Gut, den Punkt über das Ignorieren der bisherigen Sequels kann ich dir nicht nehmen, wobei ich bei dem zunehmend bescheuerten Plot der "Halloween"-Sequels schon finde, dass das der Reihe letztlich gut tun könnte, wenn man speziell die Ideen der "Thorn-Trilogie" außen vor lässt.
Naja, das trifft ja in Gänze nur Teil 6. In Teil 5 wurde es angedeutet, aber niemand wusste zu diesem Zeitpunkt, wohin das führt - selbst die Macher nicht. Und darüber hinaus: ich kann verstehen, dass man das ablehnt, aber immerhin hat man sich Mühe gegeben, das Franchise auf Basis der Ereignisse weiterzuführen. Zudem ist der gar nicht so misslungen, wie es hier und da mal durchklingt und hat zudem auch noch das Problem mit Pleasence lösen müssen. Von daher ….
Und nun alles zu ignorieren ist im Grunde nur eines: Faulheit, Desinteresse und Verzweiflung.
Ich finde auch nicht unbedingt, dass die Rolle von Laurie hier zu klischeehaft ist. Wenn überhaupt funktioniert sie ja halt archetypisch als "Mutter", die sich gegen die Gefahr richtet, um ihre Tochter und Enkeltochter zu beschützen. Dahingehend erfüllt Laurie für mich eben den Loomis-Part für den Film, auch wenn sie diesen natürlich nicht zu 100% ausfüllen kann.
Deine Meinunng ist dir unbenommen, aber ein Opfer von einem Killer, das dem Alkohol verfällt und langsam aber sicher paranoid wird, finde ich jetzt nicht wahnwitzig originell. Dass man sie dann zudem auch noch als Tough Woman aufbauen muss, passt mir auch nicht. Das ist alles, wie es Jay auch schon schrieb, erschreckend eindimensional. Grundsätzlich habe ich damit kein Problem, wenn man nicht so tun würde, als ob man da nun das Franchise neu erfindet. das tut man nämlich nicht. Man kopiert Carpenter, und das häufig mehr schlecht als recht, wobei insbesondere die Elemente noch zu den stärkeren Momenten gehören, und alles, was man neu einführt oder ändern will, passt nicht wirklich zusammen.
Die Zufälle sind mir jetzt nicht so sehr aufgefallen - könntest du da vielleicht ein-zwei nennen, damit ich das nachvollziehen kann
Habe den Film seit Kinosichtung nicht mehr gesehen, daher habe ich das nicht mehr so parat, auch wenn die BD hier rumfliegt. Da müsstest Du nochmal in meine damalige Meinung reinlesen. Insbesondere das Aufeinandertreffen am Ende fand ich jedoch auch aus der Erinnerung heraus wirklich zusammenphantasiert. Aber Details habe ich jetzt nicht im Köcher. Im Gegensatz zu den Teilen 4-7. Und das hat seinen Grund.
- aber beim Arzt hast du wohl einen Punkt, den ich zumindest nachvollziehen kann. Der will einfach nicht wirklich reinpassen, ist etwas inkonsequent und findet dann ein jähes Ende, welches durchaus unbefriedigend wirken kann. Für mich war er auch der einzige Grund, weshalb ich den Film nicht zu 100% genießen konnte, aber eben auch kein Dealbreaker, da ich mir den head canon zusammengedichtet habe, dass er - wie auch die Podcaster - symbolisch für die Gruppe von Fans steht, die - wie auch die späteren "Halloween"-Filme - versuchen Michael zu sehr zu ergründen.
Das war eine Frechheit, die den Film nur unnötig streckte und ausbremste.
Und auch wenn ich mich wiederhole: ich lehne den nicht ab, das ist ein grundsolider, über dem Durchschnitt liegender Slasher, sauber produziert und ordentlich umgesetzt. Ich verstehe nur dieses "in den Himmel loben" nicht, das seinerzeit einsetzte. Der erfindet nichts neu, geht kein Risiko ein und variiert nur die bekannten Elemente, ohne dass es eine eigene Handschrift zu entdecken gäbe, oder die wenigen neuen Einflüsse funktionieren würden. Das ist mein Problem mit dem Film. THE WARD von Carpenter, und das ist nun wahrlich kein Ruhmesblatt in seiner Vita, hat mit Abstand mehr Atmosphäre als der hier. Green überspielt das nur, weil er mehr Zeit und Geld hatte. Lässt man jedoch Plansequenzen, den Curtis-Bonus, und die Wiederholung altbekannter Elemente weg, bleibt nicht sonderlich viel mehr übrig als ein grundsolider Slasher mit einer im Vergleich guten Optik.
Mir gefällt der hier auch um Längen besser als die Rob-Zombie-Variante, da Green zumindest wusste, wie er Szenen aufzubauen hat. Doch auch wenn Zombie das Original entweder nicht verstand oder es ihm schlicht egal war: Er versuchte sich zumindest teilweise an einem neuen Ansatz: Inhaltlich, dramaturgisch, visuell. Ich lehne das komplett ab, aber honoriere zumindest, dass etwas versucht wurde. Das ist bei dem Ding hier eben gar nicht der Fall.