Die Finanzkraft der Studios spielt im Hollywoodfilm ja auch erst eine überragende Rolle beim Produzieren der Filme, seit einige wenige Konzerne (Sony, Disney, etc) alles aufgekauft oder kaputt gemacht haben, was der Markt hergab. Davor gab es Produzenten oder Produktionsfirmen, die für die Studios Geld besorgten. Und was in Hollywood herausstechende Persönlichkeiten wie Dino de Laurentis waren, bediente in Deutschland und Europa beispielsweise eben ein Bernd Eichinger. Leute, die noch Eier und Visionen hatten hinter interessanten Geschichten und Projekten zu stehen. Aber auch Leute, die mit ihrer Unterstützung nicht auch selten gescheitert sind. Dass Fräulein Smillas Gespür für Schnee ein herausragender Thriller war steht für mich außer Frage, abe er hat halt an der Kasse auch nicht geklingelt. Dennoch war hätte es diesen Film nie gegeben, wenn Eichinger zuvor nicht den richtigen Riecher gehabt hätte mit "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo", Die unendliche Geschichte oder Der Name der Rose. Allesamt Produktionen, die international große Spuren in der Filmgeschichte hinterlassen haben. Und, das soll mit aller Deutlichkeit erwähnt sein: Mit fürs Deutsche Publikum offensichtlich so wichtige weil umsatzträchtige Produktionen wie Manta, Manta, Werner, Der Bewegte Mann oder Schuh des Manitu. Aber spätestens an dieser Stelle kommt dieses völlig unverständliche Fremdschämen des Deutschen Publikums für die eigenen Stars zum Vorschein. Til Schwaiger, Veronika Ferres, Bastian Schweighöfer oder Franka Potente - offensichtlich allesamt "bashenswerte" Schauspieler, auf die man eigentlich Stolz sein sollte. Ich glaube, dass Franzosen, ebenso wie wir, millionenenfach in die Hollywoodblockbuster gehen. Aber keiner würde auf die Idee kommen deshalb die nationalen Schauspielgrößen zu schmähen. Das ist wohl typisch Deutsch. Und spätestens bei Schauspielern wie Jürgen Vogel, Moritz Bleibtreu oder auch, sagen wir mal, Ollie Dittrich (ja, verdammt. genau der) läufts mir beim Gedanken an bestimmte Szenen eiskalt den rücken runter. Und da bin ich mir nicht zu fein die auch mal in einem Atemzug mit internationalen Größen der Kunst zu nennen. Warum denn nicht?
Stereo mit Vogel und Bleibtreu: der absolute Wahnsinnsfilm.
Soul Kitchen: Viel leichtfüßiger und unterhaltsamer kann Kino doch fast nicht sein.
Schuh des Manitu: kompletter blödsinn - aber die hälfte von uns war drin. Und die die drin waren haben im Dunkeln auch gelacht, egal was ihr heut behauptet.
Und für die meiner Meinung nach unsinnigen, weil größtenteils am Thema vorbeigehenden Exkurse bezüglich Fernsehgebühren (die man sicherlich kontroverst diskutieren MUSS) gilt: Ohne die großzügige europäische aber auch deutsch-öffentlich-rechtlich Filmförderungskultur wäre es bedeutend schlechter um den Deutschen Film bestellt. Wer gerne mal bis nach dem Abspann sitzen bleibt kann das ja sehen. Übrigens auch bei kanadischen oder Französischen und zunehmend auch amerikansichen Produktionen. Das ist weder schlimm noch tut es weh, wenn arte oder die Bayrische Filmförderung an einer Produktion beteiligt ist, die deutsche oder europäische Künstler vor und hinter der Kamera unterstützt, damit wir im Idealfall manchmal unseren (Kino-)Horizont ein wenig erweitern können.
Wenn ein deutscher Film einfach schlecht ist, dann sagt das ruhig auch. Aber ein Film ist nicht per se schlecht oder schlechter, WEIL er deutsch ist.
meine Meinung