Mit dem Verweis auf das Studium und die Note wollte ich nur klar machen, dass man mit den Quellen, die ich genannt haben, durchaus akademisch arbeiten kann. Mehr nicht. Dass du mich jetzt als Abiturienten downgraden willst, naja - spricht für sich...
Ja, es spricht dafür, dass du meine Beiträge nicht mal liest. Ich habe bereits zugegeben, dass es ein Missverständnis war und selbst wenn es keines gewesen wäre, habe ich geschrieben, dass es nicht schlimm gewesen wäre. Du hingegen stellst es als "Downgrade" hin, beleidigst dich also selbst mit etwas, was du sowieso hast, ich auch. Sonst hätten wir nicht studieren können.
Insgesamt liest du keinen meiner Beiträge richtig und das wurmt mich langsam. Du gehst auf kaum ein Gegenargument ein, ignorierst kategorisch jede Definition und wirfst bei, selbst in der akademischen Welt ungeklärten Themen, das Wort "FAKTISCH" durch die Gegend. Ich wollte dir bisher kein unwissenschaftliches Arbeiten unterstellen, sondern habe nur deine Quellen kritisiert aber langsam glaube ich so langsam, dass dir das vollkommen egal ist und das finde ich sehr schade. Du hast eindeutig ein enormes Wissen und gute akademische Fähikeiten aber du zeigst nur einen sehr einseitigen Teil davon.
Ganz ehrlich, ich will keinen Streit mit dir! Mir macht die Diskussion trotzdem Spaß und ich mache das gerne aber es wurmt mich halt, das du vieles ignorierst.
Wie bereits erwähnt weist das kapitalistische System immer einen gewissen Spielraum auf, innerhalb dessen man sich entscheiden (und natürlich auch falsch entscheiden) kann. Am Fluchtpunkt, den ökonomischen Interessen, ändert sich nichts. Die Gegenargumente erwecken den Eindruck, als ob sich der Mensch frei bzw. losgelöst vom Gesellschaftssystem entscheiden kann. Wie sollte er? Die kapitalistischen Sachzwänge bestehen immer fort, zumindest solange das System vorherrschend ist.
Okay, nochmal ganz, ganz langsam.
Ich. Habe. Nie. Behauptet. Der. Mensch. Würde. Sich. Frei. Von. Seinem. Gesellschaftssystem. Entscheiden. Ich. Habe. Nur. Erklärt. Das. Es. Zu. Jeder. Gesellschaft. Und. Zu. Jedem. Ereignis. Und. Zur. Jeder. Tat. Mehr. Gründe. Gibt. Als. Das. Wirtschaftssystem. Des. Staates.
Da du aber bereits erklärt hast, dass es noch nie einen wirklichen kommunistischen Staat gegeben hat, ohne zu verstehen warum. Du behauptest ein echter kommunistischer Staat würde ohne die folgenden Dinge auskommen.
Der würde nämlich ohne Arbeitszwang, Wertverwertung, Profit, Geld und Wachstumszwang auskommen.
Du beschreibst hier nicht den Kommunismus oder Marxismus, du beschreibst die Föderation aus Star Trek. Und selbst diese unterliegt Wachstumszwang, da sie sich stets ausdehnenen muss, da ihre Gegner sich ausdehnen. Das ist eine Utopie. Die Menschen werden sich nicht auf ein solches Leben einlassen, da es einfach arbeiten gibt, die getan werden müssen aber keiner machen will. Es gibt immer diejenigen die mehr wollen als andere und reicher sein werden als andere. Es wird immer Eifersucht, Minderwertigkeitskomplexe und Überheblichkeit geben. Du wirst die menschliche Psyche niemals komplett im Griff haben und wenn dann nur durch Zwang und Manipulation und darum haben der Marxismus und der Kommunismus nicht funktioniert. Nicht weil er die menschliche Natur nicht miteinbezogen hat, damit würde ich behaupten, dass der Kapitalismus dem menschlichen Naturzustand entsprechen würde, wofür es keine eindeutigen Beweise gibt, sondern weil der Kommunismus die Psyche des Individuums nicht miteinbezieht. Der Kapitalismus macht das zu einem gewissen Grad aber leider die falschen Aspekte (Gier usw.).
Wir haben in den meisten kapitalistischen Ländern einen gewaltigen Druck und die Anzahl der Selbstmorde und der psychischen Erkrankungen steigen immer mehr. Sie stecken in einem Hamsterrad und wissen nicht wie sie rauskommen sollten. Ja, das sind kapitalistische Systeme aber in deiner Version des Kommunismus, würden die Menschen all diese Arbeiten trotzdem verrichten müssen, da sonst die Gesellschaft zusammenbricht aber sie würden dafür nicht mal entlohnt werden. Der gleiche Organisationsapperat, die gleiche Polizei, die gleiche Institutionen und Probleme würden existieren, da es noch immer die gleichen Menschen sind.
Es ist einfach zu sagen, so wäre der echte Kommunismus. Wenn es so einfach wäre oder umsetzbar wäre, hätte es ihn gegeben. Hat man schon mal versucht und es wurde nicht so. Es wurde nie so. Es wird nie so sein. Wer die Chance hat mehr zu haben als andere wird diese Chance nutzen, besonders wenn man vorher mal eine Zeit hatte, in welcher man weniger als andere hatte. Der Mensch will überleben und jedes System, welches seiner Psyche das Gefühl gibt, dass zu erschweren wird abgelehnt und umgangen. Das schließt den Kapitalismus und den Kommunismus mit ein. Es sind zwei Seiten der gleichen Medallie. Beides haut nicht hin, beides ist mit dem Menschen nicht vereinbar. Es braucht ein Mittelding.
Ja, es gibt Studien mit Kindern, welche auf Mitgefühl und Kooperation getestet wurden und das hat sehr goldige Ergebnisse erzielt. Aber das waren wohlbehütete Kinder aus dem Westen, die nicht wussten, wie es anders sein kann. Auch abseits der kulturellen Prägung gibt es prägende Faktoren. Hunger, Durst und angstfrei zu sein, sind sehr starke Bedürfnisse, die jeder irgendwann einmal hat. Niemand will diese erleben
müssen und wird dementsprechend alles versuchen sie zu umgehen. Das beinhaltet entweder härter arbeiten als andere, um mehr zu verdienen oder es sich einfach zu nehmen. Genau das geschah in allen Versuchen des Kommunismus und in allen kleineren Kommunen und anarchistischen Lagern. Der Kapitalismus nutzt diese Bedürfnisse nur aus.
Wir müssten einen Weg finden, durch welchen andere profitieren, wenn alle profitieren. Den kapitalistischen Grundgedanken entpervertieren. Alle Länder auf das gleichen Level heben, um dauerhaft den eigenen Wohlstand und den deiner Kinder zu garantieren. Sowas in der Art. Das kann auch mit Geld passieren. Ein langfristiges Denken und nicht die Suche nach kurzfristigen Lösungen aber das haut halt auch nicht mit dem Kommunismus hin. Es ist ein zu heftiger Einschnitt. Er verlangt zu viel, zu schnell.
Alle Ostblockstaaten waren staatskapitalistische Gebilde. Der Unterschied bestand lediglich in der Organisation der Verwertung der Abreitskraft (hier zentralistisch, im Westen marktgetrieben). Der Staatskapitalismus war weniger effizient in der Kapitalakkumulation als der Marktkapitalismus des Westen, DESWEGEN ist der Ostblock untergegangen.
Okay, dann lag es nur daran und nicht an systematischer Unterdrückung, Überwachung, Folter und Zerstörung der eigenen Kultur. Es lag nur am Kapitalismus.
Darum geht es mir. Du konzentrierst dich auf eine einzige Sache und ignorierst alles andere drumherum, was mindestens ebenso wichtig ist. Ich sage ja gar nicht, dass du nicht zu einem gewissen Grad recht hättest, ich sage nur, dass Kontext fehlt. Sehr wichtiger Kontext.
Das ist aber nicht schlimm. Du näherst dich Materie nur aus einer anderen Richtung an. Das ist vollkommen in Ordnung, aber du scheinst komplett verschlossen gegenüber anderen Faktoren zu sein, da du immer nur die gleichen Quellen liest, welche ebenfalls nicht auf diese Faktoren eingehen, und darum sind das keine guten Quellen.
Siehe deine Meinung zum Ukraine-Krieg. Du siehst als den russischen Kampf um eine neue Weltordnung. Wenn man es oberflächlich betrachtet, hat es diesen Anschein, aber wenn man das große Ganze betrachtet und noch andere Faktoren miteinbezieht, erkennt man ein ganz anderes Bild. Putin ist eine neue Weltordnung vollkommen egal. Er kennt Chinas Ambitionen, aber weiß, dass diese keinen Erfolg haben werden. Putin weiß, dass Russland in diesem und im nächsten Jahrhundert kein "big player" auf der Weltbühne mehr sein wird. Er ist viel zu klug, es nicht zu wissen und alles, was er gerade tut, spricht dafür, dass er es weiß. Sein Krieg ist in seinen Augen der einzige Weg, wie Russland als Nation das aktuelle Jahrhundert übersteht. Laut Hochrechnungen stirbt Russland aus. Das ethnische Volk der Russen schrumpft in katastrophaler Geschwindigkeit. Auswanderung, niedrige Geburtenrate, Kindersterblichkeit usw. wenn es in gleicher Weise so weitergeht (und das sind tatsächliche Hochrechnungen), leben in weniger 300 Jahren keine ethnischen Russen mehr in Russland. Die Nation selbst würde wesentlich früher kollabieren.
Um sich auf dieses innenpolitische Drama konzentrieren zu können, sichert er die außenliegenden natürlichen Grenzen. Er hatte, um das alles auf den Weg zu bringen, laut demografischen Wandel, genau bis 2022, bis 2024 und welche Jahre haben wir jetzt? Alles, was die Russen gerade machen, dient, diesem Zweck. Wenn es ihm um eine neue Weltordnung gehen würde, hätte Russland keinen Krieg begonnen und damit der Welt gezeigt, dass die russischen und chinesischen Streitkräfte Papiertiger sind. Er hätte China nicht verärgert, ihre Taiwan Mission damit fast unmöglich gemacht. Er hätte das Volk weiter liberalisiert und Europa anzunähern, um Deutschland von den USA wegzubekommen. Er hätte keine rechten Parteien in Europa etabliert, er hätte nicht England von der EU getrennt, er hätte sein Volk liberalisiert und einen erneuten, ideologischen Gegenpol zu den USA erschaffen. Das wäre alles einfacher gewesen, als über Jahrzehnte hinweg durch komplizierte Propaganda Europa zu spalten, England von der EU zu trennen und eine wacklige Marionette in den USA zu etablieren.
Putin hat alles, was er getan hat, auf 2022 bis 2024 ausgerichtet und hatte fest mit einer Wiederwahl von Trump gerechnet, wodurch die Ukraine keine Chance gehabt hätte, da Trump nichts getan hätte. Alles war bei Putin auf Krieg ausgerichtet. Nicht auf neue Weltordnung. Aber es hat nicht geklappt. Die Ukraine war zu stark, Trump wurde nicht wiedergewählt, die CDU ist nicht in der Regierung, Covid-19 war auch ein Faktor, der Wille des deutschen Volkes nach rechts zu rücken, war nicht groß genug. Aber es gab kein Zurück mehr. Er musste angreifen, alles war darauf ausgerichtet.
Aber all diese Faktoren ignorierst du komplett, da deine Quellen immer nur von der neuen "Weltordnung" sprechen. Ein Wort, das sie auch nie genau definieren. Erst schreiben sie vom Dualismus NATO vs. Warschauer Pakt. Jetzt soll die neue Weltordnung NATO vs. Russland und China sein. Manche Details sind anders, aber geopolitisch sind es die gleichen Clubs und auf geografischer und militärischer Ebene hat sich praktisch nichts geändert. Im Nahen Osten haben Russland und die USA Irak und Iran getauscht und in Europa haben die Balkanstaaten die Seiten gewechselt. China wurde größer, Südamerika geht es gleich beschissen, nur dass jetzt China dort das macht, was vorher die Sowjets gemacht haben. In Afrika machen jetzt die Chinesen, das, was alle anderen ebenso machen und der Nahe Osten ist, wie früher auch schon, Chaos.
Das war jetzt mit Absicht stark vereinfacht.
Und zum Thema Ukraine:
Zu glauebn, dass die F16 Angriffe auf RUS fliegen könnte, ist in meinen Augen Wunschdenken. Mit den S300 und S400-Systemen wäre es ein Wunder, wenn sie überhaupt in die Nähe einer größeren russischen Stadt kämen.
Warum sollten sie auch in die Nähe einer größeren russischen Stadt fliegen? Davon hat hier keiner gesprochen. Es geht darum, Raketen- und Artilleriestellungen anzugreifen und die sind auf Feldern, meist direkt hinter der Grenze und nicht in Ortschaften. Und das ist den Ukrainern schon an ein paar Stellen gelungen. Ebenfalls auch auf der Krim. Es geht nur darum, dass es, gelinde gesagt, diplomatisch schwierig aussieht, wenn westliche Flugzeuge im russischen Luftraum Ziele bombardieren.
Im Übrigen haben sich bis jetzt alle Wunderwaffen des Westens (sei es nun die Bayraktar oder die HIMARS) letztlich an der Realität blamiert.
Eigentlich nicht. Die USA haben noch keine HIMARS verloren und die abgefangen russischen Telefonate beklagen die HIMARS regelmäßig. Auch der Schlag auf das WAGNER Quartier erst kürzlich, wo die Russen womöglich hunderte Söldner verloren haben, war eine HIMARS Salve. Die Ukraine hat nur wenige HIMARS und hat sogar mehr von den USA bestellt, die USA wollen aber immer zu jeder Zeit wissen, wo diese sich befinden, damit sie nicht in falsche Hände geraten. Das schränkt ihre Nutzbarkeit ebenfalls ein. Aber die bisherigen Erfolge sind durchaus eindeutig.
Die Russen haben immer wieder adaptiert, seitdem sind die Wunderwaffen aus den Medien verschwunden.
Natürlich sind die aus den Medien verschwunden. Da die Ukrainer verhindern wollen, dass man weiß, wo diese sich befinden oder in welchen Gebieten sie hauptsächlich gewartet werden usw. Mit jedem Einsatz, der in den Medien gezeigt wird, zeigt man den Russen, wo ungefähr diese sich aktuell befinden. Sie wollen unbedingt verhindern, dass es ihnen so geht wie den Russen, die ihre Stellungen über Social Media preisgeben (siehe Wagner Lager) oder der Wagner-Offizier, der seine Tour livegestreamt hat und dann von einer Rakete getroffen wurde, da die Ukrainer den Stream ebenfalls gesehen haben. Oder die Russen, die nach Hause telefonieren und die Ukrainer daraufhin die Stellungen über die Funktürme orten können. Oder die russischen Journalisten, die Kriegsgeräte im Fernsehen zeigen, dadurch die Stellung verraten, worauf die Ukrainer schießen.
So wird es denn auch mit den Leopard passiert. Und irgendwann sind die NATO-Lager leer. Und Russland hat gleichzeitig auch noch die Nato "disarmed".
Der Leopard ist ein Verbundsfahrzeug, das ist wahr. Es muss zusammen mit Schützenpanzern (z.B. Bradley) und Infanterie eingesetzt werden. Ihn einzeln einzusetzen, lief schon für die Türkei nicht so gut. Allerdings waren das A4 und keine A6. Das bedeutet, keine reaktive Panzerung. Zudem ist jedes Fahrzeug nur gut, wenn es in seiner gedachten Kapazität eingesetzt wird. Zu glauben, dass keine Leos verloren gehen werden, ist naiv. Allerdings fahren die Russen aktuell erste Weltkriegstaktiken und verheizen ihre Panzer, Truppen und gepanzerte Fahrzeuge. Die Truppe ist nicht richtig ausgebildet. Bis die westlichen Panzer eintreffen, vergeht noch Zeit. Ich bin auch skeptisch, ob es für einen entscheidenden Durchbruch bis zur Krim reicht, aber eine Offensive samt Gebietsgewinn wird wohl hinhauen. Spätestens wenn die Leo 1 in großer Stückzahl eintreffen, wird es deutliche Verschiebungen im Frontverlauf geben.
Allgemein sehen wir wahrscheinlich im Sommer, wohin die Reise gehen wird.
Ich bin gespannt, wie lange die NATO die Ukraine noch mit Munition unterstützen kann. Glaubt man den letzten Aussagen von Ben Wallace, dann kommen die NATO-Staaten jetzt schon nicht mehr hinterher.
Das stimmt. Die Munition ist knapp. Die USA holen bereits ihre Notbestände aus Israel und Saudi-Arabien, um sie in die Ukraine zu schicken. Aber die Produktion läuft und das ziemlich ungestört, während in Russland einzelne Produktionsstätten schon in Flammen aufgegangen sind und die Sanktionen wirken. Den Russen geht es übrigens ebenso. Die Anzahl der Artillerieangriffe ist um ein Drittel zurückgegangen und laut Berichten kaufen sie Munition aus Nordkorea, aber diese wollen diese nicht mehr einfach so hergeben, da demnächst eine größere Militärübung vor ihren Grenzen stattfindet.
Das Ganze zeigt, wie wenig Interesse weder die NATO, noch Russland an einem direkten Krieg miteinander hatten. Wenn beide plötzlich gegeneinander angetreten wären, dann wäre vielleicht genug Munition für vier Monate dagewesen, dann hätten sie sich wieder gegenseitig die Köpfe einschlagen müssen.
Und die Panzer (die angenehmerweise nur in für die russischen Streitkräfte "leicht verdaulichen Portionen" an Front kommen, aktuell sind es nicht mehr als 50 bis Ende April) werden auch keinen Unterschied machen.
Hatte ich auch erst gedacht, aber die Offensive der Russen läuft bereits und sie kommen nicht voran. Die ungekürzten aktuellen Aufnahmen russischer Verbände zeigen eindeutige Mängel in der Ausbildung. Sie rammen sich in Panik stellenweise gegenseitig oder springen einfach aus dem gerade noch fahrenden Fahrzeug. Niemand ist motiviert dort zu sein, sie wissen sie werden verheizt. Die Moral der Russen ist furchtbar. Mittlerweile sogar unter den Wagner-Truppen und von den Tschetschenen hört man auch nichts mehr. Wahrscheinlich hat Putin die "guten" Truppen aktuell im Hintergrund und wartet ab. Die Offensive ist aber bereits im vollen Gange.
Es ist schon bemerkenswert, dass die Ukraine jetzt schon nach einer dritten Panzerarmee verlangt (300 Kampfpanzer, 500 Schützenpanzer, 600 Artilleriegeschütze), wo sie doch angeblich bei Charikiw letztes Jahr "hunderte Panzer" der Russen erobert haben.
Sie verlangen nicht die dirtte Panzerarmee. Sie haben durchweg um Panzergebeten und die alten sowejetischen erhalten. Das ist auch absolut in Ordnung, in meinen Augen, die Russen haben die absolute zahlenmäßige Überlegenheit auf dem Papier. Da würde ich auch um jedes Fahrzeug bitten.
-Edit-
*Die eroberten Fahrzeuge existieren, laut unterschiedlichen Quellen noch immer. Die Russen haben diese aber nicht im komplett Zustand hinterlassen. Da haben sie dazugelernt. Das heißt, sie haben sie schwer beschädigt und sie müssen repariert werden. Mit einer stark beeinträchtigten Kriegsindustrie dauert das. Außerdem wäre es aktuell unklug sie einzusetzen, da sie aktuell einen Verteidigungskrieg kämpfen und sich dafür Artillerie, Haubitzen, Mörser, Raketen und Minen besser eignen als Panzer.
Panzer sind Angriffswaffen und werden für den Sturm auf befestigte Stellungen verwendet. Sie jetzt zu offenbaren, macht sie nur zum Ziel für die russische Luftwaffe und Raketen. Das versucht man, bis zum letzten Moment zu vermeiden. Wahrscheinlich werden sie dann eingesetzt, um die Flanken der Leoparden und Challenger zu schützen.
-Edit-
Also entweder waren die Zahlen von damals propagandistisch in die Höhe geschraubt oder die Russen sind sehr viel effizienter im Zerstören der ukrainischen Streitkräfte, als es uns hierzulande weiß gemacht wird.
Das ist ein sehr komplexes Thema. Die Russen übertreiben bei ihren Angaben was die zerstörten Fahrzeuge angeht und untertreiben bei ihren Verlustmeldungen. Die Russen geben an, bereits mehr Fahrzeuge und Flugzeuge zerstört zu haben, als die Ukrainer je gehabt haben und das ist tatsächlich überprüfbar.
Auch die Angaben ihrer gefallenen Soldaten haut nicht hin, da die Ukrainer wesentlich mehr Tote bereits geborgen haben und auch abgefangene Telefonate zwischen höherliegenden, russischen Offiziellen von wesentlich höheren Zahlen sprechen. Wenn die Russen durchgeben, dass sie drei Kompanien in ein Gebiet schicken und daraufhin zwei dieser Kompanien von der Einsatzliste streichen und die letzte Kompanie wieder hinter die Front versetzt wird, was meist nur passiert, wenn sie aufgerieben wurde, und das immer wieder passiert, dann spricht das ein anderes Bild.
Hier ist übrigens eine Auflistung der bisherigen
russischen und
ukrainischen Verluste 2022 an Fahrzeugen, jeweils mit Bildbeweis. Diese Zahlen sind nicht mal ansatzweise mit denen der Russen vergleichbar. Allerdings tendiere ich der Seite zu glauben, welche Beweise vorlegt. Diese verlinkte Seite ist weder russisch, noch ukrainisch. Es ist eine private Spionage agency und wird von vielen Zeitungen und Sendern aus verlässliche Quelle eingestuft. Diese Zahlen entsprechen ungefähr den Beständen die aktuell noch rumfahren und den bekannten Beständen von der Zeit vor 2022. Die Angaben der Russen (die erst kürzlich erschienen sind), ergeben diesbezüglich absolut keinen Sinn.
Sie versuchen ähnlich Listen mit Flugzeugen aufzustellen aber die Schwierigkeit eines solchen Unterfangens liegt in der Natur der Sache. Von Flugzeugen bleibt weniger übrig und sie sind einfach sehr sehr schnell.
Zum Thema Propaganda:
Alle Konfliktparteien lügen. Aber die ukrainische Seite ist glaubwürdiger aus einem simplen Grund. Sie gehen einen sehr schmalen Grad. Wenn sie ihre Verlustzahlen übertreiben, glaubt der Westen der Kampf ist aussichtslos und schickt keine Unterstützung mehr. Wer investiert in eine hoffnungslose Sache? Wenn ihre Angaben an Abschüssen aber zu hoch sind, schickt der Westen ebenfalls weniger, denn wozu soll man sich die Mühe machen, die kommen ja auch so klar. Außerdem hat der Westen Mittel und Wege das überprüfen. Deswegen ist den ukrainischen Angaben eher Glauben zu schenken, da sie irgendwo auf dem Teppich bleiben müssen. Obwohl man auch nicht alles blind glauben sollte,
Die Russen haben dieses Problem nicht und können sagen was sie wollen. Egal wie man es dreht und wendet, sie kontrollieren alle Medien, niemand fordert es heraus. Scheiss egal.
Dafür, dass der Westen angeblich den WK3 vermeiden will, testen sie aber erstaunlich oft die roten Linien der Russen immer weiter aus. Überhaupt finde ich es faszinierend, dass ausgerecht die Ukraine (bzw. vor allem Länder in direkter Nachbarschaft zu Russland) bei der NATO ein derartiges Interesse weckt. Als ob das Methode hätte...
Ja, natürlich weckt die Ukraine Interesse. Dort werden Nahrungsmittel angebaut (Preise für Foodstuff), die Ukraine ist zudem ein weitere Zugang zum Schwarzen Meer und zur Krim. Die Ukraine hat über 40 Millionen Einwohner und so wie die sich gerade wehren, hätte ich dir lieber auf unserer Seite, als auf der Seite des Gegners. Zudem bietet die Ukraine eine gute Ausgangsstellung für einen Krieg gegen Russland.
Hier kommen wir wieder zur Geographie und in die Geschichte rein und zum Thema natürliche Grenzen. Schon die Nazis haben das erkannt und sind durch genau das Gebiet in der Ostukraine, um die Ölfelder im Süden Russlands zu bekommen. Dort wo sie jetzt kämpfen, ein paar wenige Kilometer nördlich, fand die Panzerschlacht um Kursk statt. Dieses Gebiet ist strategisch extrem wichtig, was der Grund ist für diesen gesamten Krieg. Die dortigen natürlichen Grenzen. Also ja, das hat von beiden Seiten Methode.
Edit:
*Noch etwas zu den Beutepanzer geschrieben.