BG Kritik: „Highlander – Es kann nur einen geben“ (Classics Kritik)

16. Oktober 2020, Christian Mester

Kopf hoch. Ein verträumt dreinblickender schottischer Charmebolzen mit Silberblick, der seine geliebte Frau seit Jahrhunderten vermisst, ein hünenhafter Barbar, der den ganzen Tag nur Helden meucheln und Köpfe abhauen will, Sean Connery, ein unvergesslicher Soundtrack von Queen – natürlich alles Zutaten für einen der beliebtesten Actionklassiker der 80er. „Highlander – Es kann nur einen geben“ schlug sich in die Ewigkeit. Wir zeigen „Highlander“ an diesem Sonntag (18.10.2020) in unserem Kultkino.

© Weltkino (Universum Film)

Highlander – Es kann nur einen geben
(Originaltitel: Highlander | UK 1986)
Regie: Russell Mulcahy
Darsteller: Christopher Lambert, Sean Connery, Clancy Brown
Kinostart Deutschland: 28. August 1986

Die Handlung ist ebenso schräg wie einfach: unter den Menschen leben nichtsahnend Unsterbliche, die nach ihrem ersten Tod für immer am leben bleiben. In dieser Story trifft es Connor McLeod aus den schottischen Highlands, daher „Highlander“, der ca 1600 in einer Schlacht gegen einen Krieger namens Kurgan tödlich verletzt wird, durch die Unsterblichkeit seines Unsterblichseins aber überlebt. In der Gegenwart erlebt er dann ein Wiedersehen mit seinem alten Widersacher, während Rückblicke zeigen, was in der Zeit dazwischen passierte (u.a. lernte er einen Spanier kennen, der hier vom schottischen Sean Connery gespielt wird).

Russell Mulcahys Film traf in den 80ern einen Nerv und verband aufregende Schwertaction clever mit der Romantik ewigen Lebens – und mit Videogamelogik. Um die Unsterblichen nämlich gegeneinander aufzuwiegen, gilt folgendes Prinzip: um stärker zu werden, macht man einen anderen Unsterblichen ausfindig und tötet ihn auf die einzig magisch mögliche Weise: durch einen Schwerthieb, der den Kopf entfernt. Plötzlich ergeben sich Blitze und allerlei Wind, und man saugt quasi die magische Unsterblichkeitsenergie des Gefallenen auf.

Ein Feature, an dem der Kurgan Gefallen gewonnen hat, also jagt er den lieben langen Tag die seltenen Unsterblichen. Tatsächlich gibt es sogar eine Prophezeihung, die besagt, dass es eines Tages nur noch einen geben wird, und dieser wird dann der machtvollste Mensch auf Erden sein – so die Theorie.

© Weltkino (Universum Film)

Lustig ist, dass der Film so erfolgreich war, dass 5 Teile folgten – obwohl Connor am Ende dieses bereits als besagter Einer gefeiert wird. Tatsächlich folgten sogar noch drei verschiedene Serienableger mit insgesamt 180 Folgen, die das Prinzip „Es kann nur einen geben“ ad absurdum führten. Deftiger Käse findet sich auch in den Nebenfiguren, denn sowohl Connery als famos blümeranter Mentor Don Juan Sánchez-Villalobos Ramírez, als auch Clancy Brown als kahlfieses Ekelpaket Kurgan mit gefühltem 2-Meter-Schwert haben so herrlich viel Spaß mit ihren Rollen, dass es großartig mit dem eher starren, stillen Lambert kontrastiert.

„Highlander“ mag rückblickend nicht die allerbesten oder aufregendsten Actionsequenzen haben, verglichen mit anderen Epochenkollegen wie „Terminator“ oder „Top Gun“, zieht aber viel Atmosphäre aus dem tollen 80er Jahre Flair, und schöpft Abwechslung aus der Darstellung der verschiedenen Zeitaltern, in denen McLeod bereits tunlichst versuchte, seinen Kopf zu behalten. Überdies lässt sich dran erinnern, das mit „Who Wants To Live Forever“ einer der besten Queen Songs zum Film gehört.

Autor: Christian Mester

Dieser Filmenthusiast (*1982) liebt es, manchmal auch mit Blödsinn, Leute für Filme zu begeistern. Hat BG im Jahr 2004 gegründet und ist dann für Pressevorstellungen, Interviews und Premieren viel rumgereist, hat als Redakteur u.a. für GameStar geschrieben, war dann mal Projektleiter in einer Werbeagentur mit Schwerpunkt dt, Kinostarts und - schaut gerad vermutlich schon wieder was.

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