BG Kritik: „Zombieland“
ZOMBIELAND (2009)
Regie: Gareth Edwards
Cast: Woody Harrelson, Scott Eisenberg
Story:
Zombieland, so nennen die Überlebenden einer ausgebrochenen Zombie-Epidemie das Überbleibsel des ehemals stolzen Amerikas. Einer von ihnen ist der junge Columbus (Jesse Eisenberg), der sich tagtäglich durch die Ruinen schlägt und händeringend versucht, nicht von überall lauernden Zombies erwischt zu werden.
Eines Tages treffen er und sein Begleiter Tallahassee (Woody Harrelson) auf die feiste Diebin Wichita (Emma Stone), die die beiden im Nu um Waffen und Wagen erleichtert. Da sie Columbus‘ Herz gleich mitnimmt, folgen sie ihr…
Kritik:
Jesse Eisenberg mag nicht der typischste Horrorfilmdarsteller sein, weswegen Zombieland auch nicht unbedingt der gewöhnlichste Zombiefilm ist. Zwar gibt es die langsam schlurfenden Monster mit Mundgeruch auch hier, und immer mal wieder gilt es in spannenden Szenen ihren blutgierigen Griffeln zu entkommen, doch eigentlich ist Zombieland eher eine Komödie über Menschen auf der Suche.
Im Mittelpunkt dieser steht ein schüchterner Flauskopf in Form von Eisenberg, der sich allein bereits gut gegen die untoten Übel durchsetzen kann, aber trotzdem froh ist, als ihm der coole große-Bruder-Verschnitt mit Cowboyhut, Tallahassee (Woody Harrelson) begegnet. Zusammen ergänzen sich die beiden so unterschiedlichen Figuren als Team, bis nach einiger Zeit zwei andere, temperamentvolle Ausreißer (Emma Stone, Abigail Breslin) ins Spiel kommen. Plötzlich ist es um Eisenbergs Figur geschehen und er läuft Leuten hinterher, die eventuell nicht gefunden werden wollen. Und Harrelson? Der übt sich anfangs in Gleichgültigkeit, muss dann aber auch einsehen, was ihm wirklich wichtig ist.
Grob betrachtet besteht der Film lediglich aus mehreren Ortswechseln, die nach witzigen Dialogen zu Actionszenen mit Zombies führen, doch was Regisseur Fleischer (kein Künstlername) hier an Tempo, Spielwitz und Dialogcharme auffährt, kann nur mitreißen. Ähnlich wie die Teenkomödie Superbad, in der rein zufällig auch Emma Stone mitspielte, jongliert auch Zombieland recht geschickt mit vielen großartigen Späßen, die auf fundiert ehrlichen Charakteren aufbauen. Trockener Sarkasmus schlägt hier ein wie ein Baseballschläger, und auch wenn die Konstellationen vorhersehbar sein mögen, verkaufen die fünf wichtigsten Schauspieler die Klamotte gut genug. Fünf? Jep, denn später im Film taucht noch ein bestimmter Schauspieler in einer Nebenrolle als sich selbst auf, und auch wenn er nicht lange dabei sein mag, gehört sein Auftritt zu den besten Star-Cameos der letzten Jahre.
Und Genrefans? Zombieland mag durchaus mainstreamkompatibler und nie wirklich auf Horror aus sein, doch das heißt nicht, dass der Film was für den Mittagstee wäre. Das gelungene Zombie Make-Up stammt von einem Schüler Rick Bakers, und Fleischer macht seinem Namen alle Ehre, ausreichend rote Suppe aufzutischen. Das mag Gorehounds generell eher kalt lassen, doch so sympathisch und selbstbewusst wie sich Zombieland aufführt, werden sie es ihm verzeihen können.
Fazit:
Heiterer Zombie-Actionspaß mit einer rundum sympathischen Besetzung, mit hohem Tempo und guten Effekten. Mag auf Dauer nicht ganz so kultverdächtig sein wie der britische Shaun of the Dead, ist aber ohne Frage ein sehenswerter Genrebeitrag.
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