BG Kritik: „Kung Fu Panda“

8. Dezember 2008, Christian Mester

Po ist ein Panda, der am liebsten ein berühmter Kung Fu-Kämpfer wäre. Als sich für ihn die große Gelegenheit ergibt, nimmt er Training bei einem alten Meister – und das braucht er, denn ein gefährlicher Tiger ist in der Nähe ausgebrochen…

Kung Fu Panda (2008)
Regisseur: Mark Osborne
Cast: –

Kritik:
Zugegeben, Kung Fu Panda sah nach den ersten Trailern und Bildern nur nach „noch so einem“ Animationsfilm aus, der wie viele andere im Fahrwasser der Pixar-Giganten mitschwimmt und selbst nicht viel zu bieten kann. Damit tut man dem neuen Dreamworks allerdings unrecht.

Was direkt sehr positiv auffällt, ist die großartige Zeichnung. Alle Figuren und die Welt von Kung Fu Panda sind mit extremer Liebe fürs Detail gemacht worden und lassen oft vergessen, das man einen weiteren animierten Film sieht. Viel mehr wirkt es unterbewusst wie ein moderner Zeichentrickfilm, in dem man sich so verlieren kann wie in den alten Disneystreifen damals. Dazu ist alles sehr farbenprächtig und bleibt trotz starker Dynamik – etwa in den Kampfszenen – immer sehr übersichtlich. In Sachen Optik muss man sich also wirklich nicht hinter Pixar verstecken (wobei Ratatouille mit seinem realen Hintergrund und immenser Detailgenauigkeit doch noch aufwendiger ist diese sehr cartoonhaften Dschungelörtlichkeiten).

Po und seine Freunde sind generell lustig inszeniert. Ein Problem ist allerdings, dass es zwischen ihnen zuweilen etwas sehr albern wird und das es leider einige Passagen gibt, in denen die Handlung sich wie Käse zieht. Hier hat der Kung Fu Panda leider die gleichen Probleme wie etwa Madagascar: kommen keine Gags oder Actionszenen, verliert der Film völlig an Fahrt. In den Filmen von Pixar spielt das keine Rolle, denn die Figuren sind da in der Regel so liebevoll und interessant in Szene gesetzt, dass man mit ihnen fühlt und all ihre Momente genießt, aber der Panda hat abseits der Comedy nicht wirklich viel zu bieten.

Die Story ist auch nichts Besonderes; es ist eine von diesen schon zigmal verfilmten Rocky bzw. Karate Kid Entwürfen, in der ein Nobody mit Sport zu seiner Bestimmung findet und später gegen etwas Böses antreten muss. Dementsprechend finden sich unter den Figuren auch fast nur laufende Klischees, bei denen das bekannteste von allen, der griemelige alte weise Trainer, noch am besten funktioniert. Braucht die Welt einen zweiten Teil? Nicht wirklich, denn sofern der Panda darin nicht sein Metier wechselt und die Finger vom Kung Fu lässt, dürfte es mehr oder weniger auf den gleichen Film zurückfallen. Dreamworks sollte besser an was Neuem arbeiten und vielleicht mal probieren, mehr als nur buntem Klamauk zu schaffen.

Fazit:
Erwartet man nicht zuviel, lohnt sich der Besuch aber dicke. Kung Fu Panda ist ein gut gemachter Cartoon, nicht mehr, nicht weniger.

7 / 10

Autor: Christian Mester

Dieser Filmenthusiast (*1982) liebt es, manchmal auch mit Blödsinn, Leute für Filme zu begeistern. Hat BG im Jahr 2004 gegründet und ist dann für Pressevorstellungen, Interviews und Premieren viel rumgereist, hat als Redakteur u.a. für GameStar geschrieben, war dann mal Projektleiter in einer Werbeagentur mit Schwerpunkt dt, Kinostarts und - schaut gerad vermutlich schon wieder was.

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