Original von Jigsaw
The Dark Knight war Leuten zu schwierig? Wem denn? Der hat eine Millarde eingespielt, sicher nicht, weil er nicht zugänglich genug war. Der war inhaltich auch nicht schwieriger als Avatar, nur dass er halt stylischer und anspruchsvoller umgesetzt wurde. [...]
Na ja, es kommt halt immer darauf an, wie viel man aus dem Film mitnimmt. Arbeitet man mit einem Film oder nimmt man jeweils nur den augenscheinlichen, ersten Eindruck, lässt sich unterhalten und das war's. Beide Filme, "Avatar" und TDK, funktionieren so, ohne Frage. Bei TDK kommt hinzu, dass es eben Batman ist und es war der Hype Film des Jahres. Den musste man sehen und er war cool genug, egal ob man alles gesehen hat, was sich die Nolans, David Goyer und Co. ausgedacht haben, oder nicht. Und das Gute an diesen beiden Filmen ist, dass sie eben unterhaltsam sind, ohne mit dämlichen Witzen oder einer total abgenudelten Story zu kommen. "Avatar" hat zwar gewisse Ähnlichkeiten mit gewissen anderen Geschichten, aber die Umsetzung war dennoch ordentlicher.
Was ich jedoch meine: Bei "Avatar" haben auch die meisten der unanspruchsvollsten Zuschauer kapiert, dass es "irgendwie voll ähnlich" wie die Militäraktionen der USA im Nahen Osten ist. Oder seis nur, weil man "Pocahontas" und/oder "Der mit dem Wolf tanzt" gesehen hat. Bei TDK würde ich hingegen nicht sagen, dass die Psychologie der Figuren so locker flockig für die absolute Masse ersichtlich ist. Das soll nicht heißen, dass die große Masse dumm ist, sondern, dass die große Masse Filme meist nur guckt. Und es heißt, dass TDK etwas mehr bot, als die übliche Comicverfilmung. Allein dieses spannende Kausalitätsprinzip zwischen Batman und dem Joker, das steht da ja nicht zum Mitlesen. Da ist es nur legitim, dass Zuschauer (A) einfach den Film guckt, den Joker super cool und "badass" findet, während Zuschauer (B) die Bedeutung des Joker'schen Terrors hinterfragt, die Folgen für Batman, für Bruce Wayne etc. Beides funktioniert.
In meinen Augen ist TDK dennoch der anspruchsvollere Film, im Vergleich mit "Avatar".
Diese Kategorisierungen müssen auch gar nicht immer so streng und radikal sein, wie es hier manchmal klang. Es gibt nicht einfach nur die zwei Extreme aus dummen Hirn-aus Blockbustern und total vorkopften Kunstfilmen. Ein "Transformers 2" wird immer noch locker von "Date Movie" unterboten, aber von einem "The Rock" eben so deutlich überrant wie Argentinien von den Deutschen heute, was den "Anspruch" betrifft.
--> Es kommt immer darauf an: Was bietet der Film und wie viel ist der Zuschauer bereit (unabhängig von seinem Intellekt, seiner Intelligenz), bei oder nach der Sichtung in den Film gedanklich zu investieren. Da gibt es viele unterschiedliche Ergebnisse und jeder wird "Inception" mehr oder weniger anders aufnehmen.
Bei "Inception" könnte sowohl ein Freund des actionarmen, psychologisch wertvollen und durchdachten Kinos enttäuscht sein, weil es dann doch zu viel Bombast und "Action Firlefanz" gab. Gleichermaßen könnte ein Fan von gut gemachter Big Budget Action enttäuscht sein, weil letztendlich doch zu viel "langweiliger Kram" geredet wurde.