So gerade wieder Zuhause.
Tatsächlich erinnert der Film weniger an die vorherigen Streifen sondern eher an Filme wie "Krieg der Welten" oder auch "Armageddon". Und zwar in dem Sinne, dass der Zuschauer einer kleinen Gruppe Menschen folgt, die in Anbetracht einer ultimativen Bedrohung eine Mission zu erfüllen haben. Diese Mission ist ein Gefahren beladener Weg voller Widrigkeiten. In diesem Fall durch tiefe Schluchten und vorbei an kämpfenden Monstern. Wobei die Szenen besonders gegen Ende in perfekter Symbiose mit den großen Monsterszenen stehen. Dabei ist Godzilla und auch die Mutos eben genau das was auch die Dreibeiner im Krieg der Welten oder die Dinos in Jurassik Park sind. Ein riesiger Schatten, ein Grollen in finsterer Ferne oder eine Erhebung im Wasser. Gareth Edwards geht dabei in langer Tradition älterer Monsterfilme vor und lässt den Dicken, wie einst den Predator oder den weißen Hai, nur erahnen oder nur in kurzen Augenblicken erscheinen. Dabei ergibt sich eine epische, sehr bedrohliche Dynamik. Aber eben auch eine ganz andere als in den alten Godzilla Filmen. Da war "Pacific Rim" schon mehr Godzilla als Godzilla 2014. Meiner Meinung nach aber genau deswegen auch nicht halb so spannend. Nicht halb so bombastisch. Der 10. Monsterkampf in bunten Farben und riesige Roboter mit fetten Knarren sind cool, ließen mich aber niemals so staunen wie das recht unspektakuläre aber unerwartete auftauchen eines U-Boots im Film heute.
Auch werden die ersten Ankünfte der Giganten oft aus Kindersicht gezeigt, was nochmal mehr schönes Katastrophenkino ergibt.
Edwards hält sich ans Original und zeigt die Monster viel aus tiefen Winkeln. Die Atom-Bedrohung findet ebenso ihren filmischen Widerhall. Eigentlich über die gesammte Speilzeit. Ich meine, wer denkt das wenn Cranston sagt, die Kreaturen würden uns zurück in die Steinzeit befördern, im übertragenen Sinne tatsächlich Monster gemeint sind, der soll sich mal die zugewucherten Innenstädte von Fukushima oder Tschernobil ansehen. Die sind bereits zurückbefördert worden.
Der tatsächliche Monsterkampf am Ende hätte eigentlich gar nicht sein müssen. Wenn, ja wenn der Film nicht Godzilla heißen würde und somit Scharen von Fans der verkleideten Japaner ins Kino rennen würden. Das es hier Entäuschungen gibt ist klar und kann ich gut verstehen.
Weswegen der Endkampf auch in meinen Augen Sinn für diesen Film macht, ist ganz einfach: Er sieht wahnsinig toll aus!
Allein beim Halo-Jump erschließt sich dem Betrachter eine ganz drückende und doch schöne Atmosphäre. Da könnte man locker jedes Frame ausdrucken und an die Wand hängen.
Negativ anmerken möchte ich, wie viele andere auch, die Ausarbeitung der menschlichen Figuren. Obwohl noch meilenweit entfernt von billigen Abziehbildern eines Michael Bay, hätte man die Figuren ruhig etwas kantiger zeichnen können. Etwas realistischer. Spielbergs Jeep Besatzung in JP hat nicht ansatzweise eine solch dramatische Geschichte vorzuweisen. Aber Malcolms Selbstgespräche und Dr. Alan Grants Kinderabscheu sowie logisches Vorgehen in größter Gefahr, lassen diese Figuren einfach wie echte Menschen wirken. Die Vernachlässigung dieser Tatsache ist übrigens eine weit verbreitete Krankheit unter heutigen Blockbustern.
Apropos Blockbuster: "Godzilla" ist ein super Start in die Sommersaison und für mich, einen absoluten Filmfan der aber noch nie großer Godzilla Fan war, der beste Vertreter dieser Reihe bisher.
8/10