Meine Meinung:
Nachdem die Potters von Teil 1-4 immer besser wurden und der letzte schon Höchstwertung bekam, war es ja nur eine Frage der Zeit, bis mal ein Teil kommen würde, der den hohen Qualitätsstand nicht halten sollte - und hier ist er.
Potterfans brauchen sich aber nicht grämen, denn die bewährten Pluspunkte sind alle da. Radcliffe ist immer noch perfekt als Potter und auch sonst ist das Casting sehr gelungen. Imelda Staunton (erst kürzlich im Seagal Thriller Shadow Man) spielt ihre Rolle als nervend konservative Lehrerin mit perfekter Präzision und die neue Schülerin Luna Lovegood ist ebenfalls eine herzliche Ergänzung.
Hermine und Ron kommen dieses Mal etwas zu kurz, auch Voldemort kommt nur in kurzen Szenen vor, zu kurz eigentlich. Voldemorts Szene hat leider nicht den Eindruck, den er im vierten Teil hinterließ, aber da werden 6 und 7 sicher noch besseres bieten. Nicht so gut ist Helena Bonham Carter als durchgeknallte Cousine von Gary Oldman, die völlig überzogen spielt und ihren verrückten Charakter zu ernst nimmt. Dafür tut es gut mehr von Oldman selbst zu kriegen, der als Sirius Black den Auftritt bekommt, den er verdient.
Über die Optik des Films brauchen wir im Grunde gar nicht sprechen. Wer die letzten Teile gesehen hat, der weiß schon, das die HP-Filme ohne Frage zu dem besten gehören, was es in den letzten Jahren in Sachen Sets, Beleuchtung, Effekte und Regie gab, und auch Yates macht da mit seinem neuesten Teil keinen Abbruch. Lediglich das Auftreten eines computeranimierten Riesen, der noch ziemlich unfertig aussieht, bleibt negativ im Gedächtnis. Entweder fehlte da dort das Geld, oder sie hätten ihn einfach rauslassen und bei den Zentauren bleiben sollen.
Was Harry 5 aber schlechter macht als seine beiden Vorgänger, ist die Tatsache, dass die Story nicht wirklich gut ist und das das Spektakel fehlt.
Harry Potter 3 hatte eine spannende Story mit packenden Wendungen und einem grandiosen Finale; Harry Potter 4 hatte eine noch bessere, gewürzt mit spektakulären Actionsequenzen. 5 aber steckt in beidem zurück. Es passiert schon einiges, aber irgendwie hat man am Ende nicht das Gefühl, wirklich viel Handlung erlebt zu haben. Da wundert man sich, insbesondere wenn man weiß, dass das Buch mehr als 500 Seiten hat und stark gekürzt werden musste.
Der Film konzentriert sich auf zwei Plots: die langsame Schulübernahme der diktatorischen Lehrerin Umbridge und das Vorbereiten der Freunde Harrys auf den Kampf gegen die dunkle Seite. Beides aber führt nicht wirklich zu grandiosen Enden, und die Auflösungen beider Stories bleibt weit hinter denen der letzten beiden zurück. Auch hat man das Gefühl, dass der Film nichts wirklich wichtiges neues erzählt hat.
Wenn ich persönlich daran zurück denke, welche Szenen mir im Kopf geblieben sind, sind das folgende:
Stein der Weisen
- der dreiköpfige Hund
- das Schachsspiel
- Quidditch
Kammer des Schreckens
- Tom Riddle
- der Basilisk
Askaban
- die Zeitreise
- der Werwolf
- die Dementoren
Feuerkelch
- der Ball
- der Drache
- das Labyrinth
- der Unterwasserkampf
- Voldemorts Auferstehung
Phoenix:
- ???
Insgesamt würde ich den neuen Potter an dritter Stelle einsortieren, knapp vor dem Stein.
Harry Potter und der Stein der Weisen: 7/10
Harry Potter und die Kammer des Schreckens: 8/10
Harry Potter und der Gefangene von Askaban: 9/10
Harry Potter und der Feuerkelch: 10/10
Harry Potter und der Orden des Phoenix:
8/10
Potterfans werden ihn lieben, wer aber nicht zumindest den Feuerkelch gesehn hat, sollte sich im vorraus zumindest bei Wikipedia oder BGpedia informieren. Ohne Vorwissen steht man hier sicher komplett im Dunkel.
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Und gimlis:
http://www.bereitsgesehen.de/kritik/pics/harry5-1.jpg
BG Kritik: Harry Potter 5 (gimli)