BG Kritik: „xXx – Triple X“

16. Dezember 2004, Christian Mester

Xander Cage (Vin Diesel) ist Stuntman und Star einer illegalen Internetshow, als er eines Tages von einer geheimen Regierungseinheit entführt wird. Stets auf der Suche nach außergewöhnlichen Talenten, stellt Leiter Augustus Gibbons (Samuel L Jackson) den Mann vor die Wahl – entweder geht er für seine Vergehen ins Gefängnis oder er macht Dienst für den Staat. Widerwillig macht Cage sich also daran, einen gefährlichen Auftrag in Osteuropa zu erledigen…

XXX (2002)
Regisseur: Rob Cohen
Cast: Vin Diesel, Asia Argento, Rammstein

Kritik:
„Der James Bond für das nächste Millennium“ – so betitelten einige Gazetten den Film vor Release, doch spätestens am zweiten Einspielwochenende war offensichtlich, dass 007 für die neue MTV-Generation zwar generell gut ankam, in Sachen Erfolg aber nicht mal annähernd an den Kollegen im Anzug herankommen konnte.

XxX macht also vieles anderes, macht es aber nicht unbedingt schlecht. Statt Klassik gibt es Rammstein, statt Edelkarosse eine aufgemotzte Rennlaube und die Frauen sind eher Stripperinnen als Damen. Vin Diesel – der schon in The Fast and the Furious und Pitch Black positiv auffiel, passt im Konzept hervorragend in die Rolle des dreisten Extremsportlers, der mit seiner selbstbewussten Attitüde und Dreistigkeit im Osten auf viele Gegenstimmen stößt. Man kauft es ihm ab und es macht Spaß, mit ihm zusammen ins Agentenleben zu finden. Er und B-Movie Queen Asia Argento geben im Film zusammen auch ein gutes Paar ab, während Samuel L Jackson als obligatorischer Mr Exposition wie immer solide ist, über seine typische Mentorenrolle aber nicht hinweg geht. Es gibt sogar einen eigenen Q für XxX, der etwas jünger ausfällt und kurzweilig für ein paar lustige Szenen sorgt.

Selbstverständlich dürfen auch Gadgets nicht fehlen, die hier ebenso eigen ausfallen. So gibt es eine ziemlich originelle Wumme, ein umgebautes Auto und von Cage diverse angewandte ungewöhnliche Methoden um aus allen möglichen Gefahrenlagen zu entkommen. Action gibt es jede Menge, wobei Cage dabei nicht nur zu Fuß und im Auto unterwegs ist, sondern auch in die Lüfte und auf ein rasendes U-Boot steigt. Wer dabei ein Problem mit unrealistischen Szenen wie der Surfszene aus Stirb an einem anderen Tag hat, wird sich gewaltig ärgern, denn Cage surft genau so übertrieben – wenn auch „nur“ auf einer Schneelawine. Wer es authentisch will, greift da besser zu Bourne. Originell ist die Story nicht (Terroristen wollen mit Superwaffe für Ärger sorgen), doch im Gegensatz zu anderen Bond-Nachmachen funktioniert XxX vor allem wegen seinem Hauptdarsteller. In allen Szenen, in denen es mal nicht technisch gut gemacht kracht und explodiert, trägt er den Film und lädt dazu ein, die Figur vielleicht in einem besseren Sequel noch einmal zu sehen.

Fazit:
XxX ist reines Popcorn-Actionkino, will auch mehr als das nicht sein und macht das eigentlich gut. James Bond kann beruhigt sein, so schnell wird Diesel ihn nicht ablösen. Dennoch ist es eine heitere andersartige Interpretation der ewigen Agentengeschichte.

7/10

Autor: Christian Mester

Dieser Filmenthusiast (*1982) liebt es, manchmal auch mit Blödsinn, Leute für Filme zu begeistern. Hat BG im Jahr 2004 gegründet und ist dann für Pressevorstellungen, Interviews und Premieren viel rumgereist, hat als Redakteur u.a. für GameStar geschrieben, war dann mal Projektleiter in einer Werbeagentur mit Schwerpunkt dt, Kinostarts und - schaut gerad vermutlich schon wieder was.

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