BG Kritik: „Amblin'“
von Christian Mester
AMBLIN‘ (1968)
Regie: Steven Spielberg
Cast: Richard Levin, Pamela McMyler
Story:
Ein junger Anhalter trifft auf eine Anhalterin, mit der er fortan durch die Gegend zieht. Beim Leben auf der Straße kommen sich die beiden näher…
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Kritik:
„Amblin’“ ist ein Filmfanjuwel, da es die erste Regiearbeit Steven Spielbergs darstellt. Der rund 25 Minuten lange Kurzfilm wurde 1968 zu seinem Debüt und später auch titelgebend für seine Produktionsfirma Amblin Entertainment (s. unten).
„Ambling“ heißt auf Deutsch „Schlendern“ und beschreibt damit auch schon die grundlegende Thematik des Films. In gänzlich wortlosen Bildern – der gesamte Film wird von malerischer Musik begleitet – illustriert Spielberg den Abenteuergeist und das Heimatlose eines Anhalters, der unterwegs auf seinem Roadtrip verschiedene Leute kennen lernt. Für seine Hauptrolle fand er Richard Levin in einer Bibliothek, der ihm selbst nicht nur ein wenig ähnlich sah, sondern auch als reiner Stummdarsteller funktionierte. Schon nach wenigen Minuten im Film wird klar, dass sein Anhalter ein sympathischer Kerl ist, der dann das Glück hat, auf die hübsche Pamela McMyler zu stoßen. McMyler hat einen ungezwungenen Tomboy-Charakter und sieht wie die Art rote Zora aus, mit der wohl jeder Pferde stehlen würde. Beide spielten nach dem Film keine größeren Rollen mehr (McMyler hatte eine Mini-Nebenrolle in „Halloween 2“ als Lauries Mutter), harmonieren vor Spielbergs Kamera jedoch prächtig miteinander.
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Die beiden spielen miteinander, veralbern sich und vorbei ziehende Fahrer, bis es zum absehbaren engeren Miteinander kommt. Obwohl Spielberg auf keine Dialoge zurückgreifen kann, gelingt es ihm, alles Wichtige durch Bilder zu beschreiben. Die Geschichte endet auf recht offener, aber zufrieden stellender Note und schließt trotz der kurzen Laufzeit alles Wichtige gut ab.
In seiner Erstarbeit hinter der Kamera zeigt der damals junge Spielberg schon früh, dass er etwas auf dem Kasten hat. Interessante Blickwinkel, Kameraspielereien, ein harmonischer Bildfluss und ein Gefühl für passende Einstellungen machen „Amblin’“ zu einem zwar frühen, aber vorzeigbaren Werk. Das größte Leid ist die eher schlechte Qualität des Filmmaterials, was jedoch an dem schlechten Fundmaterial selbst zu erklären ist – im Hand ist „Amblin’“ in regulärer Form bis heute nicht erhältlich.
Fazit:
„Amblin’“ ist ein kleiner, romantischer Feel-Good Film über das sorglose Treiben junger Anhalter, der Spielbergs frühes Potenzial zeigt. Es muss ja nicht immer Rutger Hauer sein, den man unterwegs mitnimmt.
6 / 10
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