James Bond Teil 1-21: [Kritiken zu allen Teilen]

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RickDeckard

Guest
@Jay - naja - nix gegen die Verwendung von Laserkanonen bei irgendeinem Bösewicht in der ohnehin futuristischen geheimen Anlage, aber als Standardwaffe des Secret Service, schön farblich getrennt zu den Bösen (rot/blau) das ist einfach so wie ein unsichtbarer Aston Martin in Die another day... too much.

Wie gesagt - bisher waren Deine Kritiken echt sehr treffend und objektiv - bei Moonraker war ich nur etwas überrascht wie positiv er ausfiel, für mich neben Quantum der schlechteste Bond (obwohl ich Beisser mag, und auch die Venedig Szenen gut waren). Freu mich aber auf die weiteren Kritiken.

Wenn jetzt Skyfall zwischendurch kommt, kann dies ja als normale aktuelle Kritik kommen - später - also wenn Du am Ende der gesamten Bondreihe angekommen bist, verlinkst Du sie dort einfach nochmal...
 

Puni

Well-Known Member
Octupussy <<<< Im Angesicht des Todes, aber sowas von! Der gehört für mich zu den aller aller schlechtesten Bonds überhaupt.
 

Howling

Well-Known Member
Also ich muß mal eine Lanze für die beiden Filme brechen.Ich finde beide sehr unterhaltsam(wie eigentlich jeden Bondfilm)und für die damalige Zeit und Technik war doch jeder Bond ein mehr oder weniger gern gesehenes Highlight.Auch möchte ich ein Lob für John Glen aussprechen der die Reihe damals sehr gut weitergeführt hat und im gegensatz zur Kritik hier war ich froh das er auch die Dalton Filme noch gedreht hat.Ich weiss auch jetzt schon das Der Hauch des Todes und Lizenz zum Töten bestimmt nicht gut wegkommen werden,da viele mit Dalton nichts anfangen können.Hier möchte ich schon vorweg nehmen das auch diese beiden Filme zu meinen Favoriten gehören.Man darf auch nicht vergessen das kein Bond Darsteller so nah am Buch gespielt hat wie Dalton und wenn man sich Lizenz zum Töten ansieht kann man sich auch gut vorstellen wie Daniel Craig diese Rolle gespielt hätte.Von der art her sind sich Dalton und Craig nämlich sehr ähnlich.
Ok genug zu den folgenden Kritiken:wink:.

Die beiden letzten Moore Filme schwächeln natürlich schon etwas aber alles in allem hat jeder der Filme den so wichtigen Bond Charme.Einen ganz großen Pluspunkt muß man hier wie auch in der Kritik angedeutet dem Soundtrack von Im Angesicht des Todes geben.Denn nicht nur Duran Duran überzeugen mit ihrem genialen Song sondern auch das restliche Werk ist super umgesetzt von John Barry.Leider stand er danach nur noch einmal zur Verfügung.Michael Kamen(RIP)hat allerding dann bei Lizenz zum Töten auch einen sehr guten klassischen Job abgeliefert.
 
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RickDeckard

Guest
Bin jetzt auch nicht so der Fan der letzten Moore Streifen, Octopussy und Im Angesicht des Todes hatten aber beide das Problem, dass der Bond, der durch Moore wieder neu definiert wurde, einfach zu oberflächlich war.
Während Connery´s Bond wenigstens noch charakterliche Macken hatte, waren es bei Moore, besonders in den letzten Filmen, einfach nur noch Schema F Filme bei denen die Komponenten ausgetauscht wurden.
Das einzige was damals wirklich immer besser wurde, waren die Scores von John Barry, der nach Moore leider nur noch einmal die Filmmusik machen durfte, und sein für mich bestes Werk der Bond Reihe abgeliefert hatte (inklusive den A-Ha Song, den er mitgeschrieben hatte und der thematisch im Score immer wieder aufgenommen wurde, wie bei vielen Bonds, in denen der begnadete Alleskönner John Barry den Score geschrieben hatte).

Octopussy war tatsächlich der "sorgloseste" Bond. Moore spielt seine Rolle so einfach vor sich hin, und wird immer mehr zur Witzfigur. Während bei Connery die zynischen Sprüche gut gewählt und nicht ständig kamen, gehörte es zu Moore dazu selbst gefährliche oder tragische Momente mit einem dummen Kommentar zu entkräftigen. Beide Filme haben dennoch ihre Highlights, die tatsächlich oft aber eher im komischen Bereich lagen.

Dennoch ist Im Angesicht des Todes für mich nicht so schlecht wie er hier bewertet wurde. Fand ihn sogar wieder etwas besser als Octopussy, die hier immerhin 1.5 mehr Punkte bekommen hatte.
Beim letzten Moore Bond, war er eindeutig zu alt - zuviel Backprojektion, zu auffällig der Übergang vom Opa zum Stuntmen, zu unglaubwürdig die Tatsache dass junge Damen dem Charme eines fast 60 Järigen unterliegen, der auch noch so alt aussah...
Wie Howling schon sagte, war der Score zu Angesicht des Todes bemerkenswert gut, so wurden insbesondere die Golden Gate Szenen fast zu einem Magic Moment für mich und waren das Highlight des Films.
Was man John Glen auf jeden Fall positiv anrechnen muss, ist die Art wie er Locations gedreht hat. Die Totalen von Schausplätzen und sogar von Stunt Szenen sind genau die, welche in in Quantum so schmerzlich vermisst habe.

Vielleicht sollte man die Filme auch ein wenig danach bewerten, welche filmischen Qualitäten enthalten sind, und nicht dass sie exakt so gedreht waren, wie es Bond Fans zu dieser Zeit von einem Bond Film erwartet haben - denn mehr wurde damals auch nicht gemacht - Moore als längster Inhaber der Rolle hat Bond neu definiert. Diese Definition ist nicht gerade meine Lieblingsform eines James Bond, aber für viele die erst nach Connery und Lazenby Bond für sich entdeckt haben, hat dies bedeutet, dass sie mit Moore als Bond aufgewachsen sind, und Moore=Bond war. Die Entwicklung der Bond Filme wurden dadurch sicherlich geprägt, sodaß beide Filme, samt ihrer Albernheiten, einfach zu der Zeit passten.

Habe die Bond Filme immer im Zusammenhang mit den Jahrzehnten betrachtet. So war For your Eyes Only als erster Film der 80er Jahre eine Wende in den Bondfilmen (zum ersten mal gab es Musikvideos im TV, daher ist hier auch zum ersten und einzigen mal die Sängering im Vorspann zu sehen !), Octopussy hatte dann aber irgendwie noch den Charme eines 70er Jahre Films (wie viele Anfang 80 gedrehten Filme), wohingegen A View to A kill für mich schon ein reinrassiger 80er Jahre Film geworden ist. Das ein Roger Moore aus den 70ern da nicht mehr reinpasst, ist fast normal. Fand den Plot übrigens sehr Goldfingerähnlich, man hatte also erneut keine neuen Stories erfunden sondern nur alte neu aufgelegt...

Auf die nächsten beiden Kritiken bin ich nun echt gespannt, will hier auch nichts vorwegnehmen, aber das sind schon schwierige Kritiken die da kommen. Beide Dalton Filme sind so unterschiedlich wie sie nur sein können, sowohl vom Aussehen des neuen Darstellers, der Tatsache dass mit Lizenz zum Töten erstmals kein Bezug auf Ian Fleming genommen wurde, vom Score, vom Titelsong... hoffe aber auch wie Howling, dass nun nicht wegen John Glen ein Verriss der Filme erfolgen wird, denn ich fand nicht dass die Qualität der letzten Moore Bonds ihm angelastet werden dürfen. Er hat immerhin gewusst wie man Bond Filme dreht - leider war die Zeit für Bond Filme auch nicht leichter geworden...

@Jay : eine Frage noch - in welchem Bond neben "Colt" und "Octopussy" durfte Maud Adams denn noch auftreten ?
 

Dr. Serizawa

Oxygen Destroyer
Die Kritiken gefallen mir ganz gut. Aber vor allem bei den Roger Moore Filmen fällt es mir schwer zu wissen ob ich mit dir übereinstimme, weil ich mich kaum an die Filme erinnern kann. Bin aber gespannt wie du die beiden Dalton Filme findest. Lizenz zum töten ist einer meiner favoriten.
 
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RickDeckard

Guest
fand Lizenz zum Töten anfangs gar nicht so gut - hat mir erst nach mehrmaligen Sehen besser gefallen... zuwenig Locations, zuwenig Bond Feeling, Dalton mit riesen Geheimratsecken, billiger Showdown (für einen Bond), zu geringes Budget (man musste an allen Ecken und Enden sparen und hat den Film auch prompt mal in Mexico produziert anstatt in London.
Aber der beste Einsatz von Q ! Das war SEIN Film ;-)
Ach ja ... Musik war auch 08/15 und kam an Barry´s Werke nicht heran. Story war gut aber hatte so gar keine Fleming Komponenten. Wiegesagt, hab den Film erst später liebgewonnen, aber man darf nicht vergessen dass dieser Film auch daran Schuld hatte, dass es eine fast 7 jährige Bond Pause gab...

P.S. werde mich mal auf die Suche nach Maud in AVTAK machen...

und ansonsten - trotz Geschmacksdifferenzen sehr gute Kritiken. Bewertungen seit FYEO etwas anders als meine Meinung aber das stört nicht. Super Arbeit...
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Keine Bange, hier gehts in Kürze weiter. Gestern die beiden Daltons gesehen.

Licence ist absoluter Käse - extrem finster - und völlig amerikanisch. Amerikanischer als View.
 

Howling

Well-Known Member
Jay schrieb:
Keine Bange, hier gehts in Kürze weiter. Gestern die beiden Daltons gesehen.

Licence ist absoluter Käse - extrem finster - und völlig amerikanisch. Amerikanischer als View.
Wo ist das Problem wenn ein Bondfilm auch mal finster und amerikanisch daher kommt?Klar Lizenz zum Töten hebt sich etwas ab von den anderen da es mehr ein Rache-Action Thriller ist und Bond auf eigene Faust und ohne Lizenz zur Tat schreitet aber die Umsetzung fand ich perönlich sehr genial.Naja das ist und bleibt halt auch immer noch Geschmackssache :wink:
 
R

RickDeckard

Guest
Jay schrieb:
Keine Bange, hier gehts in Kürze weiter. Gestern die beiden Daltons gesehen.

Licence ist absoluter Käse - extrem finster - und völlig amerikanisch. Amerikanischer als View.
:top: gehört für mich auch zu einem extrem schwachen Bond Film - und zwar aus genau diesen Gründen ! Er hatte auch einige positive Seiten aber auch viele Schwächen.
Im direkten Vergleich zu Living Daylight (ein geniales Debüt des neuen Darstellers) schneidet er eindeutig schlechter ab. Aber wie gesagt - er hatte auch positive Seiten.

positiv :

- bester Auftritt von Q (zumindestens der Film in dem er am meisten zu tun hatte)
- harte Gangart insgesamt ok
- Story mit Infiltrieren der gegnerischen Gruppe (hatte was von Graf von Monte Christo - überhaupt eine gute Parallele, wenn dieser auch mehr Motivation zur Rache hatte)
- ich mag Haie in Bond Filmen
- gute Bildregie (tolle Aufnahmen, Beispiel das Angeln der Cessna mit dem Hübschrauber in Breitwand - genial - sowas habe ich bei Quantum vermisst
- guter Antagonist (brutal, typisch Drogenboss wie man ihn sich vorstellt)
- guter Henchman (Benico del Toro als er mir als Schauspieler noch nicht wirklich gefiel - was heute anders ist) hatte seinen stärksten Auftritt kurz vor Bond´s Demaskierung
- idiotischer Sponsor (ich mag schräge Figuren - ja auch Srgt. Pepper mochte ich ...)

negativ :

- die Rückkehr zu einem Bond-typischen Song wurde nur dadurch erreicht, dass Goldfinger ziemlich offensichtlich imitiert wurde (bei Goldeneye ähnlich aber viel besser umgesetzt)
- Bond Title zu lang (der längste Titelsong der Reihe / das Layout des Vorspanns hatte hier auch seine technischen Grenzen erreicht und war nicht mehr zeitgemäß - wurde dann in Goldeneye ebenfalls besser umgesetzt)
- Zu wenig Drehorte (komplett auf dem amerikanischen Kontinent)
- Bond´s Frisur / hört sich albern an, fand es aber schlimm wie man ihn in diesem Film aussehen lassen hat. Klar er sollte verletzlicher menschlicher wirken, mit Wunden und so - guter Ansatz - aber muss er gleich 10 Jahre älter wirken als im Film davor ?
- Sparmaßnahmen der Produzenten waren im Film sichtbar (zu wenig Locations (immer sehr teuer und aufwändig - selbst heute noch), Dreh in Mexico statt in den Pinewood Studios
- zu Bonduntypisch
- ein Felix Leitner, der am Ende glücklich ist, obwohl er ein Bein und seine Frau verloren hat - sehr glaubwürdig !!!
- der Score setzt sich aus klassischen synphonischen Stücken zusammen, die aber blass bleiben, und diversen Songs von weiteren Künstlern (wer den Soundtrack sein Eigen nennen kann, weiss was ich meine) - nach dem genialsten John Barry Score des Vorgängers leider 08/15 Wirkung... übrigens - selbst die CD war 08/15 - habe bisher kein schlechteres Cover für einen Bond Score gesehen... alles billig und lieblos gehalten.
- Keinerlei Bezug auf irgendwelche Ian Fleming Elemente (bis auf die Szene wo er seine Lizenz verliert - das war wohl das Haus von Fleming (Goldeneye) - an sich nicht tragisch, hat aber dazu beigetragen, dass man damals unbedingt neue Wege gehen wollte. Man hatte keine Stories oder Elemente aus den Fleming Büchern nutzen können, nicht einmal mehr den Titel, und so hat man Flugs damit begonnen alles anders zu machen... das gleiche Problem hatten die Folgefilme mit Bronsan auch, haben es aber eleganter gelöst...
- absolut billiger und alberner Showdown - dass man nach der Zerstörung der Anlage (was ja durchaus ein Bond typischer Showdown war) noch die LKW Verfolgungsjagd als eigentlichen Showdown bringen musste war unglücklich. Im Vergleich zu anderen Bondfilmen ist es einfach zu wenig 2 LKWs durch die Wüste fahren zu sehen, die dann auch noch Stunts machen, die technisch nicht nur unmöglich, sondern offensichtlich niemalsnienichtmöglich sind, war einfach dämlich.

Fand den Film damals im Kino enttäuschend, später auf DVD gefiel er mir wieder etwas besser, weil ich da wahrscheinlich nicht mehr so hohe Erwartungen hatte wie beim Kinobesuch.
Die USA Lastigkeit fand ich aber auch als eines der stärksten Probleme des Films
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
Für mich gehört 'Lizenz zum töten' zusammen mit 'GoldenEye' und 'Der Morgen stirbt nie' zu den besten Neuzeit-Bonds, gerade aufgrund seiner konsequenten Neuausrichtung und Nonkonformität. 'Lizenz zum töten' ist kompromisslos, fast schon unverschämt hart für einen Bondfilm, was eindeutig der Ära geschuldet ist, in der er entstand und reminisziert diese fast zur Persiflage. Nebenbei bietet er einen der stärksten weil glaubwürdigsten Bösewichte der gesamten Reihe, bietet mit den Bondgirls erstmals auch begabte Schauspielerinnen anstatt Tittenstatisten und mit der Tanklastwagenszene eine der spektakulärsten Actionszenen des Bonduniversums. Dafür gibt es die verdiente Höchstwertung von:

10/10 Druckkammern
 
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RickDeckard

Guest
was Du ansprichst habe ich ja auch unter den positiven Aspekten des Filmes eingeordnet, aber eine 10/10 bezüglich der Bond Reihe ist das für mich nicht. Goldeneye z.B. hat alles anders gemacht als Lizenz und ist gerade deswegen (und wegen der von Lizenz verursachten Bond Krise und der daraus folgenden fast 7 jährigen Pause) entsprechend erfolgreich gewesen. Hier hatte man wieder einen typischen Bond Film mit allem gehabt was in Lizenz fehlte. Interessant wie Du die beiden Filme auf eine Stufe stellen kannst...
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
RickDeckard schrieb:
Interessant wie Du die beiden Filme auf eine Stufe stellen kannst...

Stellt für mich absolut kein Problem dar, weil ich jeden Bondfilm einzeln und geschlossen bewerte, d.h. ich vergleiche Sie nicht mit ihren Vorgängern oder Nachfolgern sondern ziehe auschliesslich individuelle Aspekte zur Bewertung in Betracht und die Tatsache, dass er für den harten Kern der Bondafficionados schwer konsumierbar war und aufgrund dessen vergleichsweise finanziell suboptimal und unter seinen Möglichkeiten lief, ist für mich als Cineast vollkommen irrelevant.
 
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