BG Kritik: „Minions“
„Minions“ zeigt die Vorgeschichte der kleinen gelben Knirpse, bevor sie zu Grus Helfern in den
„Ich – Einfach unverbesserlich“ Filmen wurden. Ehe Meister und Diener nämlich aufeinander trafen, erlebten Bob, Stuart und die anderen gelben Glupschaugen noch ein eigenes Abenteuer in den 60er Jahren. Um die zu der Zeit vielversprechende Bösewichtin Scarlett Overkill (Sandra Bullock) zu beeindrucken, versprechen sie ihr, die Krone der britischen Königin zu klauen…
MINIONS (2015)
Regisseur: Pierre Coffin, Kyle Balda
Cast: Sandra Bullock, Steve Carell
Kritik:
Wie beim Madagascar Ableger Die Pinguine von Madagascar gehts bei Ich – Unverbesserlich also ähnlich franchise-ausweitend weiter – mit einem waschechten Prequel ohne Hauptfiguren, bei dem mal ausnahmslos die witzigen Nebenwirbel im Vordergrund stehen dürfen.
Also (endlich) endlose Gags ohne nennenswerte Handlung, womöglich somit ohne Längen? Nope. Wer sich von dem überaus unterhaltsamen Trailer mit den verschiedenen verblichenen Ex-Chefs der Minions eine gagantische Gaganeinanderreihung von gaghaften Gags erwartet, liegt reichlich daneben. Ja, es mag stimmen, dass Gru und seine Adoptivmädels dieses Mal fehlen, doch während Kevin, Stuart, Bob und die übrigen Masterminions in ihren vorherigen Nebenrollen ganz gezielt als Unfugutreiber agieren durften, bedarf es hier ein wenig mehr.
Die Reise für eine neue Minion-Königin zur englischen Königin fällt generell gut guckbar aus. Wie im zweiten Film steht wieder eine charismatische weibliche Antagonistin im Zentrum der Handlung, die wie schon Grus neue Freundin Lucy allerhand Tricks auf Lager hat und den gelben Wichten gut Beine macht. Die Minions dürfen als dauersabbelnde, immerkaspernde Helfer (oder oft auch: Nerver) fleißig wuseln und nerven, und dass das ganze im England der späten 60er angesiedelt ist, wird visuell und gagmäßig herrlich gut genutzt und kommentiert. Da die Macher nach wie vor dieselben sind, überrascht es nicht, dass der Film ähnliche und ähnlich frenetisch-anarchische Action und Späße inne hat wie die ersten beiden Teile. Erneut überzeugt das gelbe Gewusel, vor allem dann, wenn den drei Hauptminions möglichst viel falsch läuft. Da kann man dann auch mal versehentlich König von England werden.
Was den fehlenden Gru und seine Familie betrifft, macht sich das qualitativ tatsächlich kaum bemerkbar. Sie waren die greifbareren Figuren, mit verständlichen Problemen und dem familiären Herz. Das hat das Minions Spin-off weniger, doch eine halbwegs passable Grunddramatik über Führungsqualitäten und ein Mehr an Blödelcomedy wiegt das locker auf. Akzeptieren muss man nur, dass aufgrund der gestreckten Handlung kittende Szenerie hinzukommt. Die Minions kriegen zwar zahlreiche Witzszenen, die als einzelne Sketche funktionieren, doch es gibt aufgrund fehlender Protagonisten auch viele Bindeszenen mit ihnen, die das Spaßkonzentrat der Minions insgesamt etwas verringert.
Fazit:
Ganz im Sinne des direkten Vorgängers sind und bleiben die Minions irrwitzig überdreht, mitreißend bunt und frenetisch wild. Am besten funktionieren sie nach wie vor in kleineren Sketchszenen, weswegen die Bindehandlung dazwischen nicht immer mitkommt. Da fehlt dann doch womöglich ihr Anführer Gru.
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