BG Kritik: „Todeszug nach Yuma“

12. September 2007, Christian Mester

Christian Bale spielt einen Farmer, der eines Tages dabei hilft, den Sträfling Wade (Russell Crowe) ins Gefängnis zu überführen. Da Wades Leute alles daran setzen ihren Boss wieder zu befreien, fliegen dem Farmer bald die Kugeln um die Ohren…

Originaltitel: 3-10 TO YUMA (2007)
Regie: James Mangold
Cast: Christian Bale, Russell Crowe

Kritik:
Christian Bale und Russell Crowe gemeinsam und auch noch als Gegenspieler in einem Western? Das allein sollte ein echtes Westernjuwel versprechen, doch die Wahrheit ist, dass beide im Film nur gut bis solide sind. Eine Glanzleistung gibt es trotzdem zu sehen, denn Wades Lieblingshandlanger, gespielt von Ben Cross, stiehlt beiden A-Listern die Show. Als gemein gefährlicher Cowboy harter Schule verfolgt er Bale unnachgiebig wie eine Schlange und sorgt mit seinen Jungs immer wieder für spannende Gefechte. Wie schon in „Alpha Dog“ reißt er das Ruder durch eine knallharte Intensität an sich, die die Geschichte seiner Figur zur interessantesten des Films macht. Crowe ist die meiste Zeit über gefesselt und damit bewegungsunfähig, er entspricht auch nicht ganz dem Bild des unberechenbaren Gefangenen – dafür ist er schon zu sympathisch. Es kommen kleinere Funken, doch die Gespräche zwischen ihm und Bale werden nicht zu dem spannenden Psychoduell, das man sich eventuell vorstellen würde. Bales Figur ist ein unfreiwilliger Held, da er das Geld für die Übernahme für seine Familie benötigt, wirkt dadurch aber auch oftmals gedankenverloren und distanziert, als sei er nicht ganz bei der Sache. Spannender wäre es, wäre Crowe so gefährlich wie Cross‘ Figur.

Darüber hinaus ist das Remake des alten Films „Zähl bis Drei und bete“ mit Glenn Ford aus dem Jahr 1957 ein sehenswerter Vertreter seines Genres. Die Präriebilder sind souverän eingefangen, Sets und Kostüme sind auf bestem Niveau, die Action passt. Was für mehr fehlt, sind starke Persönlichkeiten die hängen bleiben, sowie wirklich bemerkenswerte Musik und Panoramabilder.

Fazit:
„Todeszug nach Yuma“ ist nicht der erhoffte Genre-Kracher geworden, aber ein durch und durch guter Beitrag, den man sich ohne Zweifel anschauen kann.

7 / 10

Autor: Christian Mester

Dieser Filmenthusiast (*1982) liebt es, manchmal auch mit Blödsinn, Leute für Filme zu begeistern. Hat BG im Jahr 2004 gegründet und ist dann für Pressevorstellungen, Interviews und Premieren viel rumgereist, hat als Redakteur u.a. für GameStar geschrieben, war dann mal Projektleiter in einer Werbeagentur mit Schwerpunkt dt, Kinostarts und - schaut gerad vermutlich schon wieder was.

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