Zählt so etwas überhaupt noch zur Woke-Debatte, oder ist das irgendein anderer Teil von political correctness, für den es einen anderen Begriff gibt?
Die Dosis macht hier wieder, wie so oft, das Gift. Man kann natürlich Dinge immer so übertreiben, dass sie der eigenen Sache letztendlich einen Bärendienst leisten.
Es ist m.E. zum Beispiel absolut angebracht das Ausstellen von Beutekunst aus Afrika als kulturelle Aneignung zu ächten und die Rückgabe zu fordern. Weiße mit verfilzten Haarfrisuren der kulturellen Aneignung zu bezichtigen finde ich wiederum ziemlich schwierig.
Das ist genauso wie die weißen Frauen/Männer in Deutschland die sich anmaßen zu bestimmen, dass Kinder sich an Karneval nicht als Indianer, Mexikaner oder Asiaten verkleiden dürfen, während es die vermeintlich Betroffenen Gruppen einen Scheiß interessiert oder das sogar gut finden.
Wobei sich betroffene American Natives regelmäßig über sowas beschweren, Mexikaner aber z.B. weniger, habe ich das Gefühl. Da ist eine gewisse Wachsamkeit schon angebrachter, als so ein vorauseilendes auf Verdacht den Zeigefinger zu heben, wenn man nicht betroffen ist und nur eine Beleidigung annimmt.
Leider dient es in diesen extremen Ausprägungen oft nur der Befriedigung der eigenen Profilneurose, oder dem Zweck sich unverdächtig machen zu wollen. Das heißt aber nicht, dass man sämtliche Formen von Sensibilität und Diversität verteufeln sollte. Das ist nämlich der gefährliche Trugschluss der viele aus der Mitte der Gesellschaft unangenehm weit nach rechts treibt.