Justice League (DCEU) (Kinofassung Joss Whedon) + Zack Snyder's Justice League (4h-Fassung) [Kritiken]

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
@Revolvermann
Gut, das leuchtet mir ein. Aber dann finde ich die Begrifflichkeit immer noch denkbar ungünstig gewählt. Es geht ja hier um eine fehlende Homogenität, etwas, was sich nicht ins Gesamtbild einfügen möchte. Das hat mit Videospielen per se erst einmal gar nichts zu tun. Die Problematik kann ich auch bei praktischen Effekten haben, wenn Modelle als solche erkannt werden usw.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
@Cimmerier
Aber jedes Kind braucht einen Namen und die meisten wissen erfahrungsgemäß anhand des Wortes was gemeint ist. :smile:

Namen können aber auch irgendwann nicht mehr passend sein. Ich werde mich an die Begrifflichkeit nicht gewöhnen können und grundsätzlich kenne ich den Begriff auch. Mir wird er nur zu leichtfertig eingesetzt und ohne Berücksichtigung der Evolution der Videospiele.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Kann ich verstehen. Finde den Begriff aber immernoch gerechtfertigt. Schau dir Mal cutscenes von modernen spielen an. Halten wir z.B. Spiderman aus der PS4 im raimi suit neben den Film, ist trotz beeindruckender Grafik immernoch ein Unterschied ganz offensichtlich zu erkennen. Bei JL sind es die computergenerierten Hintergründe, die dafür sorgen daß die Charaktere wie ein Fremdkörper einem ins Auge poppen und ja, die Hintergründe haben eine Grafik wie in einem polierten Videospiel und die Charaktere eben nicht. Alles glänzt und ist so shiny wie wenn ich ein 3D modell render. Das wirkt nunmal gerne wie aus einem Videospiel und so oft wie jetzt der Begriff Videospiel gefallen ist, ist es doch irgendwo naheliegend...

Klar Videospiele werden cineastischer, aber es ist immernoch ein anderes Medium und ich finde man sieht es ihm an. Selbst bei eine ps5 Tech Demo. Auch wenn das Auge heute vielleicht geschulter sein muss als noch vor 5 Jahren.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Ach herrje.
Aufgeblasen , künstlich, überladen, wirr. Lässt mich völlig desinteressiert und gleichgültig zurück.
Aber ich gehöre auch nicht zur Zielgruppe, so ehrlich muss man sein.
Schön, dass der Cut noch kommt, und ich freue mich für jeden, der damit Spaß hat.
Ich bin raus und finde das teilweise schon unfreiwillig komisch.
 

El Duderino

Well-Known Member
"Unfreiwillig komisch" trifft es stellenweise recht gut, aber da sind halt typische Snyder Momente drinnen, die man seit 300 auch irgendwie von ihm erwartet. Siehe den Aquaman SloMo Moment. Der wurde ja schon damals im ersten Teaser belächelt und kommt jetzt auch noch immer wie ein Ausschnitt aus einer Deo Werbung rüber. :biggrin:

Es gibt natürlich Filme, die absichtlich überstilisiert sind.

Womit wir auch wieder bei Zack Snyder wären.
Sucker Punch diese Art der Optik vorzuwerfen, halte ich sowieso für falsch, da ja hier bewusst mit Fantasiewelten gespielt wurde.
Klar, bei vielen Filmen macht die CGI Optik einfach kein einheitliches Ganzes aus dem gezeigten(wobei das ja auch schon deutlich besser wurde, in den letzten Jahren), aber gerade bei dem Beispiel kann man das eben so nicht sagen.

Ich bin jedenfalls gespannt auf den Snyder Cut. Nachdem mich die Whedon Version maßlos enttäuschte, kann es ja eigentlich nur besser werden, denn Snyder hatte definitiv eine Vision für das DCU, auch wenn vieles einfach nicht funktionierte. Aber ein Regisseur mit Vision und Makeln ist mir noch immer lieber, als ein 0815 Handwerker, der einfach nur schnell das Produkt abliefert.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Kann ich verstehen. Finde den Begriff aber immernoch gerechtfertigt. Schau dir Mal cutscenes von modernen spielen an. Halten wir z.B. Spiderman aus der PS4 im raimi suit neben den Film, ist trotz beeindruckender Grafik immernoch ein Unterschied ganz offensichtlich zu erkennen. Bei JL sind es die computergenerierten Hintergründe, die dafür sorgen daß die Charaktere wie ein Fremdkörper einem ins Auge poppen und ja, die Hintergründe haben eine Grafik wie in einem polierten Videospiel und die Charaktere eben nicht. Alles glänzt und ist so shiny wie wenn ich ein 3D modell render. Das wirkt nunmal gerne wie aus einem Videospiel und so oft wie jetzt der Begriff Videospiel gefallen ist, ist es doch irgendwo naheliegend...

Klar Videospiele werden cineastischer, aber es ist immernoch ein anderes Medium und ich finde man sieht es ihm an. Selbst bei eine ps5 Tech Demo. Auch wenn das Auge heute vielleicht geschulter sein muss als noch vor 5 Jahren.

Da kommen wir einfach nicht zusammen. In meinen Augen wird mit dem Begriff etwas suggeriert, es was effektiv bei Videospielen keinen Bestand hat. Aber ist ja nicht weiter schlimm. Ich würde es lediglich präferieren, wenn man statt dem Schlagwort eine genauere Umschreibung nutzen würde.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Ich finde den Begriff super genau. Videospieloptik = die Optik/Ästhetik erinnert an ein Videospiel. Was daran erinnert steht ja noch gar nicht fest und lässt Raum ausdiskutiert zu werden.

Deswegen passt der Begriff auch schlecht für praktische Effekte. Hier kann man einfach von schlechten Choreographien, schlechten Requisiten und billigen Effekten reden. Diese Effekte sind nunmal auch analog und kommen nicht aus dem Rechner sowie Videospiele. :smile:

Bei Videospielen über Videospiel-Ästhetik zu reden ist Unsinn, denn ich möchte Filmen auch keine Filmästhetik oder Theaterstücken negativ Theaterästhetik an. Videospiele als jüngstes medium mussten sich allerdings vergleiche zu dem Medium an dem sie sich zu orientieren versuchten gefallen lassen (dem Film). Doch heutzutage haben spiele ihre ganz eigene Erzählweise und Ästhetik entwickelt, sodass man diese auch wieder auf das Ursprungsmedium (den Film) projiziert. Dieser Begriff ist mMn ebenso ein Lob wie eine Kritik an den Film und gleichzeitig ein Riesenlob an die Videospiele, die es verdient haben wie wahre Kunst Einzug in den Sprachgebrauch zur Bewertung von künstlerischen Arbeiten zu erhalten.

Was suggeriert der Begriff denn für dich? Etwas das bei Videospielen keinen Bestand hat? Was meinst du damit? Kannst du mir ein Beispiel geben?
 

McKenzie

Unchained
Mit Videospielästhetik ist ja mitnichten die gestalterische Ästhetik von Videospielen gemeint, sondern die Technik. Wenn ein Game nach purem CGI aussieht ist das logisch, es ist rein CGI und sieht von Anfang bis Ende eben so aus - Rein technisch, hier geht es nicht um Designentscheidungen. Ein Spielfilm hingegen hat reale Szenen drin, und wenn dann Momente kommen die 100% (oder allergrößtenteils) CGI sind, dann sieht es vom Look her eben nicht mehr aus wie der Rest des Films, sondern mehr wie ein Game. Sinngemäßer wäre in dem Fall sicher das Wort "Videospiel-Look" als Videospiel-Ästhetik.

(Keine Antwort an irgendwen speziell, nur kurz Gedanken durchs offene Fenster in den Raum geworfen)
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Look ist ja nur ein modischer Anglizismus für Ästhetik, aber ich weiß was du meinst und sehe es im großen und ganzen genauso. Videospiel-Ästhetik meint in den seltensten Fällen die Farb- oder Formsprache, sondern eher die Ausstrahlung und Wirkung die es auf den Zuschauer hat.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Zunächst einmal sei gesagt, dass der Begriff für mich schlicht zu negativ konnotiert ist. Andernfalls wäre mir das irgendwie auch egal. Dass Videospiele hier positiv bei hervorgehen habe ich in der Form noch nie empfunden.

Für mich suggeriert der Begriff, dass bei Videospielen ein klar zu definierender Stil vorherrschen würde. Dass Set Pieces und/oder Artstyle nicht zusammen passen oder konsistent sind. Das etwas visuelle heraussticht, auf Grund seiner Herkunft. Oder anders gesagt, einfach, dass etwas aus dem Rechner kommt. Aber gerade letzteres ist ja nicht das essenzielle Probleme, sondern die in meinen Augen mangelhafte Verknüpfung mit dem restlichen Bildmaterial. Bei allen anderen Problemen, die du als Beispiele genannt hast, werden die Probleme als solche benannt und man zieht keinen Vergleich heran.
 

McKenzie

Unchained
Look ist ja nur ein modischer Anglizismus für Ästhetik, aber ich weiß was du meinst und sehe es im großen und ganzen genauso. Videospiel-Ästhetik meint in den seltensten Fällen die Farb- oder Formsprache, sondern eher die Ausstrahlung und Wirkung die es auf den Zuschauer hat.
Jo das stimmt, es schwingt bei uns halt trotzdem bei Look eine etwas andere Bedeutung mit als bei Ästhetik :smile:
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
@Cimmerier Selbstverständlich zieht man andere Begleiterscheinungen, sowohl negativ als auch positiv heran. Theaterdeutsch ist zum Beispiel ein sprachliches overacting und negativ konnontiert. Theatralisch kann wiederum auch positiv gemeint sein. Videospielästhetik kann bei "Hardcore" oder "Scott pilgrim" ebenso positiv gemeint sein.
Wenn man jedoch Videospielästhetik als Begriff für eine generische Welt(Hintergründe) nimmt denen man ihre Herkunft ansieht, dann halte ich das für passend, denn die Hintergründe sind nunmal generisch und künstlich in Videospielen und ich habe auch noch keines gespielt, dem ich seine Computer Herkunft nicht anerkennen würde. In diesem Fall ist der Begriff nicht negativ, sondern als Vergleich lediglich beschreibend. :smile:
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Wie gesagt, da kommen wir nicht überein. Und die Künstlichkeit ist ja, wie ich bereits sagte, nicht das eigentliche Problem. Dass man das bei Videospielen als solche erkennt, ist in meinen auch völlig irrelevant. Das ist ja nicht der eigentliche Kritikpunkt. Aber lasst uns gerne wieder zum Film kommen.
 

Lunas

Well-Known Member
Schon alleine das die Stimmung des Films deutlich düsterer sein wird (hoffentlich) läßt mich mit Freude auf nächstes Jahr blicken. Und ich denke das die CGI Sachen noch nicht fertig sind. Die werden sich noch verbessern, aber eine gewisse Künstlichkeit wird bleiben. Was mich ja nicht stört.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Die Künstlichkeit wird mich im Falle von snydercut auch nicht stören. Wenn jedoch ein Inception so aussähe, dann würde mich das schon nerven.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Es wirkt so, als ob wir ähnlich wie bei BvS deutlich mehr Story und Charaktermomente bekommen werden. Sehr gerne!

An sich bin ich echt nicht abgeneigt von dem Ganzen. Was erhoffe ich mir davon? Auch ähnlich vorheriger Filme, sollte dem Ganzen ein roter Faden gegeben werden, es sollte zusammenpassen, wie es gedacht war.


Und wenn man so überlegt, dass eine 4 Stunden Story um die Hälfte gekürzt wurde, was hat man denn da aus Studiosicht erwartet, was dabei rumkommt?
 

Constance

Well-Known Member
Die Künstlichkeit wird mich im Falle von snydercut auch nicht stören. Wenn jedoch ein Inception so aussähe, dann würde mich das schon nerven.


Ja, das wäre auch irgendwie fehl am Platze. Ich mein, allein das Farbspektrum einer Comicverfilmung würde nicht zu Inception passen. Gerade Nolan hat da immer sehr eigene Farbpaletten in seinen Bildern.

Dennoch sieht das ganze bisher nicht künstlicher aus als dessen Genrekollegen. Zudem ist es bemerkenswert, wie ordentlich die Szenen bereits aussehen. Jetzt kommt ja noch ne ganze Weile eine Phase, in der man Rendern und Polishen kann. Da mach ich mir bei Snyder überhaupt keine Sorgen. Außerdem bin ich sehr gespannt wie die Speedforce aussehen wird, da Snyder meinte, es wäre was bis dato ungesehenes. Und wenn der Mann das behauptet, kann man sich schon fast sicher sein!


Zu deiner Frage Brawl: Bei Warner waren damals allesamt gierig nach MCU Zahlen. Whedon wurde ja nicht von Zack Snyder zu Ersatz gebeten. Da gingen richtig üble Interventionen seitens des Studios vor. Bei David Ayer ebenfalls.

Ich bin einfach froh, dass es kommt. Und nach Erfolg oder Nicht-Erfolg des Cuts, wird dann entschieden, ob und wie es weitergeht.
 

Joel.Barish

dank AF
Und wenn man so überlegt, dass eine 4 Stunden Story um die Hälfte gekürzt wurde, was hat man denn da aus Studiosicht erwartet, was dabei rumkommt?
Ja, aber das ist ja so formuliert einfach nicht zutreffend, wie ich finde. Kein Kinofilm, der mehr als 300 Arthouse-Fans anlocken will, war in den letzten Jahrzehnten vier Stunden lang. Selbst Dreistünder sind äußerst selten und häufig (z.B. "Endgame") durch erfolgreiche Vorgänger hart erarbeitet. Soll heißen: auch Zack Snyder wird gewusst und akzeptiert haben, dass eine JL-Kinofassung allerhöchsten im Bereich von 150 - 170 Minuten anzusiedeln sein wird. Wäre ihm das nicht bewusst gewesen, hätte Snyder das Business, in welchem er arbeitet, offenbar einfach nicht verstanden. Wären die Dreharbeiten normal verlaufen, hätte Snyder aus diesem 4+ Stunden Material seine ~2,5 Stunden-Fassung geschnitten. So ist es üblich. Selbst die Russos werden noch X-Stunden Material für IW/Endgame rumfliegen haben. Dass wir jetzt die volle Dröhnung bekommen ist ein spannendes Extra (wie die ganze Sache ja überhaupt durchaus spannend, weil einzigartig, ist), aber ich störe mich ein wenig an der Idee, diese 4-Stunden Miniserie wäre der ursprünglich intendierte Director's Cut oder so.
 
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