Hier meine Kritik zum Buch, spoilerfrei
Hannibal Rising - Thomas Harris
19,95 € - Amazon, engl. Ausgabe
Das ist also Hannibal Begins, die Kindheitsgeschichte des jungen notorischen Kannibalen-Gentleman's. 7 Jahre hat es gedauert, bis Harris nach "Hannibal" seinen neuen Roman rausgebracht hat, und ich habs in 2 Tagen durchgelesen.
Was als allererstes auffällt ist der Schreibstil, der sich sehr von den anderen Büchern (Roter Drache, Schweigen der Lämmer, Hannibal) unterscheidet. Statt komplexer Story mit vielen Verschichtungen und düster-dreckiger Atmosphäre ist diese Geschichte trotz vieler Morde überrascht locker und oberflächlich. Atmosphäre oder Spannung wird zu keinem Moment aufgebaut, und man trottet eher locker mit Hannibal Junior durch die Seiten.
Dieser Hannibal weckt auch keinerlei Faszination aus. Meistens ein stiller Jugendlicher mit humorloser Ernsthaftigkeit, erscheint weder seine Bösartigkeit gefährlich, noch seine Liebesgeschichte leidenschaftlich.
Wie man bereits in Hannibal erfuhr, musste der kleine Hannibal als Kind mitansehen, wie Soldaten seine kleine Schwester aufaßen. Er kommt daraufhin zu seiner Tante, wächst da auf und rächt sich dann etwas später. Über die Einfachheit dieser Plot-Beschreibung geht der Rest des 320-Seiten langen Buches auch nicht hinaus - man lernt fast nichts neues über Hannibal, kriegt keinen näheren Einblick in seine Seele und der Rest ist auch nicht wirklich packend.
Was unsere Gorehounds betrifft: der Body Count ist hoch, hält sich grafisch aber in Grenzen. Die Sache mit Hannibal's Schwester wird zum Beispiel (zum Glück) überhaupt nicht beschriebem.
Für wen lohnt sich Hannibal Rising? Ich denke, Hardcore-Lecterfans werden eh nicht drumherum kommen zumindest den Film zu sehen, aber große Erwartungen sollte man nicht haben. Rising ist zwar keine schlechte Geschichte und als Film bestimmt ganz nett, aber die zweite Ankunft Christi ist es nicht.
5 / 10