Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht (The Lord of the Rings: The Rings of Power) - Prime Serie

TheRealNeo

Well-Known Member
Das kann ja hier noch heiter werden...:biggrin:

Ich verstehe nicht, warum es immer wieder Diskussionen um die Hautfarbe geben muss. Und die Kritik wird immer dahinter versteckt, dass man eine Agenda oder einen Diversitäts-Move dahinter versteht, weil man ja selbst nicht rassistisch ist, aber anscheinend ja doch Probleme mit der anderen Hautfarbe hat. Bei VIKINGS argumentiert man mit der historischen Authentizität, kann die aber scheinbar bei vielen anderen Aspekten der Serie ausblenden, und hier nun mit der Buchtreue.
Die Serie ist eine Adaption und jede Adaption bringt auch Veränderungen mit sich. Zum einen inhaltlich, wie sie ja schon angekündigt haben, werden sie Ereignisse aus mehreren Jahrzehnten in einem kleineren Zeitrahmen abhandeln, da sie sonst immer wieder menschliche Figuren verlieren würden bei Sprüngen von mehreren hundert Jahren, also be prepared Puristen. Zum anderen auch dem Zeitgeist angemessen. Und dieser heißt nicht, dass wir aus woken oder Diversitätsgründen Schauspieler*innen verschiedener Ethnien in solche Filme reindrücken, sondern, dass wir nicht nur Geschichten weißer Autoren aus einer weißen Perspektive erzählen. Nun will man hier bei Mittelerde schon mit geographischen Argumenten daherkommen, warum nur die Südländer nicht weiß sind bei Tolkien usw.
Ja Tolkien hat sich viele Gedanken um seine Welt gemacht, aber auch zu einer Zeit, wo die westliche Welt noch immer einen sehr einseitigen Blick hatte und auch noch immer hat.
Gefühlt jede Produktion muss sich für seine nicht-weißen Figuren rechtfertigen, weil es immer wieder genügend Trolle gibt, die das stört.
Und ja die können gerne Trolle genannt werden, denn ja man kann anderer Meinung sein als der Produktionsstab und diese auch äußern, aber die Äußerungen dieser anonymen Trollmasse sind oftmals eben nur lautes, beleidigendes, unreflektiertes Gemaule.
Soll Mittelerde nur ein Ort der Identifikation für weiße Zuschauer*innen sein? Stört es uns so sehr, wenn es mal einen Hobbit oder Elb gibt, der nicht so aussieht wie 'wir' (wir weiße Menschen)?

Passend dazu:

 
Zuletzt bearbeitet:

McKenzie

Unchained
Naja, das "warum" hab ich ja an sich bereits dargelegt. Es gibt eine liebevoll und über jahrzehnte gecraftete Vorlage, die so sehr verändert wird dass sie in sich kaum mehr wiedererkennbar ist. Am Ende werden wir wohl eh eine random Fantasieserie haben wo halt Herr der Ringe draufsteht, aber kaum drin ist. Dann lieber gleich Originalmaterial, oder eine Fantasywelt zum adaptieren finden, die schon von Beginn an näher an der geplanten Vision ist.

Zum Punkt Identifikation - Das wird meiner Ansicht nach oft ebenfalls überbewertet und falsch angedacht. Ich habe schon rein afrikanische Filme gesehen, indianische, asiatische - Ich brauchte nie einen Weißen drin, um mich identifizieren zu können. :squint: Da war immer mindestens ein Charakter drin, dem ich einfach gern folgte. Im Gegenteil, das störendste Element in Last Samurai ist für mich der Weiße Tom Cruise, der eben zwecks Zuschauerinteresse reingepfropft wirkt.
Ich traue auch anderen Mensch zu, so weit über den Tellerrand schauen zu können und wollen :smile:

Immer mit der Rassismus/Sexismuskarte wedeln wie es nun wieder vonseiten Amazon passiert ist halt auch keine wirklich gute Diskussionsgrundlage sondern ein bequemes Totschlagargument.
 
Zuletzt bearbeitet:

Batou9

Well-Known Member
Die Faszination an dem "Herrn der Ringe" liegt darin, dass der Zuschauer in eine von Tolkien bis ins letzte Detail kartografierte und von den Völkern und ihren Sprachen durchdachte Welt der nordischen Mythologie gezogen wird, die eine unvergleichliche Geschichtsschreibung der Zeitalter, Kulturen, sowie den Linien der Häuser bzw. Herkünften/Anlehnungen der Völker bietet. Der Dunkelwald (Schwarzwald) mit seinen dichten Wäldern wurde von ihm als Germanien/Mitteleuropa beschrieben, die höher gelegenen Ebenen mit ihren in den Bergen wohnenden Zwergen als Nordländer Europas, Hobbington als England, die Wanderung über die Nebelberge gen Süden bis nach Gondor/Mordor als die Pforte zum Orient.

Das ist leider sein Werk, nicht die Interpretation der von dir - zwecks welcher Anfeindung/Verteidigung eigentlich - bloß erdachten Trolle/Rassisten.

Streng genommen (der Grund weshalb ich auch beim Thema Gender aus Eile/Bequemlichkeit oft falsch verstanden werde) wird ein südländischer Elb in dieser Serie nur dazu dienen, die Mythologie der nordischen Elben nachzuäffen. Ich kann immer nur den Kopf schütteln, wenn jemand glaubt, dies sei dann etwas neues oder ein mutiger Versuch anderen Ethnien gegenüber mit offenen Armen dazustehen.

Das ist der Zeitgeist den du ansprechen solltest. Bleiben wir lieber bei ernsthaften Kritiken.
 
Zuletzt bearbeitet:

TheRealNeo

Well-Known Member
Ich werde hier nun nicht weiter diskutieren, weil hier jede Seite nur das Argument der anderen Seite als Totschlagargument sieht.

Ich bin weiterhin gespannt auf die Serie. Und wenn sie am Ende nur das Interesse weckt sich wieder mehr mit der Mythologie von Mittelerde zu beschäftigen.
Dann mag da auffallen, dass diese vom Autor vielleicht anders konzipiert war als es in der Serie passiert, aber so what?
Wenn die Serie nichts für mich ist, dann ignoriere ich sie eben und gut ist.
 

McKenzie

Unchained
Wenn die Serie nichts für mich ist, dann ignoriere ich sie eben und gut ist.
Genau das was ich eben auch machen werde in dem Fall, wie angekündigt :smile: Wenn es nicht passt, dann ist es für beiden Parteien (also mich und die Serie) besser, es nicht krampfhaft zu versuchen zusammenzukommen. Funktioniert bei mir und Hobbit ziemlich gut. Ob sie etwas für mich ist oder nicht, möchte/kann ich aber eben nicht vorverurteilend feststellen, nur eine Einschätzung des wenigen bisher Gesehenen abgeben. Dafür sind Filmforen ja u.a. da.
 
Zuletzt bearbeitet:

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Wenn es jetzt auf einmal schwarze Mittlerdler gibt, kann man mutmaßen, dass das "ja nur" gemacht wird, um Backlash vor schlechter hobbitsallwhite Social Media PR zu verhindern oder um sich brüsken zu können, wie repräsentativ man mit der IP umgeht.

...andererseits ist noch keine Story schlechter geworden, weil eine Figur eine bestimmte Hautfarbe hatte. Oder?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Projekte gibt, bei denen ein vielfältig repräsentativer Cast intern der einzige Fokus ist und Story, Inszenierung etc völlig gleichgültig ausfällt. Wenn sowas schlecht wird, muss man eher vermuten, dass es mit egal welchem Cast schlecht geworden wäre.

Oft wird argumentiert, dann solls halt eigene Projekte für Diversity geben, anstatt existierende Projekte so zu verändern, dass sie divers repräsentativ sind. GIbts aber halt nicht so wirklich. Nicht in der Menge. Ich finds aber auch ungelenk, bei Adaptationen die Ethnie zu ändern - zB Triss in der Witcher Serie (why).

Filme+Serien sind fraglos ein großer Einfluss auf unsere Wahrnehmung, dh als jahrelang MinderheitXY als normale Mitbürger gezeigt wurden, ging das einer verklemmten Altgeneration vielleicht ständig auf den Keks, aber die Folge-Generation wuchs damit auf und empfindet das als normal. Und das ist doch ein wirklich positiver Effekt.
 

McKenzie

Unchained
Wollte ich jetzt nicht nennen, weil Jay glaub ich auf fiktive Stories abzielte. Auch wenn Filmbiografien es bekanntermaßen mit den realen Ereignissen auch oft nicht so genau nehmen. Aber ich sag mal übern Daumen kann Hautfarbe überall dort der Story abträglich sein, wo es innerhalb derer relevant (kulturell etc.) ist. Einen weißen Black Panther fände ich komisch, mit einem schwarzen Tony Stark könnt ich mich viel eher anfreunden, z.B.
 
Zuletzt bearbeitet:

jimbo

Administrator
Teammitglied
Im Thread der Verfilmung von "Der dunkle Turm" wurde recht gut dargelegt, warum der Revolverman weiß seien sollte.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Ryan Gosling als Martin Luther King ebenfalls.

Ehrlich gesagt würde ich es feiern und mit Popcorn Twitter etc. verfolgen.

Was genau würdest du da feiern?
Im Theater ist das ja schon lange kein Problem mehr, aber es ist eben auch einfach, wenn man das Ganze einfach umdreht, anstatt zu akzeptieren, dass es 'Probleme' gibt und Denkweisen in der Gesellschaft, die nicht anders als rassistisch sind. Ansttat auf andere zu zeigen ist es dann eher ergiebiger das mal zu akzeptieren.
Aber McKenzie merkte ja schon richtig an, dass der Vergleich bei historischen vs. fiktiven Figuren auch wiederum schwierig ist.

Zurück zur Serie:

Auch wenn Sie sich nun bekanntlich etwas freier in Tolkiens Welt bewegen wird, werdet ihr nochmal in die Anhänge und/oder 'Das Silmarillion' schauen?
Habe es zumindest mal vor.
 

Gray_Fox

Well-Known Member
Was genau würdest du da feiern?
 

McKenzie

Unchained
So wie ich das jetzt verstanden habe, wird die Serie nur auf den Anhängen zu HdR basieren. Sprich, kein Gondolin, keine Beren und Lúthien, die klassischen Sil-Stories sind weiterhin unter Verschluss (noch). Das erklärt den Kommentar der Macher:
“Can we come up with the novel Tolkien never wrote and do it as the mega-event series that could only happen now?”
Das wird wie gesagt sehr frei von tatsächlicher Tolkienstory mit ein paar bekannten Namedrops wie Galadriel und Elrond, damit halt irgendwas da ist was man kennt. Die Anhänge hab ich natürlich auch gelesen und sie sind nicht sonderlich umfangreich was den erzählerischen Anteil betrifft.
Will's nur gesagt haben falls sich jemand schon auf seine Lieblings-Sil-Momente freut oder so :squint:
Ich selber fühl mich aber tatsächlich auch halbwegs motiviert, das Silmarillion mal wieder nachzuholen. Bin die letzten Jahre zwar sehr lesefaul geworden, aber es ist wirklich schon sehr lange her bei mir.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Haben die Anhänge eigentlich was, was das Silmarillion unterm Strich nicht liefert an Informationen?
Der Fall von Gondolin und Beren und Luthien haben ja eigene Bücher, aber werden ja meines Wissens auch im Silmarillion erwähnt, meine ich.
 

McKenzie

Unchained
Puh..ja schon. Sind bei mir aber ebenfalls schon sehr lange her, detailliert weiß ich das nimmer. Die Aragorn- und Arwen-Story wird da z.B. etwas genauer erklärt, und eine Menge Stammbäume von Hobbits und Zwergen. Sicher auch was zu früheren Begebenheiten, aber da vermischt sichs bei mir ein bisl.

Edit: Anhänge, so mal als Überblick. Richtige Geschichten sind da halt kaum drin, vor allem Infos zu den Völkern und ihren Eigenheiten bzw. Herkunft.
 
Zuletzt bearbeitet:

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Nein. Es gibt in Mittelerde keine dunkelhäutigen Zwerge und Elben. Das ist Fanfiction von Amazon. Die Serie wird für mich deshalb ziemlich billig wirken.

FYP

----
Muss mir das Silmarillion noch einmal vorknöpfen, kann mir aber nicht vorstellen, dass mich das so ernsthaft stören würde. Aber ich bin sei solchen Sachen ohnehin kein Hardliner.
 

Batou9

Well-Known Member
Amazon hätte einfach die südlichen Völker ins Blickfeld nehmen können und Verbindungen aufbauen können. Schaut euch mal die Löschorgien der entsetzten Hinweise von den Fans auf Twitter an. Das wahre Armutszeugnis ist doch, dass sie jeden dunkelhäutigen Zuschauer durch diese zum bloßen Nachäffen der nordischen Völker gezwungenen Rollen beleidigen. Es geht nur darum sie in die Rollen der Nordvölker zu zwingen, nicht darum etwas neues und ihnen Achtung schenkendes zu schaffen. Das ist feige und nicht mutig. Jeder weiß, dass es das nicht in Mittelerde gab und geben wird. Dass unsere verängstigte und hochemotionalisierte Gesellschaft das aber als etwas neues feiern kann leuchtet mir ein. Es schickt sich heute halt mehr denn je an literarische Korruptheit mit Kreativität zu verwechseln. Ich weiß gar nicht wie oft ich das Tolkien Zitat dazu in den letzten Stunden in den sozialen Netzwerken gelesen habe. Es trifft aber den Nagel auf den Kopf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben