Vorwort
Da ich mich neulich im Uncharted-Spielethread als Transgender geoutet und dabei einigen Zuspruch für eine Vorstellung und Interesse erhalten habe, möchte ich diesen Thread nutzen um mehr über mich und meine Transition zu schreiben.
Vorweg sollte ich vielleicht noch auf den Begriff "Transgender" eingehen, wobei man diesen auch "grob" als Transvestit übersetzen könnte: ich bin als Junge/Mann geboren, habe jedoch durch die Transition mein äußeres Erscheinungsbild gänzlich zum Weiblichen geändert, allerdings nicht durch eine GAOP! Wer noch mehr Erläuterungen zur Bezeichnung wünscht, schaut einfach in meinen verlinkten wikipedia-Eintrag, wo es auch einen "Transgender versus Transsexualität"-Abschnitt gibt und dessen Unterschiede erläutert: https://de.wikipedia.org/wiki/Transgender
Über meine 30 jährige Transition zu schreiben würde den Rahmen sprengen, deshalb konzentriere ich mich auf den Kern der Sache und versuche so das wichtigste zusammenzufassen - sollte einiges unklar sein oder ihr weitere Fragen habt, dann könnt ihr diese natürlich stellen!
Meine Anfänge...
Stellt euch vor ihr seit ein Junge von 15, 16 Jahren und spürt immer mehr diesen Drang nach femininen Dingen zu denen man bisher keinen Bezug hatte. Anfangs tut man dies als Lappalie ab, jedoch verschwindet damit das eigentliche Bedürfnis nicht - im Gegenteil, es wird eher intensiver. Für mich fühlte sich das sehr befremdlich an, da ich diese neuen Empfindungen nicht einordnen konnte. Woher kamen sie? Warum habe ich sie? Wieso gefallen sie mir? Damals konnte man nicht einfach ins Internet gehen, um sich dort Informationen zu holen oder sich mit "Gleichgesinnten" austauschen. Eine andere Möglichkeit wäre, sich damit an die Eltern zu richten. Was meine Erziehung in Sachen Sexualität und Geschlechtsidentität betrifft, waren meine Eltern wie zwei gegensätzliche Pole: meine Mama war in diesen Punkten sehr offen und brachte mir bei, daß es völlig egal sei, in welche sexuelle Orientierung oder Identität (m oder w) ich hineinwachse, mein Papa war in diesen Dingen sehr konservativ und hatte gegen die "offene Erziehung" meiner Mama natürlich einiges. Als Sohn sieht man zu seinen Papa auf, fühlt sich aber auch immer eingeschüchtert, wenn dieser eine klare Linie vorgibt. Somit war ein Gespräch mit meinen Eltern nicht möglich und ich weiterhin mit meinen Bedürfnissen völlig allein.
Erste Anzeichen...
Als Transvestit äußern sich die ersten Anzeichen nach femininen Dingen zumeist darin, sich optisch als weiblich "herauszuputzen": man trägt den Nagellack der Mama auf, oder probiert einfach mal einen Lippenstift. Gesteigert wird dies noch mit einem befangenen herumstöbern in Mamas Kleiderschrank - schnell waren BH, Kleid, Strumpfhose und Damenschuhe gefunden. All das probieren zu können löste in mir keine Scheu aus, vielmehr war es ein Hochgefühl. Dennoch blieb die Frage: warum gefiel mir dies als JUNGE? Als meine Eltern außer Haus waren, nutze ich jede Gelegenheit und kleidete mich feminin und betrachtete mich im Spiegel. Was ich dort sah fand ich toll, allerdings wusste ich nicht ob das lediglich ein Fetisch sei oder ob sich mehr daraus entwickeln wird. Da ich nicht immer die Sachen meiner Mama tragen wollte, ging ich los und kaufte mir eigene - als Junge in der Damenabteilung Mode zu kaufen war beängstigend...was mögen die anderen über mich denken? Da ich mich zu Hause immer nur heimlich "verkleiden" konnte, stagnierte meine Transition über einen langen Zeitraum.
Eigene Wohnung, endlich mehr Freiheiten
Mit dem Umzug in meine eigene Wohnung, boten sich für mich völlig neue Möglichkeiten. Nun konnte ich den ganzen Tag zu Hause feminin verbringen, wodurch sich mein Passing (das Zusammenspiel aus Schminken und passender Kleidung als optischer Gesamteindruck) hin zum Positiven entfaltete. Mit den neuen Möglichkeiten kamen aber auch die Überlegungen, was ich mit meiner weiblichen Seite anfangen möchte. Will ich nur eine Mode-Barbie sein oder entwickelt sich mehr in Sachen Geschlechtsidentität? Außerdem kann es keinen Fortschritt geben, wenn sich meine Transition nur auf meine Wohnung bezieht. Der nächste logische Schritt war somit, den Weg in die Öffentlichkeit zu suchen. Ich malte mir aus, wie die Menschen mich unterwegs wahrnehmen - würden sie mich auslachen, dumme Bemerkungen machen...? Es dauerte einige Zeit bis ich den Mut aufbrachte und meinen ersten "en femme"-Ausflug (wie es im Trans*-Bereich genannt wird - also komplett als Frau gekleidet) zu unternehmen. Nervös und aufgeregt ging ich nach draußen und stellte sehr schnell fest, daß sich die Leute für mich gar nicht interessierten, sie waren eher mit sich selbst beschäftigt. Diese äußerst positive Erfahrung legte für mich den Grundstein, von nun an deutlich mehr in der Öffentlichkeit zu unternehmen. Somit erledigte ich meine Einkäufe (und vieles andere), während ich dabei auf fremde Menschen traf und mit ihnen ins Gespräch kam - diese Entwicklung tat meinem Selbstvertrauen sehr, sehr gut!
"Jennifer" ist ein schöner Name
Da mein weibliches Ich stetig Gestalt annahm, benötigte ich einen weiblichen Namen. "Jennifer" war für mich immer schon der schönste weibliche Vorname, zudem war/bin ich ein großer Fan von Jennifer Aniston - außerdem kenne ich keine Jennifer die ich jemals unsympathisch fand! Als Transgender habe ich den Vorteil, keine Personenstandsänderung vornehmen zu müssen. Ich kann somit überall meinen "Wunschnamen" verwenden, außer was behördliche oder offizielle Belange betrifft - diese sind weiterhin an meinen Geburtsnamen gebunden.
Mein Outing
Mittlerweile war ich fast jeden Tag "en femme" unterwegs, allerdings hielt ich mein "Fraus-sein" weiterhin vor meinen Eltern, Verwandten und Freunden geheim. Nachdem mein Papa plötzlich verstarb und die Trauerzeit vorüber war, musste ich eine Entscheidung treffen. Mein Frau-sein gefiel mir so gut, daß ich mich diesbezüglich weiter öffnen wollte - was Arbeit, Familie und Freunde betraf. Folgenderweise musste ich mich outen. Zu allererst sprach ich mit meiner Mama darüber, wobei sie sich überrascht zeigte und emotional-berührt losheulte. Sie nahm mich in den Arm und sagte zu mir "...warum hast du dich mir nicht schon viel früher anvertraut?" Mit so einer herzlichen Reaktion hatte ich nicht gerechnet!!! Die nächsten Wochen (oder Monate...?) verbrachten wir fast jeden Tag miteinander. Wenn man nicht als Mädchen erzogen wurde, hat man eine Menge nachzuholen. Wir sprachen über alles und besser als von der eigenen Mama zu erfahren gibt es nicht! Über all die femininen Dinge die ich in den letzten Jahren aus Büchern und Zeitschriften herausgelesen habe, konnte ich nun mit meiner Mama sprechen, wobei sie mir in vielen Aspekten neue Einblicke und Ratschläge vermittelte. Unter diesem Gesichtspunkt machte meine Transition enorme Fortschritte!
So positiv wie meine Mama haben einige Verwandte und Freunde mein Outing nicht aufgenommen - einige kamen damit gar nicht klar...
Liebe - Als Transgender den richtigen Partner finden
Einen Singlehaushalt führen hat viele Vorteile, bringt aber einen großen Nachteil mit sich: man ist meist allein. Natürlich wünschte ich mir einen Partner an meine Seite, als (homosexueller) Transgender den richtigen Partner zu finden, war eine ernsthafte Herausforderung. Es geht nicht darum, der Beziehung wegen mit einem Menschen zu leben, sondern man hat auch gewisse Vorstellungen wie der Partner sein soll - für mich sind das folgende:
- wir müssen gleiche Interessen teilen
- mein Partner sollte NICHT rauchen, keine Tätowierungen/Piercings und keinen ausschweifenden Alkoholkonsum haben
- das Aussehen/Figur sollte auch meinem Geschmack entsprechen, das Alter hingegen spielt für mich keine große Rolle
- ganz wichtig, wir müssen dasselbe Verständnis für Humor haben
Über viele Jahre gab es so nur kurze Affären und One-Night-Stands, bis ich dann vor 18 Monaten einen Mann kennenlernte. Wir haben uns sofort gut verstanden, zudem gab es von Beginn an keine "Berührungsängste" und seit gut einem Jahr leben wir zusammen. Das ist meine erste richtige Beziehung, wobei ich hier zum ersten Mal wirkliche Liebe empfunden habe - glücklicher könnte ich mit keinem anderen Partner sein!
Vorurteile, Intoleranz und andere Problemchen
Es ist nichts neues, daß unter der Bevölkerung gegenüber Trans*-Personen mancherlei Ablehnungen besteht. Ich habe auch nichts dagegen, wenn Menschen mit einem Lebenswandel wie meinem (oder allgemeinen unter der Trans*-Gemeinde) nicht zurechtkommen und dies verbaler Natur äußern - ich selbst habe auch unzählige Vorbehalte gegenüber bestimmten Dingen! Allerdings hört man immer wieder, daß es zu tätlichen Übergriffen, bzw. Hassverbrechen, gegenüber Trans*-Personen kommt, was ich sehr verurteile! Über die Jahre bin auch ich immer (mal) wieder mit intoleranten Menschen in Kontakt gekommen die ihrer Abneigung (meines Lebensstils gegenüber) freien Lauf liesen. Anfangs berührte mich das extrem und führte bei mir zu beachtlichen Selbstzweifeln. Die überwiegend positiven Erfahrungen mit meinen Mitmenschen stärkten meinen Charakter und liesen mich diese schwere Zeit überstehen. Heute kommt ein solches diskriminierendes Verhalten fast gar nicht mehr vor - wenn doch, prallt es an meinem Selbstvertrauen einfach ab! Dennoch ärgert es, wenn im Kundenkreis auf Arbeit eine Zusammenarbeit mit mir (bezüglich meines transidenten Hintergrunds) abgelehnt wird...
Zu gänzlich anderen Problemen kommt es, wenn man als Transgender einer (sportlichen) Tätigkeit nachgehen möchte. In meiner Jugend tanzte ich Ballett (damals als Junge) und wollte nun als Erwachsene wieder ins Ballett einsteigen. Bei öffentlichen Einrichtungen besteht für Transgender die Problematik hierbei: wo zieht man sich um, wo duscht man - bei den Frauen oder Männern? Als transident-weibliche Person möchte ich selbstverständlich den Frauen zugehörig sein. Die Krux liegt darin, das Einrichtungen eine Verantwortung gegenüber ihren Kunden haben - es könnte sich bsw. ein Spanner "feminin tarnen" nur um in Umkleiden der Frauen zu kommen. Somit kann man verstehen, wenn Sportstätten, Fitness-Studios, Schwimmbäder, etc. Vorbehalte gegenüber Trans*-Personen haben - daneben kann selbst die Nutzung einer öffentlichen Toilette zu Komplikationen führen...
Nach einiger Suche und Absagen, fand ich ein tolerantes Tanzstudio, wobei auch die Mitschüler*innen aufgeschlossen waren und mich akzeptierten!
Eine Identitätsfrage, wo gehöre ich dazu - m / w / d?
Unter uns LGBTQ´lern wird die Pronomenzugehörigkeit immer wieder diskutiert, während sich einige dadurch in Schubladen gesteckt fühlen (da sie sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen/unterordnen möchten), ist anderen ein bestimmtes Pronomen wichtig. Als Transgender finde ich es bedeutsam, welchen Geschlecht ich mich zugehörig fühle, denn nicht umsonst habe ich die vielen Jahre mit dem Wechsel vom Mann-zum-Frausein verbracht, um dann in eine Identitätskrise zu fallen. Auch wenn ich nicht Transsexuell bin, zudem über keine weiblichen Körpermerkmale verfüge, sehe ich mich als weiblich und möchte (bzw. werde...) so wahrgenommen! Dementsprechend ist es mir wichtig als "Frau" und mit "Sie" angesprochen zu werden.
Zudem finde ich es gut, daß dies auch über die Grenzen der LGBTQ hinaus geht und so in der Gesellschaft populär, bzw. salonfähig gemacht wird. Ich nutze zwar keine Sozialen Medien, aber nach diesem Artikel "She/They“, „He/Him“ - Gender Pronomen in Sozialen Medien" scheint die Pronomenzugehörigkeit auch dort angekommen zu sein. Vor allem finde ich die "Sichtbarkeit" des gewählten Pronomen klasse und stimme dem Satz "Dass du deine Pronomen für alle erkennbar nach außen trägst und zeigst, dass du um ihre Wichtigkeit weißt, drückst du auch aus, dass du die Geschlechtsidentität anderer respektieren wirst." aus dem Artikel zu 100% zu.
Link zum Artikel: https://www.zrd-saar.de/de/ZRDyoung...y-He-Him-Gender-Pronouns-in-Social-Media.html
Welchen Einfluß hat meine Transition auf meine Passion für Filme & Serien?
Egal, ob damals als jugendlicher Knirps oder heute als Transgender - ich LIEBE es Filme bzw. Serien zuschauen! Meine Transition hat auf die Genre keinerlei Einfluß, auch heute schaue ich liebend gerne Actionkracher, SciFi oder lache mich über den dreckigen Humor der "Jackass"-Bande schlapp. Im Forum habe ich einige Male betont, wie sehr mich "Liebesgedöns" stört, was darauf zurückzuführen ist, wie typisch kitschig-trivial-amerikanisch dies umgesetzt wird. Gegen eine ordentliche Portion Romantik habe ich überhaupt nichts, es muß nur überzeugend dargeboten werden - dann wird auch meine sensible Seite angesprochen, wobei Tränen kullern können...
Abseits davon interessieren mich in erster Linie Filme/Dokus mit frauenbezogenen Themen, wie bsw. Emanzipierung, Feminismus, Sexuelle/körperliche und psychische Gewalt in Beziehungen, Gleichstellung, Frauenbewegung (in der DDR und heute), Körperbezogene Themen (Schwangerschaft/Abbruch, Periode, Menopause) und Sexismus, plus Kunst/Kultur & Lebensart als Frau - darüberhinaus schaue ich zudem Sendungen mit Bezug über Beziehungen/Tipps, Liebesleben oder familiären Hintergrund.
Mein heutiger Alltag
Mittlerweile bin ich 45 Jahre, bereits seit über 10 Jahren geoutet und kann gar nicht genug betonen, wie glücklich ich deshalb bin! Die Heimlichtuerei war nur mühsam zu ertragen und mit dem Outing konnte ich mich endlich überall offen zeigen. Das danach vieles für mich leichter wurde, habe ich der wundervollen Unterstützung meiner Mama zu verdanken!!! Sie stand mir hilfreich zur Seite, gab mir zahlreiche Ratschläge die mir weiterhalfen - bei so viel Beistand schritt meine Transition weiter voran, zudem bekam mein Selbstbewusstsein einen beachtlichenen Schub. Dieses neugewonnene Selbstvertrauen wirkte sich arriviert auf meine Persönlichkeit aus. Nach einer Auszeit bewarb ich mich (nun als Transgender) auf eine neue Arbeitsstelle und erhielt den Job. Nach einer "Eingewöhnungsphase" mit allen Kollegen*innen gab es keinerlei Schwierigkeiten am Arbeitsplatz und nach Jahren der Zusammenarbeit kann ich unser Betriebsklima nur als vorzüglich bezeichnen.
Abseits der Arbeit ging ich neue Wege, ich lernte neue Menschen kennen, schloß viele Freundschaften - mein heutiger Freundeskreis umfasst 90% (Frauen) und 10% (Männer). Diese hohe Diskrepanz erklärt sich ganz einfach: als transidente Person habe ich entschieden mehr feminine Interessen, weshalb ich daher mehr Freundschaften mit Frauen schließe. Bei Männern merke ich meistens ein Distanzverhalten bezüglich meines transidenten Hintergrunds, was ein näherkommen schwierig gestaltet.
Daß man "im Leben als Frau" angekommen ist merkt man, wenn man morgens aufsteht und nicht darüber nachdenkt, welche Identität man verfolgt. Stattdessen habe ich meinen jahrelangen Rhythmus, der mich gar nicht mehr zum Überlegen bringt, daß ich ursprünglich männlich geboren wurde - man kann das auch gut mit "täglicher Routine" beschreiben. Das einige Züge meiner männlichen Natur noch in mir stecken, offenbart sich bsw. in meiner Ungeduld, (streckenweise) lebhaften Art und im kritisieren von Filmen und Serien die mich enttäuschten - alles nicht sehr ladylike, ich arbeite daran...
Ganz und gar meines angeborenen männlichen Naturells konnte ich mich familiär lösen, wobei ich schon lange von meiner Mama und Stiefpapa als "Tochter" gesehen werde, ein schöneres Kompliment kann man als transidente Person nicht bekommen! Stiefpapa? Richtig. Seit einigen Jahren hat meine Mama ihr neues Glück gefunden und auch ich habe zu ihm ein fabelhaftes Verhältnis.
"Erholung" vom Alltagsstress finde ich bei meinen Freundinnen. Ich pflege Kontakt mit einigen Mädels mit denen ich mich alle paar Wochen mal treffe. Engere Freundschaft teile ich mit meiner Mädels-Clique, wobei wir uns regelmäßig (unter der Woche) sehen. Wir sind 9 "gackernde Hühner" die gerne tratschen, viel unternehmen und immer füreinander da sind - bessere Freundinnen kann man sich nicht wünschen! Das i-Tüpfelchen stellt jedoch meine Beziehung zu meinem Schatz Thomas dar - verliebt zu sein ist so magisch! Der Wechsel vom Singleleben zum Zusammenwohnen mit einem Partner fiel mir nicht allzu leicht. Da ich es gewohnt war jeden Tag für mich einzuteilen, war die Umstellung zu einem 2-Mann-Haushalt etwas mühevoll. Inzwischen möchte ich es gar nicht anders - es gibt nichts tolleres, als sein leben mit einem Partner zu teilen!
Wie ihr seht, besteht mein gegenwärtiger Alltag aus vielerlei Dingen: Arbeit, Familie, mein Freund, Treffen mit meinen Freundinnen, Haushalt führen, tägliche Besorgungen und neben all dem muß auch noch Zeit für meine Hobbys Ballett und ganz viel Serien und Filmeschauen bleiben!!!
Was, das war´s schon? Ich will noch so noch viel mehr wissen!
Tja, ich hätte nicht gedacht, daß ich mich in einem Filmbezogegenen Forum in dieser Art einmal vorstellen würde. Da ich jedoch letztens mit der "Transgender"-Erwähnung im Uncharted-Thread den Stein ins Rollen brachte und ihr sogleich großes Interesse bekundet habt, nahm ich mir die Zeit und setzte diese Zeilen auf. Ich kann mir vorstellen, daß ihr Fragen habt - diese könnt ihr mir natürlich stellen, des Weiteren könnt ihr auch gerne einfach so eure Eindrücke schildern.
Ich danke euch, daß ich in diesem Rahmen über meine Transition schreiben konnte und mein "Outing" sicherlich meine Forenpräsens beeinflußen wird - mal sehen, wie viel weibliche Effizienz ich ins Forum bringe...
Jennifer
Da ich mich neulich im Uncharted-Spielethread als Transgender geoutet und dabei einigen Zuspruch für eine Vorstellung und Interesse erhalten habe, möchte ich diesen Thread nutzen um mehr über mich und meine Transition zu schreiben.
Vorweg sollte ich vielleicht noch auf den Begriff "Transgender" eingehen, wobei man diesen auch "grob" als Transvestit übersetzen könnte: ich bin als Junge/Mann geboren, habe jedoch durch die Transition mein äußeres Erscheinungsbild gänzlich zum Weiblichen geändert, allerdings nicht durch eine GAOP! Wer noch mehr Erläuterungen zur Bezeichnung wünscht, schaut einfach in meinen verlinkten wikipedia-Eintrag, wo es auch einen "Transgender versus Transsexualität"-Abschnitt gibt und dessen Unterschiede erläutert: https://de.wikipedia.org/wiki/Transgender
Über meine 30 jährige Transition zu schreiben würde den Rahmen sprengen, deshalb konzentriere ich mich auf den Kern der Sache und versuche so das wichtigste zusammenzufassen - sollte einiges unklar sein oder ihr weitere Fragen habt, dann könnt ihr diese natürlich stellen!
Meine Anfänge...
Stellt euch vor ihr seit ein Junge von 15, 16 Jahren und spürt immer mehr diesen Drang nach femininen Dingen zu denen man bisher keinen Bezug hatte. Anfangs tut man dies als Lappalie ab, jedoch verschwindet damit das eigentliche Bedürfnis nicht - im Gegenteil, es wird eher intensiver. Für mich fühlte sich das sehr befremdlich an, da ich diese neuen Empfindungen nicht einordnen konnte. Woher kamen sie? Warum habe ich sie? Wieso gefallen sie mir? Damals konnte man nicht einfach ins Internet gehen, um sich dort Informationen zu holen oder sich mit "Gleichgesinnten" austauschen. Eine andere Möglichkeit wäre, sich damit an die Eltern zu richten. Was meine Erziehung in Sachen Sexualität und Geschlechtsidentität betrifft, waren meine Eltern wie zwei gegensätzliche Pole: meine Mama war in diesen Punkten sehr offen und brachte mir bei, daß es völlig egal sei, in welche sexuelle Orientierung oder Identität (m oder w) ich hineinwachse, mein Papa war in diesen Dingen sehr konservativ und hatte gegen die "offene Erziehung" meiner Mama natürlich einiges. Als Sohn sieht man zu seinen Papa auf, fühlt sich aber auch immer eingeschüchtert, wenn dieser eine klare Linie vorgibt. Somit war ein Gespräch mit meinen Eltern nicht möglich und ich weiterhin mit meinen Bedürfnissen völlig allein.
Erste Anzeichen...
Als Transvestit äußern sich die ersten Anzeichen nach femininen Dingen zumeist darin, sich optisch als weiblich "herauszuputzen": man trägt den Nagellack der Mama auf, oder probiert einfach mal einen Lippenstift. Gesteigert wird dies noch mit einem befangenen herumstöbern in Mamas Kleiderschrank - schnell waren BH, Kleid, Strumpfhose und Damenschuhe gefunden. All das probieren zu können löste in mir keine Scheu aus, vielmehr war es ein Hochgefühl. Dennoch blieb die Frage: warum gefiel mir dies als JUNGE? Als meine Eltern außer Haus waren, nutze ich jede Gelegenheit und kleidete mich feminin und betrachtete mich im Spiegel. Was ich dort sah fand ich toll, allerdings wusste ich nicht ob das lediglich ein Fetisch sei oder ob sich mehr daraus entwickeln wird. Da ich nicht immer die Sachen meiner Mama tragen wollte, ging ich los und kaufte mir eigene - als Junge in der Damenabteilung Mode zu kaufen war beängstigend...was mögen die anderen über mich denken? Da ich mich zu Hause immer nur heimlich "verkleiden" konnte, stagnierte meine Transition über einen langen Zeitraum.
Eigene Wohnung, endlich mehr Freiheiten
Mit dem Umzug in meine eigene Wohnung, boten sich für mich völlig neue Möglichkeiten. Nun konnte ich den ganzen Tag zu Hause feminin verbringen, wodurch sich mein Passing (das Zusammenspiel aus Schminken und passender Kleidung als optischer Gesamteindruck) hin zum Positiven entfaltete. Mit den neuen Möglichkeiten kamen aber auch die Überlegungen, was ich mit meiner weiblichen Seite anfangen möchte. Will ich nur eine Mode-Barbie sein oder entwickelt sich mehr in Sachen Geschlechtsidentität? Außerdem kann es keinen Fortschritt geben, wenn sich meine Transition nur auf meine Wohnung bezieht. Der nächste logische Schritt war somit, den Weg in die Öffentlichkeit zu suchen. Ich malte mir aus, wie die Menschen mich unterwegs wahrnehmen - würden sie mich auslachen, dumme Bemerkungen machen...? Es dauerte einige Zeit bis ich den Mut aufbrachte und meinen ersten "en femme"-Ausflug (wie es im Trans*-Bereich genannt wird - also komplett als Frau gekleidet) zu unternehmen. Nervös und aufgeregt ging ich nach draußen und stellte sehr schnell fest, daß sich die Leute für mich gar nicht interessierten, sie waren eher mit sich selbst beschäftigt. Diese äußerst positive Erfahrung legte für mich den Grundstein, von nun an deutlich mehr in der Öffentlichkeit zu unternehmen. Somit erledigte ich meine Einkäufe (und vieles andere), während ich dabei auf fremde Menschen traf und mit ihnen ins Gespräch kam - diese Entwicklung tat meinem Selbstvertrauen sehr, sehr gut!
"Jennifer" ist ein schöner Name
Da mein weibliches Ich stetig Gestalt annahm, benötigte ich einen weiblichen Namen. "Jennifer" war für mich immer schon der schönste weibliche Vorname, zudem war/bin ich ein großer Fan von Jennifer Aniston - außerdem kenne ich keine Jennifer die ich jemals unsympathisch fand! Als Transgender habe ich den Vorteil, keine Personenstandsänderung vornehmen zu müssen. Ich kann somit überall meinen "Wunschnamen" verwenden, außer was behördliche oder offizielle Belange betrifft - diese sind weiterhin an meinen Geburtsnamen gebunden.
Mein Outing
Mittlerweile war ich fast jeden Tag "en femme" unterwegs, allerdings hielt ich mein "Fraus-sein" weiterhin vor meinen Eltern, Verwandten und Freunden geheim. Nachdem mein Papa plötzlich verstarb und die Trauerzeit vorüber war, musste ich eine Entscheidung treffen. Mein Frau-sein gefiel mir so gut, daß ich mich diesbezüglich weiter öffnen wollte - was Arbeit, Familie und Freunde betraf. Folgenderweise musste ich mich outen. Zu allererst sprach ich mit meiner Mama darüber, wobei sie sich überrascht zeigte und emotional-berührt losheulte. Sie nahm mich in den Arm und sagte zu mir "...warum hast du dich mir nicht schon viel früher anvertraut?" Mit so einer herzlichen Reaktion hatte ich nicht gerechnet!!! Die nächsten Wochen (oder Monate...?) verbrachten wir fast jeden Tag miteinander. Wenn man nicht als Mädchen erzogen wurde, hat man eine Menge nachzuholen. Wir sprachen über alles und besser als von der eigenen Mama zu erfahren gibt es nicht! Über all die femininen Dinge die ich in den letzten Jahren aus Büchern und Zeitschriften herausgelesen habe, konnte ich nun mit meiner Mama sprechen, wobei sie mir in vielen Aspekten neue Einblicke und Ratschläge vermittelte. Unter diesem Gesichtspunkt machte meine Transition enorme Fortschritte!
So positiv wie meine Mama haben einige Verwandte und Freunde mein Outing nicht aufgenommen - einige kamen damit gar nicht klar...
Liebe - Als Transgender den richtigen Partner finden
Einen Singlehaushalt führen hat viele Vorteile, bringt aber einen großen Nachteil mit sich: man ist meist allein. Natürlich wünschte ich mir einen Partner an meine Seite, als (homosexueller) Transgender den richtigen Partner zu finden, war eine ernsthafte Herausforderung. Es geht nicht darum, der Beziehung wegen mit einem Menschen zu leben, sondern man hat auch gewisse Vorstellungen wie der Partner sein soll - für mich sind das folgende:
- wir müssen gleiche Interessen teilen
- mein Partner sollte NICHT rauchen, keine Tätowierungen/Piercings und keinen ausschweifenden Alkoholkonsum haben
- das Aussehen/Figur sollte auch meinem Geschmack entsprechen, das Alter hingegen spielt für mich keine große Rolle
- ganz wichtig, wir müssen dasselbe Verständnis für Humor haben
Über viele Jahre gab es so nur kurze Affären und One-Night-Stands, bis ich dann vor 18 Monaten einen Mann kennenlernte. Wir haben uns sofort gut verstanden, zudem gab es von Beginn an keine "Berührungsängste" und seit gut einem Jahr leben wir zusammen. Das ist meine erste richtige Beziehung, wobei ich hier zum ersten Mal wirkliche Liebe empfunden habe - glücklicher könnte ich mit keinem anderen Partner sein!
Vorurteile, Intoleranz und andere Problemchen
Es ist nichts neues, daß unter der Bevölkerung gegenüber Trans*-Personen mancherlei Ablehnungen besteht. Ich habe auch nichts dagegen, wenn Menschen mit einem Lebenswandel wie meinem (oder allgemeinen unter der Trans*-Gemeinde) nicht zurechtkommen und dies verbaler Natur äußern - ich selbst habe auch unzählige Vorbehalte gegenüber bestimmten Dingen! Allerdings hört man immer wieder, daß es zu tätlichen Übergriffen, bzw. Hassverbrechen, gegenüber Trans*-Personen kommt, was ich sehr verurteile! Über die Jahre bin auch ich immer (mal) wieder mit intoleranten Menschen in Kontakt gekommen die ihrer Abneigung (meines Lebensstils gegenüber) freien Lauf liesen. Anfangs berührte mich das extrem und führte bei mir zu beachtlichen Selbstzweifeln. Die überwiegend positiven Erfahrungen mit meinen Mitmenschen stärkten meinen Charakter und liesen mich diese schwere Zeit überstehen. Heute kommt ein solches diskriminierendes Verhalten fast gar nicht mehr vor - wenn doch, prallt es an meinem Selbstvertrauen einfach ab! Dennoch ärgert es, wenn im Kundenkreis auf Arbeit eine Zusammenarbeit mit mir (bezüglich meines transidenten Hintergrunds) abgelehnt wird...
Zu gänzlich anderen Problemen kommt es, wenn man als Transgender einer (sportlichen) Tätigkeit nachgehen möchte. In meiner Jugend tanzte ich Ballett (damals als Junge) und wollte nun als Erwachsene wieder ins Ballett einsteigen. Bei öffentlichen Einrichtungen besteht für Transgender die Problematik hierbei: wo zieht man sich um, wo duscht man - bei den Frauen oder Männern? Als transident-weibliche Person möchte ich selbstverständlich den Frauen zugehörig sein. Die Krux liegt darin, das Einrichtungen eine Verantwortung gegenüber ihren Kunden haben - es könnte sich bsw. ein Spanner "feminin tarnen" nur um in Umkleiden der Frauen zu kommen. Somit kann man verstehen, wenn Sportstätten, Fitness-Studios, Schwimmbäder, etc. Vorbehalte gegenüber Trans*-Personen haben - daneben kann selbst die Nutzung einer öffentlichen Toilette zu Komplikationen führen...
Nach einiger Suche und Absagen, fand ich ein tolerantes Tanzstudio, wobei auch die Mitschüler*innen aufgeschlossen waren und mich akzeptierten!
Eine Identitätsfrage, wo gehöre ich dazu - m / w / d?
Unter uns LGBTQ´lern wird die Pronomenzugehörigkeit immer wieder diskutiert, während sich einige dadurch in Schubladen gesteckt fühlen (da sie sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen/unterordnen möchten), ist anderen ein bestimmtes Pronomen wichtig. Als Transgender finde ich es bedeutsam, welchen Geschlecht ich mich zugehörig fühle, denn nicht umsonst habe ich die vielen Jahre mit dem Wechsel vom Mann-zum-Frausein verbracht, um dann in eine Identitätskrise zu fallen. Auch wenn ich nicht Transsexuell bin, zudem über keine weiblichen Körpermerkmale verfüge, sehe ich mich als weiblich und möchte (bzw. werde...) so wahrgenommen! Dementsprechend ist es mir wichtig als "Frau" und mit "Sie" angesprochen zu werden.
Zudem finde ich es gut, daß dies auch über die Grenzen der LGBTQ hinaus geht und so in der Gesellschaft populär, bzw. salonfähig gemacht wird. Ich nutze zwar keine Sozialen Medien, aber nach diesem Artikel "She/They“, „He/Him“ - Gender Pronomen in Sozialen Medien" scheint die Pronomenzugehörigkeit auch dort angekommen zu sein. Vor allem finde ich die "Sichtbarkeit" des gewählten Pronomen klasse und stimme dem Satz "Dass du deine Pronomen für alle erkennbar nach außen trägst und zeigst, dass du um ihre Wichtigkeit weißt, drückst du auch aus, dass du die Geschlechtsidentität anderer respektieren wirst." aus dem Artikel zu 100% zu.
Link zum Artikel: https://www.zrd-saar.de/de/ZRDyoung...y-He-Him-Gender-Pronouns-in-Social-Media.html
Welchen Einfluß hat meine Transition auf meine Passion für Filme & Serien?
Egal, ob damals als jugendlicher Knirps oder heute als Transgender - ich LIEBE es Filme bzw. Serien zuschauen! Meine Transition hat auf die Genre keinerlei Einfluß, auch heute schaue ich liebend gerne Actionkracher, SciFi oder lache mich über den dreckigen Humor der "Jackass"-Bande schlapp. Im Forum habe ich einige Male betont, wie sehr mich "Liebesgedöns" stört, was darauf zurückzuführen ist, wie typisch kitschig-trivial-amerikanisch dies umgesetzt wird. Gegen eine ordentliche Portion Romantik habe ich überhaupt nichts, es muß nur überzeugend dargeboten werden - dann wird auch meine sensible Seite angesprochen, wobei Tränen kullern können...
Abseits davon interessieren mich in erster Linie Filme/Dokus mit frauenbezogenen Themen, wie bsw. Emanzipierung, Feminismus, Sexuelle/körperliche und psychische Gewalt in Beziehungen, Gleichstellung, Frauenbewegung (in der DDR und heute), Körperbezogene Themen (Schwangerschaft/Abbruch, Periode, Menopause) und Sexismus, plus Kunst/Kultur & Lebensart als Frau - darüberhinaus schaue ich zudem Sendungen mit Bezug über Beziehungen/Tipps, Liebesleben oder familiären Hintergrund.
Mein heutiger Alltag
Mittlerweile bin ich 45 Jahre, bereits seit über 10 Jahren geoutet und kann gar nicht genug betonen, wie glücklich ich deshalb bin! Die Heimlichtuerei war nur mühsam zu ertragen und mit dem Outing konnte ich mich endlich überall offen zeigen. Das danach vieles für mich leichter wurde, habe ich der wundervollen Unterstützung meiner Mama zu verdanken!!! Sie stand mir hilfreich zur Seite, gab mir zahlreiche Ratschläge die mir weiterhalfen - bei so viel Beistand schritt meine Transition weiter voran, zudem bekam mein Selbstbewusstsein einen beachtlichenen Schub. Dieses neugewonnene Selbstvertrauen wirkte sich arriviert auf meine Persönlichkeit aus. Nach einer Auszeit bewarb ich mich (nun als Transgender) auf eine neue Arbeitsstelle und erhielt den Job. Nach einer "Eingewöhnungsphase" mit allen Kollegen*innen gab es keinerlei Schwierigkeiten am Arbeitsplatz und nach Jahren der Zusammenarbeit kann ich unser Betriebsklima nur als vorzüglich bezeichnen.
Abseits der Arbeit ging ich neue Wege, ich lernte neue Menschen kennen, schloß viele Freundschaften - mein heutiger Freundeskreis umfasst 90% (Frauen) und 10% (Männer). Diese hohe Diskrepanz erklärt sich ganz einfach: als transidente Person habe ich entschieden mehr feminine Interessen, weshalb ich daher mehr Freundschaften mit Frauen schließe. Bei Männern merke ich meistens ein Distanzverhalten bezüglich meines transidenten Hintergrunds, was ein näherkommen schwierig gestaltet.
Daß man "im Leben als Frau" angekommen ist merkt man, wenn man morgens aufsteht und nicht darüber nachdenkt, welche Identität man verfolgt. Stattdessen habe ich meinen jahrelangen Rhythmus, der mich gar nicht mehr zum Überlegen bringt, daß ich ursprünglich männlich geboren wurde - man kann das auch gut mit "täglicher Routine" beschreiben. Das einige Züge meiner männlichen Natur noch in mir stecken, offenbart sich bsw. in meiner Ungeduld, (streckenweise) lebhaften Art und im kritisieren von Filmen und Serien die mich enttäuschten - alles nicht sehr ladylike, ich arbeite daran...
Ganz und gar meines angeborenen männlichen Naturells konnte ich mich familiär lösen, wobei ich schon lange von meiner Mama und Stiefpapa als "Tochter" gesehen werde, ein schöneres Kompliment kann man als transidente Person nicht bekommen! Stiefpapa? Richtig. Seit einigen Jahren hat meine Mama ihr neues Glück gefunden und auch ich habe zu ihm ein fabelhaftes Verhältnis.
"Erholung" vom Alltagsstress finde ich bei meinen Freundinnen. Ich pflege Kontakt mit einigen Mädels mit denen ich mich alle paar Wochen mal treffe. Engere Freundschaft teile ich mit meiner Mädels-Clique, wobei wir uns regelmäßig (unter der Woche) sehen. Wir sind 9 "gackernde Hühner" die gerne tratschen, viel unternehmen und immer füreinander da sind - bessere Freundinnen kann man sich nicht wünschen! Das i-Tüpfelchen stellt jedoch meine Beziehung zu meinem Schatz Thomas dar - verliebt zu sein ist so magisch! Der Wechsel vom Singleleben zum Zusammenwohnen mit einem Partner fiel mir nicht allzu leicht. Da ich es gewohnt war jeden Tag für mich einzuteilen, war die Umstellung zu einem 2-Mann-Haushalt etwas mühevoll. Inzwischen möchte ich es gar nicht anders - es gibt nichts tolleres, als sein leben mit einem Partner zu teilen!
Wie ihr seht, besteht mein gegenwärtiger Alltag aus vielerlei Dingen: Arbeit, Familie, mein Freund, Treffen mit meinen Freundinnen, Haushalt führen, tägliche Besorgungen und neben all dem muß auch noch Zeit für meine Hobbys Ballett und ganz viel Serien und Filmeschauen bleiben!!!
Was, das war´s schon? Ich will noch so noch viel mehr wissen!
Tja, ich hätte nicht gedacht, daß ich mich in einem Filmbezogegenen Forum in dieser Art einmal vorstellen würde. Da ich jedoch letztens mit der "Transgender"-Erwähnung im Uncharted-Thread den Stein ins Rollen brachte und ihr sogleich großes Interesse bekundet habt, nahm ich mir die Zeit und setzte diese Zeilen auf. Ich kann mir vorstellen, daß ihr Fragen habt - diese könnt ihr mir natürlich stellen, des Weiteren könnt ihr auch gerne einfach so eure Eindrücke schildern.
Ich danke euch, daß ich in diesem Rahmen über meine Transition schreiben konnte und mein "Outing" sicherlich meine Forenpräsens beeinflußen wird - mal sehen, wie viel weibliche Effizienz ich ins Forum bringe...
Jennifer
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