zu finden. Nur zur Erinnerung: der Ausschnitt hat in etwa die Größe eines galaktischen Armes. Schon heute gibt es die Möglichkeit, ein beliebiges Bild des Sternenhimmels mit Datenbanken der Stern-Konstellationen abzugleichen, um genau sagen zu können, welchen Teil des Himmels das Bild zeigt. Und Abrams, Kasdan und Co. wollen uns einreden, dass in der Star-Wars-Galaxie, die von hunderten raumfahrenden Spezies seit weit über 1000 Jahren erforscht wird, die Karte eines ganzen Galaxiearms nicht zugeordnet werden kann? Sorry, das ist offen gesagt eine Beleidigung jedes halbwegs intelligenten Menschen. (Umgekehrt, also im Bezug auf das Imperium, ergibt die Suche nach diesem Bruchstück dagegen durchaus Sinn.) Es gibt keinen logischen Grund, außer eben Story-Erfordernissen, warum sich Han, Rey und Finn nicht sofort nach Betrachtung des Hologramms zu Lukes Aufenthalt aufmachen.
Zum anderen hat sowohl die Prequel- als auch die Originaltrilogie fest etabliert, dass voll ausgebildete Machtnutzer einem nicht voll ausgebildeten Machtnutzer oder gar einem "Normalo" gegenüber im Kampf immer überlegen sein werden. Denken wir zurück: Dooku lässt Anakin in EP.2 nicht den Hauch einer Chance. Obi-Wan wischt sowohl mit den Droiden-Leibwächtern als auch mit General Grievous selbst den Boden in EP.3. Luke ist in EP.5 für kurze Momente knapp davor, Vader ebenbürtig zu sein, aber es besteht nie ein Zweifel daran, wer der überlegenere ist. In EP.7 wird uns dagegen ein Kylo Ren präsentiert, der zunächst mit dem "Normalo" Finn konfrontiert seine liebe Mühe hat (wohlgemerkt, der gleiche Finn, der zuvor im Kampf gegen den Sturmtruppler keine allzu gute Figur machte) und anschließend gegen die gerade die Macht entdeckende Rey ein mühsames Unentschieden erkämpft. Klar, wir wissen nicht, wie lange Rens Ausbildung war und wieviel er noch zu lernen hat - es dürfte aber deutlich weniger sein, als was Rey noch vor sich hat. Immerhin wird Ren zuvor als durchaus potenter Machtnutzer eingeführt, der einen Blasterschuss in der Luft einfrieren kann und keinerlei Mühe hat, einen Gegenstand von der Größe und des Gewichts eines imperialen Offiziers quer durch den Raum zu sich zu ziehen.
Originalität: Hier ist meiner Meinung nach der größte Knackpunkt. Fassen wir zusammen: wir haben einen Droiden, dem ein Geheimnis anvertraut wird. Er landet auf einem Wüstenplaneten und trifft dort auf einen machtbegabten Außenseiter (in dem Fall: Außenseiterin) ohne Eltern, dafür mit Fernweh. Verfolgt vom Imperium fliehen der Droide, der Außenseiter und ein paar weitere Charaktere quer durch die Galaxis und zerstören am Ende die planetenzerstörende Superwaffe der Bösen. Die Handlung ist EP.4, mit Versatzstücken aus EP.5 und EP.6. Viele Kritiker haben das als "Hommage an die Fans" bezeichnet: sorry, das ist es nicht. Es ist ein Wiederaufguss, der stellenweise in seiner Unoriginalität schon fast weh tut. Ich meine hier nicht die vielen Zitate und Andeutungen, das Recycling des Millenium Falken oder ähnliches - das hat mich als Fan tatsächlich gefreut! Nun war auch EP.4 nicht sonderlich originell in seiner Märchenstruktur, nur dass das Märchen eben im Weltraum spielte. Aber EP.4 vermochte es, seine eher flache Handlung wenigstens emotional aufzuladen: der Tod von Owen und Beru ging viel näher als das Massaker am Anfang von EP.7 an Figuren, zu denen man keinerlei Bezug hat. Die Zerstörung Alderaans, die Perfidie Tarkins, Leia erst mit der Zerstörung ihrer Heimat zu erpressen und anschließend trotz ihres (vermeintlichen) Einknickens zuzuschlagen, das hinterließ viel mehr Erinnerungen als die Zerstörung irgendwelcher Planeten und Monde durch die Starkiller Base.
Auch EP.6 war nicht sonderlich originell, setzte aber filmisch und dramaturgisch neue Maßstäbe. Eine so perfekt ineinander verwobene Sequenz dreier Schauplätze und Kämpfe wie bei der Schlacht von Endor hat Star Wars leider nie wieder hingekriegt.
Am Ärgerlichsten an dieser "wir brauchen irgendeine Superwaffe, die die Guten zerstören können"-Handlungslinie ist aber, dass es sie gar nicht gebraucht hätte. Man hätte aus der Suche nach Luke, dem Zusammenwachsen von Han, Chewie, Rey und Finn als Crew, dem gemeinsamen Bestehen von Gefahren einen wunderbaren Film machen können. Stattdessen wird nach der ersten halben Stunde plötzlich ein völlig neues Motiv in die Handlung eingeführt, woraufhin sich der Film den Rest der Laufzeit nicht mehr wirklich entscheiden kann, wo er nun eigentlich hinwill. Und so bekommen wir - in Star-Wars-Chronologie - den dritten von vier Filmen hintereinander, in dem eine planetenzerstörende Superwaffe unter Ausnutzung irgendeines zum Glück recht leicht erreichbaren Schwachpunkts zerstört wird. Yippie.
Fazit: "Das Erwachen der Macht" ist in meinen Augen kein Film für Star-Wars-Fans, er ist ein Film für Menschen, für die Star Wars ein neues Franchise ist (ich vermute mal, nicht zuletzt mit Blick auf neue Absatzmärkte in China). Die überwältigende Sorgfalt, die J.J. Abrams bei der Bewahrung von "Look and Feel" des Universums gezeigt hat, ist leider nicht in die Kontinuität zu den vorhergehenden Teilen, die Plausibilität und Originalität der Geschichte geflossen.
Mich würde wirklich interessieren, was die Community hier dazu sagt, dafür hab ich mich extra angemeldet
Ich freue mich auf die Diskussion.
P.S.: Abrams, du Genie, es heißt "Star Wars", nicht "Atmospheric Dogfight Wars"!!! Ein Star-Wars-Film ohne eine einzige Raumschlacht? Wer hat euch denn den Kaffee versalzen?
EP.7 habe ich mir am Donnerstag zusammen mit meiner Freundin hier in Wien angeschaut. Wir waren beide total gehypt, verließen das Kino aber mit einem deutlichen Gefühl der Unterwältigung.
Bitte nicht falsch verstehen: EP.7 ist kein schlechter Film. Die Setdesigns, die Kameraarbeit, die Effekte, Sound, Musik - alles spitze. Die drei bzw., Chewie mitgerechnet, vier Figuren, die den Handlungsbogen tragen, haben eine großartige Chemie und werden von tollen Schauspieler_innen gespielt: Daisy Ridley und John Boyega sind tolle Neuentdeckungen, und man merkt Harrison Ford an, dass er mit großem Spaß an der Sache dabei war. Insgesamt fand ich die Charakterzeichnung des Films einen großen Pluspunkt, zumindest bei den Charakteren, wo eine solche tatsächlich vorgenommen wurde. Poe, Phasma und Snoke bleiben dagegen blasse Versatzstücke und erfüllen (bisher) einzig und allein die ihnen zugedachte Funktion des "guten Fliegers", "Boba-Fett-Verschnitts" und "generischen Bösewichts". Dennoch bleiben die Figuren ein großer Pluspunkt des Films - einschließlich Kylo Ren und, auf der anderen Seite des Ernsthaftigkeitsspektrums, BB-8
Dennoch hat der Film deutliche Schwächen, die ihn in meinem persönlichen Ranking der Star-Wars-Filme sogar noch hinter EP.3 - allerdings klar vor EP.1&2 - fallen lassen. Diese Schwächen lassen sich unter drei Punkte subsumieren: Kontinuität, Plausibilität, und Originalität.
Kontinuität: Der Film tut so, als wären die Ereignisse aus EP.6 lediglich ein kleiner "bump on the road" gewesen, und nicht die einschneidende Zäsur, als die nicht zuletzt die Special Edition den Tod Palpatines und die Zerstörung des zweiten Todessterns präsentieren. Stichwort Befreiung Coruscants und zahlreicher anderer Welten. Stattdessen wird uns ein Imperium präsentiert, das zwar anders heißt, aber offenbar völlig problemlos über die Macht und die Mittel verfügt, sich eine Armee, Sternzerstörer und nicht zuletzt eine planetenzerstörende Superwaffe leisten zu können. Das wäre ja noch zu verschmerzen, wenn nicht die Neue Republik bzw. der "Widerstand" (aka die Rebellen) als fast noch schwächer als zu Ende von EP.6 rüberkommen würden. Warum gibt es keine Flotte der Neuen Republik (sie wird im Film mal kurz erwähnt), die den Kampf gegen das Imperium führt? Warum fahren die Rebellen die gleichen 20 X-Flügler auf wie bei der Schlacht von Yavin?
All das ließe sich möglicherweise erklären - z.B. so, dass "Erste Ordnung"/Imperium und Neue Republik eine Art Kalten Krieg führen, und die Rebellen damit eher in die Rolle eine der vielen Stellvertreterarmeen fallen, die es auch im echten Kalten Krieg auf der Erde gab. Aber das wird nicht gemacht.
Die Probleme mit der Kontinuität zur Originaltrilogie setzen sich anderswo in Details fort, aber das würde hier zu weit führen.
Plausibilität: Dieser Punkt hat gewisse Überschneidungen mit dem ersten. Plausibilität ist hier natürlich im Sinne von "im Star-Wars-Universum plausibel" gemeint. Insbesondere zwei für die Story integrale Punkte fallen hier auf, wer daher bis hierhin gelesen hat und keine Spoiler will, sollte daher besser jetzt aufhören. Zum einen der Unsinn mit dem "fehlenden Puzzlestück" für die Sternenkarte. Was BB-8 mit sich herumträgt, sollte mehr als ausreichend sein, Lukes Versteck zu finden. Nur zur Erinnerung: der Ausschnitt hat in etwa die Größe eines galaktischen Armes. Schon heute gibt es die Möglichkeit, ein beliebiges Bild des Sternenhimmels mit Datenbanken der Stern-Konstellationen abzugleichen, um genau sagen zu können, welchen Teil des Himmels das Bild zeigt. Und Abrams, Kasdan und Co. wollen uns einreden, dass in der Star-Wars-Galaxie, die von hunderten raumfahrenden Spezies seit weit über 1000 Jahren erforscht wird, die Karte eines ganzen Galaxiearms nicht zugeordnet werden kann? Sorry, das ist offen gesagt eine Beleidigung jedes halbwegs intelligenten Menschen. (Umgekehrt, also im Bezug auf das Imperium, ergibt die Suche nach diesem Bruchstück dagegen durchaus Sinn.) Es gibt keinen logischen Grund, außer eben Story-Erfordernissen, warum sich Han, Rey und Finn nicht sofort nach Betrachtung des Hologramms zu Lukes Aufenthalt aufmachen.
Zum anderen hat sowohl die Prequel- als auch die Originaltrilogie fest etabliert, dass voll ausgebildete Machtnutzer einem nicht voll ausgebildeten Machtnutzer oder gar einem "Normalo" gegenüber im Kampf immer überlegen sein werden. Denken wir zurück: Dooku lässt Anakin in EP.2 nicht den Hauch einer Chance. Obi-Wan wischt sowohl mit den Droiden-Leibwächtern als auch mit General Grievous selbst den Boden in EP.3. Luke ist in EP.5 für kurze Momente knapp davor, Vader ebenbürtig zu sein, aber es besteht nie ein Zweifel daran, wer der überlegenere ist. In EP.7 wird uns dagegen ein Kylo Ren präsentiert, der zunächst mit dem "Normalo" Finn konfrontiert seine liebe Mühe hat (wohlgemerkt, der gleiche Finn, der zuvor im Kampf gegen den Sturmtruppler keine allzu gute Figur machte) und anschließend gegen die gerade die Macht entdeckende Rey ein mühsames Unentschieden erkämpft. Klar, wir wissen nicht, wie lange Rens Ausbildung war und wieviel er noch zu lernen hat - es dürfte aber deutlich weniger sein, als was Rey noch vor sich hat. Immerhin wird Ren zuvor als durchaus potenter Machtnutzer eingeführt, der einen Blasterschuss in der Luft einfrieren kann und keinerlei Mühe hat, einen Gegenstand von der Größe und des Gewichts eines imperialen Offiziers quer durch den Raum zu sich zu ziehen.
Originalität: Hier ist meiner Meinung nach der größte Knackpunkt. Fassen wir zusammen: wir haben einen Droiden, dem ein Geheimnis anvertraut wird. Er landet auf einem Wüstenplaneten und trifft dort auf einen machtbegabten Außenseiter (in dem Fall: Außenseiterin) ohne Eltern, dafür mit Fernweh. Verfolgt vom Imperium fliehen der Droide, der Außenseiter und ein paar weitere Charaktere quer durch die Galaxis und zerstören am Ende die planetenzerstörende Superwaffe der Bösen. Die Handlung ist EP.4, mit Versatzstücken aus EP.5 und EP.6. Viele Kritiker haben das als "Hommage an die Fans" bezeichnet: sorry, das ist es nicht. Es ist ein Wiederaufguss, der stellenweise in seiner Unoriginalität schon fast weh tut. Ich meine hier nicht die vielen Zitate und Andeutungen, das Recycling des Millenium Falken oder ähnliches - das hat mich als Fan tatsächlich gefreut! Nun war auch EP.4 nicht sonderlich originell in seiner Märchenstruktur, nur dass das Märchen eben im Weltraum spielte. Aber EP.4 vermochte es, seine eher flache Handlung wenigstens emotional aufzuladen: der Tod von Owen und Beru ging viel näher als das Massaker am Anfang von EP.7 an Figuren, zu denen man keinerlei Bezug hat. Die Zerstörung Alderaans, die Perfidie Tarkins, Leia erst mit der Zerstörung ihrer Heimat zu erpressen und anschließend trotz ihres (vermeintlichen) Einknickens zuzuschlagen, das hinterließ viel mehr Erinnerungen als die Zerstörung irgendwelcher Planeten und Monde durch die Starkiller Base.
Auch EP.6 war nicht sonderlich originell, setzte aber filmisch und dramaturgisch neue Maßstäbe. Eine so perfekt ineinander verwobene Sequenz dreier Schauplätze und Kämpfe wie bei der Schlacht von Endor hat Star Wars leider nie wieder hingekriegt.
Am Ärgerlichsten an dieser "wir brauchen irgendeine Superwaffe, die die Guten zerstören können"-Handlungslinie ist aber, dass es sie gar nicht gebraucht hätte. Man hätte aus der Suche nach Luke, dem Zusammenwachsen von Han, Chewie, Rey und Finn als Crew, dem gemeinsamen Bestehen von Gefahren einen wunderbaren Film machen können. Stattdessen wird nach der ersten halben Stunde plötzlich ein völlig neues Motiv in die Handlung eingeführt, woraufhin sich der Film den Rest der Laufzeit nicht mehr wirklich entscheiden kann, wo er nun eigentlich hinwill. Und so bekommen wir - in Star-Wars-Chronologie - den dritten von vier Filmen hintereinander, in dem eine planetenzerstörende Superwaffe unter Ausnutzung irgendeines zum Glück recht leicht erreichbaren Schwachpunkts zerstört wird. Yippie.
Fazit: "Das Erwachen der Macht" ist in meinen Augen kein Film für Star-Wars-Fans, er ist ein Film für Menschen, für die Star Wars ein neues Franchise ist (ich vermute mal, nicht zuletzt mit Blick auf neue Absatzmärkte in China). Die überwältigende Sorgfalt, die J.J. Abrams bei der Bewahrung von "Look and Feel" des Universums gezeigt hat, ist leider nicht in die Kontinuität zu den vorhergehenden Teilen, die Plausibilität und Originalität der Geschichte geflossen.
Mich würde wirklich interessieren, was die Community hier dazu sagt, dafür hab ich mich extra angemeldet
Ich freue mich auf die Diskussion.
P.S.: Abrams, du Genie, es heißt "Star Wars", nicht "Atmospheric Dogfight Wars"!!! Ein Star-Wars-Film ohne eine einzige Raumschlacht? Wer hat euch denn den Kaffee versalzen?