Trailer zerstören selten ganze Filme aber leider erkennt man ja auch nie so richtig, wie viel ein Trailer womöglich kaputt gemacht hat.
Ich schrieb das schon öfter, aber ich muss da immer an meine Kindheit und Jugend zurückdenken, als man Abends irgendwas im Fernsehen sah und überhaupt nicht im geringsten wusste, was auf einen zukommt. Ich wusste bis zur besagten Szene nicht was ein Predator ist oder wie dieses durchsichtige Ding wohl im Detail aussieht. Selbst der switch vom Macho-Kriegsfilm zum Horror-Thriller kam für mich aus dem Nichts. Jeder Dialog, jedes Setting. Und so lief es halt mit vielen Sachen, die man nicht unbedingt auf Video schon gesehen hatte oder irgendwelche 20:15 Uhr Blockbuster, für die auch Werbung lief.
Hatte mir zuletzt zu "Portrait einer jungen Frau in Flammen" abgesehen von ein paar Bildern, die man halt zwangsweise sieht, nichts angesehen.
Und ich ziehe mir da definitiv einen persönlichen Mehrwert raus, wenn die ganze Handlung und alle künstlerischen Entscheidungen während des Schauens entdeckt werden. Es ist auf gewisse Weise mehr Entdeckungsreise als bloßes Konsumieren.
Der Vergleich fällt aber wie gesagt auch schwer, weil man durch einen Trailer schon einiges weiß, aber natürlich keinen Vergleich hat. Das "nicht wissen" nicht vermisst.
Natürlich schaue ich auch eine ganze Menge Trailer und gute Filme bleiben selbstverständlich gut. Ich komme aber nicht umhin zu erkennen, dass mich die ganze Szenerie in Parasite mehr umgehauen hätte, würde ich den ganzen Stil und viele kleine Szenen nicht schon aus unzähligen Clips und dem Trailer kennen. Und auch beispielsweise der erste Mord des Jokers hätte im Zusammenhang des ganzen Werkes, plus idealerweise auf der großen Leinwand einen größeren Eindruck hinterlassen als der Blick auf ein kleines Fenster auf dem Laptop.
So kann man das womöglich auf viele Aspekte münzen.