BG Kritik: „Armored – Wer wird überleben?“
AMORED (2010)
Regie: Nimrod Antal
Cast: Laurence Fishburne, Matt Dillon
Story:
Ty (Columbus Short) hat einen neuen Job: er ist Wachmann in einem Team von Geldtransporterfahrern. Ein mäßiger und marode bezahlter Job, der dem Mann aus schlechten Verhältnissen jedoch endlich ein geordnetes Leben ermöglichen könnte. Seinen neuen Kollegen (u.a. Jean Reno, Laurence Fishburne, Matt Dillon, Skeet Ulrich) ist der karge Sold auf Dauer nicht genug, weswegen sie eines Tages den ganz großen Clou planen. Dumm nur, dass der Neuling da nicht mitmachen will…
Kritik:
„Armored“ ist keine große Hausnummer. War sie nie und wollte sie auch nie sein. Wird vielen entgehen und wird kaum einer im Nachhinein bereuen, da es kein Film ist, den man jemals unbedingt gesehen haben muss. Es ist aber ein dennoch hinreichend sehenswerter, cremig gemachter Action-Streifen, der sich gewiss vor nichts zu verstecken braucht.
Wie bei den meisten Heist-Filmen wie „Verlockende Falle“, „Ocean’s 11“, „Bank Job“ oder „Heat“ steht auch hier die gewiefte Crew der Diebe im Vordergrund, die durch die Bank weg sympathisch besetzt wurde. Mit Leuten wie Laurence Fishburne und Matt Dillon kann man in der Regel eh nicht viel falsch machen und das bringen sie auch in diese eher langweiligen Rollen, die sie mit Biegen und Brechen irgendwie zu einer unterhaltsamen Truppe machen. Vor allem Dillon sticht auffällig hervor, der vom instabilen Ausraster zum kumpelhaften Arbeitskollegen wird.
Interessant wird es vor allem dann, wenn die vorherige Freundschaft in bitterböse Feindschaft ausartet und die vorherigen Freunde versuchen, Ty mit allen mitteln zum Schweigen zu bringen. Sie befinden sich in einer schwierigen Lage: keiner von ihnen ist ein durch und durch böser Mensch oder gar Killer, sie wissen aber, dass der begangene Fehler niemals verziehen wird. Einmal angefangen, ist jeder mitgehangen, weswegen jeder der Figuren sein Spiel bis zum bitteren Ende durchziehen muss. Was das bedeutet? „Armored“ hatte zwar nicht das große Budget, aber Nimrod Antal, der schon den eher schwachen „Motel“ in einen überraschend schaubaren Thriller verwandelte, macht auch hier wieder das Beste aus den gegebenen Mitteln. Ein großer Teil des Films spielt in einer alten Fabrik, die nicht immer sinnig, aber durchweg unterhaltsam eingesetzt wird. Die wenigern Darsteller spielen sich die Bälle gut zu und zeigen es einmal auf andere Art: im Gegensatz zu den Jungs von Danny Ocean oder Thomas Crown ist keiner der Diebe besonders klug, aber markant.Auch wenn nichts im Film – weder die Action, noch die Rollen, noch die Regie, noch die Musik, noch die Effekte, noch die Dramatik – jemals Topniveau erreichen, bleibt alles stets in akzeptablen Rahmen.
Nimrod Antal, der dieses Jahr übrigens „Predator 3: Predators“ in die Kinos bringt, schafft somit einen fraglos schaubaren Film, der für sich allein gestellt zwar kein Highlight darstellt, aber durchaus haltbares Notprogramm zu den vollen Sälen von „Sherlock Holmes“ sein dürfte. Spätestens als Leihtitel definitiv einen Blick wert.
Fazit:
Amored, über den Diebstahl eines gepanzerten Geldtransporters, ist ein typisch gut gemachter, typisch zweitklassiger Film, den man sich ohne Probleme jederzeit mal ansehen kann. Mit George Clooneys beliebten Spießgesellen kann er sich allerdings nicht vergleichen…
5 / 10
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