Lustiger Gedanke zu Episode 7, der mir so kam: Es wird der einzige Film sein, dessen Episodenzahl der tatsächlichen Anzahl an Filmen sntspricht. Episode 7 ist tatsächlich der siebte Film, wo der erste Episode 4 war, der zweite E5, der vierte E1 usw. Bei Episode 7 stimmt es nun endlich mal. Aber das wird nicht so bleiben, denn Episode 8 wird bereits der neunte Film sein. Episode 7 ist also tatsächlich ein Unikat
Darüber hinaus: Ich habe den Film sehr mit dem Herzen geschaut und weniger mit dem Kopf. Ich bin der Überzeugung, einige Filme wollen auf diese Weise genossen und nicht totgedacht werden. Heißt nicht, dass man sich jeden Quatsch gefallen lassen muss, aber Quatsch war Episode 7 inhaltlich nun bei weitem nicht. Und obwohl ich nicht einmal ein rieser Star-Wars-Fan bin, bin ich gepackt worden. Auf eine Weise, die es heutzutage viel zu selten bei großen Filmen gibt: Durch Kinomagie. JJ ist einer der wenigen Regisseure, die diese Magie, diese kindlich naive Freude am Medium Film heute noch hervorrufen können. Damit will ich die Schwächen, die er hat und die ihm einige zu Recht vorhalten, nicht wegreden. Aber für mich ist das eben DER Grund, weshalb ich selbst mit dem inhaltlich dümmsten JJ Film noch etwas anfangen kann und ihn glücklich verlasse (Ja, ich mag Star Trek Into Darkness!). Bei Episode 7 merkt man nun, dass Abrams mit mehr Herzblut denn je bei der Sache war und in meinen Augen funktioniert die Story auch einwandfrei.
Meiner Meinung nach ist die Behauptung, E7 sei nur ein Aufguss von E4, nicht haltbar. Ja, die vielen Anspielungen auf den Erstling sind unübersehbar und mitunter zuviel des Guten. Und ja, selbst einige Teile der Story sind Verneigungen vor dem Original. Dass das einigen zu viel Fanservice ist, kann ich verstehen. Ich weiß selbst nicht, was ich davon halten soll. Aber Episode 7 ist auch weit davon entfernt, ein Remake von E4 zu sein. Ich würde ihn vielmehr als große Verneigung vor dem Ursprungsmythos sehen, eine dringend notwendige Nachricht an die Fans: "Bei uns ist die Lizenz gut aufgehoben. Wir sind selber Fans. Wir wissen, was wir sehen wollen, was an den Prequels so falsch war. Vertraut uns."
Ich denke, die nächsten Episoden werden einen eigenständigeren Weg einschlagen. Die Weichen sind ja jetzt gestellt. Aber das werden wir in zwei Jahren dann sehen. Ich für meinen Teil als jemand, der wie gesagt kein riesen Star Wars Fan ist, jedoch die alten Teile wegen ihrer Atmosphäre und den Charakteren doch sehr lieb hat, muss gestehen: Durch Episode 7 bin ich glaube ich tatsächlich doch ein klein wenig Fan geworden. Habe mich gestern Nacht noch direkt umgehört, welche Bücher und Comics denn nun zum neuen offiziellen Kanon gehören und mir erstmal die deutsche Version des Romans "Aftermath" vorbestellt. JJ hat es geschafft, was Lucas selbst mit den alten Teilen bei mir nicht schaffte: Ich will weiter in die Welt eintauchen.
Ansonsten zeigt Abrams ganz von Star Wars ab auch allen Blockbuster-Regisseuren, wie Special-Effects-Kino geht: CGI dann einsetzen, wenn es Sinn macht. Anonsten die gute alte Handarbeit sprechen lassen. Unverständlicherweise bricht Abrams zwar bei einem Charakter selbst damit, aber im Großen und Ganzen hat er sein Wort gehalten, den Film mit Herz und ganz im klassischen Sinne anzugehen. Und noch ein Versprechen, was er hielt: Kaum noch Lensflares. Nur mal erwähnt, falls es jemand nach Into Darkness befürchtet hat
Ich bleib dabei: JJ ist ein Guter und in gewissen Aspekten erfüllt er eine Vorbildfunktion, was die Inszenierung von fantastischen Stoffen angeht.
Mein Ranking dementsprechend:
1. Das Erwachen der Macht (9/10)
2. Das Imperium schlägt zurück (8,5/10)
3. Rückkehr der Jedi-Ritter (8/10)
4. Eine neue Hoffnung (7,5/10)
5. Die Rache der Sith (6,5/10)
6. Die dunkle Bedrohung (5/10)
7. Angriff der Klonkrieger (3,5/10) (Meine Güte, hatte der teilweise grützige Szenen......)