Wenn ich Publisher wär, würd ich auch anders handeln.
- erstmal komplett den Kopierschutz streichen. Kein Securom, kein "5x installieren und dann bitte Hotline anrufen", kein online registrieren und auch keinen sonstigen Mumpitz. Das bringt sowieso alle nichts. Kostet der Firma nur Geld und landet doch eh ruckzuck geknackt im Netz.
- aber - das würde sich nur auf den Singleplayer beziehen. Steam find ich prinzipiell nicht schlecht, aber ich finde es falsch, dass SP-Spieler diesen Quatsch mitmachen müssen. Wer ein Game aber online spielen will, der sollte sich meines Erachtens durchaus bei sowas registrieren müssen. Einmal - damit die Firma Einfluß hat und Cheater besser vermeiden kann, damit alle per automatischen Patches gleiche Voraussetzungen haben und auch weil es moralisch noch was anderes ist. Wer ein Game drei Stunden unerlaubt spielt, nichts damit anfangen kann und es wegschmeißt ist meiner Meinung nach nicht so schlimm wie jemand, der ein Spiel wochenlang, wenn nicht sogar monatelang spielt und es dann immer noch nicht einsieht, dafür zu bezahlen.
- keine gefälschten Screenshots. Es gibt nicht wirklich viele Dinge im Game-Business, die noch peinlicher sind als getürkte Werbe-Screenshots. Andauernd werden genial aussehende Bilder als Werbung rausgehauen, die sich aber letztendlich als überarbeitete Artworks entpuppen. Das ist ja so, als wären die Effekte im Kinotrailer besser als im Film selber.
- Spiele gleichzeitig herausbringen. Wenn die Russen ein Spiel schon 6 Monate vor allen anderen Ländern in den Läden stehen haben, braucht man sich nicht wundern wenn Hardcoregeeks das Spiel in Eigenarbeit selber schneller übersetzen (!) und den wartenden Fans überlassen
- einsehen, dass es immer Raubkopien geben wird. Aber: das ist unvermeidbar und nicht schlimm, denn noch stören Raubkopien den Markt nicht wirklich. Es gibt zig Blockbuster im Jahr, da braucht man nicht herumheulen und es den illegalen Saugern anlasten, dass sich Titel XY nicht gut genug verkauft hat
- weniger Spiele veröffentlichen. Geht mal in einen Laden und schaut nach einem Spiel für eure Cousine: ihr werdet erschlagen vom Angebot. Es gibt viel zu viel, und wenn man allein 1252 verschiedene PC-Strategiespiele mit Kämpfern in Rüstung vorne drauf sieht, wofür zum Geier soll man sich da entscheiden?
- weniger Werbeetat verheizen. Es gibt doch viel zu viel Werbung für Spiele, oder? Muss man ein Call of Duty 5 noch so extrem bewerben? Oder Gears of War 2? Da braucht doch nur kurzzeitig Werbung ala "Hey, Teil 2 kommt jetzt" stehen und dann muss das reichen. Wenn ein Mirrors Edge in der Entwicklung 10 Mio kostet und 15 Mio einspielt, davon aber nichts hat weil man ja noch 10 Mio Werbung rausgekloppt hat, kann man sich nur an den Kopf packen. denn mal ehrlich, wie verkaufen sich Spiele? In dem in allen wichtigen Spielemagazinen darüber berichtet (merke: berichtet, nicht beworben) wird und Spieler es nacher tausendmal weiterempfehlen, wenns gut ist.
- man darf auch nicht rumheulen, wenn ein Blockbuster wie Gears of War 2 30 Mio Dollar einspielt, Wendys Ponyhofabenteuer 1-6 aber fast nix einspielen und unter dem Strich dann kaum was bleibt. Dann muss man halt weniger auf Masse setzen und sich auf Blockbuster konzentrieren, oder einsehen dass einige Sachen halt nur schwach ankommen und von den großen mitgetragen werden müssen
- Preisgestaltung: ich würd sagen alle PC- und Wii-Spiele neu 39,99, alle Xbox und PS3 Spiele 49,99 - da muss die Oberkante sein. Als reine Downloads sollten Spiele wesentlich günstiger sein: 19,99 und 29,99 per se. Schließlich hab ich nur die Daten und so würde es noch den ein oder anderen dazu bringen, ein paar Euro mehr für Game mit Verpackung auszugeben (die wie Filme auch öfters in schicken Steelbooks usw erscheinen sollten). Es kann nicht angehen, dass wir in Zukunft nur noch Filme, Spiele und Musik als reine Daten kaufen und dafür das volle Geld zahlen.
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- ach ja, und bevor man was auf den Markt bringt, Garrett fragen ob das so auch in Ordnung ist.