BG Kritik: „Star Wars Episode 3 – Die Rache der Sith“

16. Mai 2005, Christian Mester

Als der Film beginnt, tobt der Klonkrieg noch immer. Die vom Senat eingesetzten Klonkrieger unter der Führung des Politikers Palpatine kämpfen zusammen mit den Jedis immer noch gegen die Roboterarmeen der Separatisten, die von dem berüchtigten Jedikiller Grievous angeführt werden. Noch ahnt niemand, das hinter der Droidenarmee ebenfalls Palpatine steckt, der dies geschickt nutzt um sich eine persönliche imperiale Armee aufzubauen. Gleichzeitig kümmert er sich immerzu darum, den jungen Anakin auf seine Seite zu bekommen.

Star Wars Episode 3 – Die Rache der Sith
Star Wars Episode 3 – Revenge of the Sith (2005)
Regisseur: George Lucas
Cast: Ewan McGregor, Natalie Portman, Hayden Christensen

Zwischen Obi-Wan und seinem Schüler herrscht immer mehr Zwietracht, denn der junge Jedi ist ungeduldig und will mit seiner Macht mehr bewegen. Besonders schlimm wird es, als der Jedirat ihm aufträgt, den Kanzler zu beschatten – die einzige Person, die ihm wirklich zuhört und Interesse an seinen Wünschen zeigt. Während Obi-Wan loszieht um Grievous zu finden, macht Palpatine Anakin zu seinem Sith Schüler und ernennt sich zum Imperator…

Kritik:
Der neue Star Wars ist unter dem Strich mehr als die Summe seiner beiden Vorgänger, beinhält er doch alle wichtigen Elemente der ersten beiden Vorgeschichten und bringt wesentliche Besserungen. Visuell ist auch dieser Film absolut beeindruckend. Die Computereffekte sind absolut atemberaubend und sorgen vor allem spielend dafür, das man sich den Film mehr als einmal ansehen möchte – um wirklich alles gesehen zu haben. Besonders die animierten Figuren wie Yoda, General Grievous oder etwa Obi-Wan’s Reittier sind so wundervoll in Szene gesetzt, wie man es sich von anderen Computerfiguren nur wünschen könnte. Auch die Szenerien, ob es jetzt der Wookie-Planet Kashyyk oder der Lavaplanet Mustafar ist – alles ist sehr abwechslungsreich und mit viel Liebe zum Detail entstanden.

Großes Highlight des Films? Nach der exzellent dramatisierten Mitte verläuft am Ende alles auf einen großen Zweikampf zu, der nicht aufregender hätte inszeniert werden können. Lucas hat hier noch mal alle Asse aus dem Ärmel geholt, um ein grandioses Finale für seine Star Wars-Reihe zu bieten. Was 3 stark von seinen Vorgängern unterscheidet, ist die Tatsache, dass der Film tatsächlich hin und wieder Gefühle weckt. Wenn Anakin zur Bösen Seite überläuft, Freunde, Schüler tötet, und man mitansieht, wie er im Irrglauben an das gute vergiftet wird und seine Bösartigkeit akzeptiert, spürt man wirklich etwas. Das konnte man von den beiden vorherigen Teilen nun nicht behaupten.

Wer allen die Show stiehlt ist der Imperator – Ian McDiarmid glänzt einfach genial in der Rolle des düsteren Siths, der als Kanzler Anakin manipuliert und später sein wahres Gesicht zeigt. Seine Verwandlung in den vernarbten Imperator ist ebenso wie Vader’s „Geburt“ äußer st gelungen und beeindruckend umgesetzt. Neben noch mehr Action gibt es schließlich noch einen Bösewicht, der mit General Grievous unheimlich gut ausgefallen ist. Starkes Design und erstklassige Auftritte machen ihn ebenso unvergesslich wie Darth Maul im ersten. Die Darsteller geben alle ihr bestes, doch erneut sind es viele der Dialoge und Schauspielanweisungen, die einfach weh tun. Christensen und Portman sind besser als in Episode II, aber weiterhin weit unter dem, was sie eigentlich sein sollten. Das liegt vor allem an Lucas‘ Regie und seinen Dialogen, die oftmals viel zu überzogen und unwirklich klingen. Letzten Endes fällt das aber nicht besonders ins Gesicht, da die rein technische Darstellung der Geschichte umwerfend ist, die Action und Dramatik noch mal poliert wurden und es erstmals funktionierende Tragik gibt. Dazu gesellt sich der Score von Episode III mit Leichtigkeit zu den besten des Jahres.

Fazit:
Die Rache der Sith ist ohne Frage der beste der neuen Star Wars-Teile, kann aber trotz immenser Technik und erhöhter Dramatik nicht verstecken, dass es schauspielerisch immer noch teils gewaltig harkt. Trotzdem, ein hervorragender Popcorn-Film, der die Reihe super abschließt.

8/10

Autor: Christian Mester

Dieser Filmenthusiast (*1982) liebt es, manchmal auch mit Blödsinn, Leute für Filme zu begeistern. Hat BG im Jahr 2004 gegründet und ist dann für Pressevorstellungen, Interviews und Premieren viel rumgereist, hat als Redakteur u.a. für GameStar geschrieben, war dann mal Projektleiter in einer Werbeagentur mit Schwerpunkt dt, Kinostarts und - schaut gerad vermutlich schon wieder was.

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