Habe ihn auch am Wochenende gesehen und wurde gut unterhalten. Sehr gut sogar. Ab der ersten Sekunde an hatte ich eine Form von Vertrauen in den Film, dass egal was passiert, ich nehme dem Film alles ab und lasse mich davon berieseln und hatte in der Folge großen Spaß und zu keiner Sekunde Langweile.
Da ansonsten zu großen Teilen schon auf die positiven Punkte des Films eingegangen wurde, wollte ich nur nochmal auch den einen Punkt aus Joels Kritik betonen, dass der Film eben frei ist von einem Worldbuilding oder referenzieren sonstiger Comichelden. Aber trotzdem fühlt er sich an wie ein Film, der in einer Welt spielt, indem es eben unterschiedliche Formen von Held:innen und Schurk:innen gibt. Er fühlt sich trotzdem an, wie ein Teil eines wie auch immer gearteten DCEU ohne es durchgehend weiter zu bedienen. Und das fühlte sich schonmal sehr efrischend.
Ich habe generell nichts gegen so etwas wie das MCU oder das was Zack Snyder versucht hat. Also Filme, die aufeinander aufbauen. Aber teilweise artetete das dazu aus, gerade im MCU, dss einzelne Filme nur noch Durchgangsbahnhöfe waren für den großen MCU-Zug, aber man sich keine Zeit nahm mehr, mal an einer Station zu halten und sich dort etwas aufzuhalten. THE SUICIDE SQUAD ist nun aber mal so ein längerer Aufenthalt. Mit dem Insel-Setting schottet man sich auch etwas ab, aber trotzdem bleibt auch in sich das Szenario in einer DCEU-Welt logisch. Da muss nie gefragt werden, warum die Regierung nun keinen Superman vorbeischickt (wobei man diskutieren könnte, ob Superman überhaupt so regierungsgeführt sein sollte/kann), denn es ist nur logisch, warum hier genau diese Figuren agieren und wie sie agieren bis zum Schluss.
Jetzt kann man denken, dass hier bei all dem Spaß und Radau rein thematisch zum Sujet des Superhelden oder der Superheldin, wobei hier ja strenggenommen Antagonist:innen am Werk sind, kaum etwas beigetragen werden kann, doch auch hier kann Gunn in Teilen, mal mehr mal weniger deutlich, Nuancen setzen. Auch dahingehend erwähnt Joel in seiner Kritik dazu Punkte, ohne zu viel zu verraten.
Und da gerade John Cenas Peacemaker in diesem Bezug einiges im Subtext, oder sogar deutlicher, zu bieten hat, kann man sogar auf ein Franchisearm wie dessen eigene Spin-Off-Serie gespannt sein.
THE SUICIDE SQUAD ist nicht die Neuerfindung des Comicfilms, aber er ist eben verdammt unterhaltsam und befreit von sonstigem Ballast anderer Comciverfilmungen. Und dabei gelingt es Gunn sogar, dass Story und Charaktere Tiefe bekommen, die nicht nur vom Reißbrett kommt.