Leider etwas unter Stress, finde die Themen aber interessant.
Das liegt meines Erachtens daran, dass Villeneuve bereits mehrfach unter Beweis gestellt hat, ein hervorragender Regisseur zu sein. Ein Anderson zieht seine ganze positive Reputation aus einem einzelnen Film: Event Horizon. Wohlgemerkt keine Vorlagenverfilmung.
Ich bin auch kein Anderson Fan, ich mag seine Filme bis auf den besagten nicht. Und mit AvP hat er für mich sogar so ein kleines Hassprojekt am Stecken. Dennoch lässt mich der Regisseur im Gegenatz zu Boll relativ kalt.
Ich könnte jetzt sagen, Anderson hat bislang außer Alien kein Thema verhunzt, dass mir wirklich wichtig war. Aber eigentlich sind mir die Spiele die Boll verhunzt hat, auch ziemlich egal. Daher meine ich das auch recht sachlich bewerten zu können, mir sind Bolls Filme eigentlich ziemlich egal. Ich bewerte diese eher als Außenstehender.
Dennoch habe ich bei Anderson nicht den Eindruck, dass er mit dem Stoff den er verfilmt, so gar nichts am Hut hat. Wenn er eine Milla Jovovich immer wieder davon überzeugen kann, in seinen Filmen mitzuspielen, dann kann er nicht so viel falsch machen. Jovovich hätte sicher auch andere Filmprojekte annehmen könnnen.
Ich finde seine Filme nicht besondersn toll, aber grottig schlecht sind sie auch nicht, sie sind halt nicht besonders gut gelungen. Allerding sage ich das nicht als jemand, der sene Filme wirklich gut kennt. Ist eher ein Eindruck von mir und wird durch das, was ich über seine Filme gelesen habe, eher bestätigt.
So rein menschlich, privat, habe ich von Anderson selbst nocht gar nichts gehört. Vielleicht weil er selten seine private Meinung Preis gibt, vielleicht weil ich nicht drübergestolpert bin.
Eigentlich ist das auch etwas, das ich Boll positiv anrechnen würde, dass er unangepasst ist und seine Meinung sagt, auch wenn es ihm zum Nachteil kommt. Aber das was er sagt, das geht einfach gar nicht. Aus meiner Sicht ist das so ein typischer Aluhutträger, der glaubt, dass Bill Gates mit dem Corona Virus die Menschen versklaven will und kleine Kinder frisst.
Aber weil ich ja fair sein will, will ich auch nicht leugnen, dass ich nach diesem Satz Mal kurz gegoogelt habe und zumindest diese Befürchtung widerlegen kann.

) (auch wenn die Frisur im Video "
Quelle" erst Mal anderes vermuten lässt).
"Hi ho here is Uwe Boll, here. I wanted you all to know that you need to stay inside and take this virus serious. You will infect others and you will cause more deaths. So please do not gather - that includes you fucking Juggalos! (...)"
Aber wie auch immer, Anderson und Boll sind für mich schon zwei verschiedene Welten, wenn ich auch beide nicht besonders mag.
Und nur weil Du Bolls Filmen keinen "So schlecht, dass es mit viel Bier und Freunden doch wieder lustig ist"-Status anerkennen kannst, heißt das nicht, dass das für andere Personen nicht gilt.
Das fällt mir in der tat schwer, dazu ist mir das Ganze Bollsche Machwerk einfach zu billig.
Der Super Mario Reality Verfilmung gestehe ich das bspw. zu. Der Film ist zwar auch grottig schlecht und passt so wenig zur Vorlage, wie wahrscheinlich keine andere Spiele Verfilmung, aber der Regisseur hat hier echt Leidenschaft reingesteckt. Ihm war die Vorlage zwar egal, aber nicht der Film selbst.
Aber wie gesagt, Bolls Filme sind mir einfach zu bilig und geschmacklos schlecht.
Dass es Leute gibt die das trotzdem mögen, mag es natürlich geben. Aber ich finde, der Erfolg an der Kasse, wenn es denn einen gegeben hat, ist den Franchises zu verdanken, nicht den Filmen selbst.
Filme zu produzieren ist ein knallhartes Milliardengeschäft mit jeder Menge Lug, Trug, Vetternwirtschaft, Gefallen und Gegengefallen, Image, Erpressung, Sucht, Drogen, Objektivierung von Menschen, Versicherungsgedöns... Und mit etwas Pech ist einer Deiner Lieblingsfilmemacher oder -Schauspieler in noch finsterere Dinge verwickelt.
Da bin ich absolut bei Dir, sehe ich auch so.
Es ist eine Industrie. Natürlich geht es da 99% der Filmschaffenden um Geld. Sicher ist da auch der eine oder andere unverbesserliche Künstler dabei, der nur der Kunst wegen dabei ist. Die restlichen Filmkunstschaffenden sind (Kunst)Handwerker. Daran ist nichts Verwerfliches, denn auch große Maler verdingten sich als Auftragnehmer. Trotzdem ist es ein Job. Mehr nicht.
Ich sehe beides nicht im Widerspruch. Natürlich wollen die alle Geld damit verdienen. Aber warum kann man nicht Geld verdienen und gleichzeitig möglichst die Stoffe wählen, die einen auch interessieren?
Natürlich hat man gerade zu Beginn der Karriere nicht die große Auswahl oder ist vielleicht froh, wenn man überhaupt etwas drehen darf. Aber auf längere Sicht würde ich selbst zumindest denken, streben doch die meisten Regisseure an, Filme verwirklichen zu können, die sie auch wirklich machen möchten und damit dann trotzdem Geld zu verdienen.
Wo ist denn der Unterschied zu Musikern? Wenn es denen nur um Geld ginge, würden die Death Metaller sicher kein Death Metal spielen, sondern Rammstein nacheifern, oder sogar Lady Gaga. Die machen das doch auch, weil sie es lieben diese Musik zu machen und nicht (nur) des Geldes wegen. Wieso ist das bei einem Regisseur anders?
Vorsicht! Du vermischst da grade Videospiele und Bücher. Bücher die etwas älter sind (so alt dass es ein Kindheitstraum eines gestandenen Regisseurs sein kann) sind wahrscheinlicher als Projekt angegangen zu werden hinter dem eine künstliche Vision steckt. Videospiele (und aktuelle Buch-Bestseller) werden oft wegen ihrer (relativ) aktuellen Popularität aufgegriffen.
Ok, muss ehrlich sagen, dass ich den Unterschied nicht so ganz verstehe. Vielleicht auch gerade deshalb, weil mir selbst erst Mal unzählige Spiele einfallen würden, die ich gerne als Film umsetzen würde. Ein Traum von mir wäre bspw. einen adäquaten Monkey Island Film umzuseten, mit all dem ganzen Charme und Witz, das diese Spiele ausmacht.
Aber letztlich geht es mir nicht um Träume, sondern einfach darum, dass jeder Regisseur seine Vorlieben hat und diese sicher auch im Film ausleben möchte. Das finde ich menschlich. Geld verdienen schließt sich da nicht aus.
Es läuft meistens so dass ein Studio sagt "Wir haben die und die Lizenz bekommen und möchten innerhalb von n Jahren etwas dazu produzieren. Gibt's da schon ein Scrip
Ich weiß nicht genau wie es da abläuft, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Produzenten für die neue Lizens dann einen Regisseur nehmen, der wie Uwe Boll null Bezug zu dem Stoff hat und von vornherein weiß, dass er Bockmist fabrizieren wird. Ich würde als Produzent jemand nehmen, der sich in diesem Genre bereits bewährt hat und ggf. auch irgendeinen Bezug zu dem Stoff hat. Letztlich will man doch gerade bei einem Franchise Film, auch irgendwie die Fans hinter sich versammeln. Das sichert ja auch einen größeren Erfolg.
Ebenso kann ich als Regisseur denke ich meinen Werdegang einigermaßen beeinflussen, in welche Bereiche ich mich vortaste. Ein Regisseur mit einem Horror Faibel wird sich wahrscheinlich im Horror Genre herantasten und bei entsprechender Qualität, auch weiterhin Horror Scripte angeboten bekommen.
Aber ich kenne mich da natürlich nicht so aus, für mich wäre das einfach logisch, darauf beruht meine Argumentation.
