So, bin durch. Nightmare 1-7:
A Nightmare on Elm Street
- Klar der beste Film. Kluge Story, straight und ernst durchgezogen und auch heute noch oft wirklich spannend. Freddy redet schön wenig, die Figuren gehen halbwegs in Ordnung und bis auf die "Komm in meine Arme" Szene sind da auch keine unfreiwillig komischen Momente drin. Nur das Ende, das Schicksal der Mutter und der Twist, gefällt mir weniger. Und spannungstechnisch ist da Luft nach oben. Dennoch:
7,5/10
Nightmare 2: Freddys Revenge
- Ich find schon das Intro mit der Busfahrt blöde und es hört nicht auf. Der Ton ist zwar noch immer ernst gedacht, stolpert aber über dämliche Ideen und eine Hauptfigur, wie sie ungünstger nicht sein kann. Ein weinerlicher Depp ohne Charisma und auch noch mies gespielt. Die schwulen Tendenzen, inklusive Gay Bar, Spanking und dem Sieg der wahren Hetero-Liebe, wirken merkwürdig und in den entscheidenden Szenen wird das Potenzial verschenkt. Wie Freddy sich aus dem Körper schält ist cool, das war's dann aber auch. Und das Finale ist albern und unspektakulär.
3/10
Nightmare 3: Dream Warriors
- Mir gefällt der Story-Ansatz. Die überlebenden Elm Street Kinder versammeln sich mit einem Topf voll Psychosen in der Klapse und auch Nancy ist dabei. Die Figuren sind allesamt erträglich, auch wenn die Ärzte sich mal wieder übertrieben irrational in ihre Scheuklappen verbeißen. Patricia Arquette kreischt etwas viel, macht ihre Sache ansonsten aber gut. Nur als es dann richtig losgeht, kann der Film seine Qualitäten nicht mehr halten. Zuvor war die Marionetten-Szene ein Highlight der gesamten Reihe und hier wirkt die Schlaf-Angst mal wieder glaubwürdig. Ja selbst die Idee, dass die Kids in den Träumen mehr können, als in der Realität, macht Sinn. Dass die sich dann aber in kleine Harry Potters, in Leder-Punks mit Springmesser und in Kung-Fu Girlies verwandeln, finde ich eher blöde. Auch das Finale hat ein paar Ideen parat (Nancys Vater "erscheint" in der Traumwelt und Freddy als Skelett), die in meinen Augen nicht funktionieren. Dennoch ist hier noch etwas Spannung zu finden und die Story funktioniert auch.
Knappe 6/10
Nightmare 4: The Dream Master
- Neubesetzungen sind nie gut, egal aus welchem Grund sie geschehen. Die ganze Situation wirkt an den Haaren herbeigezogen. Die nächtlichen Palaver mit Freunden im Traum sind blöd und viel zu schnell sind sämtliche Überlebenden aus Teil 3 weg. Warum hat man die dann überhaupt erst hier wieder integriert? Das mit der Fähigkeiten-Weitergabe ist albern, so wie das massive Teenagersterben albern ist, welches scheinbar keinerlei Auswirkungen auf Psyche oder auf irgendwelche alarmierten Behörden hat. Ständig trifft man sich auf der Beerdigung, aber die Figuren sind allesamt platt geschrieben. Und dann die Ideen für die Träume: Das Kung-Fu Duell gegen einen unsichtbaren Freddy, die ausgesaugte Freundin und die Verwandlung in ein Insekt - das ist mir alles zu bescheuert, als dass es irgendwie cool sein könnte. Da funktioniert bei mir auch nicht der Humor, denn spätestens dieser Film ist klar ein Comic-Actionfilm mit Horrorelementen. Da passt Harlin als Regisseur ja hin. Ebenso passend die "Ich ziehe mir Kampfkleidung fürs Finale an" Szene. Die Freddy Mythologie wird weiter unsinnig erweitert und mit Pizza kann man mich auch nicht locken. Lisa Wilcox macht ihr Sache im Angesicht des blöden Drehbuchs halbwegs ordentlich, aber ich hätte es lieber ernster und spannender, weil die "abgefahrenen" Bizarr-Humor Momente des "neuen" Freddy bei mir nicht zünden.
3,5/10
Nightmare 5: The Dream Child
- Okay, eigentlich ist der Film unnötig, aber der Bezug auf das ungeborene Kind von Alice funktioniert und ist originell genug. Baby-Freddy finde ich mal wieder bescheuert, aber allgemein gesagt umgibt diesen Film wieder eine etwas ernster gemeinte Atmosphäre. Der gesamte Handlungsstrang um Freddys Mutter, die Rückblenden etc. gehen in Ordnung. Auch die legendäre Motorrad-Szene ist von einem anderen Kaliber als alles, was es in Teil 4 gab. Aber dann geht's wieder los: Die Figuren sind erträglich, aber mal wieder flach und wild gewordene Sprungtürme finde ich leider weder spannend, noch abgefahren witzig, sondern bescheuert. Selbiges gilt für Super-Freddy gegen Comic-Boy. Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Im Gegensatz dazu, finde ich das Finale im Escher-Bild, trotz kitschiger Geburtssymbolik, eher gelungen, auch wenn der kleine Bengel etwas nervt. Das geht also wieder in Ordnung hier.
5/10 (Vielleicht 5,5 aber Super-Freddy geht einfach mal überhaupt gar nicht.)
Nightmare 6: Freddy's Dead
- Ganz merkwürdiger Film. Dabei finde ich die Sache mit der gesamten Traumstadt Springwood mit seinen Loops und psychotischen Eltern fast gut, wäre es nicht so dämlich präsentiert. Der Film wirkt, als konnte man sich zwischen Humor und Ernsthaftigkeit nicht entscheiden. Die Gastauftritte nerven, die fortschreitende Entmystifizierung Freddys stört noch mehr und dann diese Kills! Das mit dem Hörgeschädigten ist okay, auch wenn Freddy mir zu viel rumhampelt. Aber für die Sache mit dem Videospiel gehören alle Beteiligten gesteinigt. Das ist einfach nur bescheuert. Das Palaver mit Freddys Kind ist vorhersehbar, der Bezug zu 3D nervt selbst hier in 2D und nur weil das Finale nicht so albern ist wie der Rest, muss es noch lange nicht gut sein. Die Einblicke in Freddys Kopf, inklusive der fischigen Ur-Dämonen, reichen nämlich mal wieder als dämliche Idee. Auch die Darsteller sind durch die Bank weg desinteressiert, schlecht oder übertreiben es.
2/10
New Nightmare
- Ich finde diesen Meta Ansatz fantastisch. Allein wie man zu Beginn gleich doppelt den Boden unter den Füßen weggezogen bekommt, ist schon gelungen. Die Figuren sind toll geschrieben und durchweg gut gespielt und am meisten begeistern die Anspielungen auf die anderen Filme, auf Inhalt, auf Macher und auf Freddy als Medienstar. Ab und zu könnte der Film ein wenig mehr Tempo vertragen und irgendwann ging es mir zu sehr um den Sohn, auch wenn Miko Hughes mal wieder einen tollen Psycho-Knirps spielt. Auch Freddys Attacken sind relativ zahm. Dennoch gibt es hier mehr Spannung als in den anderen Sequels (zusammen?)! Wie sich das Ende nach und nach zur Szenerie des ersten Teils verwandelt gefällt mir, auch die Darstellung der "Traumarena" im Finale ist gelungen. Nur könnte es etwas gröber und auffälliger zugehen. Dennoch, für mich das beste Sequel. Mit Abstand!
7/10