So, gestern mal angechecked.
Hat mir dann doch auch erstaunlich gut gefallen.
Der neue Freddy ist "Gott sei Dank" kein herumalbernder Kasper, der von Traumsequenz zu Traumsequenz wetzt und seine Sprüche zum Besten gibt. Auf mich hatte das Ganze dann doch wieder eine etwas fiesere Note mit einem deutlich böseren und sarkastischen Unterton.
Sicher, der ein oder andere Spruch kommt natürlich schon, nur wirkt das Ganze nun eben nicht mehr so auf "gezwungen lustig", sondern ist unterschwellig zwar schon mit einer Ironie versehen, aber eben einer fiesen
Auch das Make Up kann echt punkten, der Look des neuen Freddy weiß zu gefallen.
Weniger gefallen hat mir die neue Nancy. Heather Langenkamp war eben dann doch nochmal ein anderes Kaliber. Mir fehlte hier die toughe Fighterin mit dem gewissen intelligenten Ansatz, welchen eben die alte Nancy noch inne hatte.
Ansonsten wirkt der restliche Cast recht bemüht, es wird aber auch keine überragende Performance geboten.
Wichtigstes Augenmerk ist natürlich der neue Freddy.
Dreh und Angelpunkt ist der Robert Englund-Ersatz, "Jackie Earkle Haley". Diesem passen die neuen Klingenhadschuhe ausgezeichnet.
Der neue Freddy sieht weitaus realistischer aus, als noch der alte. Natürlich so zu verstehen, dass Freddy nun wirklich aussieht wie ein Brandopfer. Das Make Up ist echt der Knaller, wenn Freddy mit aufgerissener Backe in Nahaufnahme gezeigt wird.
Aber Make Up alleine reicht nicht aus.
So präsentiert sich Jackie Earle Haley deutlich agressiver als Englund, was sowohl in seinen Kills deutlich wird, als auch in seinen Sprüchen.
Diese sind nicht mehr vordergründig lustig, sondern haben einen fiesen sarkastischen Unterton, der eben dann etwas "fiesen Witz" hervorblicken lässt.
Das funktioniert auch in der dt. Synchro erstaunlich gut.
Die Kills sind jetzt nicht extrem "bloody", aber das war ja nie ein Trademark der Nightmarefilme. Dennoch, so 2-3 Kills, insbesondere der letzte, machen ordentlich Laune
Eine kleine Kurskorrektur gibt es dennoch.
War Freddy in den original Filmen noch ein "Kindermörder", so wird er hier als "Kinderschänder" hingestellt, der nie ein Kind getötet hat. Und Nancy war eben immer sein "liebstes" Kind, welches er in sein Kellerverließ gelockt hatte und an der er sich vergangen hat.
Hier sind es also nicht die Eltern der getöteten Kinder, die das Rahmengerüst für Kruegers Hinrichtung bildeten. Hier wird es eben so erzählt, dass eben die Eltern sämtliche Erinnerungen Ihrer eigenen Kinder vergessen lassen wollen, damit sie sich nicht mehr an die Demütigungen früherer Kindstage erinnern.
Und Freddy möchte aber GENAU das.
Ansonsten ist alles beim alten geblieben.
Die Shockeffekte sind leider voraussehbar und wenig spektakulär. Sie werden auch primär durch den lauten Score erzeugt, somit ist das auch einer der Kritikpunkte.
Aporos Score. Jablonsky´s Score orientiert sich schon recht nahe am original "typischen" Nightmaresound, reichert den aber mit den üblichen einigen Nuancen etwas an.
Optisch gibt es, wie von Bay gewohnt, nichts zu meckern.
Hochglanzoptik a la M. Bay halt.
Das gefällt oder eben auch nicht.
Als Remake vielleicht nicht zwingend nötig, da der originale Nightmare immer noch als Klassiker funktioniert, aber so ist eben das Filmbusiness
Jedenfalls kann der neue Freddy so einiges und macht trotz einiger Ideenlosigkeiten so einiges richtig.
Bin aufs Sequel gespannt, welches in Anbetracht des guten Einspielergebnis eh schon sicher ist, vom genialen Ende des Films mal abgesehen.
8/10