BG Kritik: „Jiu Jitsu“ mit Nic Cage gegen einen Alienkrieger

6. Mai 2022, Christian Mester

Eine postakalyptische Zukunft. Alle paar Jahre fliegt ein Komet auf die Erde zu, was seltsamerweise dafür sorgt, dass ein Predator ähnlicher Alienkrieger mit Goldfischglasgesicht vorübergehend auf der Erde erscheint. Sein Ziel? Einen Auserwählten zu finden und ihm den Garaus zu machen. So lang er den nicht findet, tötet er wahllos jeden, den er trifft. Besagter Auserwählter (Alan Moussi aus den neuen Kickboxer Filmen, ist auch von Dimitri Logothetis, dem Macher von „Kickboxer Retaliation“) läuft indessen umher und stößt widerum auf einen mystischen Kickboxing Jiu Jitsu Guru (Nicolas Cage).

Klar, die Handlung ist ein stumpfes Rip-off von Predator, aber zusammen mit Moussi, Tony Jaa, Frank Grillo und Megastar Cage sollte das eigentlich durchaus was bringen können, zumindest so viel wie Genetic Code mit Mark Dacascos und Jürgen Prochnow oder Split Second mit Rutger Hauer. Leider ist dem nicht so. Scheinbar ging das gesamte Budget in die namhaften Nebenrollen, denn für interessante Sets oder stimmige Ausleuchtung war schlichtweg nichts mehr übrig. Die Computereffekte sind katastrophal, und der Gummianzug des Alienkriegers wär für einen Fanfilm löblich, ist für einen professionellen Release aber eher peinlich und auf dem Niveau der 90er Power Rangers Serie. Viele haben über „Monster Hunter“, auch mit Tony Jaa, gemeckert, bei dem auch relativ stumpf in einer Wüste immer wieder hirnfrei gegen Kreaturen gekämpft wird – aber die sind wenigstens tiptop gemacht.

Was bleibt, ist ständiges, wenig spektakuläres Geprügel zwischen dem Gummimann und verschiedenen anderen. Dass der Alienkrieger hauptsächlich mit Fäusten kämpft, lässt ihn auch eher seltsam als beängstigend wirken. Moussi wirkt wie in den Kickboxer Filmen recht blass und austauschbar – er ist einfach kein Van Damme – Grillo ist okay, aber nicht weiter auffällig, Jaa darf noch am besten kämpfen, hat das aber in schon wesentlich besseren Filmen zeigen dürfen. Und Cage? Hat nicht viele Szenen als geheimnisvoller Eremit, darf aber unter anderem einmal länger gegen den Gummimann kämpfen – leider sichtlich größtenteils gedoubelt.

Fazit:

Finger weg. Müll Jitsu ist eine typische B-Movie Mogelpackung: brauchbares Konzept, namhafte Darsteller, solides Cover, aber billig gemachte 0815 Dresche mit gelegentlichen Gaststars. Nicht eine einzige Qualität der Predator Inspiration ist zu finden: weder gute Action, noch charismatische Helden; es gibt keine stimmige Dschungelspannung, keine packende Musik, keine clever eskalierende Handlung, kein originelles Monster. Dann besser nochmal Predator 1-4 auffrischen.

2/10

Autor: Christian Mester

Dieser Filmenthusiast (*1982) liebt es, manchmal auch mit Blödsinn, Leute für Filme zu begeistern. Hat BG im Jahr 2004 gegründet und ist dann für Pressevorstellungen, Interviews und Premieren viel rumgereist, hat als Redakteur u.a. für GameStar geschrieben, war dann mal Projektleiter in einer Werbeagentur mit Schwerpunkt dt, Kinostarts und - schaut gerad vermutlich schon wieder was.

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