Endlich. Nachdem sich Disney Deutschland erbarmt hat den Film auch bei uns in die Kinos zu bringen (Weil sie so nett sind ausschließlich in 3D) konnte nun auch ich in den Genuss von Tim Burtons neustem Film kommen und ich wurde, und das nach riesiger Erwartungshaltung, nicht enttäuscht.
Mit Frankenweenie kann Burton endlich wieder daran anschließen, was ihn mal so herausragend gemacht hat und so präsentiert er hier einen herzergreifenden und morbiden Monsterfilm voller Liebe zum Detail. In gloriosem Schwarz-Weiß (und wenig gloriosem 3D) präsentiert Burton gleichermaßen eine (für ihn typische) Liebeserklärung an die Außenseiter, als auch an all die Horror- und Monsterfilme, die Burton so liebt, als auch eine Parabel über Kreativität und Neugier. Visuell brilliant und durch und durch Tim Burton ist Frankenweenie endlich mal wieder ein Burton-Film, der durchweg zu begeistern weiß, wenn er auch, und das ist mein größter Kritikpunkt, zu kurz geraten ist. Während die Kurzfilmvorlage sich viel mehr um die Wiedererweckung Sparkys und deren Vorbereitung dreht, wird das in der Spielfilm-Adaption recht schnell, zu schnell, abgearbeitet: Da hätten schon 10 Minuten mehr gut getan, um den ganzen mehr emotionale Tragweite zu geben. Auch kommen die neuen, wunderbar skurrilen, Nebenfiguren in dem Film etwas zu kurz und vor allem Mr. Rysruski, der Vincent Price unter den Naturwissenschaftslehrern, hätte mehr Screentime verdient. Trotzdem ist Frankenweenie ein überaus gelungener, emotionaler und humorvoller Film geworden, der voller, mal mehr mal weniger offensichtlichen, Horrorfilmreferenzen steckt, voller Liebe zum Stop-Motion-Medium, technisch und optisch perfekt, ist und sowohl als kleine Geschichte über die Beziehung eines Jungen zu seinem Hund, als auch als verrückte Monster Party funktioniert, nicht zuletzt dank Danny Elfmans großartigem Score, der sowohl die gefühlvollen Szenen bestens untermalt, um dann wieder mit Orchester, Orgel und Theremin alle Register zieht, um eine wundervoll übersteigerte Classic-Horror-Atmosphäre zu schaffen. Der Film: Angenehm altmodisch, wunderbar makaber (Bester Gag: Der Feuerwehrhauptmann) und definitiv der originellste und beste Burton seit Big Fish und eine tolle Rückkehr zum alten (Gothic-)Glanz.
9/10