Aber wie bei Star Wars kann man ja nicht nur versuchen den 'Stamm-Fans' einen zufriedenstellenden Film zu präsentieren, sondern muss ja auch ein breiteres Publikum ansprechen, wenn man mit solch hohen Budgets hantiert.
Aber was ist denn das Problem mit dem Ereignis aus deinem Spoiler? Dadurch werden ja nicht Teil 1 und 2 obsolet, sondern alles danach und das war ja sowieso klar.
Ich befürchte, wir drehen uns da im Kreis, aber ich versuche es nochmal.
Es erwartet niemand, dass ein Sequel nur die Stamm-Fans zufriedenstellen soll, das ist auch nicht so formuliert. ALIEN und ALIENS könnten ja prinzipiell nicht unterschiedlicher sein, und trotzdem wird/wurde der nicht abgestraft, weil sie der Ausgangssituation treubleiben und man sich gleichzeitig weiterentwickelte. Die handelnden Personen mögen wechseln, aber es ist eine konsequente Fortführung auf Basis der festgelegten Ereignisse; so auch von T1 auf T2 und bedingt auch auf T3. DF hingegen ist in weiten Teilen keine Fortführung, sondern ein Remake, das die Wurzeln zu den ersten beiden Filmen kappt, gleichzeitig aber verzweifelt deren Nähe sucht. Das kann nicht funktionieren. Das dieser Spagat nicht einfach ist, ist doch klar. Dass es bei DF aber im Gesamtpaket nicht funktioniert, auch. Das hat mehrere Gründe und nicht nur die Qualität des Filmes an sich, das ist klar. Man kann ihn da aber auch nicht ausnehmen, da vieles, zu vieles nicht funktioniert und – man denke an die Optik – die alten Fans vor den Kopf stößt. Und das sollte man in einem Franchise tunlichst vermeiden, weil man dann die Erwartungshaltung seines Stammpublikums unterläuft.
In den ersten beiden Filmen wird
John Connor als der unverzichtbare Faktor, ohne den der menschliche Widerstand in der Zukunft nicht überleben kann, aufgebaut. Alles fokussierte sich auf ihn und sein Überleben, das war die Quintessenz der Story. In DF wird er quasi nebenbei ermordet. Das kann man innerhalb eines Franchises machen, wenn man den Zuschauer schocken und das Franchise neu ausrichten will. Doch für den Schock ist es zu schwach inszeniert und die Neuausrichtung besteht darin, dass man prinzipiell aussagt, dass es völlig egal war/ist,
ob Connor lebt oder nicht. Danach wird die bekannte Story nur noch einmal erzählt: Jetzt ist halt
Dani die Hoffnung der Menschheit, und es geht nicht mehr gegen Skynet, sondern gegen Legion. Das ist keine Neuausrichtung, dass ist im Grunde ein Remake – aber
dafür muss ich nicht die bisher wichtigste Figur opfern. Das stört mich. Hätte es da irgendeinen Kniff gegeben, könnte ich mit diesem Punkt leben. Den gibt es aber nicht. Es ist Augenwischerei, um sich mehr Freiraum zu verschaffen.
Dass man dann zusätzlich noch die Sequels ignoriert, insbesondere T3, macht es nicht besser. Man hat aus dem Flop von SALVATION die falschen Schlüsse gezogen, denn die Handlung nach T3 anzusetzen und in der Zukunft spielen zu lassen, war aus erzählerischen und konzeptionellen Gründen genau richtig – man hat es nur scheiße umgesetzt und den falschen Regisseur verpflichtet. Sieht man ja auch an der Relation vom Opening (Über 40 Mio., ähnlich wie bei T3) in Relation zum restlichen US-Einspiel. Da gab es durchaus Interesse, doch es wurde da gegen die Wand gefahren und die Zahlen sausten nach dem Start rasant in den Keller, weil die Mundpropaganda schlecht war; von der katastrophalen Werbekampagne ganz zu schweigen. Als dann GENISYSY (Opening unter 30 Mio.) die Rolle rückwärts machte, und der Film auch in zweiter Instanz nicht funktionierte, war es endgültig vorbei.
Und deswegen war das Interesse an DF vom Fleck weg nicht so groß wie gedacht: Zweimal wurde der Fan enttäuscht, da lässt er sich nicht noch einmal mit dem Ring durch die Manege führen. Und die breite Masse interessierte die jungen Zuschauer kaum, da ändert auch eine Rückkehr von Cameron und Hamilton nichts. Und das durchwachsende Feedback tat dann sein Übriges.
Der Flop kommt daher nicht überraschend: Ein Franchise, das bereits zweimal erfolglos umgekrempelt wurde. Ein Star, der die Massen nicht mehr zieht. Eine unausgegorene Kampagne und ein Film, der nichts neues bietet, mehr Remake denn Sequel ist, mit seinen Figuren nichts anzufangen weiß und auf Over the Top CGI-Action, denn auf die wuchtige Inszenierung von T1 + T2 setzt, und Figuren bietet, mit denen das junge Publikum nichts anzufangen weiß. Warum sollte das denn nun irgendwen zufriedenstellen?