Uwe Boll - Diskussion

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Also erst einmal, wäre es mir lieber, Du würdest gezielt auf Dinge antworten, die ich frage oder schreibe und nicht neue "Baustellen" aufmachen, denn das lenkt vom eigentlichen Thema nur ab und zerbröselt dann in Schein-Diskussionen, um die es mir nicht geht.
Aber da Du Dir Zeit genommen hast, gehe ich trotzdem darauf ein, wünsche mir aber eine faktische Rückkehr zu dem, was hier geschrieben wird.

Kannst du mir einen Film empfehlen oder wie findest du eigentlich Serie XY?

Und dann kann ich eine Antwort geben, auf Basis dessen, was ich kenne.

Natürlich antworte ich da, auf Basis der Informationen, die ich kenne.

Und dann kannst Du antworten, dass Du keinen Film kennst und nur auf Hörensagen empfiehlst, und damit ist das Thema durch.

Bei den anderen Punkten glaube ich, dass es schwierig wird, dir meinen Standpunkt verständlich zu machen.

Dann bleibe doch einfach exakt bei dem, was geschrieben wird.

Deine Aussagen hören sich für mich danach an, als hätten wir philosophisch ganz andere Ansätze.

Meine Philosophie ist simpel: Bleibe objektiv und urteile über nichts, was Du nicht kennst.
.
Die erste Art sind Dinge, die wir mit unseren eigenen Sinnen wahrgenommen haben. Ich weiß, dass ich gerade im Bett liege und auf meinem Tablet schreibe. Ich weiß, dass meine Freundin neben mir liegt und Final Fantasy 7 spielt. Ich weiß, dass ich keinen Boll Film gesehen habe.
- Die zweite Art von Wissen sind Informationen, die wir nicht selbst erlebt haben, sondern durch Fremdwissen aneignen. Bücher lesen, Dokumentationen sehen, Nachrichten gucken, mit anderen Menschen reden und deren Erlebnissen lauschen usw.

Beides hat nichts mit der Thematik zu tun, nicht über ein werk zu urteilen, dass ich nicht gesehen oder gelesen habe.

Das Problem an der zweiten Wissensart ist, dass du dir niemals zu 100% sicher sein kannst, dass es wahr ist. Ich war noch nie in Australien. Ich habe es nicht mit meinen Sinnen wahrgenommen. Trotzdem "weiß" ich, dass es existiert, dass es dort Waldbrände gab, dass es dort verdammt giftige Tiere gibt, dass ein Freund von mir in Sydney aufgewachsen ist usw.
Im Grunde genommen könnte das alles eine Lüge sein. Eine Verschwörung. Fake Informationen. Australien existiert möglicherweise nicht.

In meinen Augen Abschweifung. Hat nichts mit dem Thema zu tun. Null. Und wir waren auch schon weiter: Gezielt noch einmal die Frage, neben den anderen unbeantworteten Dingen: Warum muss ich über etwas urteilen, dass ich nicht kenne?
Dir ist es vielleicht nicht möglich, nach Australien zu fliegen. Dir ist es aber möglich, einen Boll-Film zu sehen, der Verrgleich ist hanebüchen und hilft bei der eigentlichen Thematik nicht weiter. Bleib´beim Thema.
Und davon ab: Wenn Du mir sagen würdest: Australien ist ein scheiß Land, warst aber noch nie da, dann ist es einerseits nicht objektiv, diese Aussage zu tätigen und andererseits nähme ich Dich nicht für voll.

Da ein extrem großer Teil unseres "Wissens" auf Fremdwissen beruht, haben sich die Menschen unterbewusst auf eine gewisse Vorgehensweise geeinigt. Wir nutzen Statistik. Wenn Millionen Menschen behaupten, es gibt Australien, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es gelogen ist, so gering, dass es vernachlässigbar ist. Und Statistik ist so toll, dass es von den Wahrscheinlichkeiten her irrelevant ist, ob es 99% von 1000 oder 99% von 1Millionen behaupten.

Einerseits verlassen wir uns dann auf Statistik, wenn wir keine andere Möglichkeit haben. Hast Du aber. Gucke den Film, urteile dann. Zudem: Welche Statikstik benutzt Du denn hier? Auf Basis von welchen Fakten?

Wir alle, sowohl du als auch ich, akzeptieren Fremdwissen als wahres wissen.

Nein, nicht zwangsläufig. Bin ich in der Lage, mir selbst ein Urteil zu bilden, tue ich das.

Du schreibst Bücher über andere Personen, hast sicherlich ausgiebig recherchiert.

Exakt. ich mache mir aus verschiedenen Quellen ein Bild. Ich urteile aber nicht.

Würdest dich vermutlich sogar als Fachmann bezeichnen.

Das würde nicht über meine Lippen kommen.

Dennoch schreibst du über Ereignisse, die du selbst nicht mit eigenen Sinnen wahrgenommen hast. Du nutzt die Basis von Berichten von anderen Personen.

Ich urteile aber nicht. Und es geht hier bei dem Punkt nicht um eine Person, sondern darum, ein Werk nicht zu beurteilen, den ich nicht gesehen habe.

Wie rechtfertigst du das, über Dinge zu schreiben, die du nicht selbst erlebt hast? :wink: Immerhin hast du Objektivität und Fakten als wichtige Punkte in die Diskussion gebracht.

Thema verfehlt. Es geht um die Bewertung eines Werks, nicht um die Biographie einer Person. Diese kann ich nur so sorgfältig wie es nur irgend geht recherchieren und auf Basis dieser Fakten aus mehreren Quellen mit sorgfältiger Abwägung wiedergeben. Aber nochmal: Darum geht es hier nicht. Das Werk liegt vor, es kann beurteilt werden.

Es gibt aber keine 100% Objektivität. Und selbst Dinge, die für dich Fakten sind, könnten falsch sein (auch wenn es extrem unwahrscheinlich ist).

Es geht um eine subjektive Einordnung eines Werks. Die Objektivität dabei besteht darin, dass ich losgelöst von der Person, in dem Fall Boll, einen Film beurteile. Und nicht aufgrund von anderen Einschätzungen, die ich nicht beurteilen kann, oder eigenen Erfahrungen im Vorfeld, ein Werk schlecht mache oder bewerte, ohne es gesehen zu haben.

Bei Boll ist das die exakt gleiche Situation. Nicht nur hier im Forum. Egal in welchem Filmbereich. Ob Rottentomatoes, IMDB, Letterboxd, Youtube oder Kritikerseiten. Der Konsens in der Allgemeinheit ist eindeutig, dass Boll scheiß Filme macht und ein schlechter Regisseur ist.

Wir können da gerne nochmal über den Begriff eindeutig streiten, aber sei es drum. Das ist unerheblich für die Bewertung eines einzelnen Werks. Es ist unredlich, unobjektiv, unsachlich, ein Werk abzuschreiben, es schlecht zu machen, ohne es selbst gesehen zu haben. Ich kann aufgrund meiner Erfahrungen darauf verzichten und es auch so begründen. Ich kann damit aber das ungesehene Werk nicht ohne Sichtung als "Schrott" bezeichnen oder noch vor der Sichtung mit 1/10 Bewertungen um die Ecke kommen.

Die Menge derjenigen, die das sagt, ist riesig. Personen, die das Gegenteil sagen oder ihn verteidigen, sind sehr gering.

Das sind keine Fakten. Wie viele haben das jeweilige Werk wirklich gesehen, und lehnen nur die Person Boll ab? Ergo unerheblich für die Betrachtung eines einzelnen Werks.

Damit sind wir an einem Punkt angekommen, an dem die Wahrscheinlichkeit, dass Boll nicht scheiße ist, so verschwindend gering ist, dass ich das außer Acht lassen kann.

Kannst Du natürlich, wenn Du Dich von einer anonymen Masse, deren Hintergründe und Geschmack Du nicht kennst, leiten lassen willst. Das ist aber nicht mein Credo, wäre aber okay. Du kannst es auch so begründen, deswegen aber keinen Film abschreiben, obwohl Du ihn nicht gesehen hast. Auch wenn ich es noch 1.000 Mal wiederholen muss.

Ich habe seine Filme nicht gesehen. Ich weiß nichts über die Handlung, über die Kameraperspektiven, Schnitte, Regiarbeit.

Dann hole es schlicht nach, und wir hätten die Diskussion in dieser Form nicht.

Trotzdem "weiß" ich, dass seine Filme scheiße sind und dass er ein schlechter Regisseur ist.

Bei allem Respekt: Du weißt einen Scheiß, weil Du es nicht wissen kannst. :wink: Du glaubst auf Basis von anderen Urteilen.
Und ich finde es befremdlich, diese Diskussion überhaupt führen zu müssen.

Allgemein auf seine Vita bezogen. Möglicherweise gibt es Außnahmen in seiner Videographie. So wie ich von dir hier höre, dass Rampage möglicherweise eine Ausnahme ist und dieses Fremdwissen in meinem Hinterkopf speicher. Wenn mich also mal jemand fragt, ob Boll auch einen guten Film gemacht hat, antworte ich vielleicht, dass ich gehört habe, dass Rampage da am ehesten in Frage kommt.

Dann wäre ja schon einmal etwas gewonnen. Es geht mir auch gar nicht darum, dass irgendeiner Boll oder seine Filme mag. Das ist mir ehrlich gesagt völlig schnuppe. Es taucht nur erstaunlicherweise immer wieder ei ihm auf, weil Leute scheinbar entweder nicht willens sind, sich eine eigene Meinung zu bilden, oder nicht in der Lage sind, zwischen Werk und Person zu trennen, und ihre Antipathie Boll gegenüber auf sein Werk projizieren, es grundsätzlich ablehnen, aber nie einen Film gesehen haben. Mir erschließt sich das nicht. Eine Diskussion über ein Thema zu führen, von dem das Gegenüber keine Ahnung hat, ist doch sinnbefreit.

Dennoch "weiß" ich genug, um in Gesprächen mit Personen, die weniger über Boll wissen, eine Warnung aussprechen zu können.

Ne, Du weißt immer noch einen Scheiß, weil Du schlicht die Meinung einer nicht genauer definierten Masse wiedergibst, ohne Dir ein eigenes Urteil zu erlauben. :wink: Und wenn Du Dir 2, 3 Filme anschaust, kannst Du auch nur die bewerten und auf Basis dieser Erfahrungen ein Urteil abgeben, das aber keineswegs auf alle Filme Bolls - wobei der hier nur als Beispiel fungiert - gemünzt werden kann.

Wie gesagt, ich glaube nicht, dass du meine Ansicht teilen wirst. Aber vielleicht kannst du zumindest nachvollziehen, dass diese Art von Fremdwissen für die meisten Menschen ganz natürlich und ausreichend ist, um über Dinge zu urteilen.

Das ist kein Wissen, sondern Beeinflussung.

Und wenn du dein eigenes Handeln hinterfragst, stellt du vielleicht fest, dass du in anderen Bereichen des Lebens genau das tust, was du hier gerade anderen Personen vorwirfst :wink:

Dünnes Eis und argumentativ wacklig. :wink:
Es mag Bereiche geben, wo ich mir keine eigene Meinung auf Basis von eigenen Erfahrungen und Beurteilungen bilden KANN und notgedrungen glauben oder akzeptieren muss. Dann bleibe ich aber auch recht skeptisch. Aber das ist hier nicht der Punkt, denn es geht um eine Beurteilung.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Genau die meine ich.
Nun ja, vielleicht tue ich Boll ja wieder unrecht, aber ich hatte immer das Gefühl (oder hoffte sogar) dass er gar nie die ABSICHT hatte gute Filme zu drehen, und sein Geld nur damit verdiente dass Leute einen vertrauten Namen im Regal sehen und sich denken "Ah, davon gibt es einen Film?" und den blind kaufen.
Minimaler Aufwand für maximalen Ertrag - Budget vom Staat finanziert.
Falls er WIRKLICH gute Filme drehen wollte und diese Filme das für ihn best mögliche Resultat darstellen, dann tut mir das fast ein bisschen leid für ihn.

Aber eben, ich nehme mal schwer an dass du Boll und sein Umfeld wesentlich besser kennst als ich mit meinen 15 Jahre alten Informationen aus ihm nicht wohl gesinnten Computermagazinen :smile:
Er hat sich besonders unter Gamern damals aber keine Freude gemacht.

Mockbuster hängen sich an einen Blockbuster und versuchen durch die Titelgebung, durch das Cover-Design usw. so nah wie möglich an das teurere Vorbild zu erinnern. So wird aus Terminator, The Terminators. Als Beispiel. Wo hat er das getan?

Budget vom Staat ... Grundgütiger. Das hat halb Hollywood gemacht, Stichwort Stupid German Money. Da war auch nichts verwerfliches dran, es war clever.
Und die letzten Jahre ging das nicht mehr, da hat er seine Filme komplett alleine finanziert, das Argument fällt also weg.

Er wolte keine guten Filme machen? Höre Dir mal z.B. den AK zu DARFUR an, dann können wir weiterreden. Er muss in Deinen Augen mit seinen Absichten nicht erfolgreich gewesen sein, aber man muss bei Boll einfach trennen. Der hat Filme fürs Business gemacht, weil die einfach finanziell abgesichert waren und sich im Rahmen der Möglichkeiten berechenbar verkauften (Bloodrayne 2+3, Schwerter des Königs 2+3) und er hat Filme gemachht, die für ihn eine Bedeutung hatten, ich hatte ja bereits welche genannt. Und ja, das sieht man den Filmen auch an.
Aber das ist, auch wenn ich mich anhöre wie ein Mantra-Lehrer mit einer Macke, nicht der Punkt.
Nicht bewerten, was man nicht gesehen hat. Darum geht es.
 

Rantman

Formerly known as Wurzelgnom
Sry, aber ich werde auf deinen Beitrag nicht eingehen. Ich habe alles wichtige im meinem letzten Beitrag erklärt und finde es schade, dass du meine Argumente nicht nachvollziehen kannst. Aber das ist ok, das ist manchmal so.
 

Presko

Don Quijote des Forums
Was für eine schwierige Diskussion, die ihr beide da führt.

Also erstens, beurteilt niemand komplett objektiv Boll-Filme. Wir hatten ja schon mal woanders die Diskussion um Objektivität, und das ist ein grosses Problem für sich.

Und klar, grundsätzlich sollte man für ein Urteil oder eine Bewertung eines Films, diesen auch gesehen haben.
Man kann aber eine Meinung zu einem Künstler oder dessen Werk haben, ohne dieses im Detail studiert zu haben, und sich dabei auf Sekundärquellen stützten. Das hat nicht denselben wert wie Meinungen derer welche die Werke gesehen haben, aber sind dennoch auf gewisse Art fundiert. Bspw. zum Film Auschwitz. Ich habe so viel darüber gelesen, dass ich mit 90 prozentiger Sicherheit davon ausgehen kann, dass ich diesen Film nicht mögen werde, ähnliches gilt für Darfur. Dies kann ich begründet wiedergeben und meine Meinung rechtfertigen, ohne die Filme selbst gesehen zu haben ... aber, ich muss dies auch benennen ich muss klar sagen, meine Meinung zu dem oder den Filmen beruht nicht auf einer Sichtung, sondern beruhen auf den oder jenen Artikeln, die ich dazu gelesen habe oder auf meiner grundsätlichen Ablehnung gegenüber xy.

Wichtig ist die Begründung und die Transparenz. Man kann meiner Ansicht nach, eine eindeutige Meinung zu einem Werk haben, über das man sich informiert haben, ohne es gelesen zu haben (bspw. mein Kampf). Vlt. in Extremfällen sogar ein Urteil. Aber klar, ist ein Urteil immer umso begründeter, umso mehr man sich damit befasst hat. Wobei es auch möglich ist, ein Urteil besser aufgrund von Sekundärquellen oder Kontextinformationen zu fällen, als aufgrund des eigentlichen Werkes - da fragt sich dann wiederum, was genau beurteilt man.
Einen Auschwitzfilm bspw. kann man, so glaube ich, schlecht ungeachtet eines gewissen historischen Wissens beurteilen. Wer die Geschichte nicht kennt, findet vielleicht einen Film XY, der vordergründig ein geschichtliches Ereignis zu dokumentieren behauptet toll. Wer aber mehr über die historischen Hintergründe weiss, bemerkt plötzlich alle Fehler in der Darstellung der historischen Welt und entsprechend bewertet den Film anders. Das kann auch der Fall sein, ohne den Film gesehen zu haben und nur einen Beschrieb des Inhalts gelesen zu haben.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Ich habe auch noch nie einen Boll Film gesehen und finde seine Filme trotzdem amateurhaft schlecht und ihn selbst als Mensch auch (Interviews habe ich schon gesehen und gehört).
Alleine seine ganzen Spiele Adapotionen, wenn ich da nur schon Fotos zu diesen Filmen sehe, weiß ich sofort, dass jeder Gamer ihn am liebsten dafür "würgen" würde - und das zurecht! Die Auswahl der Schauspieler spricht ebenso teilweise Bände. Man sieht einfach, wie unfähig dieser Mensch ist. Vielleicht ist er gar kein schlechter Regisseur, keine Ahnung, aber er hat einfach absolut keinen Geschmack, zumindest keinen Vorzeigbaren. Da kannste einen begnadeten Musiker haben, wenn der trotzdem den ganzen Tag Scooter und Silbereisen hört, was soll da dabei rauskommen??
Ob ich das jetzt soweit wie möglich objektiv bewerten kann, weiß ich nicht, aber ich bin mir zu 99% sicher, dass sich meine Meinung nicht ändern wird, wenn ich mir Filme von ihm anschauen würde. Und seine Quarantäne Freizeit kann man doch weitaus besser verbringen, als sich Boll Filme anzutun. :wink:
 
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Revolvermann

Well-Known Member
Ich habe so viel darüber gelesen, dass ich mit 90 prozentiger Sicherheit davon ausgehen kann, dass ich diesen Film nicht mögen werde,
Das ist meiner Meinung nach eine unproblematische Aussage. Weil es einfach eine persönliche Meinung ist und man sich klar auf einen selbst bezieht. Es ist keine konkrete Bewertung oder Beurteilung. Für sich selbst kann man das ja einschätzen, wie man möchte bzw. was einem die Erfahrungswerte sagen. Also alles kein Problem.
Die Aussage: "Der Film ist schlecht. Ich habe den aber noch nicht gesehen." ist aber eine ganz andere Aussage und für mich gegenstandslos.
Deswegen ist Differenzierung, wie du schon richtig schriebst, wichtig.
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Für mich selbst ist es ganz simpel. Ich bewerte, beurteile oder rezensiere Filme nur, wenn ich sie gesehen habe. Und zwar komplett.
Und ich nehme auch Bewertungen eines Films nur ernst, wenn dieser gesehen wurde.
Jetzt mal ganz überspitzt gesagt: Wenn Person A sagt, er ist sich zu 90% sicher, dass er jenen Film schlecht findet und Person B sagt er ist sich zu 100% sicher, dass er denselben Film gut findet und Person C sagt, er ist sich unsicher wie er was finden soll und Person D sagt er ist sich zu 43,5% sicher, dass er mit Person A zu 70% übereinstimmt, ist dass alles legitim als Äußerung, für mich als Außenstehenden aber eher wertlos.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Sry, aber ich werde auf deinen Beitrag nicht eingehen. Ich habe alles wichtige im meinem letzten Beitrag erklärt und finde es schade, dass du meine Argumente nicht nachvollziehen kannst. Aber das ist ok, das ist manchmal so.

Ich sehe da einfach kein Argument, das ist der springende Punkt. Aber bevor wir uns da jetzt weiter im Kreis drehen, ist es so wie Du sagst: Das ist manchmal so.

Was für eine schwierige Diskussion, die ihr beide da führt.

Finde ich gar nicht. :wink:

Also erstens, beurteilt niemand komplett objektiv Boll-Filme. Wir hatten ja schon mal woanders die Diskussion um Objektivität, und das ist ein grosses Problem für sich.

Objektiv bedeutet für mich in dem Fall, dass ich etwas gesehen haben muss, um davor warnen oder es beurteilen zu können. Das es dabei keine völlige Objektivität gibt, ist klar.

Und klar, grundsätzlich sollte man für ein Urteil oder eine Bewertung eines Films, diesen auch gesehen haben.

Danke.

Man kann aber eine Meinung zu einem Künstler oder dessen Werk haben, ohne dieses im Detail studiert zu haben, und sich dabei auf Sekundärquellen stützten.

Meinung nicht gleichbedeutend mit Urteil über ein spezielles Werk.

Das hat nicht denselben wert wie Meinungen derer welche die Werke gesehen haben, aber sind dennoch auf gewisse Art fundiert. Bspw. zum Film Auschwitz. Ich habe so viel darüber gelesen, dass ich mit 90 prozentiger Sicherheit davon ausgehen kann, dass ich diesen Film nicht mögen werde, ähnliches gilt für Darfur.

Du triffst eine Entscheidung auf Basis Deines Wissens, beurteilst aber den Film nicht als solches ungesehen und bezeichnest ihn als Schrott oder prinzipiell schlecht.

Dies kann ich begründet wiedergeben und meine Meinung rechtfertigen, ohne die Filme selbst gesehen zu haben ... aber, ich muss dies auch benennen ich muss klar sagen, meine Meinung zu dem oder den Filmen beruht nicht auf einer Sichtung, sondern beruhen auf den oder jenen Artikeln, die ich dazu gelesen habe oder auf meiner grundsätlichen Ablehnung gegenüber xy.

Bis auf den letzten Punkt stimme ich Dir zu. Aber nochmal: Du bewertest damit nicht den Film.

Wichtig ist die Begründung und die Transparenz. Man kann meiner Ansicht nach, eine eindeutige Meinung zu einem Werk haben, über das man sich informiert haben,

Meinung nicht gleichbedeutend mit Urteil.

ohne es gelesen zu haben (bspw. mein Kampf). Vlt. in Extremfällen sogar ein Urteil. Aber klar, ist ein Urteil immer umso begründeter, umso mehr man sich damit befasst hat. Wobei es auch möglich ist, ein Urteil besser aufgrund von Sekundärquellen oder Kontextinformationen zu fällen, als aufgrund des eigentlichen Werkes - da fragt sich dann wiederum, was genau beurteilt man.

Exakt. Und du bildest Dir dann eine Meinung, beurteilst aber nicht oder klassifizierst es ab.

Einen Auschwitzfilm bspw. kann man, so glaube ich, schlecht ungeachtet eines gewissen historischen Wissens beurteilen. Wer die Geschichte nicht kennt, findet vielleicht einen Film XY, der vordergründig ein geschichtliches Ereignis zu dokumentieren behauptet toll. Wer aber mehr über die historischen Hintergründe weiss, bemerkt plötzlich alle Fehler in der Darstellung der historischen Welt und entsprechend bewertet den Film anders. Das kann auch der Fall sein, ohne den Film gesehen zu haben und nur einen Beschrieb des Inhalts gelesen zu haben.

Ein fiktiver Film kann auch gelungen sein, ohne die Darstellung einer historischen Begebenheit exakt wiederzugeben, siehe BASTERDS von Tarantino. Aber wir entfernen uns da schon wieder vom eigentlichen Kern.

Ich habe auch noch nie einen Boll Film gesehen und finde seine Filme trotzdem amateurhaft schlecht und ihn selbst als Mensch auch (Interviews habe ich schon gesehen und gehört).

Wie kannst Du einen Film als schlecht bezeichnen, wenn Du ihn noch nie gesehen hast? Und der Mensch sollte bei der Bewertung eines Werkes im Hintergrund stehen.

Alleine seine ganzen Spiele Adapotionen, wenn ich da nur schon Fotos zu diesen Filmen sehe, weiß ich sofort, dass jeder Gamer ihn am liebsten dafür "würgen" würde - und das zurecht!

Sich einerseits ein Urteil auf Basis von Fotos zu bilden ist wenig profund, und ob er andererseits zurecht gewürgt wird …. ich gehe gar nicht weiter darauf ein. Und wieder: Er hat nicht nur Game-Verfilmungen gemacht.

Die Auswahl der Schauspieler spricht ebenso teilweise Bände.

Exakt wo und woher weißt Du, dass das nicht passt, wenn Du keinen Film gesehen hast?

Man sieht einfach, wie unfähig dieser Mensch ist.

Ohne jemals was gesehen zu haben?

Vielleicht ist er gar kein schlechter Regisseur, keine Ahnung, aber er hat einfach absolut keinen Geschmack, zumindest keinen Vorzeigbaren.

Warum nicht?

Ob ich das jetzt soweit wie möglich objektiv bewerten kann, weiß ich nicht, aber ich bin mir zu 99% sicher, dass sich meine Meinung nicht ändern wird, wenn ich mir Filme von ihm anschauen würde.

Dann könntest Du es beurteilen.

Und seine Quarantäne Freizeit kann man doch weitaus besser verbringen, als sich Boll Filme anzutun. :wink:

Musst Du ja gar nicht. Nur dann auch nicht urteilen. :wink:

Das ist meiner Meinung nach eine unproblematische Aussage. Weil es einfach eine persönliche Meinung ist und man sich klar auf einen selbst bezieht. Es ist keine konkrete Bewertung oder Beurteilung. Für sich selbst kann man das ja einschätzen, wie man möchte bzw. was einem die Erfahrungswerte sagen. Also alles kein Problem.

Korrekt.

Die Aussage: "Der Film ist schlecht. Ich habe den aber noch nicht gesehen." ist aber eine ganz andere Aussage und für mich gegenstandslos.
Deswegen ist Differenzierung, wie du schon richtig schriebst, wichtig.

Jo.
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Für mich selbst ist es ganz simpel. Ich bewerte, beurteile oder rezensiere Filme nur, wenn ich sie gesehen habe. Und zwar komplett.
Und ich nehme auch Bewertungen eines Films nur ernst, wenn dieser gesehen wurde.

Doppel jo.

Jetzt mal ganz überspitzt gesagt: Wenn Person A sagt, er ist sich zu 90% sicher, dass er jenen Film schlecht findet und Person B sagt er ist sich zu 100% sicher, dass er denselben Film gut findet und Person C sagt, er ist sich unsicher wie er was finden soll und Person D sagt er ist sich zu 43,5% sicher, dass er mit Person A zu 70% übereinstimmt, ist dass alles legitim als Äußerung, für mich als Außenstehenden aber eher wertlos.

Dreifach jo.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
@Knobel: Ich verstehe schon was Du meinst, aber ich bin hier halt nicht vor Gericht. Wie ja schon mehrfach erwähnt wurde, kann man sich auch aus Sekundärquellen einen Reim bilden. Und man kann vor allem offensichtliche Abhängigkeiten in einen gewissen Kontext setzen und daraus Schlussfolgerungen treffen. Schlussfolgerungen die vor Gericht nicht standhalten würden, aber wie schon gesagt, ich habe weder einen Eid geschworen, noch sehe ich mich verpflichtet Aussagen bis in die letze Fußnote zu verifizieren.

Was ich in diesem Zusammenhang aber als wichtig ansehen würde ist, dass man bei derartige Beurteilungen auch kenntlich macht, wie diese zustande kamen. Also ob diese quasi aus erster Hand stammen, man die Filme selbst gesehen hat, oder ob man sich im Rahmen von Sekundärquellen, der eigene Intuition, eine Meinung gebildet hat.

Bspw, gibt es Reviewer denen ich vertraue, die meinen Geschmack treffen und wenn davon mehrere das gleiche aussagen und es mehr als eindeutig ist, dann ist doch eine hohe Wahrscheinlichkeit gegeben, dass das zumindest auch für mich zutrifft.
Ist doch wie mit dem Virus aktuell. Die Virenforscher wissen über das Virus vieles nicht, woher auch, aber überall auf der Welt wird geforscht. Relevant werden die Forschungsergebnisse jedoch erst, wenn mehrere Essays zum gleichen Resultat kommen, dann wird das Forschungsergebnis zu einem Faktor, der die Entscheidungen der Forscher beeinflussen kann.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Ich schrieb es oben bereits: Wir drehen uns im Kreis, und das hat auch nicht mit vor Gericht stehen zu tun. Aber wenn Du in eine Diskussion "einsteigst", musst Du auch damit umgehen, dass Deine "Argumente" für bare Münze genommen und auf diese eingegangen werden. Und da Du auf die entsprechenden Rückfragen nicht eingehen möchtest/kannst, gehe ich davon aus, dass wir da auch nicht weiter kommen.
Und ein letztes Mal: Du kannst Dir auf Basis von Sekundärquellen, Reviews usw. eine Meinung bilden und darauf basierend für Dich die Entscheidung treffen, ein Werk nicht sehen, lesen, hören zu wollen. Du kannst es aber nicht beurteilen.
Und mir will wirklich, bei allem Respekt und bei jeglichem Verständnis nicht einleuchten, was daran so schwer zu verstehen sein soll.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Deine ganzen Fragen sind rein rhetorischer Natur, deshalb sah ich keine Notwendigkeit darauf einzugehen.
Wieso rhetorisch? Weil Du die Antworten darauf bereits kennst.

Ja, es ist meine (ein)gebildete Meinung und ich habe mir für mich erlaubt auch eine Beruteilung zu fällen.
Und nein, ich kann diese, meine Meinung/Beurteilung nicht mit dir bis in's Detail ausdiskutieren.
Wenn Du aber anderer Meinung bist, hättest Du jedoch die Möglichkeit mich ggf. vom Gegenteil zu übereugen. Also, dass es ich lohnt, sich mit diesem Regisseur und seinen Filmen auseinanderzusetzen. Aktuell sehe ich aber auch dazu keine Notwendigkeit, weil ich - sofern das überhaupt dein Ansinnen ist - nicht davon überzeugt bin, dass es sich lohnen würde.
 
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Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Mal ganz dumm gefragt. Sagt ihr auch, etwas schmeckt nicht, wenn ihr es nicht probiert habt. Und kommt jetzt nicht mit dem Scheiße-Beispiel. Ich rede von regulären Lebensmitteln. Klar kann man grundsätzlich seinen eigenen Geschmack vorab einschätzen, aber eine sachliche Aussage, ein finales Urteil lässt sich halt nur nach Verköstigung tätigen. Das sind halt zwei verschiedene Paar Schuhe und nichts anderes sagt Knobel ja seit geraumer Zeit.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Wieso rethorisch? Weil Du die Antworten bereits kennst.

Nö. Und wenn es so wäre, wäre es ja recht fahrlässig von Dir, dann damit diskutieren zu wollen, oder?

Und nein, ich kann diese, meine Meinung/Beurteilung nicht mit dir bis in's Detail ausdisutieren.

Dann ist das so. Aber das ist ja nicht mein Problem.

Wenn Du aber anderer Meinung bist, hättest Du aber die Möglichkeit mit vom gegenteil zu übereugen. Also, dass es ich lohnt, sich mit diesem Regisseur und seinen Filmen auseinander zusetzen. Aktuell sehe ich aber auch dazu keine Notwendigkeit, weil ich - sofern das überhaupt dein Ansinnen ist - nicht davon überzeugt bin, dass es sich lohnen würde.

Das würde einerseits voraussetzen, dass es mir wichtig wäre, dass Du das tust und andererseits, dass ich Boll für einen so tollen Filmemacher halte, dass es nötig wäre, sich mit ihm auseinanderzusetzen. beides ist aber nicht der Fall, mir geht es einfach um das Prinzip.
Aber da Du gefragt hast, und ich - vielleicht naiverweise - davon ausgehe, dass die Frage ernst gemeint ist, versuche ich es in aller Kürze, weil ich tatsächlich der Meinung bin, dass viele Filme anders wahrgenommen würden, wenn sie nicht von Boll wären.

- Welcher deutsche Filmemacher der letzten 20 Jahre hat es über Jahre hinweg geschafft, internationale Projekte in nahezu alleiniger Verantwortung zu drehen, zu finanzieren und zu verkaufen?

- Welcher deutsche Filmemacher arbeitete in den letzten 20 Jahren mit solch populären Schauspielern zusammen?

- Welcher deutsche Filmemacher der letzten 20 Jahre hat mit diesen Budgets gearbeitet?

- Welcher deutsche Filmemacher der letzten 20 Jahre hat so polarisiert?

- Welcher deutsche Filmemacher der letzten 20 Jahre hat in so unterschiedlichen Genres gearbeitet?

- Welcher deutsche Filmemacher der letzten 20 Jahre hat in kurzer Abfolge solch unterschiedliche Filme wie absoluten Nonsens a´la BLUBBERELLA und auch von der Kritik gelobte Filme wie DARFUR gemacht?
Ein Film, von dem Amnesty International sagt, er sei ein "...durchaus ernstzunehmender Film, der versucht, öffentliches Bewusstsein für eine oft vergessene Tragödie herzustellen" oder über den die Welt wie folgt urteilt: "Stringent, differenziert und bodenlos ist „Darfur“ durcherzählt, und die Tatsache, dass reale sudanesische Vergewaltigungsopfer ihre Traumata nachstellen, lässt die Menschen – so paradox es klingt – wenigstens zum Teil wieder über ihre eigene Geschichte verfügen und gibt ihnen Würde zurück – und dem Film eine flirrende Wucht.“
Oder RAMPAGE, über den die Cinema urteilt, er sei "Intelligentes Psychogramm eines Amokläufers". Auch zu TUNNEL RATS oder ASSAULT ON WALL STREET gibt es durchaus gute Kritiken.
Wäre es da vielleicht lohnend, doch nochmal drüber nachzudenken, ob man Boll nur auf Game.Verfilmungen und seinen Ruf zu reduzieren? Und sich selbst ein Urteil bilden?

Verstehe mich nicht falsch: ich will mit den positiven Rezensionen und Äußerungen gar nicht zwangsläufig sagen, dass ich die auch so sehe, aber es wird ja immer wieder das Argument gebracht, Boll habe nur Game-Verfilmungen gemacht und alles sei schlecht und werde von einer großen Mehrheit so gesehen. Und das Reviews u.ä. reichen würden, um sich ein Urteil bilden und dann schlussendlich beurteilen (Was falsch ist) zu können. Wenn das zählt, was in meinen Augen nur sekundär wichtig und richtig ist, dann müssen die positiven Stimmen aber auch gehört werden. Und das müsste dann schlussendlich auch dazu führen, dass man sich eben doch ein eigenes Bild machen möchte, um DANN über das jeweilige Werk urteilen zu können.

@ Cimmerier: Danke.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Ok, was ich mich aber abseits von möglicherweise bestehenden, gelungenen Filmen frage ist, wieso hat dieser Mann so viel Müll rausgberacht? Absoluten 08/15 Nonsens den kein Mensch braucht? Wie hat Boll es geschafft dafür soviel Budget zu erhalten und Schauspieler wie Rutger Hauer zu engagieren?

Ja ich weiß, wie will ich das überhaupt beurteilen können, wenn ich diese Filme gar nicht kenne.
Muss ich mir also einen Film wie Schwerter des Königs - Zwei Welten ansehen und äußerst wahrscheinlich nach 20 Minuten frustriert auschalten? Bringt mich das wirklich weiter? Was ist wen ich das tue und genau wie filmstarts.de zu Erkentnis kommen, dass dieser Film viel Geld und gute Schauspiler in den Wind schießt, weil der Regisseur schlicht unfähig ist?
Wenn dieser Film also wirklich so schlecht und belanglos ist, wie offenbar viele seiner anderen Filme ebenso, sind dann die besseren Filme reine Zufälle? Oder wie kommt das zustande?

Ich meine nimm dir einen Regisseur wie Takashi Miike. Der fabriziert glaube ich wenn er Bock hat 10 Filme oder mehr im Jahr. Davon sind einige Filme Meisterwerke, andere Filme sind dagegen grottenschlecht. Aber irgendwie, seine Filme haben alle eine Handschrift. Wenn sie schlecht sind, dann ist es i.d.R. von ihm so gewollt. Bei Boll aber fühlt sich das für mich nicht gewollt an, es wirkt auf mich, als wäre es schlicht nicht gekonnt.

Dieses Paradoxon, wenn Du sagst, dass er auch wirklich gute Filme fabriziert hat, einmal aufzulösen, wäre durchaus interessant. Aber ist Uwe Boll es wert sich da reinzuknien? Ich habe Interviews von ihm gehört, er gibt so viel kompletten Mist von sich, meiner Meinung nach. Wenn Filme auch die Seele eines Regisseurs widerspiegeln, dann sagt das eine ganze Menge über seine Filme aus.

Und zum Essen, das man unverköstigt stehen lässt. Ich mag z.B. überhaupt keinen Sauerkraut, da wird mir richtig übel. Wenn mir jetzt mehrere Menschen erzählen, etwas schmeckt extrem nach Sauerkraut, würde ich das sehr wahrscheinlich unverköstigt liegen lassen. Ja in der tat. Wenn etwas nach Sauerkraut riecht, werde ich es es auch links liegen lassen. Dabei kann man sich irren, in den allermeisten Fällen aber wird man damit richtig liegen.
 
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Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Niemand verlangt, dass du die Filme guckst. Es geht lediglich darum, kein Urteil zu fällen, wenn die Basis fehlt. Es geht auch nicht darum, etwas zu testen, auch wenn man weiß, dass es einem nicht gefallen wird. Es geht um ein Urteil bzw. eine wertende Aussage, zu tätigen, ohne etwas gesehen/probiert zu haben.

Oder anders ausgedrückt. “Interessiert mich nicht” und “Sieht schon im Trailer wenig vielversprechend aus” hat halt einen anderen Wert als “Der Film ist mies, dafür muss ich ihn nicht geguckt haben.”
 
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Rantman

Formerly known as Wurzelgnom
Niemand verlangt, dass du die Filme guckst. Es geht lediglich darum, kein Urteil zu fällen, wenn die Basis fehlt.

Das entscheidende ist, dass hier kein Urteil gefällt wird. Zu sagen, seine FIlme sind schlecht oder er ist ein schlechter Regisseur bedeutet nicht, dass man über ihn urteilt.
Das Urteil haben nämlich andere Leute bereits gefällt und man selbst nimmt es nur an.
Es reicht, sich genügend zu informieren, um eine Basis zu haben.


Wenn meine Feundin kocht und aus Versehen 1 Kilo Salz in die Suppe schüttet, muss ich die Suppe nicht essen um zu wissen, dass sie salzig ist. Und das reicht mir um zu sagen, dass die Suppe ungenießbar ist und ich sie nicht essen werde.

Genau so ist es mit Boll. Da ist zu viel Salz drin.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Ich mag keinen Boll-Film, aber ich werde mich nicht dazu hinreißen lassen, zu sagen, alle seine Filme seien Schrott. Sicherlich, der allgemeine Tenor ist grundsätzlich eher negativ, trotzdem fühle ich mich nicht Wohl, wenn ich behaupten würde, dass er nur Mist abliefert. Zumindest bis ich alle Filme gesehen habe (was nie passieren wird :ugly: ). Wenn du kein Urteil fällst, soll mir das recht sein, aber etliche andere Postings gehen halt mehr als einen Schritt weiter.
 

Rantman

Formerly known as Wurzelgnom
Ich habe nie behauptet, alle seine Filme seien schrott. Ich habe nicht mal behauptet, dass ein bestimmter Film schrott ist. Das ist der Punkt, ich habe zu keinem Zeitpunkt über ein Detail ein Urteil gefällt, weil ich die Details gar nicht kenne.
Alles was ich sage ist, dass ich, auch ohne seine Filme gesehen zu haben, genug Informationen haben kann, um zu wissen, dass seine Filme im allgemeinen mir nicht zusagen. Es haben genügend andere Leute so schlecht über ihn geurteilt, dass ich das gar nicht mehr brauche.
Es mag in seiner Filmographie Ausnahmen geben, das schließe ich nicht aus. Ändert nichts daran, dass er generell als schlechter Regisseur gilt.

Und auf genau diesen Unterschied möchte ich Hinweisen.

Man sollte nicht selbst über Dinge urteilen, die man nicht kennt. Das ist falsch.
Aber es ist ok, Erfahrungen, Berichte und Informationen anderer zu nutzen, um sich eine Meinung zu bilden.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Ich hab auch nicht explizit dich gemeint, sonst hätte ich dich zitiert. Aber lies dir doch Mabruks Postings durch, das geht deutlich in einer andere Richtung. Es war einfach ein allgemeiner Einwurf. Wenn du dich damit angesprochen gefühlt hast, dann war es wohl eher ein Mißverständnis.
 

TheReelGuy

The Toxic Avenger
- Welcher deutsche Filmemacher der letzten 20 Jahre hat es über Jahre hinweg geschafft, internationale Projekte in nahezu alleiniger Verantwortung zu drehen, zu finanzieren und zu verkaufen?

- Welcher deutsche Filmemacher arbeitete in den letzten 20 Jahren mit solch populären Schauspielern zusammen?

- Welcher deutsche Filmemacher der letzten 20 Jahre hat mit diesen Budgets gearbeitet?

- Welcher deutsche Filmemacher der letzten 20 Jahre hat so polarisiert?

- Welcher deutsche Filmemacher der letzten 20 Jahre hat in so unterschiedlichen Genres gearbeitet?

- Welcher deutsche Filmemacher der letzten 20 Jahre hat in kurzer Abfolge solch unterschiedliche Filme wie absoluten Nonsens a´la BLUBBERELLA und auch von der Kritik gelobte Filme wie DARFUR gemacht?

Aber um mal ein paar Gedanken zu Uwe Boll loszuwerden:

Ich habe 9 1/2 Filme von ihm gesehen und finde 6 davon einfach richtig schlecht - schlecht gespielt, schlecht inszeniert und schlecht geschrieben. Darunter fallen für mich so Filme wie "Far Cry", "In the Name of the King" oder "Alone in the Dark". Da werden verfügbare Stars, die gerade in Hollywood Drehpause oder keine besseren Angebote bekommen, für ein paar Tage ans Set in Tschechien gefahren und
beten unenthusiastisch das Skript runter. Ich kann ja auch irgendwo anerkennen, dass Boll effektiv und kostengünstig arbeitet, aber dabei kommen dann halt keine guten Filme raus. Die Filme haben keine Handschrift, da ist kein Wille zu sehen. Das sind Steuerschlupflöcher in Filmform und so viel künstlerischen Wert haben diese mMn auch.

Dann kommen wir aber noch zu den dreieinhalb anderen Filmen, die ich von Boll gesehen habe:

"Postal" ist ein spaßiger Nonsens-Film, der einfach durch seine Unverschämtheit und schlichte Geschmacklosigkeit irgendwie funktioniert. Da sind auch Gags dabei, die ich mir schlecht schönreden kann, aber auch einige Momente, über die man in ihrer Schamlosigkeit einfach lachen muss. Es ist kein politisch-korrekter Film, aber in seiner unverfrorenen Art durchaus unterhaltsam.

Dann ist da "Rampage", den ich persönlich zwar für eine sehr dünn gerechtfertigte Gewaltorgie halte, der aber durchaus gut umgesetzt, nicht ganz ohne erzählerische Kniffe und auch recht gut geschauspielert ist. Natürlich bevorzugt die Krachbumm-Ente Uwe Boll auch hier den groben Holzhammer dem feinen Skalpell, aber für diesen Film passt es schon.

"Assault on Wall Street" - bei dem Film bin ich hin- und hergerissen. Auf der einen Seite ist es Uwe Boll mit seinem mäßigen Gespür für die richtige Einstellung, die richtige Inszenierung und die richtige Herangehensweise und auf der anderen Seite steht ein ansonsten wütender und inhaltlich nicht ganz unpassender Durchschnitts-DtD-Film, dessen Inhalt weit entfernt von einem Meisterwerk ist, aber durchaus in Ordnung, wenn man nur diesen Film auf DVD hat und keine Alternativen :rolleyes:

Ich würde sein Werk insgesamt nicht weiterempfehlen. Selbst bei den drei herausgehobenen Filmen muss ich einfach zu viele Vorbehalte äußern, um dieses Werk auf jemanden loszulassen. In angeheiterter Stimmung mit Gesellschaft kann man vielleicht mal "Postal" reinwerfen, aber halt auch nur in der richtgen Runde. Ansonsten finde ich Boll so interessant, dass ich zumindest seine Autobiografie gelesen habe, die ihn mir nicht sonderlich sympathisch, aber etwas verständlicher gemacht hat. Er ist ein Arbeitstier, hat sehr starke Meinungen (auch wenn er diese mit recht dürftigen Argumenten unterfüttert - er hätte also vermutlich nichts gegen eine Verurteilung seines Werks, ohne es gesehen zu haben) und neigt zu persönlichen Beleidigungen. Joa, was soll man noch so sagen - mittlerweile ist er ja einfach nur noch der sprichwörtliche "Old Man Yelling At Cloud"
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Aber lies dir doch Mabruks Postings durch, das geht deutlich in einer andere Richtung. Es war einfach ein allgemeiner Einwurf.

Nicht böse nehmen, aber ich glaube ihr lest aus meinen Worten teilweise aber auch das heraus, was ihr herauslesen wollt. Wir sind hier in einem Forum in dem es "locker" zugeht, zugehen sollte (daher meine Anspielung darauf, das ich noch vor Gericht stehe).
Alleine, dass ich schreibe, dass die Gamer den Boll am liebsten "Würgen" würden, ich das Würgen extra noch in Anführungszeichen setze und man mir das trotzdem vorwirft, spricht Bände.

Man kann solche Diskussionen führen und dabei versuchen die andere Seite zu verstehen, Empathie aufbauen. Oder man führt solche Diskussionen wie auf einem Amt. Zweiters wird hier nicht funktionieren, zumindest nicht mit mir.
 
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