@Gonzo
Na ja, zugegeben, es ist einfach so leicht, diesen Witz zu übernehmen und Abrams und Lensflare zu kombinieren. Da lasse ich mich auch manchmal zu hinreißen. Aber von nichts kommt nichts. Das Geflimmer bei ST und "Super 8" war schon sehr auffällig. Und es geht ja auch nicht darum, ob es das in anderen Filmen auch gibt. Gibt es, keine Frage. Es ist eine Frage der Präsentation, der Notwendigkeit und auch der Häufigkeit. Zwar kann sich Abrams seit "Total Recall" eigentlich entspannt zurücklehnen, weil Wiseman ihm in Sachen (unsinnige) Lensflares den Rang abgelaufen hat, aber dieser Effekt ist bei Abrams schon markant. Und wenn wir davon ausgehen, dass er kein Trottel ist, dass er weiß, was er da macht, dann ist das eine stilistische Entscheidung und die darf man genau so spöttisch-humorvoll aufgreifen wie John Woos weiße Tauben, wie Tarantinos Trunk-shot oder PTA's Steadicam-Verfolgungen. Und wo wir gerade bei Anderson sind; das Geflimmer bei "Punch Drunk Love" fügt sich viel stärker in ein klares visuelles Konzept ein, als die flickerige Apple-Brücke bei "Star Trek" oder die dominanten Balken bei "Super 8". Und ob blaue Balken oder klassisch-runde Solarisationskringel - es ist immer eine Frage nach dem Warum. Lässt sich der Effekt vermeiden? Wenn ja, warum wird er genutzt?
Wurzelgnom schrieb:
Ich hab deswegen ein problem mit ihm weil alle seine projekte toll anfangen aber dann letztlich enttäuschen weil die story schlapp macht oder in seltsame richtungen geht. Egal ib alias, fringe, lost, star trek, super 8, mi3 oder was er sonst gemacht hat
Geht mir ähnlich. Bei "Lost" hatte er ja (offiziell) quasi ab Staffel 2 nicht mehr viel zu tun, aber zumindest bei seinen Filmen kann ich das bestätigen, dass ihm am Ende die Luft ausgeht. Insbesondere bei "Super 8" war das so. Ich glaube, das hat zwei Ursachen. 1.) Abrams hat ein Händchen für Effekte, für dynamische Szenen, häufig genug auch für Action, aber weniger für Figuren und Emotionen. Wenn am Ende Emotionen und Konflikte irgendwie aus- bzw. aufgelöst werden sollen, weiß er, wie so was theoretisch aussehen muss, weiß aber nicht, wie es wirklich funktioniert. Siehe das Monster bei "Super 8". 2.) Abrams' Filme leben von dieser Geheimniskrämerei. Alles ist ein Mysterium und es ist so lange spannend, bis wir ne mehr oder weniger klare Antwort haben. Und mit den Antworten ist meist nicht viel anzufangen. Bei Abrams ist der Weg das Ziel, weshalb das Finish meist nicht mehr wirklich wirkt.