Dexter aus dem Gefängnis ausbrechen zu lassen und dabei auch noch den netten Cop (Logan?) zu töten. Klar, Dexter hat sicher schon ein paar Unschuldige auf dem Gewissen. Immer dann, wenn er in die Enge gedrängt wurde, aber das war hier meiner Meinung nach nicht der Fall. Außerdem fiel so das Aufeinandertreffen von Batista und Dex aus, auf das ich mich schon gefreut hatte, was aber dann nicht mehr kam. Und hatten wir Angel nicht schon vorher in der Staffel gesehen? Meine, dass es da vorher bereits ein Telefonat gab.
Der Ausbruch war in meinen Augen jedenfalls unnötig und hat dann für die Abwärtsspirale gesorgt. Da hätte er ähnlich wie Kurt vorher cool spielen sollen, denn die Beweislast mit der Schraube war eher marginal. Wäre es trotzdem hart auf hart gekommen, hätte sich für die nächste Staffel eine Gerichtsverhandlung angeboten. Man stelle sich einmal vor, Dex würde seine Vorgehensweise vor Gericht schildern und die Monster aufzählen, die er aus dem Verkehr gezogen hat. Zuletzt Kurt Caldwell, dessen "Trophäensammlung" für sich sprechen sollte. Eingestreut werden Gastauftritte aus den ersten acht Staffeln. Reingemischt wird dann noch, dass er seit Untertauchen niemanden ermordet hat, ehe Matt seinen Weg kreuzte und natürlich das persönliche Trauma aus der Kindheit. Hätte sicher Stoff für eine weitere Staffel geboten, wobei das Finale mit Urteilsspruch eine spannende Sache geworden wäre.
Dass Harrison Dex erschießt (noch dazu mit der geschenkten Waffe), passt für mich auch nicht so ganz. Klar, der Sohnemann hat dafür einen trifftigen Grund, aber mir geht der Wandel von "Papa ist ein Vigilante/Held/Lebensretter" zu "Papa erfüllt den Kodex/muss sterben" zu schnell. Ohnehin fühlte sich da vieles übereilt an, denn kaum eine Figur hat Zeit, mal ein wenig nachzudenken. Selbst Angela hätte sich mal mit Dex unter vier Augen unterhalten sollen, ehe sie Angel anruft und den Bay Harbour Butcher ins Gespräch bringt. Weshalb ihn nicht persönlich und ausgiebig befragen, denn ich wäre mir sicher gewesen, dass er sich ihr gegenüber vielleicht ähnlich offen wie gegenüber Harrison gegeben hätte. Damit hätte die Geschichte eine andere, für mich interessante Vorgehensweise gehabt.
Aber nun gut, jetzt ist Dex tot und die einzige Möglichkeit einer Fortsetzung besteht darin, Harrison das Erbe seines Vaters antreten zu lassen. Harrison erfüllt übrigens auch den Kodex und hat mindestens eine unschuldige Person auf dem Gewissen. Ich glaube auch, dass Jack Alcott eine weitere Staffel tragen könnte. Ob die aber kommt, halte ich eher für unwahrscheinlich. Glaube vielmehr, dass Michael C. Hall ein endgültiges Ende der Figur haben wollte und nur deshalb bereit war, die Rolle noch einmal zu spielen. Hätte man mMn aber anders lösen müssen, eventuell sogar mit Kurt als Sieger, der in der nächsten Staffel von Harrison gejagt wird.
RIP Dexter Morgan. I will miss you.