BG Kritik: „Star Wars Episode 2 – Angriff der Klonkrieger“

16. Mai 2002, Christian Mester

Anakin ist mittlerweile ein Teenager geworden und bekommt eine wichtige Aufgabe: er soll Naboo’s Königin Padme Amidala vor einem Anschlag beschützen. Kurzum verliebt er sich in sie, während Obi derweil einer großen Kriegsverschwörung auf die Schliche kommt. Die Klonkriege stehen bevor, in denen die Armeen der bösen Politiker der Seperatisten auf eine eigens geschaffene imperiale Klonarmee treffen, die dazu von Jedis unterstützt wird.

Star Wars Episode 2 – Angriff der Klonkrieger
Star Wars Episode 2 – Attack of the Clones (2002)
Regisseur: George Lucas
Cast: Ewan McGregor, Natalie Portman, Hayden Christensen

Kritik:
Teil 2 der neuen Star Wars-Filme ist im Grunde eine direkte Fortführung des ersten Films, hat aber einige starke Unterschiede, die „Angriff“ zu einer sehr eigenen Geschichte machen. Der erste Teil war grob gesehen eine sehr kindische Geschichte, in der lediglich Darth Maul und die Podracer-Sequenz davon ablenkten, dass es die versucht witzige Junior-Geschichte von Star Wars sein sollte – die Abenteuer von Darth Vader als Kind. „Angriff“ hingegen fühlt sich wie eine etwas reifere Fassung an, denn anstatt mit dem Doofus Jarjar Binks durch die Gegend zu hetzen und zuzusehen, wie dämliche Druiden gegen Froschleute kämpfen, ist der Ton des neuen Films wesentlich ernster. Die geplante Verschwörung der Herrscher bringt eine Menge Politik mit ins Spiel, welche aber auch wichtig ist, um den Plan des großen Imperators im Endeffekt zu verstehen. Senator Palpatine schafft quasi einen künstlichen Krieg, für dessen Beendung er Vollmacht und eine riesige Armee erhält, mit der im nachinein seine eigene Tyrannenschaft startet.

Dies wird sehr interessant in Szene gesetzt und trotz des Themas leicht und verständlich beigebracht. Obi Wan’s Spurensuche ist insgesamt spannend und wird mit einer ordentlichen Badass-Kampfszene mit Fanheld Jango Fett serviert, die zu den Actionhighlights des Jahres gehört. Seinen Schwachpunkt hat Episode II allerdings in der anderen Geschichte, in der Anakin sich nach und nach in seine Begleiterin verliebt. George Lucas zeigt dabei, dass er absolut keinen blassen Schimmer für Romantik hat und filmt eine der unglaubwürdigsten Verkuppelungen aller Zeiten. Hayden Christensen und Natalie Portman schaffen es beide nicht, in ihren Szenen zu überzeugen, und es fällt somit auch schwer, ihre angebliche Liebe zu verfolgen. Zwar ist alles pompös mit genialer Musik untermalt, und die traumhaften Bilder sind eine wahre Augenweide, aber auf einem reinen Theater wären ihre Szenen ein
echter Horror.

Im Vergleich zu Star Wars Episode I und III gibt es in diesem Score leider kein wirklich herausragendes Stück. Es ist alles sehr gut, aber es gibt kein Thema, das einen sofort an genau diesen Teil der Filmreihe erinnern würde. Abgerundet wird das Ganze mit einer aufwändigen Schlachtszene gegen Ende, die typisch für Lucas ist: groß, viel, technisch umwerfend, aber irgendwie schon ein wenig ohne Herz daherkommen. Der abschließende Schwertkampf gegen Count Dooku (inkl. Gummiball-Yoda) geht dann auch leider als schwächster der sechs Filme unter.

Fazit:
Die dunkle Bedrohung gilt als das schwarze Schaf der Reihe, doch in Wahrheit ist dieser zweite Teil der schwächste. Trotz jeder Menge Effektrambazamba lässt sich einfach nicht übersehen, dass die Romanze zwischen Padme und Anakin peinlich schlecht inszeniert ist.

5/10

Autor: Christian Mester

Dieser Filmenthusiast (*1982) liebt es, manchmal auch mit Blödsinn, Leute für Filme zu begeistern. Hat BG im Jahr 2004 gegründet und ist dann für Pressevorstellungen, Interviews und Premieren viel rumgereist, hat als Redakteur u.a. für GameStar geschrieben, war dann mal Projektleiter in einer Werbeagentur mit Schwerpunkt dt, Kinostarts und - schaut gerad vermutlich schon wieder was.

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