Komme eben aus dem Kino und bin ziemlich überrascht von Battle LA.
Ich weiß auch garnicht, wo ich anfangen soll. Der Film ist groß, wirklich groß. Zwar keine Zerstörungsorgie wie Emmerich sie in 2012 abfeiert, aber nah dran und das will was heißen.
Vergleiche mit Saving Private Ryan und Black Hawk Down kann man sich schenken. Hier wird auf einer völlig anderen Hochzeit getanzt und obwohl manche Szenen derbe abkupfern, wirkt das Gesamtpaket immer noch solide genug, um als eigenständiges Alien-Schlachtfest durchzugehen. Wer Drama und Antikriegs Atmosphäre erwartet, kann sich das direkt klemmen, die Trailer hatten zwar ein wenig versucht, wenigstens ein bißchen Endzeitstimmung zu transportieren, aber spätestens nach dem ersten lockeren Spruch eines Soldaten ist klar, dass man bekannte Actionkost serviert bekommt. Aaron Eckhart spielt seine Rolle mit Links, der Mann wird an keiner Stelle des Plots wirklich gefordert, aber es macht Laune, ihn und sein Team durch die Ruinen von Los Angeles zu begleiten.
Der Rest des Casts bleibt relativ farblos, auch Rodriguez hat keine wirklich starken Momente. Trotzdem, es ist in Ordnung. Ein paar wirklich selten blöde Szenen und Dialoge sind mit drin, aber davon war auszugehen und eigentlich ist man fast schon Schlimmeres gewohnt. Diverse Ereignisse wirken stark von Black Hawk Down "inspiriert", sind aber sehr schnell vergessen, wenn die Aliens auf der Bildfläche erscheinen.
Mich erinnert der Stil der Aliens und ihrer Technologie sehr stark an District 9. Alles wirkt sehr zweckmäßig, macht enormen Lärm und sprengt entweder Menschen, Häuser, oder irgendwas anderes in die Luft. Die Aliens selbst sind gelungen, wirken auch alles andere als harmlos. Da wird sofort geballert, es gibt keine "friedlichen" Momente, oder irgendwas, das vielleicht darauf hindeuten könnte, dass man der Invasion irgendeinen tieferen Sinn verpassen wollte. Es ist Krieg und was anderes zeigt man auch nicht. Natürlich haut das US Militär hier extrem auf die plakative Kacke. Es wird auch eigentlich kein Klischee ausgelassen, aber wen interessiert das, wenn die Aliens immer und immer wieder ihre grotesken Fahrzeuge und Waffen gegen die Menschen werfen.
Die Effekte sind stellenweise wirklich bombastisch geworden. Und was mit so wichtig ist, die Akustik, gehört mit zum besten des Genres. Definitiv, man kann über Plot, Cast und Setting sagen, was man will, aber akustisch ist das pervers gut.
Das ist Popcornkino. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
6/10 Laserpointer
EDIT: Mit Rodriguez meinte ich Ramon Rodriguez, Michelle hat eigentlich nur eine Nebenrolle. Kaum der Rede wert.