Introvertiert/ Extrovertiert

MamoChan

Well-Known Member
In diesem Thread soll es darum gehen wie ihr euch selbst seht oder auch einfach nur über das Thema. Meint ihr das ihr eher introvertiert oder eher extrovertiert seid?

Sing ihr Lieder laut mit? Das würde für mich auch dafür sprechen das Jemand extrovertiert ist.

Auch wenn ich spät dran bin, aber ich will auch nochmal was zu diesem Thema schreiben. Ich selbst würde mich als sehr introvertiert betrachten. Ich hatte schon immer große Probleme damit, mit Menschen zu interagieren, mit ihnen zu reden oder einfach unter ihnen zu sein. Das war schon früher als Kind so, wurde aber im Laufe der Zeit schlimmer. Ich war schon immer am liebsten für mich allein oder zumindest mit Leuten, die mir sehr nahe stehen. ABer auch dort habe ich Probleme mit der Interaktion, weiß oft nicht, wie ich reagieren oder was ich sagen soll. Während ich es bei mir nahestehenden Menschen noch ganz gut einschätzen kann, wird es schwieriger, wenn ich rausgehe und auf Fremde treffe. Auf solche Begebenheiten muss ich mich jedesmal vorbereiten, sonst bin ich viel zu sehr gestresst. Dieses Jahr war ich mit ein paar Freunden für einige Tage im Harz, und hatte mit dieser Situation wirklich Probleme. Obwohl es mir letztendlich schon irgendwie gefallen hat, hatte mich allein der Gedanke daran im Vorfeld sehr gestresst, und währendessen hatte ich auch ständig ein permanentes Gefühl des Unbehagens. Es ist schwer zu erklären, aber auch wenn die Abende doch irgendwo Spaß gemacht hatten, waren sie für mich sehr anstrengend und ich hatte ein stetes latentes Gefühl von "Ich will hier weg." im Hinterkopf.

Ich glaube, @Manny und @Clive77 können es durchaus auch bei unserem Treffen Anfang 2020 bemerkt haben. Die Situation wear ähnlich, auch wenn ich schon neugierig war, und es auch toll war, die beiden kennenzulernen, war dieser Tag für mich sehr anstrengend, zum einen, weil ich ständig überlegte, wie ich am besten auf diese oder jene Bermerkung reagiere. Wenn dann mal ein Thema gefunden ist, bei dem ich mich sicher fühle, kann ich auch drauflos plappern und mich mitreißen lassen, aber genauso gut kann es sein, dass ich plötzlich gar nichts mehr sage, weil mir eine Bemerkung oder Frage irritiert hat, und ich erst überlegen muss, wie ich am besten drauf reagiere. Meistens verpasse ich dann den Moment für eine schlagfertige Antwort. :ugly: An dem Abend kam es darum auch öfter mal zu längeren Pausen, in denen nicts gesagt wurde, und ich ständig überlegte "Ich muss jetzt irgendwas sagen, aber was?" 😅

Ich sehe es genauso wie @McKenzie . Ich würde nicht auch eher als extravertierten Typen bezeichnen. Für mich gibt es nichts anstrengender es als still zu sitzen in absoluter Ruhe. Ich brauche Menschen, den Austausch, das Lachen und rumalbern um fit zu sein. Da schöpfe ich Energie. Das wird gerne Mal damit verwechselt das ich Aufmerksamkeit brauche... die ich auch bis zu einem gewissen Punkt brauche, aber hier tanke ich auch Kraft und werde fit.

Das ist ja interessant zu lesen. Bei mir ist es generell umgekehrt. Das Aufeinandertreffen mit anderen Menschen empfinde ich stets als anstrengend. 😮
Corona war für mich geradezu ein Segen, denn endlich durfte man zuhause bleiben und musste nicht mehr mit anderen Menschen in Kontakt treten. Ich habe diesen Teil der Pandemie tatsächlich sehr genossen. 😓
 

Presko

Don Quijote des Forums
@MamoChan
Geht mir ganz ähnlich wie von Dir beschrieben. Bloss, wenns mal klappt, und so ein social event gut läuft, fühl ich mich nachher regelrecht euphorisiert. In der umgekehrten Situation ist es dann halt eher so, dass ich in ein Loch falle. Wie ist das bei Dir?

Besonders schwer fallen mir Momente bspw. bei einem grösseren Essen, wenn angefangen wird, den Platz zu wechseln. Das kann ich überhaupt nicht. Aufstehen und einfach wo hingehen und mich dazusetzen. Das geht nicht. Ich bleib dann wie erstarrt sitzen und warte, dass sich wieder jemand anderes zu mir setzt :hae: Ähnlich war das schon in der Schule, wenn es um die guten alten Partnerarbeiten ging. Ich getraute mich einfach nicht, jemanden anzusprechen und meist sass ich dann am Schluss ohne Partner da und wurde wem zugeteilt.

Was mir auch auffällt. Ich bin ein super Zuhörer, wird mir auch immer wieder gesagt. Ich kann gut ironische Sprüche machen und über Sachthemen reden. Das geht wunderbar, in der Regel. Sobald es aber mehr ins Persönliche geht, oder ich über mich reden soll, blockiert in mir drin alles. Ich werde wortkarg oder ziehe es sofort ins Ironische. Ich kann zwar über meine Eltern reden, und teilweise durchaus über sehr Persönliches, aber das ist dann auch immer entweder so halbironisch, oder sehr sachlich, als spräche ich über etwas, das ich woanders gehört habe.

Das andere ist halt auch, wenn man mal an so einem Punkt ist, wo man kaum noch ein soziales Netz hat, ist es sehr schwer, sich eins aufzubauen. Einerseits die Angst und Schüchernheit, andererseits aber auch, weil viele Kontakte findet man ja durch andere. Man lernt über andere wieder andere Leute kennen. Plus, ist es sehr schwer darüber zu sprechen. Wenn Dich jemand bei einem Date fragt, und wie waren Deine letzten Beziehungen, und Du sagst, äh, hab nie welche gehabt - das ist eher ein Warnzeichen für das Gegenüber. Was ich auch gut verstehen kann.
 

Envincar

der mecKercheF
Mein Problem ist dass es wirklich davon abhängt von wem ich umgeben bin. Es gibt Situation da sind um mich herum nur Menschen mit denen ich keine wirklichen Themen bzw. Berührungspunkte habe und dann bin ich auch niemand der Interesse vorgaukelt und Gespräche suche. Meine Freundin sagt, dass man es mir wohl ganz gut ansehen kann wenn ich null Interesse habe und eher genervt bin von dem ganzen Drumherum. Die Familienfeiern der besten Freundin meiner Freundin sind da ein Beispiel. Ich kann da echt mit niemanden etwas anfangen. Das sind alles so hobbylose Menschen deren einziges Interesse die Arbeit, die eigenen Kinder und Urlaube sind.
In anderen Kreisen bin ich dann aber durchaus extrovertierter als normal.
 

Woodstock

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Ich bin gerade so tief in einer depressiven Phase, dass die pure Ankündigung von Menschengruppen in welchen ich mich sozialisieren soll, mir Unbehagen bereitet.

Das ist echt ein Scheiss! War früher nicht so.
 

MamoChan

Well-Known Member
@MamoChan
Geht mir ganz ähnlich wie von Dir beschrieben. Bloss, wenns mal klappt, und so ein social event gut läuft, fühl ich mich nachher regelrecht euphorisiert. In der umgekehrten Situation ist es dann halt eher so, dass ich in ein Loch falle. Wie ist das bei Dir?

Also dieses Gefühl von Euphorie kenne ich so nicht. Zwar habe ich dann auch das gefühl von "Das war ein guter Tag/Abend" oder "Das hat doch Spaß gemacht" oder "So schlimm war es letztendlich gar nicht", aber dennoch empfinde ich es immer als anstrengend.

Besonders schwer fallen mir Momente bspw. bei einem grösseren Essen, wenn angefangen wird, den Platz zu wechseln. Das kann ich überhaupt nicht. Aufstehen und einfach wo hingehen und mich dazusetzen. Das geht nicht. Ich bleib dann wie erstarrt sitzen und warte, dass sich wieder jemand anderes zu mir setzt :hae: Ähnlich war das schon in der Schule, wenn es um die guten alten Partnerarbeiten ging. Ich getraute mich einfach nicht, jemanden anzusprechen und meist sass ich dann am Schluss ohne Partner da und wurde wem zugeteilt.

Ja, so in etwa kommt mir das auch bekannt vor. Ich brauche sehr lange um aufzutauen und kann generell nicht auf Menschen zugehen. Und selbst wenn ich dann in einer Gruppe "drinne bin", fühle ich mich, als würde ich nicht wirklich dazugehören, nicht reinpassen.
Selbst meine Frau musste damals mich ansprechen, sonst wäre das nie etwas geworden. 😅

Was mir auch auffällt. Ich bin ein super Zuhörer, wird mir auch immer wieder gesagt. Ich kann gut ironische Sprüche machen und über Sachthemen reden. Das geht wunderbar, in der Regel. Sobald es aber mehr ins Persönliche geht, oder ich über mich reden soll, blockiert in mir drin alles. Ich werde wortkarg oder ziehe es sofort ins Ironische. Ich kann zwar über meine Eltern reden, und teilweise durchaus über sehr Persönliches, aber das ist dann auch immer entweder so halbironisch, oder sehr sachlich, als spräche ich über etwas, das ich woanders gehört habe.

Das ist interessant, denn bei mir scheint es eher umgekehrt zu sein. Ich scheine absolut unfähig zu Smalltalk zu sein und fange viel zu schnell an, persönliches zu erzählen. Vermutlich, weil es ein Bereich ist, in dem ich mich sehr gut auskenne und der mir Sicherheit gibt.
ABER: Wenn es nun einen Bereich gibt, in dem ich mich sehr sicher fühle, dann kann ich auch bei Fremden unheimlich viel Energie darauf verwenden, über dieses Thema zu diskutieren. Beispielsweise wenn jemand etwas über Superman sagt, das sich nicht mit meinen Erfahrungen deckt. 😅 Verlasse ich diesen sicheren Bereich, werde ich ganz schnell wieder still, weil ich lieber nichts sagen will, als etwas falsches. Beispielsweise bei Star Trek-Diskussionen, die in Richtung "Discovery" gehen. Oder politische Themen, weil ich da stets das gefühl habe, ich müsse mich erst noch viel weiter informieren, bevor ich überhaupt dazu qualifiziert bin, einen Kommentar abzugeben.


Ich bin gerade so tief in einer depressiven Phase, dass die pure Ankündigung von Menschengruppen in welchen ich mich sozialisieren soll, mir Unbehagen bereitet.

Das ist echt ein Scheiss! War früher nicht so.

Das klingt auch nicht schön. Ich wünsche Dir aber die Stärke, dieses Tief zu überwinden.
Das Gefühl des Unbehagens, das Du beschreibst, kenne ich bereits mein ganzes Leben, auch ohne depressive Phase. Darum hoffe ich, dass es Dir irgendwann wieder besser geht. :smile:
 

Envincar

der mecKercheF
Wird bestimmt auch wieder besser!
Die heutige Gesellschaft und das Leben macht einfach depressiv. Überall Konflikte und im Vergleich werden wir heutzutage medial damit zu gebombt. Der Großteil der Menschen fühlt sich nur noch als Konsument und Arbeiterbiene die alles von oben schlucken und akzeptieren müssen ohne wirklich Einfluss zu haben.
Niemand hat mehr Zeit, alle sind im Stress und der Tagesablauf fühlt sich an wie Aufstehen, Arbeiten, Platt sein, Kochen, Essen, Couch ab ins Bett. Am Wochenende werden dann Dinge erledigt die man unter der Woche nicht schafft und ehe man sich erholen kann klopft der Montag schon wieder an die Tür. Ich kenne soviele Menschen die sich nur noch von Urlaub zu Urlaub abmühen und gefühlt will man nur noch Urlaub machen um tolle Bilder für Instagram machen zu können. Und während man sich selbst abrackert für etwas was kaum einen Wert bildet, profitieren andere Menschen ungemein von der Arbeit die man selbst erbringt und leben ein Leben in Saus und Braus auf Kosten anderer.
Die Politik betreibt gefühlt nur noch Vetternwirtschaft und handelt nicht mehr im Sinne der Allgemeinheit sondern die Selbstbereicherung steht im Vordergrund. Die Pflege wird immer schlimmer und unfinanzierbarer, die Situation an den Schulen wird immer schlimmer, Clans bekriegen sich offen auf der Straße, ein Schubser im Freibad führt zu einer Massenschlägerei und egal was man macht gefühlt wird alles teurer und jede Entscheidung die irgendwelche Personen im Elfenbeinturm treffen, belastet einen zunehmend. Während man damals noch als Alleinverdiener ein Haus kaufen und eine Familie ernähren konnte, können sich heutzutage Paare die beide gutes Geld verdienen ein Haus nur noch leisten wenn man sich extrem verschuldet und somit die Beziehung direkt einer Belastungsprobe aussetzt.
Diskussionen werden immer hitziger und eine gegenteilige Meinung wird schnell diffamiert und abgecancelt. Es werden keine Kompromisse mehr gesucht sondern nur noch versucht die eigene Ansicht durchzusetzen. Wer es anders sieht ist der Feind.

Achja und wenn man Hilfe braucht, wartet man wenn man Pech hat ein Jahr und länger auf einen Therapieplatz, die keine Hilfe garantiert und wenn man nicht warten will muss man tief in die Tasche greifen, was einen dann auch wieder belastet. Am Ende bekommt man Medikamente die einen nicht unbedingt helfen sondern eher betäuben.

Unsere Generation hat kein Ziel und keine richtige Gemeinschaft ... wir sind Einzelkämpfer und werden zunehmend vom System links liegen gelassen.

Da frage ich mich doch ... wie soll es bestimmt wieder besser werden, wenn wir uns gerade am Anfang der Abwärtsspirale befinden?

So genug der Schwarzmalerei. Ich schwitze mal weiter.
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
Achja und wenn man Hilfe braucht, wartet man wenn man Pech hat ein Jahr und länger auf einen Therapieplatz, die keine Hilfe garantiert und wenn man nicht warten will muss man tief in die Tasche greifen, was einen dann auch wieder belastet
Die Therapien wo ich war haben mir immer geholfen. Tagesklinik, Stationäre und medizinische Reha.

Man muss lernen mit den ganzen Problemen auf der Welt zu leben. Man kann selbst kaum etwas ändern. Beispielsweise in Afrika. Ich gucke mir kaum noch Nachrichten an. Weltschmerz ist ein sehr passendes Wort. Davon sollte man Abstand nehmen. Man sollte sehen das man in der eigenen kleinen Welt in der man lebt etwas ändert. Denn da kann man es wirklich.

Mir ging es darum, dass seine Depressionen weniger werden und nicht das unsere Gesellschaft oder unsere Welt ein besser Ort wird.

In Sozial Media war ich nie und brauche das auch nicht. Wenn das einen runterzieht, dann sollte man einfach nicht mehr dort sein.

Man sollte sich auch nicht immer auf das Negative fokussieren.
Man sollte gucken woran man Spaß hat und was grade alles gut ist oder auch nur okay. Hauptsache nicht nur aufs Negative blicken.

Ich freue mich für jeden der sagt, dass er in sein Job etwas Spaß macht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Envincar

der mecKercheF
Die Therapien wo ich war haben mir immer geholfen. Tagesklinik, Stationäre und medizinische Reha.
Das freut mich für dich. Ich habe im Freundeskreis eher die gegenteilige Erfahrung gemacht. Nicht negativ sondern es hat einfach nicht geholfen. Den Therapeuten mal eben wechseln ist ja auch nicht möglich, sollte es ein Problem auf der Beziehungsebene gewesen sein.

Viele Betroffene können sich heutzutage nicht mehr erklären wieso man depressiv ist/wird und das liegt meiner Meinung nach an den äußeren Umständen die man nur bedingt beeinflussen kann. Ich glaube viele Menschen würden weniger Probleme haben ohne Medienkonsum und ständiger Erreichbarkeit. Diese ständige Negativität die auf einen einprasselt durch Smartphone, Nachrichten und und und hinterlässt Spuren.
Die Situation auf der Welt wird sich eher noch verschlimmern, gefühlt sind die letzten Jahre ein einziger Strom aus Scheiße und hiervor muss man sich schützen und psychisch nicht kaputt zu gehen. Ein Dilemma für alle Menschen die sich aber für Politik, Wirtschaft und Co. interessieren.
 

Woodstock

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Irgendwie hat @Envincar schon recht.

Allerdings ist davon nichts neu. Es erinnert mich so hart an die 1920er Jahre.
Die heutige Gesellschaft und das Leben macht einfach depressiv. Überall Konflikte und im Vergleich werden wir heutzutage medial damit zu gebombt. Der Großteil der Menschen fühlt sich nur noch als Konsument und Arbeiterbiene die alles von oben schlucken und akzeptieren müssen ohne wirklich Einfluss zu haben.
Niemand hat mehr Zeit, alle sind im Stress und der Tagesablauf fühlt sich an wie Aufstehen, Arbeiten, Platt sein, Kochen, Essen, Couch ab ins Bett. Am Wochenende werden dann Dinge erledigt die man unter der Woche nicht schafft und ehe man sich erholen kann klopft der Montag schon wieder an die Tür.
Er beschreibt hier im Prinzip perfekt die Zeit nach dem ersten Weltkrieg und der spanischen Grippe. Zumindest in den Städten.
Ich kenne soviele Menschen die sich nur noch von Urlaub zu Urlaub abmühen und gefühlt will man nur noch Urlaub machen um tolle Bilder für Instagram machen zu können.
Urlaub konnten sich die Wenigstens leisten aber die Geltungssucht war schon immer vorhanden und eine Notwendigkeit, um vielleicht anderen aufzufallen und in einen anderen sozialen und beruflichen Kreis aufzusteigen. Wieder 20er.
Und während man sich selbst abrackert für etwas was kaum einen Wert bildet, profitieren andere Menschen ungemein von der Arbeit die man selbst erbringt und leben ein Leben in Saus und Braus auf Kosten anderer.
Fabriken. Kinderarbeit, Bürgeraufstände, kommunistische Bewegungen kamen nicht ohne Grund.
Die Politik betreibt gefühlt nur noch Vetternwirtschaft und handelt nicht mehr im Sinne der Allgemeinheit sondern die Selbstbereicherung steht im Vordergrund.
Weimarer Republik in a Nutshell!
Die Pflege wird immer schlimmer und unfinanzierbarer, die Situation an den Schulen wird immer schlimmer,
Damals konnte man froh sein in die Schule zu kommen und spätestens seit dem Sputnik-Schock (50er) sind unsere Schulen Flickenteppiche.
Clans bekriegen sich offen auf der Straße, ein Schubser im Freibad führt zu einer Massenschlägerei
Offene Ausschreitungen zwischen Kronloyalen (nicht zu verwechseln mit Korn-loyalen, fand die Band nie so toll), Kommunisten, Anarchisten und Faschisten auf offener Straße. Mit Schießereien und bürgerkriegsähnlichen Zuständen in Berlin.

und egal was man macht gefühlt wird alles teurer und jede Entscheidung die irgendwelche Personen im Elfenbeinturm treffen, belastet einen zunehmend.
Megainflation 1914 bis 1923!
Während man damals noch als Alleinverdiener ein Haus kaufen und eine Familie ernähren konnte, können sich heutzutage Paare die beide gutes Geld verdienen ein Haus nur noch leisten wenn man sich extrem verschuldet und somit die Beziehung direkt einer Belastungsprobe aussetzt.
Amen! Ich habe es mal überschlagen. Wenn ich so leben wollen würde wie mein Vater damals, bräuchte ich rückwirkend auf das 16. Lebensjahr ca. 1000 Euro mehr pro Monat. Dann könnte ich mir das leisten was er damals hatte. Haus bauen, zwei Autos (nicht gebaut), zwei Kinder (mit Hilfe gebaut). Er war Handwerker und im sozialen Feld tätig.
Diskussionen werden immer hitziger und eine gegenteilige Meinung wird schnell diffamiert und abgecancelt. Es werden keine Kompromisse mehr gesucht sondern nur noch versucht die eigene Ansicht durchzusetzen. Wer es anders sieht ist der Feind.
Das war früher sogar noch schlimmer. Heute wird man gecancelt oder zum Rücktritt gezwungen. Früher wurde man verbannt und/oder ermordet.
Achja und wenn man Hilfe braucht, wartet man wenn man Pech hat ein Jahr und länger auf einen Therapieplatz, die keine Hilfe garantiert und wenn man nicht warten will muss man tief in die Tasche greifen, was einen dann auch wieder belastet. Am Ende bekommt man Medikamente die einen nicht unbedingt helfen sondern eher betäuben.
Kann so laufen, ja. Kann ich nichts dagegen sagen aber es kann auch anders laufen. Das sind halt die Horrorstorys die durchaus ihre Berechtigung haben zu existieren.
Unsere Generation hat kein Ziel und keine richtige Gemeinschaft ... wir sind Einzelkämpfer und werden zunehmend vom System links liegen gelassen.
Das sagt man über jede Generation. Ich habe erst kürzlich mal nachgeguckt, was der älteste Spruch in der Art war. Ich kriege ihn nicht mehr zusammen aber er stand auf einer Steintafel der alten Sumerer (nicht zu verwechseln mit den neuen Sumerern) von ca. 3000 v. Chr.

Das ist nicht nur unsere Generation. Das ist jeder Erwachsene den es ja gab. So hart es klingt, so ging es glaub jeder.
Da frage ich mich doch ... wie soll es bestimmt wieder besser werden, wenn wir uns gerade am Anfang der Abwärtsspirale befinden?
Natürlich. Es geht auch wieder aufwärts, sonst kann es nicht wieder abwärts gehen. Die Achterbahn des Lebens Siehe die 1920er. Da wurde es auch besser. Dann wirklich unfassbar schlimm auf einem fast alt-testamentalischen Niveau aber dann wieder besser und mit konstanter Anspannung und der Befürchtung unfassbaren Schreckens, im Stile der Offenbarung... aber dann besser :ugly:
So genug der Schwarzmalerei. Ich schwitze mal weiter.
Bon schwitz! Ich schließe mich an.
 

jimbo

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Den Therapeuten mal eben wechseln ist ja auch nicht möglich, sollte es ein Problem auf der Beziehungsebene gewesen sein.
In Kliniken ist das wechseln von Therapeuten gut möglich.

Falls man Probleme hat über alles offen zu reden macht es die Therapie schwieriger.
Ich kennen jemanden der zum Beispiel es in einer Gruppentherapie nicht aushalten würde, da er nicht mit vielen und Fremden in einem Raum klar kommen würde.

Den Medienkonsum steuert man selbst.


Viele Betroffene können sich heutzutage nicht mehr erklären wieso man depressiv ist/wird und das liegt meiner Meinung nach an den äußeren Umständen die man nur bedingt beeinflussen kann.
Man kann nicht immer einen Grund finden warum man depressiv ist. Es ist meistens auch eher unwichtig warum. Man kann Depressionen auch ohne Bestimmung vom Ursprung behandeln. Man kann auch einfach Pech haben und man hat eine schlechte Chemie im Gehirn.
Am Ende bekommt man Medikamente die einen nicht unbedingt helfen sondern eher betäuben.
Dann ist man falsch medikamentöse eingestellt. Das war bei mir am Anfang auch so eingestellt. Aber ich fühle lieber gar nichts als Trauer. Das Betäuben ist nie das Ziel eines Dauerzustands.

Ich kann jedem nur eine Therapie. Am besten in der Tagesklinik oder in der Stationären empfehlen. Man merkt das man nicht alleine ist mit dem Problem. Man lernt sehr viel. Man lernt nette Leute kennen.
 
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Woodstock

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Depression ist nicht unbedingt ein Anzeichen dafür, dass man ungesund auf das Leben reagiert. Es kann auch sein, dass man natürlich auf ein ungesundes Leben reagiert.
 

jimbo

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Envincar schrieb:
Und während man sich selbst abrackert für etwas was kaum einen Wert bildet, profitieren andere Menschen ungemein von der Arbeit die man selbst erbringt und leben ein Leben in Saus und Braus auf Kosten anderer.


Es ist aber auch nicht so, dass jeder der über einem steht in Saus und Braus lebt.

Envincar schrieb:
Die Politik betreibt gefühlt nur noch Vetternwirtschaft und handelt nicht mehr im Sinne der Allgemeinheit sondern die Selbstbereicherung steht im Vordergrund.

"Gefühlt nur noch" ja aber so ist es nun mal nicht.
 

jimbo

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Das was mir seit einiger Zeit im Kopf rumschwebt ist, ob die Klimaaktivisten der letztens Generation zu recht im Knast sitzen.

Die Frau mit der mein Vater grade zusammenlebt die fängt richtig anzuzittern wenn sie die ganzen hungernde Kinder in Afrika sieht.
 

Woodstock

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Das was mir seit einiger Zeit im Kopf rumschwebt ist, ob die Klimaaktivisten der letztens Generation zu recht im Knast sitzen.
Dazu kannst du gerne einen extra Thread eröffnen. Wäre sicher eine gute Diskussion die hier halt viel zu Off-Topic wäre.
Die Frau mit der mein Vater grade zusammenlebt die fängt richtig anzuzittern wenn sie die ganzen hungernde Kinder in Afrika sieht.
Dazu eigentlich auch. Thema Weltschmerz oder BG's großer Afrika Thread.
 

Envincar

der mecKercheF
Er beschreibt hier im Prinzip perfekt die Zeit nach dem ersten Weltkrieg und der spanischen Grippe. Zumindest in den Städten.
Ja nur wurden dir die Ausmaße und Folgen nicht verbildlicht oder täglich davon berichtet.
Fabriken. Kinderarbeit, Bürgeraufstände, kommunistische Bewegungen kamen nicht ohne Grund.
Ja nur damals hatte man das Gefühl noch selbst aufsteigen zu können oder mit dem Geld was man verdient auch was leisten zu können. Damals konnte ein Maurer sich ein Haus bauen/kaufen. Heutzutage kenne ich Päarchen die beide 2,5k netto und mehr verdienen und keinen passenden Wohnraum finden. Soetwas belastet weil man andere Erwartungen hat.

Damals konnte man froh sein in die Schule zu kommen und spätestens seit dem Sputnik-Schock (50er) sind unsere Schulen Flickenteppiche.
Verstehe nur bedingt wieso du die heutige Situation jetzt so krass mit den 20er & 50ern vergleichst. Weil alles schon immer scheiße war? Mein Problem ist halt, dass eigentlich genug Geld und Mittel zur Verfügung stehen um die Bildung zu modernisieren und die Situationen an Schulen zu verbessern. Das Geld wird aber lieber woanders reingepumpt und dann wundern sich alle wieso das Bildungsniveau sinkt.

Das war früher sogar noch schlimmer. Heute wird man gecancelt oder zum Rücktritt gezwungen. Früher wurde man verbannt und/oder ermordet.
Es gab auch mal eine Zeit da gab es spürbare Konsequenzen. Heutzutage wird ein Bock nach dem anderen geschossen und man ist immer noch im Amt oder wird sogar noch weg befördert. Eine Waterloo Affäre wäre heute vermutlich ne Woche Berichterstattung wert und das wars dann. Ein Trump könnte immer noch Präsident werden nachdem was ihm vorgeworfen wird. Ein Amthor der sich nachweislich bestechen lassen hat, ist immer noch angesehen in der eigenen Partei und wird in seinem Landkreis gewählt. Banken verzocken Milliarden und müssen von Steuergeldern gerettet werden aber wehe man überzieht sein Konto bei der Bank mal um ein paar Euro. Dann ist aber was los. Konsequenzen muss nur der kleine Mann befürchten.

Das ist nicht nur unsere Generation. Das ist jeder Erwachsene den es ja gab. So hart es klingt, so ging es glaub jeder.

Ich bezog mich damit eher auf die Gemeinschaftlichkeit die durch einen gemeinsamen Arbeitgeber entstand bspw. Zeche. Oder Gemeinschaft durch Nachbarschaft. Das sind alles Dinge die mehr und mehr verloren gehen. Manche Menschen kennen den Nachbarn nicht der eine Tür im Flur nebenan wohnt. Natürlich gab es diese Problematik schon immer aber wie haben gleichzeitig Kontakt zu Milliarden von Menschen und sind trotzdem stark unsozial geworden weil ebend niemand mehr Zeit hat sich mit anderen Menschen ausführlich zu befassen. Das merkt man schon an den kleinen Dingen. Beispielsweise im Basketballverein. Damals entstanden dort zwischen den Eltern enge Freundschaften. Man hat Fahrten ins Ausland organisiert und sich gekümmert. Heutzutage ist es größtenteils so, dass die Eltern die Kinder abliefern und sofort wieder verschwinden. Niemand will mehr Verantwortung übernehmen oder Zeit investieren. Ich will nicht wissen wie das Durchschnittsalter im Ehrenamt aussieht.

So wurde etwas offtopic das Ganze aber naja ... gibt Schlimmeres =P
 

Woodstock

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Ja nur wurden dir die Ausmaße und Folgen nicht verbildlicht oder täglich davon berichtet.
Da gab es Tageszeitungen, teils Abendzeitungen. Aber ja, die technischen Mittel waren begrenzter als heute.
Ja nur damals hatte man das Gefühl noch selbst aufsteigen zu können oder mit dem Geld was man verdient auch was leisten zu können. Damals konnte ein Maurer sich ein Haus bauen/kaufen. Heutzutage kenne ich Päarchen die beide 2,5k netto und mehr verdienen und keinen passenden Wohnraum finden. Soetwas belastet weil man andere Erwartungen hat.
Damals in den 20ern eher weniger aber nach dem 2. Weltkrieg bis hin in die 90er, ja. Dann hatten wir sehr lange CDU und es ging den Bach runter. Eine versaute Wiedervereinigung und aus der Traum. Aber es lag nicht nur daran. Die Globalisierung hat auch seinen Teil beizutragen.
Verstehe nur bedingt wieso du die heutige Situation jetzt so krass mit den 20er & 50ern vergleichst. Weil alles schon immer scheiße war?
Einfach nur weil es mich daran erinnert hat und die Parallelen so eindeutig waren.
Mein Problem ist halt, dass eigentlich genug Geld und Mittel zur Verfügung stehen um die Bildung zu modernisieren und die Situationen an Schulen zu verbessern. Das Geld wird aber lieber woanders reingepumpt und dann wundern sich alle wieso das Bildungsniveau sinkt.
Das ist so nicht ganz richtig. Wir haben das Geld, um etwas zu ändern aber wir haben nicht das Geld, um genau das zu ändern. Weil wir nicht wissen, wie wir es ändern sollen. Beispiel Schulen. Seit den 50ern wird an unserem Schulsystem herumexperimentiert. Ständig ändert sich die Ausrichtung, ständig der Nutzen für die Gesellschaft aber an die wirklichen Probleme traut sich keiner ran. z.B. die Ausbildung der Lehrer oder die zu großen Klassen. Du kannst machen was du willst, da geht keiner dran. Und sobald du die Lehrerausbildung etwas auflockern oder anpassen willst, wirst du blockiert. Ich saß selbst in der Studienkommission, als sie sich geweigert haben Bacherlorabsolventen von der pädagogischen Hochschule für den Lehramt Master an der Uni anzunehmen. Gleichzeitig denken sie, dass nur ein Lehrer, welcher an einer Uni war, etwas taugen kann aber im gleichen Satz verweigern sie ihnen die Chance an der Uni zu studieren. Wem nutzt dieses elitäre Denken? Das muss weg!
Es gab auch mal eine Zeit da gab es spürbare Konsequenzen. Heutzutage wird ein Bock nach dem anderen geschossen und man ist immer noch im Amt oder wird sogar noch weg befördert. Eine Waterloo Affäre wäre heute vermutlich ne Woche Berichterstattung wert und das wars dann.
Die Waterloo Affäre hat Napoleon endgültig den Thron gekostet, ich denke, dass würde man länger ausschlachten als eine Woche.
Ein Trump könnte immer noch Präsident werden nachdem was ihm vorgeworfen wird. Ein Amthor der sich nachweislich bestechen lassen hat, ist immer noch angesehen in der eigenen Partei und wird in seinem Landkreis gewählt.
Die CDU hat die Kunst der Spendenaffären perfektioniert. Das war schon im letzten Jahrhundert so. Es ist scheußlich, dass so etwas heute noch geht.
Banken verzocken Milliarden und müssen von Steuergeldern gerettet werden aber wehe man überzieht sein Konto bei der Bank mal um ein paar Euro. Dann ist aber was los. Konsequenzen muss nur der kleine Mann befürchten.
Ja! Das nervt. Besetzt die Wallstreet! Oh halt... Mist! To big to fail, der Konzern ist zu mächtig. Ich verstehe es nicht, wie Politiker*innen für solche Äußerungen Häme bekommen. Sie sagen doch nur was Sache ist und nennen es beim Namen!
Ich bezog mich damit eher auf die Gemeinschaftlichkeit die durch einen gemeinsamen Arbeitgeber entstand bspw. Zeche. Oder Gemeinschaft durch Nachbarschaft. Das sind alles Dinge die mehr und mehr verloren gehen. Manche Menschen kennen den Nachbarn nicht der eine Tür im Flur nebenan wohnt. Natürlich gab es diese Problematik schon immer
Ja, das gab es schon immer aber ja, die ironischerweise hat die Technik nicht geholfen. Einsamkeit ist die neue große Pandemie in der westlichen Welt und sie fordert Tote. Da dürfen wir uns nichts vormachen!
aber wie haben gleichzeitig Kontakt zu Milliarden von Menschen und sind trotzdem stark unsozial geworden weil ebend niemand mehr Zeit hat sich mit anderen Menschen ausführlich zu befassen. Das merkt man schon an den kleinen Dingen. Beispielsweise im Basketballverein. Damals entstanden dort zwischen den Eltern enge Freundschaften. Man hat Fahrten ins Ausland organisiert und sich gekümmert. Heutzutage ist es größtenteils so, dass die Eltern die Kinder abliefern und sofort wieder verschwinden.
Ich kann das aus dem Fußballverein nachvollziehen. Ja, stimme zu. Das habe ich ebenfalls oft beobachten können. Aber es ist weniger die Schuld der Menschen. Es herrscht eine durchgängige finanzielle Existenzangst und die Welt sollte entschleunigt werden.
Niemand will mehr Verantwortung übernehmen oder Zeit investieren. Ich will nicht wissen wie das Durchschnittsalter im Ehrenamt aussieht.
Kommt auf die Sparte an. Die Bereiche wo du tatsächlich etwas gelernt haben musst und Erfahrung brauchst (rotes Kreuz, THW) ü30. Die meisten anderen Dinge u30. Schätze ich. Aber ja, es fehlt die Zeit. Darum gibt es auch kaum alte Hippies.
So wurde etwas offtopic das Ganze aber naja ... gibt Schlimmeres =P
Solange wir bald die Kurve kriegen :smile:

@jimbo
Aber das geht hier unter und wir müssen ja nicht Bytes sparen. Das kann man gerne auslagern.
 

Joker1986

0711er
Während man damals noch als Alleinverdiener ein Haus kaufen und eine Familie ernähren konnte, können sich heutzutage Paare die beide gutes Geld verdienen ein Haus nur noch leisten wenn man sich extrem verschuldet und somit die Beziehung direkt einer Belastungsprobe aussetzt.
Interessant, ziemlich genau die Diskussion hatte ich neulich mit einem Freund.
Ich sehe das genau anders. Man lebt heutzutage viel mehr im Luxus als früher. (Wann immer das damals von Envicar ist).
Aber ich gehe jetzt mal von der Zeit 50/60er aus. oder wegen wir 1900/1910/1920er. Das dazwischen ist schwierig, wegen WKII.
Laut Statista ist die wöchentliche Arbeitszeit von 1871 mit 72 Stunden pro Woche auf Aktuell 40,5 Stunden gesunken.
Heute hat "jeder" ein Auto (oder 2), einen TV, geht in Urlaub (teilweise mehrmals jählich), ein teures Handy, eine Waschmaschine, eine Spülmaschine, etc. etc.
Wenn wir alle noch so leben würden wie vor 50 oder 100 Jahre, könnte sich auch jeder ein Haus leisten. Aber den "Luxus", den man sich so gönnt und die fehlende Bereitschaft nur noch 40,5 Stunden zu arbeiten statt 72 Stunden (2 Tage Wochenende ihr Faulenzer!) geht halt auf die Möglichkeit des Haus- oder Wohnngskaufes.
Ja das ganze ist (absichtlich) etwas überspitzt geschrieben, aber ich will damit aufzeigen, dass der Luxus in dem selbst der letzte Hartzer lebt, nicht zu vergleichen ist mit den Lebensumständen von "früher". Uns geht es so gut wie nie.
Auch ein Haus oder Wohnungskauf ist möglich. Aber halt vielleicht nicht in der schicken Wohngegend, oder in der Stadt. Draußen auf dem Land kostet das Grundstück halt schonmal die Hälfte.
Dazu kommt, dass früher Menschen ihr Haus (oder Teile davon ) selbst bauen konnten.
Beispiel: Mein Opa war Maurer. Der hat einen Architekten und einen Elektriker gebraucht. Den Rest konnte er selbst (oder mit kostenloser Hilfe von Kollegen) machen.
Der hat sein Haus selbst gebaut. Nebenher. Während er 50 Stunden Vollzeit gearbeitet hat.
Und ja, ich bin dafür, dass wir weniger arbeiten müssen sollten und den Wohlstand trotzdem halten können. Aber dieses "früher konnte man..." finde ich einfach falsch.
Ja, man konnte, aber dafür konnte man 100 andere Sachen nicht.
Auch sind die obigen Aussagen nicht 100% auf jeden zutreffend. Logischerweise hat jeder andere Lebensumstände. Und es gibt Berufe die sind definitiv unterbezahlt.
Aber im Großen und Ganzen geht uns allen ziemlich gut. Hier muss keiner auf der Straße leben, keiner verhungern, Keiner muss arbeiten, wenn er nicht will.
Aber es braucht halt auch niemand ein Iphone 14 pro Max (oder wie das heißt) oder einen 70 Zoll TV.


Die heutige Gesellschaft und das Leben macht einfach depressiv. Überall Konflikte und im Vergleich werden wir heutzutage medial damit zu gebombt. Der Großteil der Menschen fühlt sich nur noch als Konsument und Arbeiterbiene die alles von oben schlucken und akzeptieren müssen ohne wirklich Einfluss zu haben.
Niemand hat mehr Zeit, alle sind im Stress und der Tagesablauf fühlt sich an wie Aufstehen, Arbeiten, Platt sein, Kochen, Essen, Couch ab ins Bett. Am Wochenende werden dann Dinge erledigt die man unter der Woche nicht schafft und ehe man sich erholen kann klopft der Montag schon wieder an die Tür. Ich kenne soviele Menschen die sich nur noch von Urlaub zu Urlaub abmühen und gefühlt will man nur noch Urlaub machen um tolle Bilder für Instagram machen zu können.
Und da halte ich Social Media für ein großes Problem - auf Instagram zeigt doch jeder nur die Bilder vom Urlaub oder vom Eis essen am Abend.
Keiner gibt an mit Bildern, wie er wieder Überstunden macht. Oder wenn er doch mal einen Ratenpause bei seinem Kredit braucht.
Logisch, dass man dann denkt, den anderen geht es immer gut, aber man selbst macht wieder Überstunden oder ruft seine Bank an um den Kredit pausieren.
Wenn man aber immer nur ein perfektes Leben gezeigt bekommt und man selbst kein perfektes Leben hat, führt das automatisch zu falschen Erwarten, die dann logischerweise nicht erfüllt werden können. Was dann zu schlechter Laune oder der Ansicht eigener Unzulänglichkeit führt.
Ist aber nicht so. Auch die anderen haben scheiß Tage oder eine scheiß Woche. Oder auch mal einen scheiß Monat. Oder es war ein scheiß Jahr.

Disclaimer: Ich spreche immer von "man" oder "er". Natürlich trifft das auf alle Geschlechter und Identitäten zu.
 
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