Mir - und ich würde mal ganz dreist behaupten auch Leuten wie Romero und Boyle/Alex Garland - geht es bei Zombies nur sekundär um große Survivalspannung oder Bedrohungseffekte. Zombies, in der Art wie Romero sie popularisiert hatte, sind eben ein Zerrspiegel der Menschheit, eine Metapher. Daher ist es eben nur logisch und konsequent, den Schleier der Metapher irgendwann fallen zu lassen und sich im Kontext der Vorarbeit durch die Metapher um den Kern der Sache zu kümmern.
Aber mal ganz von Grundsätzlichkeiten des Subgenres bzw. von Zombies abgesehen: "Weeks" besteht auch zu großen Teilen aus "Menschen vs. Menschen".
Nur dümmer.
Ich habe "Weeks" nämlich tatsächlich ganz frisch noch einmal gesehen. Ist ja bei Prime Video (leider Synchro only; warum passiert das immer wieder, Amazon? Ist das so schwer?!?) Und ich würde sagen "Weeks" ist größer, spektakulärer, actionreicher und blutiger als "Days", aber auch flacher, leerer und vorallem dümmer. Sooo viel gnadenlose Dummheit muss passieren, damit die Situation eskaliert. Die Kinder, Carlyle, das Sicherheitskonzept in der Station, die Sicherung der gefundenen Person, der Kuss, die Flucht, der Code Red und einiges mehr. Einen dieser Aspekte hätte ich entschuldigen können, vielleicht zwei. Aber das hier war absurd. Man vergleiche dies mit der nachvollziehbaren Psychologie in Brendan Gleesons Schlussszene aus "Days", die sicherlich kein gigantisches emotionales Ereignis war, aber eben nachvollziehbar, tragisch und im Sinne der Kernidee des Films. "Weeks" ist reiner Survivalhorror und als solcher höchstens okay. Die Sache mit Daddy Robert Carlyle riecht wie ein bedeutsames Motiv, wie eine konkrete Idee, führt aber zu nichts. Stattdessen mehr menschliche Idiotie, die man auch von schöner suppigen Italo-Horrorfilmen bekommen kann.
"Weeks" soll besser sein als "Days"? Also für mich auf keinen Fall!