Es bleibt spannend. Der liebe @Måbruk ist hartnäckig und der gute @Dr Knobel hat etwas die Geduld verloren.
Klingt fast als ob Du anfängst nen Boxkampf zu moderieren...
Es ist beeindruckend, dass er regelmäßig so unterdurchschnittliche Filme abliefern kann und es trotzdem immer wieder geschafft hat, neue finanzielle Mittel für seine Filme zu bekommen
Sehe ich auch so.
Abgesehen davon, ist er für mich aber weder ein guter, noch wichtiger Filmemacher.
Gut? Nein. Wichtig? Hmmm... Lass es mich in Bemerkenswert umformulieren. Dann würde ich widersprechen.
Kann aber auch so laufen, dass eben Bolls Hartnäckigkeit ggf. mal für andere, begnadetere Filmemacher ein paar Tore öffnet, da relevante Geldgeber mal Umdenken?
Das ist der Punkt, den ich bei Boll irgendwo sehe...
Er könnte zumindest für andere ein bisschen den Weg für Kreative öffnen. Wie ein Katalysator.
Er ist größtenteils verhasst und wird gleichzeitig überschätzt.
Überschätzt? Joa... Vielleicht. Bin mir ja selber nicht sicher... Wie Du eins weiter oben siehst, hab ich n bisschen Hoffnung in ihm.
Man stelle sich mal vor. es hätt 10, 20 aktive Typen wie Boll gegeben, da wär schon aus reiner Statistik auf Dauer richtig gutes bei rumgekommen und wir hätten vielleicht eine buntere deutsche Filmlandschaft gehabt, anstelle der typischen Minidramen und Schweiger/Schweighöfer/Mbarek "Comedy"dominanz.
Genau das!
Aber wie viele von den Filmen, die da von Uwe Boll aufzählst, sind denn auch in den deutschen Kinos gelaufen?
Nach DUNGEON SIEGE war damit eigentlich so gut wie Schluss, was eine etwas größere Kopienzahl betraf. Und nur weil er unterschiedliches macht, war das nicht spannender, weil davon eben, egal was kam, das meiste nicht gut war. Vielleicht erfolgreich auf dem DVD-Markt oder bei Auslandsverkäufen, aber dann wird auch schon der Vergleich mit Schweiger und Co. schwierig. Die produzieren ja auch (grönteteils) erfolgreich (gemessen an der Kinozuschauer*Innenzahl) für den deutschen Kinomarkt und nicht den internationalen.
Die Frage ist ja auch, ab wann sind seine Filme noch als deutsche Filme anzusehen, wenn er sie mit internationalem Cast und internationaler Crew realisiert?
Ich würde das nicht unbedingt auf den Deutschen Markt begrenzen.
Hat meines Erachtens eher etwas damit zu tun, dass es mal ein Deutscher auch so etwas kann.
So in etwa wie es momentan mit Netflix läuft. Nur, dass Boll das schon länger macht und eindeutig immer noch schafft von sich reden zu machen.
Eigentlich fand ich es gerade schade, dass er nicht irgendwann nach Deutschland gegangen ist und das mit Erfolg auch hier geschaffen hat.
Das hätte wohl mehreren kreativen Leuten Mut und vielleicht Angelpunkt gegeben.
So ala: "Na dann seht Euch mal das Zeug von Boll an! Und das hat sich auch finanziert!".
Vielleicht würde dann auch bei uns mehr gehen und wir brauchen keine Ausländischen Streaminganbieter die unsere Filme international fördern und vermarkten. Im Gegensatz zu einer Filmförderung von der ich immer wieder mal gelesen / munkeln gehört habe, dass ausländische Filme mit deutschen Geldern gefördert wurden die nichts mit Deutschland / Deutschlands Filmlandschaft zu tun haben.
(Aka die Szenen aus D wurden rausgeschnitten, danke für die Kohle)
Und ich meine 20 Bolls gibt es bestimmt, aber die schreien eben nicht so laut. Und seien wir mal ehrlich...was hat das laut schreien Boll am Ende gebracht? Nicht viel.
Naja... Wir reden immer noch über den Kerl...

Er schafft es einfach... Wie soll man sagen...
"Durch seine Art und Auftreten einen so auf den Sack zu gehen, dass man sich immer über ihn aufregen wird und sich über ihn beschweren wird."
Ich glaube, das trifft es eigentlich recht gut...
Natürlich sind Josef Rusnak, Christian Alvart, Dennis Gansel und Tom Tykwer wichtig!
Eigentlich müssten wir auch viel mehr über sie reden!
Machen wir aber nicht! Wir regen uns lieber über das Zeug von Boll auf und wundern uns dann:
1. Das wir schon wieder über den reden
2. Wie zum Geier er es mit so schlechten Zeug geschafft hat sich sogar zu finanzieren.
Was würde ich mich von Alvart über News zum "Captain Future" Film freuen! Das wäre Bombe!
Kam aber leider lange nichts. Also reden wir wieder über Boll...
Wie gesagt, Boll hat eine Hartnäckigkeit und einen Erfindungsreichtum, was die Finanzierung von Projekten betrifft. Das will ich ihm nicht absprechen. Abr ein guter Geschäftsmann ist eben selten ein guter Filmemacher.
Jup
Ich möchte auch noch erwähnen, dass Bolls Spiele Verfilmungen nicht einfach nur schlecht sind, sie sind grottenschlecht. Es gibt viele schlechte Spieleverfilmungen, aber viele sind häufig einfach nicht besonders gut gelungen. Nicht so bei Boll, er hat schlechte Spieleverfilmungen quasi auf ein neues Level gehoben.
Also ich meine hier mal rauslesen zu können, dass Du ein Idealist bist.
Und ab da heut vieles (imho) schon einmal nicht hin.
Richtige Fans, die ein Spiel wirklich umsetzen wollen, mag es viele geben. Aber die kriegen meistens kein Geld.
Geld ist die Voraussetzung dafür, dass man eine Spielverfilmung aber ordentlich umsetzen kann.
Also bleibt die Wahl, jemanden zu bekommen der auf billig die Lizenzen übernimmt und einfach etwas raushaut (Boll) oder jemanden wie z.B. Anderson der etwas bastelt was nichts mehr mit dem Spiel zu tun hat.
Die Mischung, dass mal etwas mit ansatzweise Kohle von einem Fan umgesetzt werden kann, steigt eher, wenn ein Investor merkt, dass man damit wirklich Geld machen kann.
Das kann durchaus auch ein Boll sein!
Denn wenn der Film z.B. X mal gekauft wird, nur damit die Fans es Provokativ verbrennen können bedeutet das Umsatz!
Damit schafft einer für die Spielverfilmungen mehr als jemand anderes, dessen Film an der Kasse floppte weil --> schlecht gelaufen, aber er war da Fan.
Btw. Vor Boll sind mir ehrlich gesagt eigentlich kaum Spieleverfilmungen in Erinnerung, bzw. jemand der das überhaupt versucht hätte.
Boll hat der Massenhaft herausgeworfen, was wohl auch diesen Markt etwas eröffnet hat.
Aka: "Hey! Da haben wir eine Marktlücke entdeckt!"
Ich finde sie nicht abgedreht, aber ich denke darin liegt glaube ich der Punkt, an dem Knobel und ich nicht zusammenfinden bzw. die Dinge anders bewerten.
Jo. Falls ich meinen "Senf dazu geben darf":
Knobel sieht sich das von der marktwirtschaftlichen Seite an und Du eher von der künstlerischen.
Das eine hat mit dem anderen relativ wenig zu tun.
Vielleicht sollte Boll mal einen bunten, herzlichen Kinderfilm drehen. Herr Nilsson, das Pippi Langstrumpf Prequel oder so.
Ich wäre eher dafür, dass er das Geld besorgt und sich um den Vertrieb (Nicht die Werbung!!!) kümmern würde.
Das könnte wirklich was Schönes werden!
Sie haben sich aber entschieden Death Metal zu spielen, weil sie es lieben diese Musik zu spielen. Und damit haben sie sich auch dagegen entschieden, von ihrem Hobby jemals leben zu können.
Öhm... Kennst Du Rex Gildo?
Der wollte eigentlich immer Rock'n'Roll machen.
Durfte er jedoch nicht, weil seine Plattenfirma das nicht wollte, da er ja mit Schlager bekannt und erfolgreich verkauft werden konnte.
Bekam darauf wohl Depressionen und beging Suizid.
Q: Der Spiegel „Er kam, sang und ging wieder“