BG Kritik: „The Fast and the Furious“

12. September 2010, Christian Mester

Auf den Highways häufen sich Verbrechen: eine Bande von kühnen Rennfahrern überfällt ahnungslose Trucker mit irrsinnigen Manövern. Daraufhin wird der junge Cop Brian O’Connor (Paul Walker) als Ermittler eingesetzt, sich über die Szene illegaler Straßenrennen ins Team der Diebe zu schleusen. Dort angekommen, trifft er auf den markanten Dominic Torretto (Vin Diesel)…

The Fast and the Furious (2000)
Regisseur: Rob Cohen
Cast: Vin Diesel, Paul Walker

Kritik:
Der Auto-Film der Dekade hat einen so starken Einfluss auf die Kultur gehabt, dass weltweit illegale Straßenrennen anstiegen, Xzibit eine Berühmtheit wurde, Toyotas, Mitsubishis, Nissans und andere Importwagen urplötzlich drastisch an Marktwert zulegten und Videogame-Gigant Electronic Arts dem Thema sogar drei ganze Spiele der NFS-Reihe widmete (beziehungsweise, da sie die Lizenz nicht bekamen, das Thema frech abschauten und damit dann großen Reibach machten).

Ein eindrucksvoller Film muss das gewesen sein, doch hinter dem ganzen Heckmeck steckt tatsächlich nur ein guter Actionfilm. „Nur“ wie in dass er nichts Besonderes ist, aber doch „gut“, denn es wäre gelogen, ihn als was anderes zu bezeichnen.

Die Story mag simpel sein, wird aber routiniert und sehr unterhaltsam wie beim offensichtlichen Vorbild Point Break erzählt. Ob es nun die gewagten Angriffe auf der Straße, das Milieu der Szene oder aber die illegalen Rennen an sich sind – alles ist interessant inszeniert, glaubhaft bevölkert und sorgt stetig für gute Unterhaltung.

Was den Film aber hauptsächlich von Griepen wie Hart am Limit und Biker Boyz unterscheidet, sind die beiden großartigen Hauptfiguren. Paul Walker und Vin Diesel ergänzen sich großartig und spielen sich die Bälle packend zu; Walker als höchst motivierter Cop unter Feinden, Diesel im Gegenzug als knallharte Kante mit gutem Herz. Ihre Szenen, und derer sind viele, sind klar die besten des Films und tragen ihn mit einer Kraft, die der Rest nicht mehr aufbringen mag. Beide sind coole Socken, und es macht einfach Spaß, sie mit- und gegeneinander arbeiten zu sehen.

Sieht man mal von den beiden ab, kann der Rest der Crew damit nicht mithalten. Die eingestreuten Liebesmomente mit Michelle Rodriguez (Bloodrayne) und Jordana Brewster (The Texas Chainsaw Massacre: The Beginning) wirken erzwungen und sind auf dem Niveau schlechter MTV Tanzfilme, der gnomhafte Rapper Ja Rule nervt als Möchtegern-Pimp und Bösewicht Rick Yune (Der Morgen stirbt nie) ist eher von der lahmen und nichtssagenden Sorte.

Technisch ist der Film nichtsdestotrotz gut gemacht, und im Vergleich zu Filmen wie The Transporter 2 oder Death Race spart man sich lästiges CGI. Cohen greift hier bevorzugt zu echter Karambolage, was dem Actioner sehr zu Gute kommt. Wer auf Action mit Autos aus ist wird damit zufrieden sein, denn davon gibt’s reichlich und zum Glück versucht es keiner, eine Bombe per Kran vom Unterboden zu entfernen.

Fazit:
The Fast and the Furious wird zwar niemals als Klassiker zählen, ist aber ein durch und durch guter Action-Film nach Art eines Nur noch 60 Sekunden.

7,5 / 10

Autor: Christian Mester

Dieser Filmenthusiast (*1982) liebt es, manchmal auch mit Blödsinn, Leute für Filme zu begeistern. Hat BG im Jahr 2004 gegründet und ist dann für Pressevorstellungen, Interviews und Premieren viel rumgereist, hat als Redakteur u.a. für GameStar geschrieben, war dann mal Projektleiter in einer Werbeagentur mit Schwerpunkt dt, Kinostarts und - schaut gerad vermutlich schon wieder was.

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