Star Trek - Discovery

Clive77

Serial Watcher
Och, ich hatte damit gerechnet und finds als vorübergehende Lösung (mehr ist es ja nicht) durchaus passend.

An sich war die Folge 3x07 auch wieder nicht schlecht, weil in Sachen Worldbuilding und auch Fanservice gut abgeliefert wurde. Allerdings tendiere ich diesmal auch zu der Meinung, dass sich die Serie hier mit der zweiten Episodenhälfte viel zu sehr um Michael Burnham dreht, die der Mittelpunkt des Universums zu sein scheint. Da werden ganze Handlungsstränge plötzlich mit ihrer persönlichen Krise verwoben. Viel zu gestrickt.
 

HurriMcDurr

Well-Known Member
Im Großen und Ganzen gefiel mir die neue Folge eigentlich sehr gut. Courtroom-Folge mit worldbuilding - das schmeckte. Aber es stimmt schon, dass wieder ein paar Stirnrunzler dabei waren...
Wie Clive schon erwähnte, hätte das Ganze besser funktioniert, wenn Burnhams Psyche nicht Dreh- und Angelpunkt gewesen wäre - ich fand's aber in diesem Fall nicht so schlimm. Die Beförderung von Tilly kann ich aus Sicht der Schreiber verstehen, aber in-universe wirkt der Sprung von Ensign zu First Officer schon ziemlich an den Haaren herbeigezogen.
 
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Woodstock

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3x07
Der Ensign als first officer ist hart, wenn man bedenkt, dass es durchaus qualifiziertere gibt.

Das aber mal niemand erschossen wurde war nett.

Die Verhandlung hat mir gefallen und das Burnhams Psyche relevant war, ergab für mich schon Sinn. Vulkanier unterdrücken zwar Emotionen aber sind auch latente Telepathen. Wenn sie spüren, dass Burnham bzgl. irgendwas nicht ehrlich ist, kann sich das auf ihre allgemeine Glaubwürdigkeit auswirken.

EDIT: Mal was anderes. Schaut ihr die Serie auf Deutsch oder Englisch? Im Englischen flüstert Michael die ganze Zeit. In dieser Episode war es besonders schlimm. Sprich doch einmal in einer regulären Lautstärke mit einer normalen Stimme. Und wieso flennt ständig jeder und warum geht es immer um Burnham? In anderen Star Trek Serien gab es auch mal Folgen in welcher der Captain usw. kaum zu sehen war... Naja, das mit der Lautstärke nervt aber wirklich.
 
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El Duderino

Well-Known Member
Mir hat die Folge eigentlich wieder ziemlich gut gefallen, aber dieses unsägliche überemotionale hängt auch mir absolut zum Hals heraus. Dazu noch, bei den banalsten Gesprächen, dieses Hintergrund geuddel an Musik, dass dieses emotionale noch unterstreichen soll....das verhaut so manch eigentlich solide Szene.

Aber: Schönes Worldbuilding hier, bei der tatsächlich mal der Blick in die weite Zukunft gut genutzt wurde um bekanntes wieder hervorzuheben.

Zur Wichtigkeit von Michael:

Nicht zu vergessen: Sie hat, endlich offiziell bestätigt, aus Spock dem Mann gemacht, den wir alle so lieben.
The Burn did it!


Und dass man Tilly jetzt zur Nr. 1 macht ist natürlich irgendwie bescheuert, aber andererseits haben es sich die Schreiber hier relativ schwer gemacht und absolut niemanden in die Crew reingeschrieben, die diesen Part stattdessen ausfüllen könnte. Wer wäre denn sonst noch in Frage gekommen? Einer der Handvoll Brückenstatisten? Georgiou? Linus?
 

Mr.Anderson

Kleriker
Jemand der von außen kommt, so wie es zum Beispiel in der ersten TNG-Episode mit Riker der Fall war. Das wäre auch die Möglichkeit gewesen, einen männlichen Hetero im Hauptcast zu integrieren. Das ist nämlich etwas, dass vielen männlichen (Hetero) Fans im Augenblick sauer aufstößt. Sie haben keine Figur im Cast, mit der sie sich identifizieren können. Deshalb heißt es auch plötzlich von allen Seiten "Frauen-Trek". Das Phänomen ist mir in den ersten zwei Staffeln nicht aufgefallen.
 

Shins

Well-Known Member
Braucht es für einen Hetero-Mann denn unbedingt einen Hetero-Mann, mit dem er sich identifizieren kann? Das fände ich irgendwie traurig.
 

El Duderino

Well-Known Member
Deshalb heißt es auch plötzlich von allen Seiten "Frauen-Trek".

Wer so denkt, hat sich für eine anständige Diskussion sowieso schon ins Aus manövriert.
Männliche Hetero Hauptdarsteller gibt es in der Film und Serienlandschaft schon zur genüge, wer sich an so etwas noch klammert, kann gerne zig tausend andere Werke betrachten. Hier ist nun einmal eine Frau die Hauptfigur(egal wie schwach geschrieben sie ist..), das alleine als K.O. Kriterium zu betrachten, sagt viel aus über diese Persönchen.
 

Woodstock

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Jemand der von außen kommt, so wie es zum Beispiel in der ersten TNG-Episode mit Riker der Fall war. Das wäre auch die Möglichkeit gewesen, einen männlichen Hetero im Hauptcast zu integrieren. Das ist nämlich etwas, dass vielen männlichen (Hetero) Fans im Augenblick sauer aufstößt. Sie haben keine Figur im Cast, mit der sie sich identifizieren können. Deshalb heißt es auch plötzlich von allen Seiten "Frauen-Trek". Das Phänomen ist mir in den ersten zwei Staffeln nicht aufgefallen.
Saru ist im Hauptcast, männlich, hetero und, technisch gesehen, sogar weiß.
 

HurriMcDurr

Well-Known Member
Man sollte ja eigentlich meinen, dass, mit einem Mindestmaß an Empathie, ein Ärgernis über die fehlende Identifikationsfigur zur Folgerung: "Ah, das meinten die ganzen nichtweißen Nichtheteros in der menschlichen Geschichte, als sie mehr Repräsentation gefordert haben. Vielleicht machen sie das ja doch nicht bloß um mich zu ärgern." führen sollte.
Leider scheint das vielen Menschen abzugehen...
 

Clive77

Serial Watcher
Neue Folge (3x08) fand ich ja sehr dufte. Im Prinzip ein wilder Mix aus vielem, aber damit eben auch breit gestreut auf viele Figuren, die mal im Rampenlicht stehen dürfen. Schon beinahe unglaublich, dass die Episode da auf mich sehr rund wirkt, auch wenn einiges noch offen bleibt oder mitunter fraglich ausfällt. Mir gefällt aber immer, wenn ein Fall der Woche zum größeren Geschehen beiträgt und sich dazu noch um diverse Figuren kümmert. Es muss auch nicht immer Michael im Rampenlicht stehen, die diese Woche eher kleinere Brötchen backt. Da darf die Actionsequenz gerne mal in die Hände einer anderen Figur fallen.

So rein Reviewer-technisch frage ich mich aber, wie ich in Zukunft über Adira schreiben soll. Dieses ganze Thema einer nichtbinären Figur ist im Deutschen doch leider nicht einfach zu handhaben. Und die deutsche Synchro (die ich mir vorhin mal angesehen habe, Szenen rausgepickt), ist da nicht sehr hilfreich, eher ein Graus. So schlechte Arbeit in Sachen Synchro habe ich schon lange nicht mehr gesehen bzw. gehört. Regelrecht faul, mit deutlichem Akzent (statt "th" wird einfach "d" gesprochen) versehen und über die (deutschen) Stimmen der Figuren war ich regelrecht erschrocken. Könnte ich mir mit Blick auf die echten Stimmen der Darsteller nicht anschauen.
 

Clive77

Serial Watcher
Ich habe gelesen, dass in deutsch oft "siers" benutzt wird. Vielleicht ist das ein bisschen hilfreich.
Ja, über "sier" bin ich auch schon gestolpert, hat sich bislang aber wohl noch nicht durchgesetzt. Bei allem, was ich bislang zum Thema gelesen habe, wird wohl tatsächlich der Name öfter verwendet und auf Personalpronomen verzichtet, um die Anrede frei von einer geschlechtlichen Klassifizierung zu halten.
 

Metroplex

Well-Known Member
Ich finde es zum kotzen dass es keine glatzköpfige, bärtige, bandshirttragende und heterosexuelle Identifikationsfigur im Hauptcast hat, wie zum Teufel soll ich bitte diese Serie schauen wenn ich so gar nicht mit den Charakteren mitfühlen kann!?

Im ernst: in irgendwie 90% aller Serien ist die Hauptperson heterosexuell und weiss. Je nach Genre auch noch männlich. Ich denke es ist nicht soo ein grosser Sprung sich einfach mal darauf einzulassen mit einer Figur mitzufiebern welche nicht dem eigenen Wesen entspricht. Vielleicht lernt man dann ja auch ein bisschen was über DEREN Sorgen und Nöte.

Und ich schaue übrigens zur Zeit grad wiedermal Deep Space Nine. Ich kann nur lachen über das gejammer dass Star Trek "plötzlich" so progressiv ist. Das war es schon immer. Sexualität, Rasse, Geschlechteridentität, Traumas, Unterdrückung, Flüchtlinge... das war alles schon immer ein Thema in Star Trek.
Nur schon die Hauptcharaktere! Der letzte Wirt von Dax war ein Mann, Kira war quasi ein Terrorist, Sisko hat seine Frau verloren und hat eine sehr Emotionale Beziehung zu seinem Sohn, Ferengi Frauen kämpfen um Gleichberechtigung, Bashir wird aufgrund körperlicher Eigenschaften für die er selber nichts kann ausgegrenzt usw. Sogar das Thema Religion im Schulunterricht hatten wir schon, und ich bin erst in der zweiten Staffel.
 

Clive77

Serial Watcher
Ich muss übrigens meinen vorletzten Kommentar ein wenig korrigieren. Bei der Synchro (und auch bei den Untertiteln, die nicht vom Synchronstudio stammen) hat man sich schon ein paar Gedanken zu den Pronomen gemacht. Ohne Standard (den gibt es hierzulande noch nicht) mag beides noch nicht in trockenen Tüchern sein, aber es wurde doch die Anstrengung unternommen, der Anrede gerecht zu werden. So ist "dey" (vermutlich abgeleitet von "they", was im Englischen der Standard ist) durchaus gebräuchlich. In den Untertiteln wird von "Per" gesprochen, was von "Person" abgeleitet ist und wohl auch teilweise benutzt wird. Halte ich zwar für weniger gut, weil Per eben im Skandinavischen ein männlicher Name bzw. Kosename ist, aber immerhin wurde sich bemüht. Eine Liste über mögliche Personalpronomen gibt es übrigens hier.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Eine Liste über mögliche Personalpronomen gibt es übrigens hier.
Wenn ich das so lese, habe ich ein Bild von jede Menge Diverser vor Augen, die alle unterschiedlich angesprochen werden wollen und schließlich mit Axten und Heugabeln aufeinander losgehen, weil sich selbst von ihnen keiner bei allen anderen merken kann, wie er sie ansprechen soll.
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Ich muss sagen, dass mir der Charakter von Stamets immer mehr gefällt. Besonders das Zusammenspiel mit Adira gefällt mir sehr. Was die Personalpronomen im Deutschen angeht, bin ich mir auch nicht mehr sicher. @Clive77 Danke für die Liste!

Wenn ich das so lese, habe ich ein Bild von jede Menge Diverser vor Augen, die alle unterschiedlich angesprochen werden wollen und schließlich mit Axten und Heugabeln aufeinander losgehen, weil sich selbst von ihnen keiner bei allen anderen merken kann, wie er sie ansprechen soll.
Die LGBTQ Community ist im ständigen Wandel und durch sowas ergeben sich natürlich immer unterschiedliche Strömungen und Ansichten. Ich denke, der Versuch allein wird schon respektiert.
 
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